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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #9701
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Wastl - Die Ringe des Saturns

    Die Geschichte ist bereits etwas älter. Unsere Freunde werden von Ausserirdischen kleiner gemacht. Nun müssen sie sich in einem übergrossen Haus beweisen und zusehen nicht nur wieder gross zu werden, sondern auch die Welt zu retten.




    Tante Sidonie und Wastl, hach träum...




    Immer eine Handvoll Seiten wurden seinerzeit wöchentlich im Felix gebracht. Eine spannende Story! Interessanterweise gänzlich ohne Ulla und Peter.




    Nanu?







    Der Ausserirdische ist perplex. Was hat Wastl ihm da angetan?





    Der spannenden Erzählung - und weil ich den Wastl liebe - muss ich hier eine wohlverdiente 10 von 10 geben.





    .
    Geändert von Örtliche Bücherei (25.11.2023 um 12:23 Uhr) Grund: Bilder zugefügt

  2. #9702
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Bei nasskaltem Wetter und Schneeregen hab ich mich heut Nachmittag mal schön in der Wanne entspannt. Dazu gab es Lektüre, bei der es nicht allzu schade drum ist, wenn sie ein wenig Wasserdampf abbekommt und keine Angst, ich bin nicht zu weit rausgeschwommen.

    Der Weisse Hai 2 – Marvel-Sonderausgabe #2



    Ein äußerst typischer Vertreter der Gattung „Comic zum Film“ und noch dazu ein Kind seiner Zeit. Insgesamt also sowohl zeichnerisch als auch erzählerisch stets darum bemüht das Mittelmaß zu halten. Wie so häufig kam das Heft sicherlich pünktlich zum Kinostart heraus, weshalb der Comic auf einem recht frühen Drehbuchentwurf basiert, was zu einigen Änderungen im vergleich zum fertigen Fiom führt. Das stört mich allerdings gar nicht, im Gegenteil, bringt etwas Abwechslung in die Sache. Die reißerischen Bilder bieten kurzweilige, wenn auch ziemlich „seichte“ Unterhaltung, passen also perfekt für ein entspanntes Stündchen in der Wanne. Dass in der ein oder anderen Sprechblase ein Wort verschwunden ist finde ich allerdings doch unschön, hat das der Hai weggeknabbert?



    Jetzt hab ich auf alle Fälle Lust den Film mal wieder zu gucken. :hai:

    5,5/10

    VG, God_W.
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  3. #9703
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Boah. Echt cool. Ich war immer so gnadenlos beim Aussortieren. Ich hätte gerne auch noch ein paar solcher Schätze. Aber ich bin an mehreren Punkten in meinem Leben zu radikal vorgegangen. Ich beneide dich um dieses Lesevergnügen. Und krieg auch direkt Lust auf den Film. Aber erst mal Doctor Who. Noch 45 Minuten bis dahin. Und dann mal gucken.

    Wobei so'ne coole Einstellung wie Seite 37 oben sucht man im Film vergebens. Das erinnert mich an dem Comic zu Alien 1. Wenn das Alien aus John Hurt kommt, zeigt man im Comic ne Doppelsplashpage voller Blut.

  4. #9704
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Hehe, ich hab da hinten im Schrank so ne Box mit Comics, die ich irgendwo, irgendwann mal dazu geschenkt bekommen hab, wenn ich in die Wanne steige ziehe ich da immer mal solche Schätze heraus.

    Die Alien-Adaption finde ich übrigens großartig! Gerade diese von Dir erwähnte Splashpage vermittelt exakt das Gefühl, dass ich bei der ersten Sichtung des Films hatte. Das wirkte im Kopf ja nächtelang noch viel blutiger nach, als es so schon war.
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  5. #9705
    Mitglied Avatar von richomat
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    White Faced Lies 9/10
    Ein Graphic Novel über sogenannte "Face Jobs", das sind Jobs, in denen chinesische Unternehmen Ausländer einstellen, um bei Meetings und anderen Veranstaltungen das "Gesicht" zu wahren. Ein Blick in menschliche Abgründe im modernen China.


    Karma City #1-2 9/10
    Utopischer Polizei-Krimi aus der fiktiven Stadt Karma City. Das ist eine Stadt der Tugend die von den Gesetzen des Karma regiert wird. Der Zutritt zur "weissen Zone" ist nur mit positivem Karma gestattet. Es beginnt damit dass die Grenzpolizei jemanden mit schlechtem Karma in die Stadt lässt.

  6. #9706
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    Gerade diese von Dir erwähnte Splashpage vermittelt exakt das Gefühl, dass ich bei der ersten Sichtung des Films hatte. Das wirkte im Kopf ja nächtelang noch viel blutiger nach, als es so schon war.
    Haha, lustig. Das war bei mir nicht so.

  7. #9707
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Dich hat Alien nach der ersten Sichtung nicht geflasht und wurde im Kopf im Nachhinein vielleicht sogar noch blutiger, als er eigentlich war? Solche Selbstsuggestionen hat man bei Filmen doch öfter mal. Du nicht?
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  8. #9708
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Mich hat Alien bei der ersten Sichtung TOTAL geflasht! Das war DER SF-Film, den ich immer sehen wollte. Aber ich hatte bei Sichtung des Comics sofort und völlig klar den Eindruck, dass das SO nicht im Film war.

  9. #9709
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    Ich hatte aber ja von meinem Erlebnis nach der Erstsichtung im Film gesprochen. Nach dem Comic hab ich mir nicht nächtelang Gedanken gemacht.

    Aber je nachdem, wenn man die Kameraeinstellung anpasst, was ein Comiczeichner ja jederzeit kann, war das meines Erachtens nicht viel anders, als es der großartige Walt Simonson hier auf die Seiten gebracht hat. Es geht ja eh darum das Feeling des Films einzufangen, und da war das glaube ich die bestmögliche Art den WOW-Effekt der Szene wiederzugeben. 1:1 Bilder und Einstellungen abzuzeichnen ist mMn nicht die Aufgabe eines Filmcomics.
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  10. #9710
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    So was ähnliches habe ich mir seinerzeit auch gedacht. Da ja dem Comic die Bewegung fehlt und der Schockeffekt fehlt, wenn John Hurt der Brustkorb sich nach außen wölbt.

  11. #9711
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Kid Cotton 1, Pearce, Leturgie, Carlsen

    Kid, kleiner Bruder des Pinkerton Helds Trevor, hat genug vom Farmleben und macht sich auf den Weg seinen Bruder heimlich zu unterstützen.

    Einfach herrlich was Pearce und Leturgie hier abliefern. Das ist ein Titel der komplett an mir vorbeiging, bin nur durch den Bilderrätsel Thread drüber gestolpert. Ich finde es immer besonders schön wenn Kreative, wie hier, wunderbar eine Story mit beissender Kritik verpacken können und die Story eben nicht über-moralisch transportiert wird. Ein, für mich Manko, überwiegender Graphic Novels die mit der Brechstange ihre Botschaft in den Schädel trichtern.

    Jedenfalls wert einen Blick reinzuwerfen, für alle Westernfreunde die LL mögen aber ein Tickchen mehr Biss vertragen können unbedingt mal testen.

    Kleine Warnung, Bände 1-3 habe ich gebraucht erworben, für HC Fetischisten ist das nix, Band 3 hat den schlabberigsten Einband den ich jemals gefühlt habe. Das muss man eigentlich schon deshalb kaufen, das Heft hat die Haptik eines Waschlappens. Ist echt so. Da wird jeder Kiosk Asterix gefühlt zum wertigen jellyman Titel geadelt.

  12. #9712
    Mitglied Avatar von Sillage
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    War der Aliencomic nicht von Walter Simonsen gezeichnet?

  13. #9713
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Hat @God_W. so angedeutet, ja. Ist aber bei mir solange her. Ich kannte Simonson damals noch gar nicht.

  14. #9714
    Mitglied Avatar von richomat
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    Nuclear Winter Vol. 1 - #1-2 8/10
    Vor neun Jahren gabe es in Montreal einen Unfall in einem Atomkraftwerk. Seither ist die Stadt nun mit radioaktivem Schnee bedeckt und manche Bewohner sind zu wahren Monstern mutiert. Flavie ist Mitarbeiterin eines Lieferdienstes und versucht, trotz der widrigen Umstände, ein ganz normales Leben weiterzuführen.


    Y: The Last Man Vol. 2: Cycles #6-10 8/10
    Yorick muss einen außerplanmäßigen Zwischenstopp in Marrisville, Ohio, einlegen. Natürlich gibt es dabei die eine oder andere Tote zu beklagen.


    A Real Job 6/10
    Javi verlässt Spanien Richtung Berlin um dort Comiczeichner zu werden. Er spricht kein Deutsch und kennt dort niemanden. Diese autobiographische Geschichte verarbeitet er dann hier zu seinem ersten Comic.

  15. #9715
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Zitat Zitat von Sillage Beitrag anzeigen
    War der Aliencomic nicht von Walter Simonsen gezeichnet?
    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Hat @God_W. so angedeutet, ja. Ist aber bei mir solange her. Ich kannte Simonson damals noch gar nicht.
    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5594289

    - Die Bilder kann man anklicken, werden dann groß.
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  16. #9716
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Nicht übel.

  17. #9717
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    Meine Abenteuer in Gotham gehen weiter:


    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5879970
    Geändert von God_W. (26.11.2023 um 14:10 Uhr)
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  18. #9718
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    Alien 3 – Icarus



    Na da werden ja fast ein paar Blade Runner-Vibes verströmt! Auf dem Planetoiden Tobler 9 hatte Weyland-Yutani jahrelang eine Forschungsstation am Laufen, bis – Ihr ahnt es – etwas schief ging, wodurch die Gegend nicht nur verseucht, sondern auch von Xenomorphen überrannt wurde. So weit also alles beim Alten. Jetzt zur Neuerung:


    Eine Gruppe ehemaliger Kampfdroiden hat gegen ihre Besitzer rebelliert und versucht sich nun auf dem abgelegenen Planeten Europa-5 eine Existenz abseits allen Krieges und Horrors aufzubauen. Von der Firma aufgespürt wird ihnen ein Ultimatum gestellt. Entweder sie ziehen für den Konzern in eine letzte Mission, um ein wichtiges Forschungsobjekt von Tobler 9 zu bergen, oder die Siedlung und ihre Bewohner werden vernichtet. Also ziehen die künstlichen Personen los, was sie erwartet könnt Ihr Euch denken.


    Ich muss sagen, nachdem mich die vorangegangenen Bände nur mäßig begeistern konnten, bin ich mittlerweile voll in dem von den Autoren und Zeichnern des Runs geschaffenen Teiluniversums des Alien-Kosmos angekommen. Vielleicht muss ich die ersten beiden Bände nochmal lesen, vielleicht habe ich denen ein bisschen Unrecht getan. Die geschickte Variation altbekannter Zutaten und in dem hier vorliegenden Fall der frische Drive, den eine Erzählung aus Sicht der Androiden mit sich bringt, haben mich hervorragend unterhalten. Wäre jetzt noch das Artwork, abgesehen von den großartigen Heftcovern, nicht so ein langweiliger, mittelmäßiger Einheitsbrei, wäre ich hellauf begeistert.


    8/10

    VG, God_W.
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  19. #9719
    Mitglied Avatar von richomat
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    Zack #273 03/2022 7/10
    Die Bank, Tanguy & Laverdure, Harmony, Rani, Millenium Saga


    GTO: Great Teacher Onizuka - 5: Lektion 33-41 8/10
    Onizuka mischt bei einem Schönheitswettbewerb mit und stellt einen Kollegen beim Grabschen in der U-Bahn bloss. Zum Schluss trägt er einen Elefantenrüssel als Penisverlängerung und spritzt damit der Elternsprecherin ins Gesicht. Abgefahren!


    Milan K. - 2: Hurricane 10/10
    Milan versucht sich als Besitzer der Gesellschaft, die ihm sein Vater vererbt hat, einzutragen. Leider waren schon andere vor ihm da. Sehr packender Thriller mit realistische Zeichnungen.


    The Phantom The Complete Series - 1: The Gold Key Years #2 6/10
    Zwei Kurzgeschichten mit Lilliputanern und Ausserirdischen.


    El Niño - 2: The Guayas Delta 10/10
    Vera ist immer noch auf der Suche, diesmal im Delta des Rio Guayas in Ecuador. Sowohl Story als auch Zeichnungen sind richtig gut.

  20. #9720
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    Blueberry – Collector’s Edition 1



    Inhalt:
    - Fort Navajo
    - Aufruhr im Westen
    - Der Einsame Adler

    In letzter Zeit hatte ich mal wieder Lust auf Western, habe so mach älteres und jüngeres Werk filmischen Schaffens aus diesem von mir so geliebten Genre konsumiert, und irgendwann habe ich es dann gewagt – ich habe meinen ersten „Blueberry“ aus den tiefen meines Lese-K2 zu Tage gefördert. Manchmal traue ich mich an solche legendären Klassiker nicht so recht ran, da hat man Respekt vor dem Namen und dem Ruf, und was ist, wenn mir das Ganze dann gar nicht gefällt?

    Da konnte ich aber schnell Entwarnung geben, gefallen hat mir die Lektüre dieser ersten drei Alben um den etwas disziplinlosen Leutnant insgesamt ziemlich gut, das phänomenale Nonplusultra im Western-Genre war es für mich an der Stelle allerdings (noch?) nicht. Dazu aber später mehr.


    Im ersten Album, Fort Navajo“, lernen wir unseren späteren Helden erstmal als vermeintlichen Taugenichts kennen, ist er doch offensichtlich Falschspieler, dem Alkohol nicht abgeneigt und mit Regeln und Befehlen nimmt er es auch nicht so genau. Dass er im Grunde aber von einem klaren Gerechtigkeitssinn beseelt ist und das vor Mut strotzende Herz am rechten Fleck trägt, erfahren wir bereits in dieser ersten Geschichte, in welcher er seinen Freund Graig nicht nur kennenlernt, sondern auch gleich vor einer Dummheit bewahren muss. Denn der will todesmutig die Apachen verfolgen, die vermeintlichen Mörder an unschuldigen Siedlern, die auch noch deren Sohn entführt haben sollen. Natürlich ist alles ganz anders, als zuerst angenommen, aber ein rassistischer und vom Hass zerfressener Major hat nichts anderes zu tun, als einen Krieg mit den Indianern vom Zaun zu brechen.


    Das führt uns zu „Aufruhr im Westen“, der nahtlos anschließenden Fortsetzung, in der die Friedensverhandlungen mit den in Wahrheit unschuldigen Ureinwohnern aufgrund eben dieses Majors scheitern. Die Missachtung der Befehle seines nach einem Schlangenbiss im Delirium liegenden Vorgesetzten, führt zum Verrat an den Häuptlingen und so zum Zusammenschluss der stolzen Stämme, die eine Armee gegen die verlogenen Bleichgesichter zusammenstellen. Blueberry versucht sein Bestes, das zu verhindern, doch das bis aufs Blut beschämte Halbblut Crowe wurde dermaßen beleidigt und gereizt, dass er unseren Helden erstmal schachmatt setzt.


    Fort Navajo ist verloren, doch Blueberry und Crowe ist es gelungen den entführten Jungen aus den Händen der echten Entführer in Mexico zu befreien! Jetzt kommt der Leutnant nach Fort Quitman, von wo aus er einen Waffen-Trek durch gefährliches Feindesland zum Oberbefehlshaber der Truppen bringen soll. Die Waffen sind für den Krieg gegen die Apachen, doch Blueberrys Plan ist es, den General davon zu überzeugen, die Friedensverhandlungen mit Häuptling Cochise wieder aufzunehmen. Auf dem gefährlichen Weg dorthin soll ihm der Indianer-Scout Quanah zur Seite stehen, doch der spielt ein gefährliches Spiel…


    Das waren also die ersten drei Blueberry-Alben. Für mich gab es da ganz viel Licht, aber auch etwas schattigere Regionen sag ich mal. Zuerst einmal hat mir die Story durchweg gut gefallen. Die bietet zwar nichts Neues oder Unerwartetes, denn das hat man alles schon mal gesehen, und zumindest auf der Leinwand hatte man das auch damals zur Entstehung schon alles miterleben können, aber die Mixtur des Ganzen, die Variationen und die Abwandlungen der bekannten Zutaten ist Charlier wirklich gut gelungen. Vor allem haben mich die nahtlosen Übergänge und die Weiterführung der Story über mehrere Alben begeistert, das fühlte sich nach jedem Album so an, als müsse ich direkt weiterlesen, was ich in Kürze auch mit dem zweiten Sammelband tun werde. Auch die Entstehung und sich nach und nach verfestigende Freundschaft zwischen Blueberry und Graig fühlen sich einfach so an, als hätte so kommen müssen und sollen, einwandfrei.


    Optisch ist Giraud die Umsetzung im Großen und Ganzen ebenfalls sehr gut gelungen, aber „ewige Meisterwerke“ oder Ähnliches sehe ich da nicht. Ja, Pferde in Action gelingen ihm immer super, die Landschaften passen auch, wenn auch nicht die ganz großen Augenöffner dabei sind, und auch die Personen gehen insgesamt klar. Die gehen aber eben nur klar, sind meines Erachtens nicht herausragend. Gerade Blueberry, dem ja Belmondo Pate stand, sieht eben nur ab und an wie Belmondo aus, dann mal wieder recht lange nicht, das ist nicht durchgehend stringent, aber vielleicht wird das ja noch besser.


    Erzählerisch ist die Geschichte an sich durchweg unterhaltend und streckenweise richtig spannend. Die Darreichungsform, also der Text selbst, ist aber klar ein Kind seiner Zeit. Es wird deutlich zu viel erklärt und zu viel wiedergekäut, um auch ja jedem begreiflich zu machen, was passiert und niemanden ratlos zurückzulassen. Das mag am Zielpublikum liegen, welches damals vermutlich zumindest teilweise noch etwas jünger war, das war aber zu der Zeit damals auch einfach Gang und Gäbe, da wurde dem Leser nicht allzu viel Mitdenken und selbst entdecken, was geschieht zugetraut. Das störte mich jetzt nicht allzu sehr, weil ich ja gerne mal Klassiker lese und das dort oft der Fall ist, aber erwähnt haben wollte ich es schon. Störender fand ich da eher die doch recht klamaukigen Einlagen, die gerade zu Beginn noch öfter auftraten. Später hat das dann zum Glück nachgelassen, denn für einen „Funny“ ist die Grundstory einfach viel zu ernst.

    Das Bonusmaterial fand ich toll und informativ. Es ist auch äußerst unterhaltsam zu erfahren, wie sich damals nach und nach eine Art „Club“ mit all den heute großen Namen entwickelt hat. Die hingen ja fast alle irgendwie zusammen, diese ganzen franko-belgischen Größen der Comic-Kunst, das vermittelt ein tolles Flair.

    Also ja, prima Westernunterhaltung, aber für mich jetzt im ersten Zug noch kein unerreichbar meisterlicher Klassiker im Western-Olymp.

    7/10

    VG, God_W.
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  21. #9721
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Blueberry steigert sich noch gewaltig! Wirst schon sehen! ;-)

  22. #9722
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    @God_W: Tolle Rezension. Bin da voll bei dir. Auch wenn man mich hier steinigen sollte, Blueberry ist für mich nur eine gute Comicserie, aber keine Ausnahmeserie.
    LG
    Mollari

  23. #9723
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Einigen wir uns auf eine „sehr gute Comicserie“.

    Zumindest hat es meines Wissens nach kaum eine andere seriöse Westernserie geschafft auf derart viele Alben zu kommen. (Abgesehen, von 60er Jahre Bessy, Silberpfeil und Co.) Das ist schon beeindruckend!

    Ebenfalls beeindruckend ist die Tatsache, dass anfänglich durchschnittliche Stories erzählt werden, welche sich dann rasch zu komplexen und spannenden Strängen gliedern und letztlich extrem langweilig, nichtsagend und öde werden. Da war die Luft dann draussen.

    Trotz mancher Schwächen würde ich die Blueberry-Saga ganz klar als eine sehr, sehr gute Comicserie bezeichnen.

  24. #9724
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Zitat Zitat von Örtliche Bücherei Beitrag anzeigen
    würde ich die Blueberry-Saga ganz klar als eine sehr, sehr gute Comicserie bezeichnen.
    Ich auch. Wobei ich so Recht keine Schwächen sehen will. Er ist zuweilen plötzlich nur durchschnittlich, was aber ja keine Schwäche ist. Wesentlicher finde ich, dass sich Blueberry im Genre Western mit mehreren Kapiteln bei den ganz großen Epen einreiht wie John Ford und Sergio Leone und Howard Hawks und ein paar andere sie gemacht haben. Und da würde ich das ein oder andere Blueberry-Kapitel in die Top 10 der allerbesten Western einordnen. Und die, z.B. Searchers, haben auch alle Mängel und sind trotzdem ganz groß.

  25. #9725
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