Ich bin hinsichtlich der Comicläden dieses Landes sowie Österreichs nicht so bewandert, kann aber in Frankfurt/Main den T3 nur wärmstens empfehlen. Ekki und seine Mannschaft sind sehr freundlich, haben richtig Ahnung und eine Engelsgeduld, wenn es gilt, auch unqualifizierte Fragen der Kundschaft zu beantworten. Wirklich Top !
Die Comic.de Seite ist für mich ehrlich gesagt einer der größten Enttäuschungen der letzten Jahre, was Ankündigung und Ausführung anbelangt. Wurde die nicht damals als "ultimativer Anlaufpunkt für Comicleser" angepriesen? Schlussendlich ist das ja nichts anderes als eine etwas breitere Dauerwerbesendung.
Zu den Shops in Wien:
Den Comic Treff und die Hutterer begehe ich eigentlich nur im Notfall. Beim Hutterer im 1. Bezirk kommt man sowieso kaum hinein, so verflucht klein ist der Laden und der im 3ten ist halt ein Klassischer Oldschool Comicschuppen mit vergilbter Werbung in der Auslage, Tonnenweise alten Magazinen als Backlistanlage und grantigen Verkäufer hinter der Theke im Look des Comic Book Guy der Simpsons..
War früher, aufgrund der praktischen Lage, mein Stammladen, aber es gibt viel bessere Shops in Wien.
Der Comictreff ist vergleichsweise etwas besser drauf, zumindest optisch, aber bei dem unfreundlichen Personal vergeht es mir auch jedes Mal.
Die Bilderbox hat mMn ein sehr breit gestreutes Angebot, allerdings halt auf dem "Graphic Novel" Bereich. Auch wenn ich bestimmt nicht jeden Monat in den Laden schauen würde, aber beim GCT letztens fühlte ich mich wieder einmal sehr wohl dort und hab auch reichhaltig zugeschlagen. Noch dazu ist der Besitzer des Ladens immer gut gelaunt, hilft einem gerne weiter und kennt sich offensichtlich auch mit seiner Ware sehr gut aus.
Was Thalia und Morawa angeht:
Thalia hat enorm abgebaut in den letzten 2 Jahren, das ist tatsächlich nur noch ein sehr oberflächliches Alibi Regal, versteckt im letzten Winkel des Ladens.
Ganz anders der Morawa: Eine wunderbar große und abwechslungsreiche Comic Abteilung, wenn ich mich zurück erinnere, vor ca. 10 Jahren sah das noch ganz anders aus dort. Damals konnte man von so einem Angebot nur träumen. Ist eigentlich auch immer gut was los in der Abteilung, nicht nur am GCT.
Definitiv! Ich war am GCT erstmals dort, sehr helle und freundliche Atmosphäre mit aktuellen Zeugs von Panini, Splitter und Crosscult. Backlist wird bestimmt laufend aufgebaut, bin jedenfalls mal gespannt wie sich der Laden entwickelt!
Neue Impulse für die Albenkultur in Deutschland?
Eine interessante Diskussion, wenn es darum geht zu erfahren, wer der anwesenden Verlage warum was wie macht. Das kann man durchaus alles so stehen lassen und respektieren. Leider endet die Runde dann aber ziemlich perspektivlos. "Wir haben kein Konzept, bedienen die Nachfrage, die da ist, und das war's dann." Also keine neuen Impulse. Als würde Nachfrage einfach so entstehen wie das Wetter und man müsste sich der nur anpassen. Gerade das Superhelden-Beispiel zeigt es deutlich: Panini freut sich, dass die nicht mehr out, sondern wieder in sind, dank der Filme. Die Filme und die daraus entstehende Nachfrage nach den Comics sind aber nur für den Verlag einfach so da. Jemand anders hat darin massiv Geld investiert, um ein Angebot zu schaffen, aus dem Nachfrage entsteht!
Wenn die Comic-Branche so weiter macht, immer nur Trends hinterherzulaufen, wie sie es seit Jahrzehnten tut, anstatt selbst welche zu setzen, darf man sich über die heutigen Auflagen nicht wundern. Wenn immer ältere Verleger nur noch Comics für immer ältere Leser machen, ist irgendwann Schluss mit lustig. Apropos lustig: Die Gleichsetzung von Kinder gleich Funny halte ich auch für gewagt. Abenteuer-Serien wären für Kinder und Jugendliche sicher interessanter als es das derzeitige Preisniveau der heutigen Albenkultur vermuten lässt.
Am Ende bleibt für mich die Erkenntnis, dass neue Impulse für die Albenkultur doch nur von einem Magazin kommen können, das tatsächlich für Jugendliche gemacht wird statt diese bewusst auszuschließen. Sonst landet der ganze Albenmarkt eines Tages dort, wo Koralle seinerzeit sehr schnell gelandet ist, nämlich bei der Erkenntnis, dass man ohne eine periodische Comic-Zeitschrift im Rücken zuletzt keine Chance mehr sah, die Alben an die Käufer zu bringen.
Alle Angaben ohne Gewähr
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"Große Denker diskutieren Ideen, mittelmäßige Denker diskutieren Ereignisse, Kleingeister diskutieren über andere Menschen." (Eleanor Roosevelt)
"Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)
Woher nimmst du bitte diese angebliche Erkenntnis des Koralleverlags? Gibt es dafuer eine Quelle?
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Dann nenn doch mal mal Ross und Reiter.
Welche Serien konkret sollen das denn bitte schön sein, die die Jugend von heute wieder in Scharen dem Comic zuströmen lässt.
(Mangas kannst du ja offensichtlich nicht meinen.)
Und verrate gleich mal mit, wie konkret Deine Preisgestaltung für ein solches Magazin aussehen soll, vor allem wenn Du die entsprechenden Lizenzgeber mit ins Boot nehmen musst.
Wer leistet die Finanzierung und wer haftet für die möglichen Schulden, wenn es denn nicht klappt, weil die Kinder (bzw. Kunden dann nicht zugreifen) und die Alten lieber das Album goutieren? Bzw. warum sind all die anderen "perspektivlosen" Verleger noch nicht selbst auf diese Idee gekommen und das nach langen Jahren im Business?
Geändert von Ollih (01.06.2016 um 18:30 Uhr)
Das ganze Albenmodell ist über kurz oder lang obsolet bzw. wird zum absoluten Nischenprodukt. Man muss doch nur ein wenig die anderen Medien populärer (Jugend)Kultur beobachten. Wer seine Musik über Spotify, Napster und Co. streamt, Filme bei Netflix oder Amazon Prime anschaut und Fernsehen zeitlich ungebunden über Mediatheken schaut, der wird sich ganz sicher keine Alben mehr kaufen und ins Regal stellen. Unterhaltung ist mittlerweile nicht mehr mit dem Begriff "Besitz" verbunden. Wenn es den Comicschaffenden und -verlegern nicht gelingt, die Ware Comic mobil und immer und überall zugänglich zu machen, wird es der Comic im allgemeinen schwer haben.
Dem Comic geht es nicht gut, auch wenn das niemand offiziell zugeben wird. Mittlerweile rechnet sich ein Comic nicht mehr über die Auflage allein, die - sicher mit wenigen Ausnahmen - stetig zurückgeht, sondern über Maßnahmen wie Preiserhöhungen, Personaleinsparungen - und damit einhergehend Outsourcing -, Kostenreduzierung (Lettering im Ausland wie Indien oder Philippinen, Bündelung des Drucks etc). Das alles sind keine Anzeichen eines prosperierenden Geschäftes.
Und Marks ständiges Gesülze von einem Magazin ist Quatsch. Wenn er recht hätte - Alben verkaufen sich, wenn man ein Magazin im Rücken hat -, hätte sich die ZACK Edition wie geschnitten Brot verkaufen müssen und die deutschen Comicverlage müssten bei uns Schlange stehen und um die Vorveröffentlichung ihrer Alben in ZACK betteln. Aber das Gegenteil ist der Fall. In ZACK veröffentlichte Storys haben sich als Album überhaupt nicht mehr verkauft, und die Verlagskollegen untersagen ausdrücklich eine Vorveröffentlichung im Magazin, wenn sie Alben veröffentlichen wollen.
Die "Hethkesierung" des franko-belgichen Comics hat bereits begonnen: Klassiker in immer neuen, immer kleineren Auflagen mit irgendeinem Bonus, damit auch die xte Veröffentlichung wieder gekauft wird.
EfWe
Ich streame meine Musik (sogar im Auto) und meine Filme/ Serien ausschließlich, mache ausführlich Gebrauch der Mediatheken, lese Bücher nur noch auf dem Reader UND stelle mir Comic-Alben ins Regal. Warum? Weil Comics elektronisch für mich nicht funktionieren.
Aber: ja, der Albenmarkt stirbt irgendwann. Genießen wir es bis dahin!
Diese Frage impliziert die These, dass die meisten Comics heute für Jugendliche ungeeignet seien. Ich behaupte das Gegenteil. Wenn man bei der Auswahl statt zu "jugendlich" zu "anspruchsvoll" aussortieren würde und mehr "Spaß, Spannung und Abenteuer" ins Heft bringen wollte, wäre die Auswahl an Material viel größer. Und selbst wenn dem nicht so wäre, könnte man ja auch geeignetes Material zeichnen. Selbst PRIMO und ZACK waren früher voller Eigenproduktionen.
Ich sehe die Grenze bei 5 €. Alles andere kalkuliert sich über Umfang und Auflage.
Auf Schuldenbasis würde ich kein Magazin finanzieren. Da muss schon jemand Geld reinstecken, der es hat und damit etwas langfristig aufbauen will. Das muss nicht gleich eine Milliarde sein wie im PayTV, mit einer Million könnte man schon was bewegen.
Als das alte ZACK eingestellt wurde, hatte es noch 80.000 Leser. Das ist eigentlich kein Grund für eine Einstellung. Während ZACK 1980 wegen angeblicher Materialknappheit eingestellt wurde, erscheint heute von SPIROU die N°4077. Und selbst das langweilige Taschenbuch hat heute noch 150.000 Leser. Inhaltlich wäre es also kein Problem, damit zu konkurieren.
Die Frage ist immer, wer will und wer kann. Die großen Zeitschriftenverlage investieren lieber Millionen in das x-te Frauen- oder TV-Magazin anstatt eine Marklücke wie ein Comic-Magazin überhaupt zu suchen. Ehapa hat das Risiko von COMIC SPIEGEL und BOB TAIL gescheut und produziert lieber seine eingeführten Marken rauf und runter, obwohl dieser Verlag eigentlch die beste Ausgangsposition im Zeitschriftenhandel für so ein Projekt hätte. Carlsen ist mit MOXXITO gescheitert, hat aber mit BANZAI, DAISUKI und MAGIC ATTACK bewiesen, dass man sehr wohl mit Magazinen neue Märkte aufbauen kann, auch wenn der Fantasy-Markt heute von einem anderen Verlag bedient wird, der seinen Namen ebenfalls einem Magazin verdankt.
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Der entscheidende Punkt bei dieser Argumentation ist die Auflage. Niemand würde ernsthaft annehmen, dass alle TV-Zuschauer alle TV-Serien als DVD kaufen. Da wird ausgewählt, nur das subjektiv Beste vom Besten gekauft und trotzdem ist es ein boomender Markt. Mittlerweile gibt es fast keine TV-Serie mehr, alt wie neu, die es nicht auch zu kaufen gibt. Das Ganze funktioniert, weil TV immer noch das Medium mit der größten Verbreitung ist.
Gehen wir mal von 10 % Lesern aus, die sich eine im Magazin kennengelernte Serie auch als Abum zulegen wollen. Dann müsste das Magazin schon eine fünfstellige Auflage haben, um für das Album überhaupt einen vierstelligen Effekt erzielen zu können. Bei 100.000 Heften sind es dann schon 10.000 Alben. Selbst die Graphic Novels funktionieren nach diesem Prinzip, indem sie über die hohen Auflagen von Zeitungen einen Teil der Leser für sich als Käufer gewinnen wollen. Ein eigenes regelmäßiges Magazin ist dabei immer besser als nur irgendeine Rezension in einem fremden Blatt, das morgen schon wieder Schnee von gestern ist.
Die Auflage des alten ZACK war nun mal um ein Vielfaches höher als die des heutigen ZACK. Deswegen sind auch heute noch alte ZACK-Serien gefragter als neue ZACK-Serien. Wenn ZACK heute die Auflage von MOSAIK hätte, würde es sicher als Vorabdruckmagazin funktionieren.
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Leider gibt es zum einen weder einen Sponsor wie Dietmar Hopp oder einen Konzern wie Red Bull oder irgend eine Emirat nicht in der Comicindustrie wie bsw. beim Fussball und zum anderen ist es dafür nun auch zu spät.
Das hätte wirklich schon vor 30 spätestens vor 20 Jahren kommen müssen ,zumindest was ein Franco-Belgisches Comicmagazin in Deutschland angeht.
Die wichtige Vergangenheit als notwendige Grundlage einer gewachsenen Kettenreaktion lässt sich nicht mehr nachträglich mal einfach so künstlich wieder her stellen.
Die Vergangenheit sprich die fehlende bzw. veränderte Comicsozialisation dieser Generationen seit 1980 lässt sich nicht mehr in dem Umfang der Notwendig wäre nachträglich ändern , egal wieviel Geld man nun rein pumpen würde.
Der aktuelle nun globale Markt, die Bedingungen und der technische Fortschritt wirken sich dazu dann noch zusätzlich neben der fehlenden oder des geänderten Aufwachsen mit dieser Art von Comics bis auf wenige Ausnahmen negativ aus.
Zum anderen wollen die riesige Masse an anvisierten potentiellen Menschen und Leser kein Magazin mehr, weder ein Magazin mit US Comics, japanischen Mangas und schon gar kein Franco-Belgisches Comicmagazin.
Selbst mit den jeweils neusten brandaktuellen 10 seitigen Folgen von Attack on Titan, The Walking Dead, oder Asterix in einem solchen jeweiligen US-, Japanischen oder Europäischen Comicmagazin bsw. würde man diese notwendige große Menge Käufer leider nicht dazu bewegen können nun als notwendiges Übel und Kaufanreiz ein solches Magazin eben regelmässig gefälligst mit als eclusiven Erstabdruck zu kaufen.
Wenn überhaupt suchen sich die Leser nun selbst aus was ein einzelner Erfolg wird oder nicht (Manga, Superhelden, TWD usw.) und das sind begleitende Comics die auch sonst mit anderen Medien globalisiert funktionieren und deswegen mehr oder weniger weltweit angesagt sind.
Denke auch das diese vorwiegend amerikanischen oder japanischen Comics auch von Ihrer anderen einfacheren idealeren Konsumierbarkeit und weltweiten Vermarktbarkeit als Ausgangspunkt deswegen besser und einfacher für das Digitalzeitalter geeignet sind und größere Chancen für ein langfristiges Überleben in der großen Breite haben, als der typische Europäische Albencomic,
Dieser lebt teilweise weniger von der langen Story , als vom großen Format und der aufwendigen Zeichenkunst weniger Bilder als einzelnes Gesamtkunstwerk eines Künstlers und ist deswegen oftmals eher auf teures haptisches kurzes Premiumkunstprodukt ausgelegt..
Entweder wird dieser sich ebenfalls in eine andere Richtung und hin zum weltweiten Marketing verändern müssen oder er wird ausserhalb Belgiens und Frankreichs bis auf wenige Ausnahmen immer weniger funktionieren und muss hoffen das sein Markt aufgrund seiner Tradition lange genug ausreichend zumindest für sich funktioniert.
Hier in Deutschland werden zumindest die alten und großen F-B Marken wohl noch lange funktionieren und der Rest in Nischen von den alten Lesern solange die leben noch weiter gekauft werden.
Man sollte eher auf eine andere Art europäischen Comic setzen als den Klassischen ausschliesslichen Standard Albencomic,
Vielleicht mehr hybride Mischformen ( mehr filmische Erzählstrukturen, Ansprache und Themen, nicht so zeitaufwändige einzelnen detallierte Panels , diverse Zeichnerteams, Formate die unterschiedlich funktionieren) die weltweit auch in anderen Medien und Digital leichter funktionieren (Einige einheimische Künstler machen das ja auch schon)
Falls sich dann E-Comics bei uns breit durchgesetzt haben, wird man wie in der Musik oder Filmindustrie dann auch hier sicherlich immer mehr auf limitierte einzigartige , teure individuelle haptische Ausgaben anbieten um den digitalen Raubkopien etwas entgegen zu setzen und zusammen mit immer mehr Liveevents mit den Künstlern den wenigen werdenden haptischen Hardcorefans etwas entgegenzusetzen was eben nicht kopierbar ist.
Geändert von Huckybear (02.06.2016 um 06:42 Uhr)
Was konkrete Titel anbelangt, bleibst du wieder die Antwort schuldig, der vage Hinweis auf Eigenproduktionen ist doch kein Konzept und schon recht keine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema.
Du warst doch selbst Chefredakteur bei einem Comicmagazin. Warum hast Du Deine Visionen dort nicht umgesetzt? Nichts deutet jedenfalls darauf hin, dass irgendwas von dem was Du jetzt für ein Comicmagazin einforderst dort auch nur im Ansatz umgesetzt worden wäre. Aber gut.
Wenn Du denn so ein gutes Konzept hast, empfehle ich Dir mal bei Egmont und Carlsen vorstellig zu werden und es dort anzubieten.
Dort hätte man zumindest die von Dir gewünschten finanziellen Möglichkeiten und vor allem das entsprechende Know-how (u. a. Vertriebswege) um ein Magazin am Comickioskmarkt zu lanzieren. Frau Germann von Egmont hat ja in Erlangen mitgeteilt, dass man sich aus dem frankobelgischen Albensegment komplett zurück ziehen will (Ausnahme bleiben wohl nur GAs) und die vorläufige Ruhepause bei den Graphic Novels wurde ja auch schon offiziell bekannt gegeben, wer weiss, vielleicht wäre dein spezieller Magazin-Ansatz ja DER neue Weg.
Sage bitte Bescheid, was dabei heraus gekommen ist und wenn es nicht klappen sollte, vielleicht auch die Gründe warum nicht.
Geändert von Ollih (02.06.2016 um 09:57 Uhr)
Nun ja, was die "großen Verlage" wie Carlsen und Ehapa angeht, so haben die bereits vor langer Zeit ihre Erfahrungen mit Comic-Magazinen gemacht. "Moxxito" war ein Flop, und bei Ehapa ist das geplante Heft in den 90ern (da lief's für den Comic noch gut) bereits in der Marktforschung hängen geblieben. Auch hieß damals bei der Übernahme des Feest Verlag bei Ehapa explizit, dass man auf keinen Fall den "Comicspiegel" fortführen wolle. Und der hatte zu dem Zeitpunkt eine Art ZACK-Konzept.
Im "wahren Leben" entwickeln und betreuen wir "echte" Magazine für richtige Zeitschriften Verlage (Burda, Klambt, Funke), und als alter Comic-Mann versuche ich da immer, das Thema unterzubringen. Als 2010 die Vorarbeiten für die Zeichentrickserie "Die wilden Fußballkerle" begannen, hatte ich nach Rücksprache mit Mike Maurus, der für die Serie u.a. zuständig war, einen Termin mit Funke, um ihnen das Konzept eines Comic-Magazins zum Thema vorzustellen. Das wurde schnell abgewunken, weil man sich nicht im Jugendmarkt tummeln wollte. Bei der Entwicklung eines neuen Kochheftes hatte ich Comicseiten aus Carlsens "Kann denn Kochen Sünde sein" (was ja für Erwachsene sein soll) mit eingebaut. Diese Seiten bekamen in der Marktforschung als unverständlich, rätselhaft, nicht lesbar die schlechtesten Ratings. Im TV-Magazinbereich habe ich immer wieder vorgeschlagen, dass man doch Comicseiten für die Kinder mit aufnehmen könnte, was von den Verlagen immer wieder abgelehnt wird.
Selbst bei der LandIdee GmbH, für die wir einige Hefte betreuen und auch entwickelt haben, ist das Thema Kinder und Jugend keins. Wir haben ein Konzept zu einem Kinder-Landheft entwickelt, in dem auch Comics geplant waren. Auch hier möchte man sich nicht an den Jugendmarkt herantrauen, weil die Interessen dort sehr schnell wechseln.
Allein Burda traut sich an den Kindermarkt, indem man sich ganz einfach bei Blue Ocean eingekauft hat. Aber deren Produkte sind keine Comics und fast auschließlich Lizenzen zu bekannten Themen.
Aber vielleicht gibt es ja noch irgendwo jemandem, dem das Geld aus den Ohren tropft und der in ein solches Magazin investiert. Keine Ahnung.
Was "ZACK" zu Marks Zeiten betrifft, so hat er das Heft schon sehr geschickt als Werbebroschüre für seine eigenen Serien (vornehmlich holländische) genutzt. Nur beim Verkauf der Alben hat das auch nichts oder nicht viel gebracht.
EfWe
Es dreht sich darum, was in ein Magazin gepackt wird. Mit dem üblichen Filz, schon icksmal in jeglicher Form abgefrühstückt, und uninteressantem neuen Material, holst du dir deine Pappenheimer nicht hinterm Ofen vor. Alte ungehobene Schätze dagegen aus frankbelgischen Landen, die keine Albenverwertung zu befürchten haben, machen einen nicht zu unterschätzenden Reiz aus. Vier Seiten pro Serie pro Heft und Fortsetzung folgt... Dadann hätte so ein schmuckes Heft wahrlich keine Mühe, uns zu erreichen. Kinder und Jugendliche kann man getrost vernachlässigen und vergessen. Die sind sowieso verloren.
Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
Mit Bastei-Gruß,
euer Frank
Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!
Von eurem starken Mann mit dem goldenen Herzen.
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Sag das nicht. Meine Tochter (6) ist großer Schlumpf und Spirou & Fantasio Fan. Die schaut sich die Dinger Stundenlang an und kann noch gar nicht lesen. Es ist an UNS die nachfolgende Generation für das Medium Comic zu begeistern. Da hilft kein Magazin, da helfen nur begeisterte Eltern und begeisterte Kinder, die ihre Begeisterung mit anderen teilen und im besten Fall übertragen. Die Kindheit zwischen 5 und 12 ist eine wichtige Prägephase. Selbst wenn das Interesse im Teenie-Alter verschwindet, ist der Samen gepflanzt und kann in den 20ern wieder aufgehen, wenn Erinnerungen an die Kindheit wieder erwachen. So zumindest die Hoffnung
Ähnlich sehe ich das auch. Wie sind nicht das gelobte Comicland Frankreich, wo die Comicsozialisierung eine vollkommen andere ist. Es ist an uns den Zugang zu Comics zu zeigen. Ja, mit Asterix, Schlümpfen und wie die großen "alten" Klassiker alle heißen. So manches aus YPS würde ich heute nicht mehr lesen, wenn man den Nostalgiefaktor mal außer acht lässt. Wir sind gefordert der nächsten Generation zu zeigen, was Comic auch bedeutet und sei es über ein Geschenk zu Weihnachten, Geburtstag oder sonstwo.
Ansonsten. Und täglich grüßt das Murmeltier. Es wird hier in schöner Regelmäßigkeit das heilsbringende Magazin durchs Dorf getrieben. Schreiben, schreiben, schreiben. Bis heute sind keine Taten gefolgt. War nicht mal Oktober 2015 im Gespräch? Irgendwer war mal so nett und hatte die Absatzzahlen der Magazine/Zeitschriften gepostet. Da ging es mit allen (ob nun Micky Maus, Bravo oder sonstigen) eigentlich immer nur nach unten.
Hätte sich nicht schon längst ein potenter Geldgeber gefunden, wenn er/sie in einem Magazin einen Bestseller/ein Erfolgsprodukt gesehen hätte? Ich lasse mich gern eines Besseren belehren, aber ein Magazin sehe ich als Totgeburt an. Es wird sich hier schon lange im Kreise gedreht, wie das Magazin aussehen soll, was drin sein sollte usw. aber es folgen NULL Taten.
Und eine Frage sei erlaubt (nicht als bashing sondern als ernst gemeinte Fragestellung): Wie soll ein Magazin regelmäßig (monatlich) zuverlässig erscheinen, wenn der Forumsverlag hier es noch nicht einmal geschafft hat, einen Großteil der von ihm verlegten Serien in zeitnahen Zeiträumen zu veröffentlichen?
Hunderttausende!
Mit der Million vom Sponsor kann MOF eine Werbekampagne starten die die Welt so noch nie gesehen hat!
Ob groß oder klein, es wir einen Massenandrang am Kiosk geben um der Tante Emma das Heft mit den spannenden Abenteuer von "Bumsi der Bär" und "Stumpi & Schrumpel" aus den Händen zu reißen!!!!
Ich hätte auch schon den passenden Sponsor:
https://www.vitalisto.de/media/catal...a_large_30.jpg
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