Zitat von
franque
Genau genommen heißt es "Massenpsychose". Aber egal ob Hypnose, Psychose oder Suggestion, es ist eben geistloses Social Media-Gequake, das v.a. in den USA grassiert und sich wie ein Krebsgeschwür des Schwachsinns allerorts, auch im ehemaligen Land der Dichter & Denker, fortmetastasiert. Bei dem jüngeren Marvel-Gemaule kommen gleich mehrere Faktoren zusammen (speziell in den USA):
- Antipathie gegen Disney wegen Propagierens von Diversität (die in den Comics ja schon seit den 60ern vorangetrieben wurde) und Kampfs vom MAGA-Kochstudio unter Leitung des Gouverneurs von Florida gegen den Mutterkonzern; wenn bei irgendwas Filmischem allgegenwärtige Diversität angemessen ist, dann bei Marvel-Verfilmungen
- speziell Etablierung jeder Menge weiblicher Heldinnen (wie gesagt, in den Comics ein alter Hut); manche Internet-Blogger etc. haben diesbezüglich keinerlei Ahnung und meinen z.B., Disney/Marvel habe SHE-HULK aus aktuell anliegenden feministischen Gründen gerade frisch erfunden (ähnlich bei Danvers' CAPTAIN MARVEL), oder analog dazu wird sich über das "schlimme" Feudalsystem in BLACK PANTHER künstlich aufgeregt
- Hypes führen zum Backlash, daher jammern Klein-Fritzchen und Klein-Donald jetzt jedem, der es hören will oder auch nicht, über ihre "Superheldenmüdigkeit" die Taschen voll. STAR WARS, TRANSFORMERS, DUNE (was visuell total MCU-ähnlich ist) oder die neuesten technokratischen Ergüsse des göttlichen Nolan sind ja grundsätzlich so viel besser; diese ins Töpfchen und Marvel ins Kröpfchen
Es ist sicher nicht alles Gold, was glänzt. In den 2020ern fand ich von den MCU-Filmen BLACK WIDOW und ETERNALS am uninteressantesten und langweiligsten, aber dieses permanente hysterische Gemoser ist einfach nur infantil und nicht für voll zu nehmen.
Den besten seit dem AVENGERS-Doppel fand ich DOCTOR STRANGE IN THE MULTIVERSE OF MADNESS (bei dem übrigens ausnahmsweise mal eine Regisseurs-Autorenhandschrift, nämlich von Sam Raimi, erkennbar war). Wo darin geradezu poststrukturalistisches produktives Chaos aufgefahren wurde, so glänzt SPIDER-MAN: FAR FROM HOME dank Mysterio mit amtlichen surrealistischen Einlagen (incl. Zitate von Cocteaus ORPHEE); nicht gerade unbeachtlich für einen letzten Endes Popcornfilm mit Teen-Zielgruppe.
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