Zu Band 01 hatte ich nichts geschrieben - teilweise fiel mir einfach nichts ein, aber andererseits ist mir schon ein Spoiler über das Ende des Bandes, also die Identität von Kiriko als Haruki, über den Weg gelaufen. Das macht mir nichts aus, weil natürlich die Frage bleibt, wie der Transfer nun wirklich stattgefunden hat. Nun, grob scheint auch das klar zu sein: Menschenfresser sind frühere Menschen und Hiruki wurde schon zum Großteil absorbiert. So muss seine Essenz/Seele/Bestimmte-Substruktur-seines-Gehirns auf Kiroko übergegangen sein. Wie genau das passiert ist, bleibt vorerst unklar. Mal schauen, ob das bald schon gelöst wird! Das wäre natürlich wichtig zu wissen, um sich zu überlegen, ob der Prozess reversibel ist.
Die Einrichtung der Schule ist aber noch ein wenig interessanter. Dass die Schüler besondere Fähigkeiten haben, ist klar und dass die Untersuchung davon angestrebt wird, ebenso. Aber das ist sicherlich nicht alles. Der ganze Unterrichtsstil erinnert mich etwas an eine Geschichte, die wir im Deutsch- oder Geschichtsunterricht mal hatten, nämlich eine Version des
Kaspar-Hauser-Versuches bezogen auf Menschen, durchgeführt von Friedrich II. Ich habe zumindest
eine Quelle dafür gefunden.
Hier wird natürlich Sprache und sonstiges Wissen gelehrt, aber was mir auffällt, ist das Fehlen von Zuneigung und von Wertevermittlung. Meine Vermutung ist, dass die Schule ein Versuch ist, den Effekt einer reinen Wissensvermittlung ohne emotionale Hinwendung und soziologische Faktoren zu erfassen, um das Verhalten einer Menschheit ohne
historical baggage oder elternvermittelte Werte zu beobachten. Sie sind ja überrascht über alles, was die Kinder von selbst lernen. Nun, da genug Ressourcen für alle da sind und so keine feindlichen Fraktionen entstehen, gibt's keine Diskriminierung und es wird kein wertender Unterschied zwischen Hetero- und Homosexualität gemacht. So weit, so offensichtlich. Was mich stört ist die vermeintliche Inkompetenz der Schulleitung. Sie werden doch sicherlich nicht eine so offensichtliche Sicherheitslücke wie einen leicht ereichbaren Lüftungsschacht, der mit einem banalen Trick erreichbar ist, nicht bemerkt haben? Ich meine, das sind immerhin die schlaue Köpfe da... Und der eine Junge kann sich anscheinend unsichtbar machen, aber das wissen die Wissenschaftler nicht, obwohl sie genau diese Phänomene dort erforschen? Zusätzlich: Die Kamera hat den Abgang der beiden durch den Schacht aufgezeichnet. Selbst wenn die Kinder an sich unsichtbar sind - alle beide - sollte dennoch der Deckel des Lüftungsschachts sich bewegt haben. Hm! Ich denke, das gehört zu deren Plan. Aber warum stellen sie sich dumm? Oder können die Kinder buchstäblich die Realität verändern? Erneute Vermutung: Die Erforschung des "falschen" Draußens soll den Wissenstrieb der Kinder stillen, ohne sie zum "echten" Draußen zu führen.
Lesezeichen