Ach ja, will nicht jemand die letzten Postings ausgliedern? Hat ja nichts mehr mit dem Zack-Editorial zu tun...
Das stimmt. Aber das hätte eine Auswahl mit einem stärkeren thematischen Fokus, die die Unzulänglichkeiten des "Graphic Novel"-Begriffs weniger deutlich unterstreicht, eben auch leisten können. Genügend Bücher, die in Frage kommen, gibt's dafür mittlerweile auf jeden Fall - da muss man nicht mehr wahllos alles nehmen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.
Die Gratiscomics dagegen steigen im Wert:
http://stores.ebay.de/comiccomboleip...&_sid=20567515
Leute: Kirche im Dorf und so. Wenn ich das richtig sehe, richtet sich der via buchreport.de verlinkte SZ-GN-Flyer an den Handel, nicht an die Leser. Das kann man jetzt sehen wie man will, aber, Hand aufs Herz: die reinen Händler- und Bestellinfos vieler Comicverlage sind auch nicht unbedingt dazu gedacht, Lesern das Medium gut zu erklären. Gut möglich, dass die SZ dann beim Endkundenmarketing ebenfalls auf "Literatur trifft Illustration" abhebt - aber, ganz ehrlich: so what? Es geht darum, eine Auswahl sehr guter Titel in guter Ausstattung preisgünstig an möglichst viele Leute zu verkaufen. Wenn ich mir z.B. die DVD-Kollektion der SZ anschaue, dann stört es mich doch auch nicht, wenn da Klassiker neben neueren Titeln dabei stehen; mich interessiert der Inhalt (bzw. das Preis-/Leistungsverhältnis + schöne kleine Bibliothek fürs Regal). Und nicht, ob ein Titel darin 1986 oder 2009 zum ersten Mal erschienen ist.
Ich weiß ehrlicherweise jetzt nicht, wie (gut) der Fachhandel diese SZ-GN-Reihe beziehen können wird oder nicht (und wie die Konditionen sind), aber wäre ich Comicfachhändler, würde ich vermutlich versuchen, die Edition ins Sortiment zu nehmen, denn sie wird mit Sicherheit sehr gut und breit beworben, und zwar an Leserinnen und Leser, die sonst wenig mit Comics am Hut haben.
@L.N.: Ja, die Reste der anderen Comic-Editionen landeten im Ramsch, aber die allein im Buchhandel verkauften Stückzahlen waren bei den meisten Titeln sehr beachtlich.
@Marc-Oliver Frisch: Ich kann ja verstehen und teile die Meinung, dass es viele andere Titel gibt, die sich inhaltlich genauso gut für eine solche Edition eignen, okay. Verkaufstechnisch aber ist es nicht so, dass es nun (vgl. Kinofilm-Sondereditionen) gleich Hunderte von vergleichbaren GN-Seller-Kandidaten gibt, aus denen man auswählen und sie dafür lizensiert bekommen könnte. Deine Kritik an der konkreten Auswahl finde ich überhaupt nicht nachvollziehbar - MAUS ist doch einer der "Zieher"-Titel der Edition (nicht umsonst als erster Band), der viele Leute überhaupt erst dazu bringen wird, sich auch die anderen Titel mal anzuschauen.
Geändert von Kai Schwarz (10.12.2010 um 21:24 Uhr)
l.n.muhr
wenn verträge auslaufen und noch ware auf lager ist, wird diese in den meisten fällen verramscht. meines wissens nach hat sich keiner der bände unter 80.000 mal verkauft. und diejenigen, die aus dem egmont-fundus stammten, waren sogar weit jenseits der 100.000er marke, um nicht 200.000 zu sagen. als flop würde ich das nun nicht bezeichnen.
efwe
... ein triftiger Grund also für beide diese Editionen wieder aufzunehmen...
Ich hätte gerne den nächsten Pratt für € 4,95
PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.
Da sind wir mitten drinnen - in der Stunde der Philosophen!
Er werden Verkäufe von 2 Millionen von oben - bis auf 80.000 unten
runtergebrochen. Ergebnis:
Alles war ein Riesenerfolg ... und alles war gleichzeitig ein Flopp!
Ja was denn nun?
Genauso werden die 10 GNs als Rettungsanker für die Comicbranche
hochstilisiert werden (die selbst überhaupt gar nicht einmal im Ansatz
in Gefahr ist) und jede verkaufte Stückzahl (falls sie jemals genannt
werden sollte) wird am Schluss als Erfolg gewertet werden.
So sei es!
wer redet von 2 mio.?
ich wollte nur klar machen, dass man verkäufe von 80.000 bis über 200.000 nicht als flop bezeichnen kann. und durch die begleitung durch die bildzeitung war das thema sehr breit in der öffentlichkeit vertreten. was will man mehr?
warum das nicht fortgesetzt wird? frag die beteiligten. es waren einfach zu viele köche dabei.
efwe
Klar. Hunderte sind's noch nicht, das wird noch ein paar Jahre dauern. Ein paar Dutzend aber schon.
Gegen MAUS per se hab ich gar nichts. Es gibt halt neuere Titel, die weniger abgefrühstückt und mindestens genauso relevant sind, auch von Art Spiegelman selbst. Im Zweifelsfall fände ich's wünschenswert, denen mal den Vortritt zu lassen - insbesondere dann, wenn der Schwerpunkt der Auswahl ja durchaus im 21. Jahrhundert liegt. So wenige gute, massentaugliche, relevante Comics gab's in den letzten Jahren nicht, dass man immer wieder auf MAUS, WATCHMEN, etc. zurückfallen muss.
Ich wundere mich @horst über die tolle Steilvorlage.
*WICKIE-Melodie im Hintergrund... Zeigefinger-unter-der-Nase-hin-und-her-reib...
Ta-dada-daaa-dada-da-daaa: "Ich hab's!" *
Ganz einfach: ein Titel kann 80.000 Stück verkaufen (Eindeutiger Bestseller am Markt! Als Comic wie auch Belletristik-Titel!) und trotzdem für den Verlag floppen, wenn der deutlich zuviel gedruckt hat und damit Miese einspielt. Uff.
Die Stilisierung der GN-Edition als "Rettungsanker für die Comicbranche" hat doch nun niemand vorgenommen...
(*RIESEN-SEUFZER!*)
Warum muss denn eigentlich jede einzelne Initiative hier für einige Forenteilnehmer gleich die Funktion einer eierlegenden Wollmilchsau übernehmen? Das ist echt albern, Leute.
@Marc-Oliver Frisch: Lass es 50 inhaltlich geeignete Titel sein. Warum sollten die Verlage die gleich alle auf einmal für eine Sonderedition hergeben? Und, bei aller Freude über das wachsende Pflänzchen Graphic Novel (quantitativ, gemessen am Urwald der Buch-Neuerscheinungen aller Warengruppen): ein paar Dutzend GN-Bestseller (nach SZ-Maßstäben) sind es nun auch noch nicht.
Nochmal, die SZ möchte damit Geld verdienen und keines versenken - sollte die Edition erfolgreich sein, wird bestimmt seitens der SZ überlegt, sie fortzuführen, wie es z.B. auch mit der DVD-Edition geschehen ist.
Und weshalb nun keine neueren Spiegelman-Titel dabei sind, wird seine Gründe haben. Eine Marke der Kragenweite MAUS werden BREAKDOWNS & Co. (leider) noch nicht erreicht haben.
Geändert von Kai Schwarz (10.12.2010 um 21:32 Uhr)
Finde sowohl Auswahl als auch Edition super (soweit man das bis jetzt sieht).
Allein die positive Werbung in den Zeitschriften hilft dem Comicmarkt als ganzes mehr als alles andere.
Alle die da was zu kritisieren haben, haben einen an der WAffel oder noch nicht kapiert worum es geht!
Provokant genug?
Wie weiter oben schon geschrieben: das neue Breakdowns verkauft trotz intensiver Feuilletonbefeuerung nicht ein Viertel des uralten, schon mehrmals durchedierten MAUS ohne Feuilletonbefeuerung. Nein, Marc, es gibt in Spiegelmans Werk nichts vergleichbares, insbesondere nicht kommerziell und nicht in Deutschland. Und die Auwahl der SZ ist nun mal nach kommerziellen Gesichtspunkten erfolgt.
Ansonsten: what Kai said. Mir kommt das immer vor wie: kleiner Finger - ganze Hand.
Ich versteh nicht recht, was Du, Marc-Oliver, gegen den '(auto-)biographischen' Touch hast. Geht es beim Ringen um die Akzeptanz des Mediums nicht auch darum, zu zeigen, dass Comics (oder meinetwegen auch 'Grafick Nowwels') ein eigenständiges Medium sind, mit dem man ALLES erzählen kann - und manches sogar BESSER als mit allen anderen Medien!? Und dass (Auto-)biographien als Piccolo-, Heft- oder Albumserie nicht so gut funktionieren und deshalb -wenn als Comic- dann eben auch als kompaktes Einzelwerk gemacht werden und daher der Anteil der (Auto-)Biographien bei Graphik Novels höher ist als bei den 'althergebrachten' Comic-Formaten, liegt doch auf der Hand, ist logisch und 'systemimmanent'. So what!?
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Gar nix. Aber Comics müssen weder auf Tatsachenberichten mit wertvollen Botschaften basieren noch von irgendwelchen Romanvorlagen oder Filmadaptionen geadelt werden, um für eine größere anspruchsvolle Öffentlichkeit interessant zu sein.
Insofern zeigt die Auswahl, wie rückständig wir noch sind - zumindest in den Augen der betreffenden Marktstrategen und ihrer Befürworter. Das sind alles noch die verkrusteten Zugeständnisse an den Minderwertigkeitskomplex der Szene. Einfach mal ein großer, lauter Blockbuster geht nicht, es muss immer irgendwie auf pädagogisch wertvoll gebürstet sein - damit man ja nicht in die böse alte Schmuddelecke zurückgedrängt wird.
Wobei es durchaus Beispiele für hervorragende autobiographische Heftserien gibt, Lewis Trondheim, Chester Brown, Joe Matt...
Albenbiografien (Hergé, Goethe, Hitler) haben wir auch einige, Alben-Autobiografien seltsamerweise nicht.
Ich denke, die Formatfrage bei solchen Stoffen ist eher historisch zu beantworten, Comic-Autobios stammen mehr oder weniger aus Nordamerika, wo Pekar und Crumb das Genre prägten - offenbar so stark, dass es sich v.a. in Nordamerika in dem dort typischen Format durchgesetzt hat und dieses Format international ausgestrahlt hat.
Nochmal: Ich bin mir ziemlich sicher, dass es für die SUEDDEUTSCHE tausend gute Gründe gibt, das Programm so zu gestalten. Die Hinweise darauf könnt ihr euch also schenken. Ich finde diesen Ist-Zustand trotzdem lange nicht so optimal, dass man sich jede Kritik daran verkneifen müsste.
Ich weiß, dass es Gründe dafür gibt, warum's ist wie's ist. Ich glaube trotzdem, dass man's besser machen kann, wenn man will.
Führt weg, daher nur kurz: Ich hab bewusst 'Serien' kursiv hervorgehoben. Auch die Alben-Biographien sind/waren Einzeltitel (oder auf zwei Bände aufgesplittete Einzelbände und damit weit entfernt davon, Serien zu sein. Und ein Merkmal von GNs ist ja wohl, dass sie eben keine Serien sind, insofern nur logisch, dass es unter GNs einen relativ hohen Anteil an Biographien gibt, und in den klassischen Serien-Formaten eher verschwindend gering bis gar nicht).
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Wenn sprichst du damit an?
Hoffentlich nicht mich, sondern eher Efwe und L.N.!
"Die" haben versucht (und sind daran gescheitert)
Erfolg und Misserfolg zu "philosophieren"!
Ich habe nur dieses "Scheitern" an sich angesprochen -
wie man ja an den unterschiedlichen Wertungen
ersehen konnte!
Und deshalb brauchte ich auch "nicht" deine Erklärung...
... denn ich hatte keine Frage zu dem Komplex, sondern
bringe nur die Feststsellung ein, dass diese Edition "garantiert
ein Erfolg" sein wird, weil wir sie nur so verkauft bekommen
werden und... das der Comicladen (das hatte efwe als
"Wollmichsau" eingebracht - siehe Wiederbelebungs-Post 200 )
davon nicht profitieren wird.
Er wird es imho nicht... aber das hatte ich auch schon
vor ein paar Jahren zu den FAZ-BILD-Editionen geschrieben.
Was sich dann auch bewahrheitete.
Die Dinge wiederholen sich halt.
(Diese vermaledeite Technik hier! *gna* again, Post-Versuch dahin...)
@Marc-Oliver: Es gibt ja einige "Comic-Blockbuster": ASTERIX, MICKY MAUS, über die Jahre gezählt noch TIM UND STRUPPI, PEANUTS, HÄGAR... Einige davon wurden bereits in Sondereditionen wie der von Weltbild veröffentlicht. Die SZ-Edition ist aber eine Graphic-Novel-Edition, und da gab es im deutschsprachigen Raum nun mal - selbst wenn man US-Mainstreamhits wie WATCHMEN oder SIN CITY mitzählt - in den letzten Jahren zwar einige Bestseller (fünfstellig nach verkauften Expl.), aber keine "Blockbuster", gemessen nach verkauften Buchexemplaren. Es wäre natürlich toll, wenn der deutsche Markt da weiter wäre (und es gibt ja diverse positive Entwicklungen), aber deshalb muss die SZ ja nicht zwingend Titel wie jene in diese Edition aufnehmen...
Ich geb zu, ich hab noch nicht ganz verstanden, welche "Zurückgebliebenheit" du beklagst: die der deutschen Comic-Käufer (die bestimmte Titel nicht zu Hits machen), oder die der inhaltlichen SZ-Auswahl für diese Edition?
Natürlich kann man die Auswahl kritisieren (wäre ja noch schöner, wenn nicht) - aber: ein wildes buntes Potpurri, Titel für völlig unterschiedliche Zielgruppen, auf zehn Bände verteilt...? Ich weiß nicht, käme mir anstelle der SZ nicht in den Sinn. Die werden ihre Leser schon kennen... Der Ansatz ist da einfach ein anderer als z.B. bei der FAZ-Edition, die von der Titelzahl und Auswahl größer war und inhaltlich mehr mischte - zum ultragünstigen Preis im Paperback.
@horst: Ja, dann hab "ich" da "wohl" was "falsch" "verstanden". Okay, dass die Edition im Fachhandel nicht reüssieren (bzw. dieser nicht davon profitieren) wird, ist deine Einschätzung. Ich wäre da optimistischer (aber auch nur meine Einschätzung). Warten wir doch aber einfach mal alle zusammen ab, wie das funktioniert...
Geändert von Kai Schwarz (10.12.2010 um 18:26 Uhr)
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