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Thema: Die Himbeersaft-Kaschemme

  1. #3051
    Mitglied Avatar von Borstel
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    Zitat Zitat von pteroman Beitrag anzeigen
    Und John Sinclair hab ich mal mit 14 oder so gelesen, blieb nicht viel hängen.
    Ich greif mal diesen Aspekt hier auf, weil es was deutlich macht. Ich hatte meinem 18-jährigen Sohn mal wieder einen Haufen Mosaiks (Abrafaxe, die neuen, heutzutagigen) zum Lesen rübergebracht. Und da kam ganz erstaunt: "Papi, die habe ich mit 14 zum letzen Mal gelesen, kannst wieder mitnehmen." Wir wissen was damals anders war, aber mit der selbstveränderten Zielgruppe ist eben auch kein lebenslanges (einmal Schalke, immer Schalke) zu gewinnen. Das ist so unheimlich schade, denn es bedeutet das schon oft diskutierte abzusehende Ende des Mosaik-Fanzeitalters, wie wir es heute kennen.
    Avatar Thanks to Pteroman

  2. #3052
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Ich habe mit 19 damals aufgehört, Mosaik zu lesen und es erst mit Mitte 30 wieder entdeckt. Daher finde ich die Reaktion Deines Sohnes völlig normal. In der Pubertät schnellt der Testosteronspiegel nach oben, bis er im Alter von 20 seinen Höhepunkt erreicht und auf dem Level etwa 10 Jahre bleibt. Wenn man sich in der Zeit nicht für Kindercomics interessiert, wundert mich das also zumindest nicht. Ab 30 geht's dann mit dem Testosteron wieder runter und erst wird die Birne weich (midlife crisis) und später dann wohl auch andere Körperteile. Sich in diesem Lebensabschnitt wieder an den Dingen zu erfreuen, die einem als Kind gefallen haben (also bevor die Testosteron-Rallye losgeht) macht schon Sinn, der Kreis schließt sich langsam und ansonsten gilt, was gbg geschrieben hat: Lachen hilft!

  3. #3053
    Moderator Leipziger Comicgarten Forum Avatar von thowiLEIPZIG
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    Zitat aus dem letzten alex:

    "Rein mosaiktechnisch folgte bei mir nach der Kindheit die eher „mosaikfreie“ Jugend. Wie den Meisten waren auch mir gaaanz andere Sachen ab dem (geschätzten) Alter von 14 Jahren wichtiger: Besonders begehrte Sammelobjekte: Poster. Ich erinnere mich, dass ich tatsächlich DEEP PURPLE-Poster gegen meine kleine, feine MOSAIK-Sammlung eintauschte… Schande über mich, oder? Am Rande: Deep Purple sammele ich bis heute, allerdings als Schallplatte oder CD.

    Es dauerte lange, bis mein Weg wieder zurück zu den Digedags und Abrafaxen führen sollte. Zunächst geschah das für den gelernten guten DDR-Bürger Übliche: Das Abitur wurde (schlecht und recht) hinter mich gebracht, anderthalb Jahre Armeedienst an der Grenze, Studium danach in meiner (bis heute) Lieblingsstadt Jena, Lehrer in Kahla und Jena.

    Und dann kam (Trommelwirbel!!!) 1993 und Altenburg!

    Die Ausstellung „Das MOSAIK zieht um die Welt - Geschichte eines DDR-Comics“ war eine gemeinsame Ausstellung von Fans aus Altenburg und der Redaktion MOSAIK in Berlin. Sie wurde ab 1993 an mehreren Orten gezeigt. Zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich in der Ausstellung unter Anderem tatsächlich ALLE Hefte sehen, erfahren, dass man neben „nur“ den Heften noch gaaanz viele andere Dinge sammeln kann, dass es tatsächlich -und das auch noch ganz in meiner Nähe, in Apolda neben Jena- einen Fanclub gibt und ich war (und bin bis heute, also 28 Jahre später) angefixt.
    Die ersten Besuche beim Apoldaer MOSAIK-Club waren nicht „einfach“. Ich begegnete zum ersten Mal im Leben lauter „Experten“ zum Thema MOSAIK, lernte mir damals noch völlig unbekannte Begriffe wie „schwarze Serie“ / „Auslandsausgabe“ / „Klaus und Hein“ oder etwa „Fanzine(!)“ kennen und dachte: „Oh mein Gott, was DIE alles wissen, das lernst du doch nie im Leben“. Ich hatte nicht einmal einen Computer, Ingo Schubert aus Apolda verkaufte mir seinen alten, wie ich heute aber ahne, ziemlich überteuert. Aber das Teil sah schick aus neben meinen ersten bescheidenen MOSAIK-Sammelstücken!

    Bei den ersten Schritten zu so genannten „Clubtreffen“ in Apolda konnte ich zum Beispiel auch den „MOSAIK-Macher“ Lothar Dräger, einen wunderbaren Menschen, kennen lernen und war insgesamt schwer beeindruckt.

    Nicht nur das, ich bekam sehr viele neue Freunde. Ich weiß noch, dass ich bei der oben erwähnten Altenburger Ausstellung durch einen Vortrag Dr. Thomas Kramer, den Verfasser der genialen „Mosaik-Fanbücher“ kennen lernte. Ich fuhr ihn nach seinem Vortrag zum Altenburger Bahnhof und war völlig eingeschüchtert von so viel Nettigkeit und Wissen rund um das MOSAIK und war absolut STOLZ, dass er mir beim Abschied auf dem Bahnhof seine private Telefonnummer gab (Die ich, obwohl ich mir sonst NICHTS merken kann, bis heute auswendig aufsagen kann.) Was folgte, waren ungezählte fast tägliche stundenlange Telefonanrufe, Besuche in Berlin oder in Potsdam oder bei Karl May in Radebeul und, und, und… ..."

  4. #3054
    Mitglied Avatar von Nafi Dhu Asrar
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    War bei mir auch so. Ab 17 waren andere Dinge wichtiger, das Mosaik lief nebenbei, wurde zeitweilig abbestellt. Erst mit Ende 20 begann das Interesse wieder zu wachsen, dann auch mit dem Wunsch, selber zu zeichnen und den Vorlagen des Mosaik nachzustöbern.

  5. #3055
    Mitglied Avatar von Nante
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    Bei mir traf es sich gut, als das (auch wegen der schwächelnden Story) erlahmende Interesse an den aktuellen Heften Mitte der 80er mit der erstmaligen Möglichkeit, sich die "alten" und "ganz alten" Hegen-Hefte zu besorgen zusammen viel. Das reichte dann genau bis zur Wende, wonach dann natürlich ganze andere Interessen vorherrschten. Dadurch kam die Abstinenz erst mit Anfang/Mitte zwanzig, um dann mit Anfang dreissig wieder neu zu starten.
    Eine Krise kann jeder Idiot meistern. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
    (angeblich) Anton Tschechow

  6. #3056
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    Wenn das humanistische Bildung ist? Dann habe ich die natürlich nicht! Wie konnte ich danach fragen? ich kenne nun mal außer Hegen und Pratt niemanden. Hätte es das Mosaik nicht gegeben, dann wäre der westliche Comicmarkt wahrscheinlich an mir spurlos vorbei gegangen. Dann hätte ich heute wirklich nur richtige Literatur im Bücherschrank stehen. Aber ich trenne mich gerade von vielen Alben und Comicbüchern.
    MOSAIK bleibt - die Bildergeschichte!!! Eben auf DDR-Modus umgeschaltet, dort gab es nun mal kaum Comics. Ach so Hase und Wolf kann man sich wieder anschauen, kommt ab und an im russischen 1TV und ähnliche.

    Also wer braucht dann Wuerz? Nur in der Suppe!
    Dem schließe ich mich in allen Punkten an... Und Humor ist wirklich wichtig

  7. #3057
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    Um die Hormonthese zu untermauern: Als die Dixe 1975 in der Muta Morgana verschwanden, war ich 15 und als ich der ersten Nachahmlinge angesichtig wurde, schoss mir spontan das Testosteron ein und brannte den gesamten Zeitungskiosk nieder. (Und pinkelte in die Asche).

    Zur Wende war ich 30 und handelte ein wenig mit MOSAIKs (auch um meine Sammlung etwas aufzupeppen), die meisten Verkäufer wollten D-Mark, um zu reisen. Dann gab es wieder eine Pause, bis ich mit 40 die Internetseite des Roman- und Comicladens aufbaute und etliche Intros mit Hegen-Motiven kreierte. Dadurch kam es wieder zur Hinwendung zum MvHH. Kurz danach lernte ich das CF kennen und die ersten Fanzines, der Rest ist bekannt ...

  8. #3058
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Zitat Zitat von pteroman Beitrag anzeigen
    Um die Hormonthese zu untermauern: Als die Dixe 1975 in der Muta Morgana verschwanden, war ich 15 und als ich der ersten Nachahmlinge angesichtig wurde, schoss mir spontan das Testosteron ein und brannte den gesamten Zeitungskiosk nieder. (Und pinkelte in die Asche). ...
    Die Aktion soll Sergio Leone bei der endlosen Vorbereitung seines Films ,,Once upon a time in America'' inspiriert haben. Er hat solange an der Szene gebastelt, um sie so nah wie möglich am Original zu halten, dass der Film dann erst 1984 fertig war, obwohl er schon 1972 konzeptionell begonnen hatte:

    https://www.comicforum.de/attachment...0&d=1655551361

    Ein echter Klassiker!

  9. #3059
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    Zitat Zitat von thowiLEIPZIG Beitrag anzeigen
    Und dann kam (Trommelwirbel!!!) 1993 und Altenburg
    Dann sind quasi gbg und seine Ex ja indirekt für deine Mosaikleidenschaft mit ausschlaggebend gewesen.

  10. #3060
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    Zitat Zitat von komnenos Beitrag anzeigen
    Die Aktion soll Sergio Leone bei der endlosen Vorbereitung seines Films ,,Once upon a time in America'' inspiriert haben. Er hat solange an der Szene gebastelt, um sie so nah wie möglich am Original zu halten, dass der Film dann erst 1984 fertig war, obwohl er schon 1972 konzeptionell begonnen hatte:

    https://www.comicforum.de/attachment...0&d=1655551361

    Ein echter Klassiker!
    Und auf die dortig herumhupfende Ballettliese Deborah kam olle Sergio gerüchteweise nach der Lektüre von MOSAIK 16 ...

  11. #3061
    Mitglied Avatar von Navector Caruso
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    Zitat von komnenos: Ich habe mit 19 damals aufgehört, Mosaik zu lesen und es erst mit Mitte 30 wieder entdeckt. Daher finde ich die Reaktion Deines Sohnes völlig normal.



    Ok, dann war ich wahrscheinlich nicht normal. Ich hatte Mosaik nie aus den Augen verloren. Nicht annähernd! Obwohl ich in meiner zweijährigen Lehrzeit im Internat war (und da ging weiß Gott die Post ab ) , war auf der Heimfahrt am Anfang des Monats mein erster Gang im Leipziger Hbf zum Presseladen. Da hatte ich meistens Glück. Einmal ließ ich sogar meinen Anschluß nach DD sausen, weil die Schlange zu lang war. Mußte dann zwei Stunden Wartezeit in Kauf nehmen. War mir aber völlig wurscht, denn ich hatte das in der Tasche, wonach ich mir in der Heimat (Sächs.Schweiz) manches Mal die Hacken wundgerieben hatte. Und während der Armeezeit in der "großen Hauptstadt" kam ich mir vor, wie im Paradiese. Da brauchte ich gar nicht rennen, da lag das Mosaik ne ganze Woche im Kiosk (ich .kam ja nur einmal pro Woche raus, und beim nächsten Mal lag es immer noch da). Das war so '88 rum und ich 20 Jahre alt .
    Und noch etwas war völlig anders in diesen beiden Phasen: Während ich das Mosaik in der Lehrzeit schnell in der Tasche verschwinden lassen musste ( "na, haste das neue Bummiheft gekauft?") , habe ich das Heft bei der Armee gleich zweimal nehmen müssen. Einmal zum lesen auf der Bude und einmal für die Sammlung.

  12. #3062
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Also bei der Armee auf der Bude gab es zu meiner Zeit wohl auch Zeitschriften, aber die waren eher nicht zum Lesen....
    Als dann gerade die Mauer fiel, kamen die schon verheirateten Männer in der Einheit auf den Gedanken, dass doch Kataloge von B.U. auch eine schöne Lektüre wären, es ging ja auch auf Weihnachten zu und man suchte noch nach Geschenken für die einsame Ehefrau. Da ich Abitur hatte, wurde ich angesprochen, ob ich denn da nicht mal nach Flensburg schreiben könnte. Nun, ich hatte entweder Wach-oder Küchendienst. Den Küchendienst wollte ich nicht opfern, der diente der Eigenversorgung, aber auf Wache schieben nachts in der Kälte konnte ich verzichten. Und so ein Schreiben aufzusetzen dauert natürlich. Man wurde sich dennoch schnell einig. Kurze Zeit später kamen dann tatsächlich die Kataloge an (immerhin im Hauptgefechtsstand der Volksmarine für den Ernstfall) und ich war wirklich froh, dass der Postkutscher wie ich aus Leipzig kam. Aber es blieb nicht bei den Katalogen, jetzt ging es an die Bestellungen, und auch dafür brauchte man aus Molli-Sicht (Mollis hießen die Matrosen an der Küste) Abitur. Ich hatte nun natürlich kaum noch Zeit für Wachdienste und die Wäschepakete gelangten gar nicht mehr auf die Postdienststelle, sondern wurden schon bei Lieferung abgezweigt.
    Und auch nach Weihnachten wurde ich nicht arbeitslos, sondern angeregt durch die Heimbesuche wollten plötzlich Alle in den Zivildienst wechseln und ich durfte die Entlassungsgesuche schreiben. Als dann Alle weg waren, wurde mir bewusst, dass ich nun relativ viel Wache würde stehen müssen, also ging ich dann halt auch. Mit der NVA war es ja ohnehin bald vorbei.
    Mit meiner Mosaikbegeisterung allerdings wie schon geschrieben auch, ich war jetzt auf andere Gedanken gekommen....

  13. #3063
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    Ich habe mir heute auf dem Heimweg von Leipzig mal das abbröckelnde Runkel-Bild in Taucha angeschaut.
    Dann bin ich noch in Taucha rumgelaufen und habe festgestellt, daß es nicht das einzige Digedag-Bild dort ist, in 5 min walking-distance von der Badergasse gibt es eine alte Garage mit Bildern von den Digedags, Asterix und Obelix, Werner, den Feuersteins, Lucky Luke rundherum.

    Darum erstmal die Frage: ist das bereits bekannt?

  14. #3064
    Mitglied Avatar von Navector Caruso
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    Zitat v. komnenos: Mit meiner Mosaikbegeisterung allerdings wie schon geschrieben auch, ich war jetzt auf andere Gedanken gekommen....[/QUOTE]

    Jo mei, das eine hat ja nun das andere deswegen nicht ausgeschlossen.

  15. #3065
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    Sehr schöne Geschichte! Danke

    Zitat Zitat von komnenos Beitrag anzeigen
    Also bei der Armee auf der Bude gab es zu meiner Zeit wohl auch Zeitschriften, aber die waren eher nicht zum Lesen....
    Als dann gerade die Mauer fiel, kamen die schon verheirateten Männer in der Einheit auf den Gedanken, dass doch Kataloge von B.U. auch eine schöne Lektüre wären, es ging ja auch auf Weihnachten zu und man suchte noch nach Geschenken für die einsame Ehefrau. Da ich Abitur hatte, wurde ich angesprochen, ob ich denn da nicht mal nach Flensburg schreiben könnte. Nun, ich hatte entweder Wach-oder Küchendienst. Den Küchendienst wollte ich nicht opfern, der diente der Eigenversorgung, aber auf Wache schieben nachts in der Kälte konnte ich verzichten. Und so ein Schreiben aufzusetzen dauert natürlich. Man wurde sich dennoch schnell einig. Kurze Zeit später kamen dann tatsächlich die Kataloge an (immerhin im Hauptgefechtsstand der Volksmarine für den Ernstfall) und ich war wirklich froh, dass der Postkutscher wie ich aus Leipzig kam. Aber es blieb nicht bei den Katalogen, jetzt ging es an die Bestellungen, und auch dafür brauchte man aus Molli-Sicht (Mollis hießen die Matrosen an der Küste) Abitur. Ich hatte nun natürlich kaum noch Zeit für Wachdienste und die Wäschepakete gelangten gar nicht mehr auf die Postdienststelle, sondern wurden schon bei Lieferung abgezweigt.
    Und auch nach Weihnachten wurde ich nicht arbeitslos, sondern angeregt durch die Heimbesuche wollten plötzlich Alle in den Zivildienst wechseln und ich durfte die Entlassungsgesuche schreiben. Als dann Alle weg waren, wurde mir bewusst, dass ich nun relativ viel Wache würde stehen müssen, also ging ich dann halt auch. Mit der NVA war es ja ohnehin bald vorbei.
    Mit meiner Mosaikbegeisterung allerdings wie schon geschrieben auch, ich war jetzt auf andere Gedanken gekommen....

  16. #3066
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Zitat Zitat von Carusau Beitrag anzeigen
    ...Jo mei, das eine hat ja nun das andere deswegen nicht ausgeschlossen.
    Nein, es schließt sich natürlich nicht aus. Der Testosteronspiegel schwankt ja auch über den Tag mit einem Minimum am Abend. Vielleicht hast Du ja die Hefte abends gelesen.

    Aus meiner persönlichen Sicht waren die Jahre '89/'90 extrem spannend und es passierte so viel vor der eigenen Haustür, dass die fernen Abenteuer der Abrafaxe in Ostasien mir einfach nicht mehr unter die Haut gingen.

    Lothar Dräger hat ja in einem Interview damals davor gewarnt, die Abenteuer in Ostasien noch weiter fortzusetzen:
    ,,Ob eine Fortsetzung der gegenwärtig in Japan spielenden Abenteuer in China von 1991 an das Richtige ist, wage ich zu bezweifeln. Ich hätte erst einmal auf Utopie umgeschaltet und die Gelegenheit zur Einschaltung gegenwartsnaher Elemente benutzt.''

    Klingt für mich etwas nach Neos 2, aber die ,Einschaltung gegenwartsnaher Elemente'' wurde doch von den tatsächlichen gesellschaftlichen Ereignissen locker ausgestochen. Das war nicht mehr der langweilige DDR-Trott, in dem man lustige und spannende Geschichten quasi als Grundnahrungsmittel brauchte, um geistig zu überleben.
    Geändert von komnenos (20.06.2022 um 17:53 Uhr)

  17. #3067
    Mitglied Avatar von Hatschibumbatschi
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    Zitat Zitat von Borstel Beitrag anzeigen
    In der Überschrift, im Text stimmts dann wieder. Sagt auch eher was über Wikipedia aus. Übrigens wohnt uns arbeitet er auch nicht in Hamburg. Naja
    Bin ich tatsächlich der einzige Comicforum-Digedag-Leser, dem die große Wikipedia am Herzen liegt? Jetzt ist der Fehler dort korrigiert...
    Ceterum censeo, medium in medio collocetur!

  18. #3068
    Mitglied Avatar von gbg
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    Wenn "Wikipedia" ein Buch wäre, müsste man unzählige, zum Teil sich widersprechende Ausgaben eines Bandes haben.

    Zur "schnellen" Übersicht ist Wiki gut, als Wissensspeicher und relevanter Vermittler von kaum manipulierbaren Fakten z. B. 1+1 ok, für kritische Denkansätze, wenn sie nicht jedem Wissensbefreiten verständlich sind -nein!

    Wer die Wiki ca. 10 Jahre für ein Thema abgespeichert hat, hat die Veränderung bemerkt. Kein Wissenszuwachs, sondern eine Manipulationserhöhung und Anpassung an die "unendlich" anwachsende Dummheit!

    Da liebe ich mir meinen Brockhaus von 1925! Das Wort Computer kommt dort zwar nicht vor, aber alles menschlich natürliche dafür umso mehr.
    Geändert von gbg (20.06.2022 um 23:05 Uhr)

  19. #3069
    Mitglied Avatar von Borstel
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    Echt jetzt? Stand Brockhaus 1925. So kommen mir manche Leute auch vor. Aber bitte dann auch konsequent :-).

  20. #3070
    Mitglied Avatar von Nante
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    Zitat Zitat von Borstel Beitrag anzeigen
    Echt jetzt? Stand Brockhaus 1925.

    Viel zu modern. Mein "Meyers Konversationslexikon" (18 Bd.) ist von 1897.
    Eine Krise kann jeder Idiot meistern. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
    (angeblich) Anton Tschechow

  21. #3071
    Mitglied Avatar von gbg
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    # Borstel: Das war der letzte Jahrgang, bevor es nationalsoz. umgedeutet wurde. Leider ist diese Version (Archiv) beim Bombenangriff 1945 in Leipzig vernichtet worden. Solltest du alle Infos aus den Bänden nur annähernd kennen, ziehe ich tief den Hut!!!
    So viel hat sich nun mal in den 100 Jahre nicht geändert, das ist ja das Schöne, bis zu dem Zeitpunkt war alles soweit erfunden, der Rest ist Kosmetik. Gut in den 40er Jahren kam einiges dazu, aber kriegsbedingt, was dann die Alliierten stahlen und so endlich auf dem Stand des 20 Jdh. waren.
    Raketentechnik, Elektronik, Nutzung der Kernspaltung in einem positiven und negativen Teil.

    GEN-Technik war in den Kinderschuhen. Ansonsten, hm nicht viel Neues unter der Sonne!

    Klingt vielleicht altbacken, aber ich habe mich mit der Technik-Entwicklung lange beschäftigt und auch einige Dinge, die damals in der Pipeline waren, sind heute wieder aktuell, weil man endlich Werkstoffe dafür herstellen kann. Also es gibt von den Altvorderen noch viel zu entdecken.
    Ein bisschen in den alten Zeitschriften und Bänden schmökern und schon hat man heute eine Idee, die sich vielleicht sogar zum Patent anmelden lässt!
    Geändert von gbg (21.06.2022 um 13:59 Uhr)

  22. #3072
    Mitglied Avatar von Borstel
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    Jetzt mach Dich bitte nicht lächerlich. Ich weiß zwar, was Du meinst, oder zumindest in Grundzügen. Aber es ist trotzdem zum Schmunzeln. Ein Vergleich Erfindungen 1925 und 2022 , da müssen wir wirklich nicht weiter reden.

  23. #3073
    Mitglied Avatar von Borstel
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    Es führt auch nicht weiter, wenn Du meinst, der Motor war schon erfunden. Dann fahr bitte auch damit rum. Also ich beende das hier, weil es auch sachlich und inhaltlich falsch ist, dass seitdem keine elementaren Neuigkeiten mehr erfunden wurden.

  24. #3074
    Mitglied Avatar von gbg
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    Das habe ich so nicht gesagt, aber bitte nenne mir 5 Dinge (die wirklich NEU sind) und nicht eine Weiterentwicklung des Bestehenden sind? Und welche dann im Alltag auch wirklich angekommen sind. Überlege gut.

    Mir geht es um Grundlagen und ja, so ein alter Motor hat seinen Charme.
    Z.B wie Tesla, fast aus dem Nichts den Drehstrommotor erfand. Dass ist schon bemerkenswert. Gebaut und hat funktioniert und das bis heute.

    Oder warum wurde z.B. die Gravitation noch nicht in technischen Anwendungen verwertet wird? (Nicht das Apfel auf den Kopf fallen Gesetz)
    Geändert von gbg (21.06.2022 um 14:22 Uhr)

  25. #3075
    Mitglied Avatar von Borstel
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    Och nee, dafür hab ich keine Zeit. Aber denke alleine nur an die Medizin. Du klammerst die DDR dazu quasi auch noch komplett aus. Das müssen wir bei nem Stammtisch machen :-). Wie gesagt, hab Dein Ansinnen verstanden, es werden sich aber Dinge definitiv finden. Aber das ist mir jetzt zu anstrengend, einfach zu krass auf den ersten Blick. Nichts für ungut.

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