Zitat von
franque
Fragt sich, im Vergleich zu was? Wenn wir im z.B. im Bereich Hollywood vergleichen, dann waren in den 30er Jahren (vielleicht dem qualitativ ergiebigsten Jahrzehnt nicht nur in Hollywood, sondern auch Frankreich) die Filme bedeutend kürzer als heute (und mit weniger überlangen als in der Stummfilmzeit) und viel temporeicher. Die Kunst des präzisen Timings ist gerade in Hollywood verloren gegangen, was man besonders bei Komödien spürt. Nimm Klassiker von Lubitsch/Wilder/Capra/Sturges etc. und vergleiche das mit den besseren der heutigen US-Komödien wie z.B. denen von Judd Apatow - Flickwerk (wie manchmal mehrere Scripts zu einem verdünnt) und Redundanz und Nummernrevue sind jetzt Standard.
Bei den ganzen seit den Achtzigern so populären High Concept-Filmen (Bruckheimer etc. mit Bierdeckelplots) kann von Effizienz außer im kommerziellen Sinne gar keine Rede mehr sein - da hatte jedes Roger-Corman-B-Movie 10mal mehr Plot, und die waren schon bewusst einfach gehalten.
In den Fünfzigern und Sechzigern namm der Bombast Überhand und produzierte zunehmend Geldvernichtungsmaschinen ("Cleopatra" z.B. brachte 20th Century Fox an den Rand des Ruins), bis dann New Hollywood (also Autorenfilme, vorher in den USA ein Schreckgespenst) einen Gegenpol setzte, aber dieser "Spuk" hielt dann auch nur ca. 10 Jahre.
"Effizienz" war in der Tat ein Vorteil des alten Studiosystems mit seiner klaren Arbeitsteilung gegenüber heute, wo Produzenten sich ihre Kreativ-Packages zusammenkaufen.
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