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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #7651
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    Wenn ich schon mal wieder einen Manga am Wickel hatte, schnappe ich mir doch gleich den nächsten…


    Tante NonNon (Shigeru Mizuki)



    Shigeru Mizuki sagte mir bislang nichts, doch seit einiger Zeit erscheinen reichlich Werke des Mangaka bei Reprodukt. Die Ausgabe über Hitler hatte mein Interesse geweckt, war aber recht zügig ausverkauft und ein Nachdruck ließ auf sich warten. Nach der Crowdfunding-Aktion des Verlags wird es in Bälde zwar so weit sein, aber da die Manga des Herrn Mizuki in den Foren doch sehr gelobt werden hatte ich mir zum Kennenlernen schon vor einiger Zeit „Tante NonNon“ besorgt und war gespannt, was mich dabei erwartet, bin ich doch in Sachen Manga noch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt.

    Tante NonNon ist eine etwas wunderliche, verwitwete alte Dame, die im ländlichen Japan der 1930er Jahre nicht mehr allzu gut für sich selbst sorgen kann, weshalb sie von der Familie des kleinen Shigeru, von seinen Frenden „Gege“ genannt, aufgenommen wird. Fortan erleben wir mit dem kleinen Gege, dem eigentlichen Hauptprotagonisten, die abenteuerlichsten Geschichten. Neben den typischen Schulproblemen, Streitereien im Freundeskreis und Bandenkriegen mit den Jungs aus den Nachbardörfern stehen vor allem Begegnungen mit den Yokai, also Geistern und Monstern aus der japanischen Mythologie, auf dem Programm. Tante NonNon weiß alles über diese Wesen, was zu lustigen, schaurigen, aber auch irrwitzigen Begegnungen führt.


    Episodenhaft erzählt führt uns Shigeru Mizuki offensichtlich halbautobiografisch in die kleinstädtische Westjapan der 30er Jahre. Ein Fest für jemanden wie mich, der mit den Showa-Godzillas und alten Samurai-Filmen aufgewachsen ist und deshalb ein grundlegendes Interesse an den Märchen, Sagen und Geschichten des alten Japans hat. Dazu die Zeichnungen mit den äußerst übertriebenen, stilisierten und Karikaturen ähnelnden Gesichtern und Figuren, die gepaart mit hochdetaillierten, manchmal schon beinahe fotorealistischen Hintergründen einen ganz besonderen Reiz entwickeln.

    Nicht jede der Episoden zündet und es war für mich kein Band, den ich am Stück wegsuchten musste, aber immer mal wieder überkam mich die Lust wieder ein oder zwei Kapitel in Geges und Tante NonNons Welt zu reisen und mich verzaubern zu lassen. Wie ich gerade beim Tippen dieser Rezi erst feststellen musste, ist der Mangaka Shigeru Mizuki bereits 2015 verstorben, ich entdecke seine Werke jetzt also erst nach seinem Ableben für mich. Seine Arbeiten beinhalten wohl viele autobiografische Elemente, vor allem natürlich die drei Bände „Kindheit und Jugend“, „Kriegsjahre“ und „Mangaka“, die mittlerweile auch mein Interesse geweckt haben, aber auch mit der, sicherlich auch für ihn, prägenden Zeit des zweiten Weltkriegs hat er sich häufig auseinandergesetzt. Die recht langlebige Reihe „Kitaro“ erscheint ja auch bei Reprodukt und scheint wieder einen großen Anteil an japanischer Mythologie zu beinhalten. Vielleicht bringt der Verlag ja irgendwann auch noch die Werke über die Zeit der Showa-Dynastie selbst, würde mich interessieren. Also ja, auch wenn ich diesen für mich ersten Mizuki nicht als Meisterwerk betiteln würde, so hat mich seine Art zu Zeichnen und zu erzählen doch gehooked, ich bin auf weitere Werke gespannt!

    7,5/10

    VG, God_W.
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  2. #7652
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    Der Herrscher von Gotham – Teil 2 (Batman Graphic Novel Collection)



    Inhalt: Detective Comics #18-21

    Wow, John Layman zeigt Snyder wie es geht und führt die angefangene Story schlüssig, stimmungsvoll und actionreich fort. Mit Joker, Bane, Man-Bat, Victor Zsasz und anderen geht das Schaulaufen der Schurkenriege weiter. Bemerkenswert dabei ist, dass es dem Autor gelingt fast allen von ihnen einen stimmigen Part in der Geschichte einzuräumen, der einerseits Sinn macht und andererseits das Interesse an dem Charakter wachhält und sogar weiter schürt. Okay, bei Bane gelingt ihm das nicht so wirklich, bei Man-Bat im Gegenzug umso mehr.

    Im Fokus steht aber weiterhin der Emporkömmling Ignatius Ogilvy, der sogenannte Kaiserpinguin, der sich von der unterschätzten Randfigur mehr und mehr zu einer waschechten Bedrohung entwickelt, die nicht nur Pinguins Geschäfte an sich reißt, sondern auch weitere hochkarätige Gangster unter sich versammelt und zu einem ernstzunehmenden Gegner für den Mitternachtsdetektiv wird.


    Immer wieder gibt es auch kürzere Einzelstories, die parallel eingestreut werden. So trifft Bruce gegen Ende noch auf eine exotische Kämpferin, die er von früher kennt, unter den Cops von Gotham bilden sich neue Partnerschaften und auch in Blackgate sollen sich die Machtverhältnisse bald nachhaltig verschieben. Dazu das Artwork, schwankend zwischen okay und richtig gut, macht den Band zu einem tollen Gesamtpaket.

    7,5-8/10

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  3. #7653
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    K (Taniguchi)



    Jiro Taniguchi zeichnet Berge? Immer her damit! Das fünfteilige Meisterwerk des Mangaka, „Gipfel der Götter“, war einer der ersten Manga überhaupt, die ich gelesen habe. Tja, direkt versaut, denn derart meisterliche Arbeiten findet man nun mal nicht am Fließband.

    „K“ geht einen anderen Weg, erzählt keine zusammenhängende, epische und historisch angetriebene Geschichte, wie sie bei „Gipfel der Götter“ ausgebreitet wird. Der Band enthält fünf hochspannende, teils äußerst dramatische Bergsteigergeschichten, die an unterschiedlichen Gipfeln stattfinden, darunter der K2 und der Everest. Der Band hat seinen Namen allerdings weder vom zweithöchsten und tödlichsten Berg der Welt, noch von meinem immensen Lesestapel, sondern vom Protagonisten, einem wortkargen, introvertierten Raubein mit rätselhafter Vergangenheit und herausragenden Kletterfähigkeiten. Beste Voraussetzungen also, um bei Rettungseinsätzen, Erstbesteigungen und dergleichen mehr packende Dramen in schwindelerregenden Höhen und beeindruckenden Landschaften zu schaffen.


    Man kann diesen vergleichsweise frühen Taniguchi sicher als „Training“ für die „Gipfel der Götter“ betrachten, die rund zwölf Jahre später entstanden, aber auch hier wissen die wunderschönen Bergwelten, die Jiro Taniguchi auf die Seiten zaubert meine Augen zu weiten und Staunen auszulösen. Die Geschichten sind spannend, der Hauptdarsteller interessant. Meisterwerk? Vielleicht noch nicht ganz, aber man kann den Meister auf dem Weg dahin förmlich beobachten und dabei hervorragend unterhalten werden.

    8/10

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  4. #7654
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    Völlig verrückt (Batman Graphic Novel Collection)



    Inhalt: The Dark Knight #16-21; The Dark Knight Annual #1

    Wenn es “völlig verrückt” zugeht denkt man bei Bats in erster Linie eigentlich nur an zwei mögliche Superschurken. Der Joker ist es diesmal nicht, bleibt also? Richtig, der Mad Hatter ist back in Town! Der irre, koboldartige Psychopath hat mir in der Batman Animated Series immer ziemlich gut gefallen, abgesehen davon hat er sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, wie ich finde. Gregg Hurwitz stellt den manischen Hutträger als ultrabrutalen und mitleidlosen Psycho dar, liefert zugleich aber auch die Erklärung für seine Besessenheit. Eine tragische Kindheit voller Ablehnung, die er vor allem vom weiblichen Geschlecht erfahren musste.


    Das klingt zwar ziemlich nach Schema F, und das ist es leider auch. Im Grunde ist Hurwitz‘ Storygerüst nicht viel anders, als er es kurz zuvor mit Scarecrow veranstaltet hat. Der noch nicht ganz so gut erforschte Bösewicht handelt in der Gegenwart außerordentlich blutig, skrupellos und wahnsinnig, bekommt im Gegenzug aber eine tragische Kindheit verpasst, um das irgendwie zu erklären. Ja, kann man machen, ist auch nicht langweilig und von Ethan van Sciver durchweg gut bebildert. Trotzdem nichts, was lange im Gedächtnis bleibt. – Wäre da nicht das letzte Heft, in dem Szymon Kudranski von der Leine gelassen wird. Der Horror-Zeichner, der schon bei Spawn zeigte, dass er das Genre perfekt beherrscht liefert schaurige Bilder zu einer tollen Geisterhaus-Geschichte, in welcher mit dem Rollentausch von Gut und Böse ein grandioser Kniff geboten wird. Mad Hatter und Pinguin als arglose Besucher und Batman als unheimliche Quelle der Furcht – ganz großes Kino! Für das Heft alleine würde ich mindestens neun Punkte vergeben, aber wie gesagt, der Rest ist halt äußerst durchschnittlich.

    6,5/10

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  5. #7655
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    Venedig (Taniguchi)



    Diese Art von „Reisebänden“ sind einfach Auftragsarbeiten, um die Vorzüge einer Region oder Stadt in den Fokus zu stellen. Viel mehr sollte man hier auch nicht erwarten. Die Bilder der Lagunenstadt Venedig, die Großmeister Jiro Taniguchi auf die Seiten zaubert sehen einfach großartig aus, was meinen Wunsch diesen magischen Ort endlich mal zu besuchen noch deutlich verstärkt hat, mehr kann und soll der Band auch gar nicht erreichen.


    Drumherum strickt Taniguchi eine kleine, einfühlsame Geschichte über einen Mann, der sich nach dem Tod seiner Mutter auf eine kleine Reise in ihre Vergangenheit begibt, nachdem er in einer Schatulle Postkarten und Fotos aus Venedig entdeckt. Eine schöne, einfach gestrickte Geschichte, die mit ganz wenig Text auskommt, aber durchaus das typische Taniguchi-Feeling verströmt. Kein Realismus, sondern eine stark romantisierte Sicht auf die Perle Italiens und ein sehr kurzweiliger Band in schönem Format.

    7,5/10

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  6. #7656
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    Dune - Band 2: Muad' Dib

    Ich bin ein bisschen zwiegespalten, was diese grafische Umsetzung des Stoffes von Frank Herbert angeht. Einerseits wird die Atmosphäre des Romans durch die vielen inneren Monologe der Figuren ganz gut getroffen. Die Autoren bedienen sich hierbei eines recht simplen Kniffes: "Sprechblasen" mit gedachten Monologen werden in einer bestimmten, der jeweiligen Person zugeordneten Farbe hervorgehoben. dadurch entsteht eine gewisse Tiefe, die der Vorlage durchaus gerecht wird, sie aber natürlich nie erreichen kann. Als Kontrast zu dieser kammerspielartigen Inszenierung hätte ich mir auf der anderen Seite aber opulente Landschaftsbilder gewünscht, die die Weite und die Dürre der Landschaft auch fühlbar machen: Licht und Schattenspiele, detaillierte Felsformationen; dann natürlich ausdrucksstarke Gesichter, gezeichnet von Hitze und Trockenheit. Leider alles Fehlanzeige. Stattdessen arbeitet man hier mit der monochromatischen Einfärbung der Panels. In der Wüste ist alles rot, in der Nacht und in Höhlen alles blau, und die Harkonnen sind natürlich auch rot. Die Panels lassen jegliche Hintergrunddetails vermissen. Das ist sehr schade und führt mir wieder vor Augen, warum ich den europäischen Comic so gerne mag.
    positiv sei anzumerken, dass sich der Comic wirklich viel Zeit lässt und die Geschichte gemächlich erzählt. So ist man am Ende von Band 2 kaum viel weiter als am Ende der aktuellen Verfilmung (Teil 1). Von daher frage ich mich, wie man den Rest in nur einen weiteren Band packen will, aber ich lass mich gerne überraschen.

    Fazit: erzählerisch konnte mich der Band durchaus überzeugen, grafisch leider nicht.

    Es reicht aber immerhin noch für 3/5 gut platzierten Klopfern

  7. #7657
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    Gestern mit Begeisterung gelesen:

    Der große Uhu Gesamtausgabe von Romain Hugault und Yann.

    Unglaublich wie großartig Hugault Zeichnen kann. Was für ein Artwork! Und dazu noch eine großartige Story von Yann! 10 von 10! Aber eigentlich ist der Band eine 11!

    Mit Abstand der beste Fliegercomic den ich je gelesen habe!

    LG
    Mollari
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  8. #7658
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    Der gefallene Sohn (Batman Graphic Novel Collection)



    Inhalt: Batman Incorporated Vol. 2 #6-10, #12-13

    Okay, so also bringt Grant Morrison seinen sicherlich etwas seltsamen, aber auch absolut außergewöhnlichen Batman-Run zu Ende. Einen Mangel an Eigenständigkeit, einzigartigen Ideen und Kenntnis der Bat-Historie kann man dem Autor wirklich nicht vorwerfen, einen Hang zu Wahnsinn und Wahnwitz allerdings schon. Aber hey, genau das lieben die Morrison-Fans doch an seiner Batman-Strecke!

    In diesen letzten Heften geht es wahrlich wild zu. Gefühlt passiert ganz viel gleichzeitig und es gibt auch reichlich Zeitsprünge im Erzählfluss. Da ist wirklich aufpassen angesagt, einfach mal so nebenbei wie einen Hurrwitz kann man Morrison nicht lesen, zumindest nicht wenn man halbwegs kapieren will, was da wo gerade abgeht. Talia al Ghul attackiert Gotham City mit allem was sie in ihrer Leviathan-Organisation im Petto hat. Eine Armee von seit langem eingeschleusten Killern treibt in Gotham ihr Unwesen, und zwar in einer Form, wie sie schockierender kaum sein kann. Ein ganzes Bataillon an Man-Bats greift von der Luft aus an, ein hünenartiger Killer in einer Art früher Iron Man Rüstung geht mit bestialischer Brutalität vor und Batman hat Visionen davon, wie sein Sohn das Ende der Welt herbeiführt. Hauptziel von Talias Angriff ist Damian, denn den will sie mit dem Leben dafür büßen lassen, dass er sich von ihr abgewandt, und sein Leben den Werten seines Vaters verschrieben hat.


    Da wird wirklich an allen Fronten gefightet. Die Bat-Family und ganz Batman Incorporated versuchen die Katastrophe zu verhindern. Zeichner Chris Burnham, diesmal unterstützt von Andres Guinaldo, Jason Masters und Andrei Bressan, klatscht in hochdetaillierten Panels nicht nur irre Ideen sondern auch wieder brachiale Gewalt auf die Seiten. Dass Morrison Bruce‘ Alter Ego Matches Malone mal wieder ausgräbt finde ich geradezu großartig. Als wir erfahren wer unter der Rüstung des riesigen Killers steckt wird es mal wieder ganz schön abstrus, weckt aber auch eine coole Erinnerung an Mad Max 3 – Jenseits der Donnerkuppel. Bevor das für meine Begriffe ziemlich billige und klischeebeladene Horror- oder Sci-Fi-Film-Ende über die Seiten fliegt wartet noch der hochdramatische Moment, der dem Band den Titel gibt auf den geneigten Leser. Ein Teil von mir möchte jubeln, dass die nervige Kackbratze endlich hin ist, aber ganz schön heftig war’s schon und eine gewisse Heldenhaftigkeit kann man ihm im Nachgang dann natürlich doch nicht absprechen.

    Krasser Band irgendwie, der mit der heftigen Mischung zwischen irrem, kaum ernstzunehmendem Storytelling, außergewöhnlichem Artwork, massig Action, hochdramatischen, ernsten Momenten und klischeebeladenen Passagen, in denen der Autor vielleicht sagen will „Ja, guckt Euch ruhig mal an was in Superheldencomics manchmal für ein Mist fabriziert wird“, schon einzigartig ist. Ob man das dann auch gut finden will, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Für mich gibt’s da viel Licht, aber auch etwas Schatten.

    7/10

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  9. #7659
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    @Dino Zu Fanfoué gibt es einen eigenen Thread https://www.comicforum.de/showthread...ighlight=cHAos

  10. #7660
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    H. P. Lovecrafts Schatten über Innsmouth (Gou Tanabe)



    Mit „Schatten über Innsmouth“ hat sich Mangaka Gou Tanabe erneut eine der bekanntesten und auch eine meiner liebsten Lovecraft-Geschichten zur Adaption ausgewählt. Die Geschichte selbst enthält sehr viele typische Lovecraft-Elemente und entspricht vielen auch heute noch gängigen Gruselschemata. Der junge Fremde, der in ein abgelegenes Küstenstädtchen kommt, in dem er erstmal auf Ablehnung stößt und wo, wie recht schnell klar wird, finstere und unheimliche Dinge vor sich gehen, das weckt direkt eine atmosphärische und beunruhigende Schauerstimmung.

    Klar, im weiteren Verlauf entdeckt unser „Held“ mehr und mehr was vor sich geht, uraltes Grauen wird heraufbeschworen und die Verbindung des Protagonisten zu dem Ort, seinen Bewohnern und den absonderlichen Vorgängen stellt sich als enger heraus, als irgendjemandem lieb sein kann. Mehr will ich nicht verraten, denn bislang habe ich das glaube ich noch recht spoilerfrei umrissen.


    Die Bilder von Meister Tanabe sind einfach unglaublich plastisch, detailliert, atmosphärisch und unglaublich schön anzuschauen. Schaurig schön trifft es wohl ganz gut, auch wenn die Gesichter und Mimiken zuweilen etwas unterkühlt wirken. Die Story selbst ist ebenso über jeden Zweifel erhaben und durfte schon so manche Adaption erfahren. Im wohl besten aller Cthuloiden Computerspiele Call of Cthulhu: Dark Corners of the Earth dürfen wir die Erlebnisse des jungen Studenten Robert Olmstead leicht abgewandelt auf die wohl denkbar intensivste Art und Weise selbst nacherleben und auch das C-Movie Dagon, in dem Genre-Größe Stuart Gordon die Handlung an Spaniens Küste verlegt, weiß eine tolle Atmo zu erzeugen, sofern man über Laiendarsteller und äußerst billige Optik hinwegzusehen vermag. In Sachen Neunte Kunst sollte Erik Kriegs Adaption in seinem Lovecraft-Band Vom Jenseits und andere Erzählungen (erschienen beim avant-Verlag) nicht unerwähnt bleiben. Die ist zwar deutlich kürzer, aber keineswegs weniger stimmungsvoll geraten als Tanabes Variante. Dennoch, der Manga ist für meine Begriffe der neue Maßstab was Bearbeitungen der gruseligen Geschichte angeht.

    9/10

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  11. #7661
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    Schatten über Innsmouth fand ich auch Klasse! Für mich der spannendste Band von Tanabe (bisher ).
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  12. #7662
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    Für mich nicht der Beste, aber auf alle Fälle ganz oben dabei.
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  13. #7663
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    Requiem für Damian (Batman Graphic Novel Collection)



    Inhalt: Batman & Robin #18-23

    Das Batmobil rast durch die finstere Nacht. Am Steuer ein verbitterter, verzweifelter und zorniger Bruce Wayne, der dagegen ankämpft seine Trauer zuzulassen. Ihm ist das Schlimmste widerfahren, was einem Vater zustoßen kann, er hat seinen Sohn verloren. Emotional komplett zerstört tut Batman was er in solchen Lagen tut, er zieht los und lässt jedweden Verbrecher den er auftreiben kann spüren was es heißt, wenn man sich in Gotham City der falschen Seite des Gesetzes verschreibt. Seiner Freunde und Verbündeten sind von Batmans neuer Härte nicht so begeistert, haben teilweise aber auch mit ihrer eignen Trauer zu tun.


    Doch es ist wahr, Damian weilt nicht mehr unter den Lebenden. Wie es dazu kam erfahren wir nach und nach in Rückblenden nochmal aus anderen Blickwinkeln, in Details und sogar in veränderten Versionen. Träume und Virtual Reality machen es möglich. Wie die Geschichte hier von hinten nochmal aufgerollt wird, und jeder so seine eigenen Erlebnisse mit Damian auspackt und versucht die niederdrückende Trauer zu verarbeiten, das hat schon etwas Besonderes und sorgt für massiven emotionalen Impact. Sogar bei mir, der mit der Rotzgöre eigentlich nie viel anfangen konnte! Wie mag das erst für Fans gewesen sein, die den Knilch liebgewonnen hatten? Chapeau Mister Tomasi!

    8,5/10

    Das war er also, der Abschluss meines großen Batman-Reads 2022. Insgesamt eine tolle Zeit, auch sehr abwechslungsreich, und ich konnte deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen bekannten Batman-Autoren der jüngeren Vergangenheit kennenlernen. Allerdings war bei weitem nicht alles große Kunst und auch erzählerisch waren zwischen den Perlen reichlich Glaskugeln oder gar Schlimmeres versteckt. Dennoch, gelohnt hat es sich allemal. Jetzt ist aber erstmal Feierabend mit der Fledermaus. - Ende (oder vielleicht doch nicht? – Hmmm… vielleicht kommt da doch noch ein kleiner Nachklapp… stay tuned.)

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  14. #7664
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    Unruhige Geister und stille Gefährten (Taniguchi)



    Ja, ich war mal wieder in einem kleinen Manga-Run, geprägt hauptsächlich von Jiro Taniguchi. Gegen Ende (also bei diesem Band) musste ich erstmal den Lese-K2 checken, ob da auch noch genug Taniguchi-Material auf Vorrat liegt. Zum Glück war der Meister zu seinen Lebzeiten ja sehr produktiv, sodass ich noch eine lange Zeit für mich neue Werke von ihm entdecken darf. Von der Warte also alles save. Jetzt aber zu Unruhige Geister und stille Gefährten.

    Der Band ist schon etwas Besonderes, auch unter den circa 15-20 Taniguchis, die ich schon gelesen habe. Das Buch ist gar nicht mal besonders umfangreich, mit noch nicht einmal 200 Seiten sogar recht schlank, aber noch nie hatte ich nach der Lektüre eines Taniguchis derart das Gefühl den Meister, sein Schaffen und was ihn antrieb etwas näher kennengelernt zu haben. Dazu tragen hier nicht nur die fünf enthaltenen Geschichten bei, die übrigens allesamt wundervoll sind, beispielhaft für das Spätwerk des Meisters stehen und mir unter anderem meinen ersten „Samurai-Taniguchi“ bescherten. Nein, auch das hervorragende Zusatzmaterial bringt mir Jiro Taniguchi und seine kunstvolle Arbeit näher. Sei es das einleitende Vorwort über den Werdegang und das viel zu frühe Ableben des Mangaka, vor allem aber seine eigenen Schilderungen über die ersten Besuche in der westlichen Welt, selbstredend in Frankreich, und seine tiefe Verbundenheit dazu.


    Zum Abschluss dürfen wir gar sein allerletztes, noch unvollendetes Werk, eine Kurzgeschichte deren letzte Seiten nur als Skizzen existieren, genießen, bevor uns Taniguchi-sensei mit einigen eigenen Zeilen aus dem Band entlässt. Wirklich wunderbar, nachdenklich, eindringlich und einfach wunderschön. Ein liebevoller Abgesang und Nachruf an einen der größten Meister seiner Zunft, weshalb Carlsen dem Band sicher auch ein hübsches, wertiges Hardcover spendiert hat. So schade, dass wir keine neuen Manga vom Großmeister mehr erwarten dürfen, aber ich persönlich habe glücklicherweise noch ganz viele seiner Werke zu entdecken, und zwar aus verschiedensten Schaffensperioden, wie es Endet weiß ich ja nun schon.

    9/10

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  15. #7665
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    M&M, drei Spione im Schnee, Meynet, Sallack

    Eugene und sein Vater verbringen Winterferien in den Alpen, so könnte man meinen, denn zwei garstige Sowjetagenten und ihr Leutnant machen sich auf die Jagd während unser Skilehrer und Journalisten Paar sich eigentlich auf das Skirennen konzentrieren wollen.

    Ganz nette Geschichte, sicher nix dolles, aber durchaus amüsant. Aus der Serie ging auch Fanfou hervor dessen zwei Alben durchwachsen sind, das erste macht durchaus Laune, das zweite weniger. Jedenfalls ist es passabler 60er Agenten Comic mit den typischen Zutaten.

    Mir gefällt Meynets Stil, leider sind alle Alben vergriffen, deshalb muss man schon auf Suche gehen, was nicht so einfach ist.

  16. #7666
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    Batman #37 – Kampf um die Maske 1 von 3



    Inhalt: Batman; Battle for the Cowl 1 (Mai 2009) & Gotham Gazette: Batman Dead? 1 (Mai 2009)

    Tja, da hatte ich wohl schlecht recherchiert und ins Klo gegriffen, als ich meinen Batman-Run 2022zusammengestellt habe. Zwar hatte ich vorab an verschiedenen Stellen mal meine geplante Reihenfolge mit allen enthaltenen Bänden verkündet und in die Runde gefragt, was vielleicht noch fehlt oder nicht passt, aber von den Geeks hat sich das anscheinend keiner so genau angeschaut, weshalb ich erst zwischendurch, als es eigentlich schon zu spät war, mitbekommen habe, dass der Paperback „Kampf um die Maske“ nur Tie-Ins enthält, die Hauptstory, in der sich die Bat-Family um die Fledermausmaske Kabbelt, jedoch in drei Heften abgehandelt wird, von denen dieses hier das Erste darstellt. Signifikante Verständnislücken entstanden durch dieses kleine Versäumnis zwar nicht, aber da ich die Hefte dann doch recht einfach und schnell zu einem günstigen Kurs bekommen konnte, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, diese in einem kleinen Nachklapp zu meinem doch recht umfangreich gewordenen Read noch abzufrühstücken.


    Los geht’s gleich etwas verwirrend, denn laut Inhaltsangabe war Battle for the Cowl 1 auch schon im Megaband „Kampf um die Maske“ enthalten. Das ist allerdings ein Trugschluss, denn dort gab es als Prolog lediglich die letzten beiden Seiten des hier komplett vorliegenden Heftes. Hier werden die übelsten Subjekte Arkhams während einer Verlegung von Black Mask befreit (ja, der sollte eigentlich tot sein) und treiben fortan ihr Unwesen. Alle Hände voll zu tun also für die Bat-Family und Bruce‘ Freunde, denen es nach dessen Verschwinden/Ableben allesamt nicht so gut geht. Dennoch ist die Frage, wer denn jetzt das Cape, pardon, die Maske übernehmen soll. Da stehen nicht nur die üblichen Verdächtigen auf der Liste sondern auch der ein oder andere Irre, der sich jetzt in Gothams Straßen tummelt und meint, er müsste die entstandene Lücke füllen. Harte Fights, allen voran für Nightwing und Damian, durchschnittliche Optik, erzählerisch eher mau.

    Besser ist das zweite Heft, Gotham Gazette, in der episodenhaft einige Rand-, oder auch frühere Hauptfiguren aus Batmans/Bruce‘ Leben beleuchtet werden. Vicki Vale, Stephanie Brown, Leslie Thompkins und sogar Harvey Bullock. Optisch stark, erzählerisch kurz, prägnant und stimmungsvoll. Insgesamt ein brauchbares Doppelheft, aber sicher kein Muss.

    6/10

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  17. #7667
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    Frenchman (Prugne)



    Leider muss ich mich wirklich mal wieder deutlich kürzer fassen, um mit meinem Rezi-Stapel signifikant vorwärts zu kommen, weshalb ein Werk wie Prugnes Frenchman leider viel weniger Zeilen abbekommt, als es verdient. Andererseits, was soll man groß schreiben? Dass ich viel zu viel Zeit verstreichen ließ, bis ich nach Canoe Bay meinen zweiten Prugne gelesen habe? Dass seine Aquarellbilder der neuen Welt und ihrer Bewohner großformatigen Wandgemälden viel ähnlicher sind als Panels in einem Comic? Dass die von Pioniergeist, Wagemut und Gerechtigkeitssinn angetriebene Abenteuergeschichte von vorne bis hinten zu fesseln und zu begeistern weiß? Dass mich die eingestreuten historischen Fakten gleich nochmal mehr bei der Stange halten? Dass Splitter mit dem reichlichen Bonusmaterial neben dem gewohnt grandiosen Druck mal wieder meisterlich abgeliefert hat? Ja, das ist alles Fakt, weshalb die Zeit bis zu meinem nächsten Prugne denkbar kürzer ausfallen wird, als die zwischen Canoe Bay und Frenchman.


    8,5-9/10

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  18. #7668
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Spirou und Fantasio - Der doppelte Fantasio

    Aus gegebenem Anlass (siehe „ich habe gekauft Thread“) mal wieder ein re-read der Spirous von Franquin. Mittleweile bin ich eben bei besagtem doppelten Fantasio angelangt und kann nicht anders als ein paar Sätze dazu zum Besten zu geben. Ich weiß ja, wie sehr ihr meine Rezensionen genießt (falls sie denn überhaupt jemand liest, aber das ist mir herzlich egal ). Beim doppelten Fantasio schwingt bei mir immer ein bisschen Kindheitserinnerung mit, das war einer der wenigen Bände, die es von Spirou in der Bücherei gab und den habe ich immer und immer wieder ausgeliehen. Aber auch darüber hinaus halte ich diesen Band innerhalb der Reihe für etwas besonderes. Die Krimihandlung zu Beginn ist einfach unheimlich spannend und mysteriös erzählt und jedes mal wünsche ich mir, dass Spirou doch noch etwas länger hätte brauchen können, um des Rätsels Lösung auf die Spur zu kommen. Es folgt die in meinen Augen sensationelle Radrennszene mit Fantasio, über die ich mich heute einfach immernoch schlapp lachen kann und die wirklich überragend dynamisch zu Papier gebracht wurde. Ich liebe dieses Album einfach und wollte dies hier noch mal zum Besten geben. Ich beneide jeden, der die Geschichte noch nicht kennt und neu für sich entdecken kann.

    Weniger als 5/5 Jokari Schläger kann und will ich hier nicht vergeben. Dazu gibt‘s den Band jetzt auch noch im wunderbaren HC mit fantastischem Papier. Es ist großartig!

  19. #7669
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Batman #38 – Kampf um die Maske 2 von 3



    Inhalt: Batman; Battle for the Cowl 2 (Juni 2009) & Battle for the Cowl: The Underground 1 (Juni 2009)

    Two-Face, Pinguin, allerlei Leute mit allerlei Masken, nein, nicht alle haben spitze Ohren, viel Action und ein paar coole Dialoge mit Catwoman. Das war Heft eins. Heft zwei mit meinem Lieblings-Pinguin Danny DeVito und einem ganz Sack voll Schurken aus der ersten Liga weiß dann deutlich besser zu gefallen. Viel Catwoman, ein bisschen Harley und Ivy, damit hat man mich ja zumeist schon, dazu ein wirklich sehr schickes Artwork von Pablo Raimondi. Echt ein schönes Heft! Inhaltlich aber auch keine Großtat.


    6-6,5/10

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  20. #7670
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    Pawnee (Prugne)



    Die Zeit zwischen Frenchman und Pawnee kurz zu halten war eine hervorragende Entscheidung, denn Pawnee ist eine direkte Fortsetzung zu Frenchman und die beiden Bände bauen quasi aufeinander auf. Vor historisch verbrieftem Hintergrund treffen wir die aus Frenchman liebgewonnenen Charaktere wieder. Die spannende Geschichte über die geschwisterliche Liebe, Opferbereitschaft und Wagemut lässt mich so manches mal die Haare raufen, so verzwickt sind die Situationen, in die unser Held Alban und seine mutige Schwester geraten bei dem Versuch nach so vielen Jahren wieder zueinander zu finden.


    Erzählt erneut in wahren Augenöffnern, die Patrick Prugne in seinem Aquarellstil auf die Seiten zaubert und deren Entstehung wir im umfangreichen Bonusteil wieder teilweise miterleben dürfen. Ein wiederum ganz großartiger Band, der ein kleines Manko hat, welches mit im Nachgang bei all meinen bisherigen Prugnes auffällt – sie sind viel zu schnell vorbei!

    8,5/10

    Sehr schön finde ich übrigens, dass Prugne seine von ihm kreierte Welt hier gesamtheitlich zusammenführt. Dass es sich bei der Episode mit dem anonym bleibenden Ehepaar, auf welches Alban auf den Seiten 15 bis 21 in Pawnee trifft, um Sitouh und Angela aus Canoe Bay handelt wäre mir ohne den freundlichen Hinweis von @Gagel sicher entgangen, was wieder beweist: Man soll nicht so viel Zeit zwischen zwei Prugne-Bänden vergehen lassen!
    Gagel!

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  21. #7671
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    Batman #39 – Kampf um die Maske 3 von 3



    Inhalt: Batman; Battle for the Cowl 3 (Juli 2009) & Gotham Gazette: Batman Alive? 1 (Juli 2009)

    Im ersten Heft lernt Nightwing nach und nach, und akzeptiert schließlich, dass es nur er sein kann, der in Batmans Ohren schlüpft. Das erforderte zwar noch etwas Überzeugungsarbeit von außen, ist aber sicher die richtige Entscheidung gewesen, auch wenn das alles sehr vorhersehbar war. Im Nachgang liefert uns die Gotham Gazette wieder kurze Abrisse über die Charaktere, die schon in Heft #37 behandelt wurden. Diesmal geht es eher darum, wie sie wieder Hoffnung schöpfen und neuen Tatendrang entwickeln, jetzt wo Batman offensichtlich wieder über die Straßen Gothams wacht. Insgesamt läuft es also genau darauf raus, was jedem zuvor schon klar war und auch optisch wird nur gute Durchschnittskost geboten. Ist okay.


    6/10

    Ach ja, alle drei Hefte zusammen ergeben zusammen ein großes Ensemble-Cover, das will ich Euch natürlich nicht vorenthalten:



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  22. #7672
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Batman, The Deadly Duo 1, Silvestri, Prianto, DC

    Ein mieser Killer ist unterwegs in Gotham, soweit nicht ungewöhnlich, dass es einen Ex-Cop erwischt, einen Scharfschützen der fünf Runden aus einer 38er feuert und der Killer trotzdem die Biege macht ist schon seltsam. Dazu hat er grüne Haare, ein weißes Gesicht…, sollte gar der Joker…?

    Silvestri spielt alle Bat Versatzstücke ab, Bullock, Gordon im Urlaub, Harley, Joker und ein mysteriöser Gegner. Irgendwie super langweilig. Früher hätte ich für einen Silvestri Batman gekillt, komischerweise packt mich selbst sein beeindruckendes Artwork nicht. Wünschte auch er hätte sich Batt als Inker geholt.

    Grafisch schon ein Brett, Story was man erwartet, aber es kommen ja wohl noch 6 Bände. Ich glaube an keine Überraschungen mehr, dazu sind Batman und Co. zu sehr Maschinerie geworden. Aber mal sehen, vielleicht kommt noch was bei rum.

  23. #7673
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    Fol – In den Zeiten von Rübezahl (Prugne)



    Durch das Nerd-Wanderpaket des PFF fiel mir vor einiger Zeit dieses Album von Patrick Prugne in die Hände, welches ich andernfalls sicher nicht auf dem Schirm gehabt hätte. In detailreichen, verspielten Bildern, die noch gar nicht so recht zu seinem späteren Aquarellstil passen wollen, erweckt Patrick Prugne das magische Feenland Fol zum Leben. Düstere Zeiten sind dort hereingebrochen, ein fürchterlicher Fluch hat sich über die wunderschöne Welt gelegt. Die kleine Kriegerin Meline und ihr Gefährte Jason machen sich auf, um gegen dieses Übel vorzugehen.


    Spannend, abenteuerlich, wunderschön anzuschauen und zuweilen reichlich brutal vermengt Prugne bekannte Fantasy-, Märchen- und Fabelelemente und Charaktere wie Pinocchio nebst Grille, den Riesen Rübezahl und Andersens Zinnsoldat zu einer stimmigen Erzählung über eine große Reise, eine bedeutende Mission, welche über das Schicksal einer ganzen Welt entscheiden wird. Ein wirklich schönes Album für Fantasyfans und Liebhaber von Märchen und Sagen.

    7/10

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  24. #7674
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    Batman – Klassiker der Comic-Literatur ausgewählt vom F.A.Z.-Feuilleton



    Man kann von Grant Morrisons Batman-Run halten was man will, aber der Mann hat zu 100% Ahnung vom DC-Universum und der Bat-Historie. Das sieht man alleine daran, was er alles für uralte Charaktere, Ideen und Ereignisse aus der tiefsten Vergangenheit der Fledermaus ausgegraben, reintegriert und neu verwurstet hat. Manches davon war mir bekannt, vieles nicht und einiges gab es auf Deutsch gleich noch gar nicht. Eine der Interessantesten Ideen fußte auf einem Gedankenexperiment, welchem Batman sich bereits in den 60er Jahren in einem Selbstversuch unterzog.

    Übersicht über den Inhalt des Taschenbuchs:


    Dieses spezielle Heft „Robin stirbt im Morgengrauen“ ist in diesem wunderbaren kleinen Band enthalten und zeigt einen psychisch zerstörten Batman, der stets in den brenzligsten Situationen unter gefährlichen Blackouts zu leiden hat, nachdem er sich einem wissenschaftlichen Experiment unterzog, in dem ihm Robins Ableben suggeriert wurde. Die recht abgefahrene Geschichte hat was von Clockwork Orange und ist wirklich was Besonderes.


    Davon abgesehen sind in dem Büchlein, welches von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zusammengestellt wurde viele wichtige Eckpunkte in Batmans Historie versammelt. Unter anderem natürlich Batmans Einstand von 1939, Bruce‘ erster Auftritt als Matches Malone von 1972 ebebso wie wichtige Hefte von Neil Adams mit Ra’s al Ghul, der Prolog zu Hush, der Batman Schwarz und Weiss Beitrag von Warren Ellis und Frank Millers Meisterwerk „Das erste Jahr“.

    Der Inhalt nochmal etwas detaillierter:




    Ein besonderes Schmankerl ist sicherlich auch Alan Moores „The Killing Joke“, der hier noch in der ursprünglichen Kolorierung abgedruckt wurde, also kräftiger, bunter und psychedelischer, nicht so realistisch und etwas kühler wie die ganzen aktuelleren Veröffentlichungen. Auch für jeden interessant, der eine aktuelle Ausgabe besitzt, sich aber für die Originalfassung interessiert. Für einen Kampfpreis von 4,90€(!!!) (ich habe in der Bucht sogar inklusive Versand nur 3,90€ gezahlt – ungelesen!) macht man mit diesem kleinen Schmuckstück nichts verkehrt. Ob als erster Einblick in die Geschichten mit dem Mitternachtsdetektiv für jemanden, der sich unsicher ist, ob Batman ein passender Lesestoff für ihn ist, oder als kleine Ergänzung für jemanden wie mich, der eine Lücke schließen möchte, eine absolut lohnenswerte und empfehlenswerte Mini-Investition, die neben vielen starken Geschichten aus unterschiedlichen Epochen auch noch ein ausführliches, informatives Vorwort (immerhin acht Taschenbuchseiten!) zu bieten hat, welches für Neulinge und Kenner reichlich Wissenswertes über den dunklen Ritter zu bieten hat.

    9/10

    Das war er jetzt aber endgültig, der überraschend großartige Abschluss meines großen Batman-Reads 2022. Ein Büchlein mit unschlagbarem Preis-Leistungs-Verhältnis setzt nochmal ein Ausrufezeichen hinter eine enorm abwechslungsreiche Lese-Strecke über einen der berühmtesten Superhelden (ohne Superkräfte) aller Zeiten. Über 80 Jahre begleitet uns die Batarang schleudernde Fledermaus bereist durch die Popkultur und ein Ende ist nicht in Sicht. Auch bei mir warten noch reichlich Batman-Bände auf Sichtung, zum größten Teil allerdings Material, welches vor 2010 geschrieben wurde. Von den aktuelleren Ausgaben ziehen mich eher die Elseworld Geschichten. Nach ganzen 56 Ausgaben Batman in diesem Jahr mache ich jetzt aber erstmal eine kleine Bat-Pause, werde meinen nächsten Ausflug nach Gotham City vielleicht eher mit Catwoman oder der Truppe von Gotham Central machen, mich aber vorerst mal wieder anderen Themengebieten zuwenden. Ich hoffe Euch hat die Reise durch Gothams Häuserschluchten auch ein wenig Spaß gemacht! Ich muss mir jetzt mal überlegen, welches Großprojekt ich mir nach den Fables 2021 und Batman 2022 für 2023 auswähle. Da bin ich tatsächlich noch etwas planlos. Vorschläge?

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  25. #7675
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Durango GA 4, Splitter

    Durango ist einfach ein "old-school" Western erster Güte. Ganz klassische Geschichten mit einem Revolverhelden, dessen Herkunft, Motive Geschichte völlig unbekannt ist, als Rächer der Armen und Unterdrückten. Kein Grau, sondern Schwarz und Weiß. Gut und Böse. Keine historischen Ereignisse,.
    Und genau das bekommt man auch in diesem Band der GA wieder präsentiert.

    Die erste der drei Geschichten ist jedoch sicher auch die schwächste in diesem Band. Durango trifft in der Wüste Texas/New Mexiko auf ein paar Schurken samt deren Gefangener und schon nimmt die Story seinen vorhersehbaren Lauf.
    Auch die Zeichnungen sind in diesem Band auf hohem Niveau gut, aber nicht spektakulär.

    Ganz anders in den beiden folgenden Geschichten, die eine zusammenhängende Story bilden.
    Und das beginnt schon mit einem sensationellen Detail! Durango reist in das Bergarbeiterdorf, weil er per Post einen Auftrag erhalten hat.

    Moment, per Post! Heißt das, Durango wohnt irgendwo? Hat er gar einen Nachnamen? Eine Mutter?
    Unglaubliche Fragen tun sich auf!

    Und in Band 3 gipfelt das darin, dass Durango offenbar auch Freunde/Bekannte hat, die ihm helfen!
    Ja sag einmal! Ist Durango vl sogar Mitglied im örtlichen Musikverein? ;-)

    Scherz beiseite. Band 2 und 3 sind wieder richtig gut und in den Zeichnungen läuft Swolfs zur Hochform auf. Für mich zeigt er seine Klasse insbesondere bei Schlechtwetter-Zeichnungen und seine Schneeszene finde ich großartig!




    Gibt starke 8,5/10!

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