Sláine 5 - Der König
Dieser Band beinhaltet drei Storys, die in eben diesen drei Etappen beschreiben wie Sláine den Thron seines Volkes einnimmt.
In Danus Ring muss er sich zuerst seiner Göttin beweisen und das titelgebende Schmuckstück zusammenbringen. Dabei bekommt er es mit verschiedensten Gegnern zu tun, darunter auch der unkaputtbare (jedenfalls kommt er immer wieder) Elfric, den wir schon früher kennenlernen durften.
Diese Geschichte ist wieder als Gamecomic konzipiert und je nachdem wie man sich als Leser entscheidet, verläuft diese Queste. Irgendwann muss man halt schauen, dass man überlebt oder nicht zum Schweinegott wird. Der rechte Umgang mit der Göttin hilft da durchaus. Dann klappt es auch mit der Königswürde. Für sieben Jahre.
Den zweiten Schritt dorthin bedeuten die Prüfungen um Annwns Schätze. Dies sind Bodenformationen in Form keltischer Sternkreiszeichen und an jedem dieser Orte muss sich Sláine in Disziplinen üben, die ihm durchaus fremd sind. Stallausmisten oder Gnade gewähren beispielsweise. Da kann es nicht schaden mit Nest und Ukko zwei Gefährten an seiner Seite zu haben, die einen auch mal auf den rechte Pfad zurückführen.
Regelrecht esoterisch wird es wenn er zum Phönix wird und den Zyklus von Leben, Sterben und Auferstehung durchläuft um schlussendlich zum Meister der Sterne zu werden und sich damit der Königswürde endgültig würdig zu erweisen.
In Der König brechen Sláine und Ukko in die Heimat auf. Im Gepäck haben sie den Kessel der Dagda, den ihnen Myrddin als Gegenleistung für ihre Unterstützung im Kampf gegen die Cythrons und Deluvials überlässt. Dem König der Sessair verhilft dieser zu großer Macht, sättigt er doch jeden, der vor ihn tritt und heilt Verwundete und gar Tote.
Auf dem Weg heim begegnen sie Niamh, dem Grund für Slaines Verbannung, deren Freude über die Rückkehr des Erzeugers ihres Sohnes nicht sonderlich ausgeprägt ist. Der wiederum ist wenig erbaut davon zu erfahren, dass sein Sohn, von dem er bislang nicht wusste, den Priestern versprochen wurde. Und so trennen sich ihre Wege wieder.
Die Sessair unter König Ragall werden derweil von den Fomori unterdrückt. Königin der Sessair ist keine geringere als Medb, die mit Sláine noch eine Rechnung offen hat. Hatte er sie doch einst ungefragt davor bewahrt die Braut des Wurmgottes Crom-Cruach zu werden.
Als sich Ragall bei Balor, dem Anführer der Fomori für sein Volk einsetzt, wird er aufs Übelste gedemütigt und beschließt zur Erdgöttin zu gehen. Damit ist ein neuer König zu wählen, gerade zu der Zeit, da Sláine zurückkehrt. Und wenig verwunderlich erwählt ihn die Erdgöttin.
Nach der rauschend gefeierten Inthronisation kommt es zur ersten Begegnung mit den Steuereintreibern der Fomori, die sich die Sessair-Frauen nehmen wollen. Sláine reißt dem Anführer das Herz aus dem Leib und es kommt zur ersten Schlacht mit den Fomori. Von Verwindungskrämpfen ergriffen veranstalten die Sessair-Krieger ein Schlachtfest zu Ehren der Erdgöttin, die sich im Kessel vom Blut ihrer Feinde nährt.
Doch Sláine will mehr. Er will die zerstrittenen Stämme einen und gemeinsam gegen die Fomori zu Felde ziehen. Doch das ist eine Geschichte, die an anderer Stelle erzählt wird.
Pat Mills kredenzt in diesem Band mit ausschließlich deutschen Erstveröffentlichungen mal wieder ein feines Mahl aus Historie, historischen Lügen und einigen Eigenkreationen dort, wo es ihm angemessen und nicht zu viel erscheint. Das wirkt nicht mehr ansatzweise so krude wie noch in Band 3 und 4 und wer sich an den Gewaltdarstellungen nicht stört, der wird bestens unterhalten.
Dem Lesegenuss durchaus zuträglich fand ich den Umstand, dass das Konzept Gamecomic mit Annwns Schätze wieder Geschichte war. Dadurch las es sich wieder flüssiger. Gegenüber den Vorgängern nahm die Anzahl der Fussnoten und Querverweise aber gefühlt zu. Jedenfalls bin ich nach der Lektüre geneigt eine Empfehlung dahingehend auszusprechen, sich das Glossar erst nach der Lektüre des Bandes zuzuführen. Und wer es mit dem Gamecomic nicht so hat, sollte auch die Einleitung dazu weglassen. Die Schriftgröße fand ich arg problematisch.
Was in diesem Band aber sehr viel stärker als bislang zum Ausdruck kam, ist der Umstand, dass Pat Mills eine durchaus durchdachte Geschichte erzählt, die bei vielen Andeutungen in früheren Geschichten hier nun sehr konkrete Formen annimmt. Im Folgeband, der bereits früher auf deutsch veröffentlichte Geschichten enthält, geht es dann in die Vollen. In Farbe.
Ich bleibe dran.
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