ZitierenHehe. Piccoli hab Ich mit dem großen Fressen plötzlich sympathisch gefunden. Seine Blähungen sind die besten.
Das ist so'n Ding mit en 60er Jahren. Ich bin sowohl von Außer Atem als auch Blow Up eigentlich als Kunstwerke überzeugt, aber es reizt mich nicht unbedingt, die besonders oft zu gucken. Eher erst dann wieder, wenn ich vergessen habe, ob sie mir gefielen oder nicht. So einen Eindruck macht auch das 10. Opfer auf mich. Aber Kopfjagd kann ich wärmstens empfehlen. Da gibt es ein paar situationskomische Momente, wo man in haltloses Gelächter ausbricht und zugleich vor Schreck den Atem anhält. Das ist ein echt geiler Film. Und das ist der Film, mit dem ich Piccoli lieben lernte.Zitat von frank1960
Hehe. Piccoli hab Ich mit dem großen Fressen plötzlich sympathisch gefunden. Seine Blähungen sind die besten.
Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
Mit Bastei-Gruß,
Euer Frank
Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!
Und alles mit Maschinenschrift und in Bunt!
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Das hier sind übrigens die dystopischen Klassiker der 60er/70er, die zwischen 1979 und 1981 im Rahmen der sehr verdienstvollen ARD-SF-Reihe liefen:
"Das zehnte Opfer", "Fahrenheit 451", "Colossus", "Andromeda – Tödlicher Staub aus dem All", "Der Omega-Mann", "THX 1138", "Solaris", "Lautlos im Weltraum", "Geburten verboten", "Soylent Green", "Phase IV", "Westworld", "Phase IV", "Zardoz", "Futureworld", "Dark Star"
@BobCramer
Wenn man deine tolle Liste (die erste, längere) sieht, wird man richtig nostalgisch. Was waren das (noch) tolle, innovative Filme und viele auch noch mit richtig guten Aussagen. Ich habe nicht alle gesehen, aber halt viele.
Ciao
Martin
Danke für die Liste.
Das waren allesamt noch absolute Top-Filme! Eine gute Auswahl von ARD. Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass es da sogar zwei Filme darunter hat, welche mir unbekannt sind. Gibt es doch nicht? Doch, doch!
Diese werde ich wohl entweder auf Youtube anschauen oder - falls möglich - in guter Qualität als BR oder DVD besorgen.
Wobei es auch sein kan, dass ich die damals gesehen und wieder vergessen habe, weil es einfach - vielleicht nur damals - nicht meine Themen waren. Ich bin mir zum Beispiel fast sicher, dass ich Geburten verboten gesehen habe, aber ich habe nicht die kleinste Erinnerung.
Aber interessanterweise habe ich außer dem 10. Opfer, THX und Geburten verboten alle hier stehen. Diese Serie war also ähnlich nachhaltig für mein Leben wie Zack.
Aber THX könnte ich mir gut noch dazustellen. Sollte man eigentlich haben.
Geändert von Jovis (20.08.2023 um 07:41 Uhr)
Man kann unmöglich alle interessanten oder sehenswerten Filme kennen, das ist ganz normal... ich habe auch noch nicht alle dystopischen Klassiker auf meiner Liste gesehen. Aber wenn man sich für Filmgeschichte interessiert, kann man doch zumindest den Rang, die Bedeutung eines Films einschätzen - und weiß dann, welche Lücken man längerfristig noch schließen sollte.
Ja, das waren Regisseure, die innovativ waren und interessante, geistig anregende Geschichten erzählten, welche sich mit relevanten gesellschaftspolitischen Fragen befassten. Da wurden nicht bloß im Rahmen etablierter Franchises Erfolgsrezepte endlos variiert. Vor der Arbeit dieser Filmemacher habe ich großen Respekt... Truffaut, Kubrick, Erler, Carpenter, Scott, Miller, Roeg, Trumbull, Fleischer, Wise... und etc. Die heutigen Franchise-Regisseure dagegen haben für mich den Status von Leuten, die bei McDonalds Big Mäcs nach dem immer gleichen Rezept fabrizieren. Die nehme ich gar nicht als Regisseure wahr. Ich habe hier ein paar Marvel-UHDs im Regal, weiß aber nicht, von wem diese Filme inszeniert wurden. Es ist mir völlig wurscht, wer diese Leute sind...
@BobCramer
Das kann ich voll und ganz unterschreiben, bis auf die Tatsache, dass ich seit langer Zeit mich nach Feierabend einfach berieseln lassen will und hochgeistiges nicht mehr verkrafte. Is so, wird mit der Rente hoffentlich wieder besser. Bin auffem guten Wege.
Also zur Zeit (auch) Popcorn-Kino für mich.
Ciao
Martin
Da bin ich auch mit dir, Bob. Wobei die Flut an Dystopien schon krass war und wir natürlich eigentlich auch immer Hoffnung brauchen. Eco sagte: die Utopie muss in der künstlerischen Form liergen. Wobei auch hier diese Filme ausgezeichnet waren. Die haben den Punkt getroffen, wo man heute nicht weiß, ob Filme überhaupt einen Punkt haben.
Ich hab mich schon vor Jahren von Bill Gates adoptieren lassen. Jetzt kann ich mir 18 Stunden täglich Dystopie-Klassiker reinziehen!!!!
Kannste mich mal weiterempfehlen. Wobei ich dann wohl jetzt eher Elon Musk nehme. Der hat Raumfahrt und Autos im Angebot.
Im Übrigen schließe ich mich den Worten Öffis an.
Ciao
Martin
Elon ist interessanter, das stimmt, bei ihm ist Action angesagt. Bill hat nur MS-DOS und den blauen Bildschirm erfunden... eine etwas mickrige Lebensleistung...
Da hier die Regisseure der dystopischen Ära besonders erwähnt wurden, sollte der Fairness halber erwähnt werden, dass das geistige Fundament dieser Filme natürlich größtenteils auf der gedanklichen Vorarbeit visionärer SF-Autoren beruht: Pierre Boulle, Ray Bradbury, Anthony Burgess, Arthur C. Clarke, Michael Crichton, Harlan Ellison, Jack Finney, Harry Harrison, William Harrison, Dennis Feltham Jones, Dean R. Koontz, Stanislaw Lem, Ira Levin, Richard Matheson, William F. Nolan und George Clayton Johnson, Robert Sheckley, A. E. van Vogt, Roger Zelazny...
Auf der Bluray von "Preis der Gefahr" ist als Special ein Video Essay über den Film und das beginnt mit einem kurzen Abriss über die verschiedenen Varianten des Films und deren Eigenheiten.
Ghostland von Pascal Laugier
Da gab es mal so ne Terrorwelle aus Frankreich, Aja war da der bekannteste Macher, der hat auch anschließend noch was gerissen, aber sonst hörte man kaum mehr was von den Kreativen, ggf Noe, der aber eher weiter in seinem eigenen Universum wütete. Nun hat sich der Macher hinter Martys mal wieder einem kleinem Terrorfilmchen gewidmet.
Sehr feiner Terrorfilm, der nicht ganz so an die Grenzen geht wie der zuvor gennante aber immerhin ordentlich zuschlägt. Zu Beginn noch etwas High Tension angehaucht, geht der Film ab der Mitte etwa dann in eine Richtung die mich sehr an den Bildschirnm gefesselt hat. Und so zieht das Ding auch bis zum Ende durch. Zugegeben das kommt dann auch etwas plötzlich, aber logisch. Und das ist dann auch gut so.
Ja, der Herr Laugier hat es noch drauf und so darf er gern noch mal nachlegen, wenn es schon seine Kollegen eher weniger machen oder inzwischen dezent im Mittelmaß sacken bleiben.
"If you can't dazzle them with brilliance, baffle them with bullshit." W.C.Fields
Totaler Sperrbezirk (Forbidden Zone), USA 1980, Regie: Richard Elfman
Letztens lief auf Tele 5 ja wieder KulFaZ, also die familienfreundliche Variante von SchleFaZ (die um 20.15 Uhr ausgestrahlt werden kann). Wie im Vorjahr war da wieder alles harmloser Pillepalle-Kinderkram (Ausnahme: "Monty Python's Der Sinn des Lebens"), es liefen Sachen wie "La Boum" "Blues Brothers" oder "Mars Attacks". Kultfilme sind ja allerdings meistens etwas subversiverer Natur und eben nicht mainstreamkompatibel. Kultfilme sind auch Sachen wie "The Texas Chainsaw Massacre, "Eraserhead", "Glen Or Glenda", "Pink Flamingos", "Witchfinder General", "Andy Warhol's Bad", "Faster Pussycat! Kill! Kill!", "Two Thousand Maniacs", "Liquid Sky" oder "Café Flesh". Oder "Forbidden Zone" von den Elfman-Brüdern. Danny, hier als Komponist und Darsteller Satans mit von der Partie, wurde ja später Hauskomponist von Tim Burton, und vielleicht kann man dieses unglaubliche Werk u.a. als Underground-Prototyp von Burton-Filmen betrachten.
Das Cabinet des Dr. Caligari
meets
Dantes Inferno
meets
John Waters
meets
Bunuel/Dali
meets
Ed Wood
meets
Ralph Bakshi als Realfilm
meets
Georges Méliès
meets
Klimbim
u.a.
In s/w und als New-Wave-Quasi-Musical.
PC ist es übrigens nicht, vorsichtig ausgedrückt (die spätere kolorierte Fassung ist angeblich schon teilweise entschärft). Der Wahnsinn auf Rädern.
Geändert von franque (26.08.2023 um 19:06 Uhr)
Oh ja. Liquid Sky. Ich hab ihn nie gesehen und dann vergessen. Lief ne Weile öfter in den Programmkinos, aber ich bin so beschäftigt gewesen, Lars von Trier, Jodorowsky und anderes kennenzulernen, da ist Liquid Sky hinten runtergefallen. Wie komme ich denn da mal dran?
Habe ich in den Neunzigern in der Traumathek ausgeliehen, gibt es aber jetzt auch als codefree Blu-Ray/DVD-Combo von Vinegar Syndrome.
Ich hab gerade Phase IV nochmal geguckt. Mediabook. Mit alternativem Ende, welches erstens sehr geil ist und zweitens ja Matrix vorwegnimmt. Dabei aber auch viel weitergeht und evolutionäre Entwicklungen andeutet (fliegen können, Kontakt mit anderen Lebensformen wie Affen), also durchaus positivistisch an die Unterwerfung durch Insekten herangeht, die teilweise ja auch angedeutet wird, wenn immer Kleingruppen in kleinen Parzellen eingesperrt zusammenstehen. Dazwischen aber ganz Matrix-mäßig der Anschluss per Kabel an eine irgendwie geartete zivilisatorische Vernetzung. Sehr abgefahren und auch deutlich komplexer zum Schluss als das normale Filmende.
Interessante persönliche Anekdote: die Szene wie der eine Forscher in ein Loch fällt und dort von Ameisen aufgefressen wird, habe ich jahrzehntelang in Erinnerung gehabt als eine finale Szene in einer in der Urzeit spielende Folge von Time Tunnel. Dann habe ich Time Tunnel gesehen, diese Szene aber nicht gefunden und musste dann nach Kauf des Mediabooks feststellen, dass ich wohl diese runden Tunneleingänge bei Phase IV mit dem Time Tunnel übereingebracht und dann erinnerungstechnisch sehr lange Zeit falsch assoziiert habe. Aber geil, dass sich das dann plötzlich aufklärt.
@franque: Codefree ist super. Da werde ich wohl die Tage zuschlagen. Danke.
Geändert von Jovis (26.08.2023 um 22:09 Uhr)
Jetzt habe ich hier gestern so viel über Nastassja Kinski geredet, da habe ich mir heute - (2. Tag krank geschrieben) - "Reifezeugnis" eingelegt. Tatort von Wolfgang Peterson (der verhinderte, aber vielleicht gar bessere? Roland Emmerich!)
Das liebe Mädchen ist auch hier erst 15 und die freizügigen Szenen sind da durchaus irritierend, passen aber dafür sehr gut in diesen moralisch erstaunlich differenzierten Film, der im Grunde ein früher Stalker-Movie ist und in dem man als Zuschauer durchaus eingeladen wird, zum Sympathisanten des Lehrers Quadflieg zu werden und zum Komplizen der Mörderin. Wenn da nicht die Ehefrau des schwach gewordenen Lehrers wäre, die ihren Job gemäß Drehbuch ebenfalls ziemlich gut macht und nicht in die Falle tappt, zur hysterischen Ziege zu werden, die dem "armen Mann im Grunde durch ihr Gezeter den Seitensprung ja erst schmackhaft macht", was ein unerträgliches Frauenbild in viel zu vielen Filmen ist. Hier gibt es schmale Ansätze davon, die man aber zu verstehen bereit ist und danach aber ist sie die eher aufklärerische Instanz. Das ganze ist erstaunlich gut in Szene gesetzt. Klar, zu dem Zeitpunkt war der deutsche Film in höchsten Höhen und Fassbinder schrieb schon am Drehbuch für den Berlin Alexanderplatz.
Nochmal zum Stalkerthema: hier ist der Film seiner Zeit voraus und dementsprechend gut auch heute noch verträglich. Eher möchte man heute mal wieder so einen gut ausdifferenzierten Film sehen, der noch neueren Datums ist.
Interessant ist auch der Vergleich zum 5 Jahre früher gedrehten (italienischen!) Wallace-Film "Das Geheimnis der grünen Stecknadel". Musik von Morricone und irgendwo hat da auch Dario Argento seine Finger mit im Spiel gehabt. Interessant ist aber, wie das grundsätzliche Thema von Peterson aufgegriffen wurde, der es dann aber von sämtlichen absurden Giallo-Elementen befreit hat und einen gerade so eben noch ARD-tauglichen Tatort draus gemacht hat (der aber aus heutiger Sicht durchaus auch nachdrücklich um Aufnahme in den Öffentlich-Rechtlichen Giftschrank bettelt). Hier kann man noch an allen Ecken und Enden die handwerkliche UND kunstfertige Professionalität der Filme-Schaffenden erkennen.
12 von 10 Punkten für diese zu Recht in die deutsche Filmgeschichte eingegangenen und moralisch doch sehr ungemütlichen 108 Minuten.
Geändert von Jovis (31.08.2023 um 10:15 Uhr)
Oh ja Die Reifeprüfung, das ist sicherlich jener Tatort, über den wir am meisten tags darauf gesprochen haben. Und ein jeder hat ihn gesehen!
Es war die Zeit des Abends, als sich noch die ganze Familie vollständig vor den Fernseher setzte um gemeinsam eine Sendung zu schauen. Es gab viele wirklich gute Tatorte damals. Dieser jedoch prägte sich ins Gedächtnis! Zum einen durch das anspruchsvolle Thema, dem Script - zum anderen durch beeindruckende Schauspieler. Allen voran eine bis zu dem Zeitpunkt nahezu unbekannte Schauspielerin Nastassja, der Tochter des grossartigen Klaus Kinski, welcher ein jeder von den Edgar Wallace Filmen her kannte. Möglicherweise war das der Grund, dass alle - also wirklich alle - diesen Tatort sahen.
Zur Story: eine hübsche Schülerin verführt ihren attraktiven Lehrer, dem Schwarm aller Schülerinnen. (Oder wird verführt, je nach Betrachtungsweise.) Kurz darauf wird der Freund des Mädchens ermordet aufgefunden. In der Tatort-Folge verfolgt der Zuschauer dem Kommissar bei den Ermittlungen. Wer ist der Mörder? Ist es der Lehrer oder ev. die gehörnte Ehefrau des Lehrers? Manche kommen ins Visier der Ermittlungen, so auch das Mädchen selbst und auch der Mitschülerinnen. (Mann, jetzt musste ich mich so richtig erinnern, wie das im Film war. Zu diffus sind meine Erinnerungen. Nun sollte es aber stimmen.)
Ein guter Tatort, ein wirklich guter Tatort. Seinerzeit weit voraus. Heute in dieser Art wohl kaum mehr möglich. Ich habe den Film vor etwa drei Jahren erneut gesehen und war erstaunt, wie gut sich Film, Schauspieler und Thema bis heute erhalten haben. Nichts da von einer dicken Staubschicht wie bei den Schimanski Tatorten.
Der deutsche Film war damals in höchsten Höhen und diese Zeit ist nun endgültig vorbei. Hoffen wir, dass in einigen Jahrzehnten eine andere Ära anbricht, in welcher Böhmermann, Mockridges, Joko und Klaas Heufer-Umlauf und Konsorten wieder dahin verschwinden wohin sie eigentlich gehörten.
Zur Zeit ist der deutsche Film sehr, äh, unattraktiv.
Geändert von Örtliche Bücherei (31.08.2023 um 11:13 Uhr) Grund: Text-Korrektur zum Inhalt des Films
Was? Blasphemie!
Hier bin ich wieder bei dir.
"Schulmädchenreport meets Tatort" - mit diesem in der Rückschau genialen Erfolgsrezept gelang Petersen und Lichtenfeld ein legendärer "Tatort" und der wohl berühmteste deutsche TV-Krimi. Obwohl sie darstellerisch mit Kalibern wie Judy Winter oder Klaus Schwarzkopf eigentlich nicht mithalten konnte, überstrahlte Nasti Kinski den ganzen Film und wurde zu einer ikonischen Erscheinung. Danach erschien sie jahrelang in gefühlt jedem fünften "Bravo"-Heft. Irgendwas in mir weigert sich, heute ihr 62jähriges Gesicht zu akzeptieren, sie ist und bleibt für immer, eingeschlossen in eine digitale Zeitkapsel: Sina Wolf, 15 und Killerin!
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