Der Film beginnt stimmungsvoll, die Szene im Vulkan auf dem letzten Drücker ist aber das erste von vielen sehr knappen Ereignissen, die den Film am Ende unglaubwürdig machen. Hier hätte man Spock ruhig etwas früher retten können.
Das erste Auftreten von Harrison und die Ereignisse in London mit dem Anschlag sind gut und ein perfekter Einstieg für den charmanten Bösewicht. Als ich im Vorfeld schon darüber informiert war, dass Harrison Khan ist hatte ich ja schlimme Befürchtungen, die sich am Ende erfreulicherweise als unnötig herausstellten.
Bei der Szene der Versammlung mit Admirälen/Captains und ersten Offizieren hatte ich ein Deja-Vu und das sollte nicht das einzige bleiben im Film. Die gleiche Szene hatten wir doch schon vor 20 Jahren in der Pate III. Aus welchem Grund muss hier Admiral Pike sterben? Hätte es nicht gereicht ihn schwer zu verletzten, dass er um den Tod ringt und am Ende im Rollstuhl mit Leuchtdioden sitzt? Die Degradierung von Kirk und Versetzung von Spock ist auch lächerlich, hier hat man sich wohl an Star Trek V orientiert, hätte man ruhig weglassen können, da es für den Film nicht relevant ist.
Khan beamt sich also von der Erde nach Kronos? Nicht schlecht wie weit sich die Technik innerhalb von 4 Jahren entwickelt. Wenn man bedenkt, dass das in der realen Zeitlinie 100 Jahre später noch nicht möglich ist.
Wo sind wir, genau Pike ist der Märtyrer, Kirk will Rache, Admiral Marcus schickt Dirty James los, um ihn mit Supertorpedos zu torpedieren. Zufällig kommt eine neue Wissenschaftsoffizierin, die was fürs Auge ist aber nicht viel zur Handlung beiträgt, an Bord des Schiffes. Wieso unter falschem Namen habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden. Scotty quitiert seinen Dienst und der wenigstens Wortlose JarJarbigssteinmenschverschnitt ebenso, weil er sich die Torpedos nicht genau ansehen darf. Na gut, dass Scotty in der alternativen Zeitlinie ein Dauerplauderer ist, lässt man sich noch einreden, dass er aber widerspricht und sogar den Dienst quitiert ist doch etwas weit hergeholt. Das ist aber noch entscheidend für die Handlung, dann drücken wir mal ein paar Augen zu. Was ist das für ein Maschinenraum, alles andere ist hochmodern und der Maschinenraum sieht aus als wäre er aus dem 1. Weltkrieg. Wenn man sich die Dimension ansieht, dazu noch den Faktor Kirk am Ende des Films muss der Maschinenraum mindestens die Hälfte des Schiffs umfassen.
Nun gut, wir befinden uns mittlerweile irgendwo im Klingonischen Raum, Chekov der Pilot wurde zum Chefingenieur befördert, anscheinend können 6 Menschen an Bord des Schiffes alles. Sehr weit weg von der Realität, denn da ersetzt ein Vize den Vorgesetzten im Falle eines Urlaubs oder Krankenstandes.
Dann kommen einige Klingonen und Uhura tritt alleine gegen 10 Klingonen an. Hmm, lässt man sich noch einreden, bis plötzlich die Situation eskaliert und Khan wieder auftritt. Woher seinen tollen IronManKampfanzug hat ist unklar. Jedenfalls killt er ohne weiteres 100 Klingonen. Da würde sogar Chuck Norris den Hut ziehen, vielleicht sollte man Cumberbatch für The Expandebles 3 engagieren?
Als er dann von den 72 super Torpedos hört wird er hellhörig und stellt sich. Die Alarmglocken schreien hier noch nicht. Deja Vu? Ja, kennen wir auch schon unzählige Male. Khan gibt einen Tipp und McCoy und die zwar attraktive aber mit wenig Ausstrahlung behaftete Alice Eve (Dr. Marcus) öffnen einen Torpedo. Da entdecken sie ein eingefrorenes Crewmitglied der S.S. Botany Bay. Nun ist klar wieso Khan so fromm wie ein Lämmchen geworden ist. Dass der Torpedo fast detoniert wäre und nur in letzter Sekunde entschärft werden konnte ist hier schon wieder etwas überspitzt. Hätte man hier die gefährlichen Szenen weggelassen, wäre der Film am Ende glaubhafter geworden.
Also, wir wissen nun, dank Khan, dass Sektion 31 dahinter steckt und er nur seine Crew retten will. Scotty, der sich noch im Solsektor befindet bekommt von Kirk Koordinaten, die überprüfen soll, diese wurden ihm durch Khan zugesteckt. Scotty fliegt also mit einem Shuttle zu einer Topsecret Schiffswert, die ist größer als der Mond aber natürlich weiß niemand davon. Zufällig kommen ein paar Shuttles und er schleicht sich unbemerkt (da ist jeder Flughafen in den USA besser bewacht) in die Kolone und in die Werft.
Das Schiff mit Admiral Marcus an Bord fliegt zur Enterprise, jetzt wird erklärt was wirklich dahinter steckt. Die Sternenflotte will die Supermacht werden und durch außerordentliche Expansion, Forschung und militärische Entwicklung versucht sie das zu verwirklichen. Ein Krieg mit den Klingonen ist das dabei behilflich und Kirk war eine Marionette. Dr. Marcus wird weggebeamt und Admiral Marcus will die Enterprise mit seiner vermutlich 400 Mann starken Besatzung vernichten. Die Enterprise flieht mit Warp, das neue Schiff ist natürlich schneller und beschießt sogar bei Warp die Enterprise. Schneller ok, aber Phaser bei Warp ist neu. Zufällig hat sich Scotty auf das Schiff geschmuggelt und legt mal schnell das ganze Schiff lahm. Bei den Sicherheitsvorkehrungen hat die neue Sternenflotte wohl geschlafen. Aber sie bringen es wieder zum Laufen. Das Schiff, dass mit Warp nur wenige Minuten von der Erde ins Klingonische Reich braucht lädt seine neuen Superguns ziemlich lange! Genügend Zeit für Khan und Kirk mal schnell durch ein Trümmerfeld von der Enterprise zum anderen Schiff zu fliegen, durch Scottys Hilfe einzudringen, alle der Besatzung auszuschalten und das Schiff zu kapern. Dazu ist zu sagen, dass das Schiff, dass nur von einer einzigen Person geflogen werden kann (was zum Teufel …), aber dreimal so groß und doppelt so stark wie die Enterprise ist. Ich wäre ja eher den Weg gegangen kleine, kompakte Schiffe zu bauen, die nur von einem bedient werden können. Und was ist im Falle eines Maschinenausfalls, kann das auch ein Mann reparieren? Spätestens an der Stelle den Kopf ausschalten und weiterhin der Handlung folgen, denn nun überschlägt sich alles.
Khan tut so als wäre er betäubt worden, zerquetscht mit bloßen Händen den Kopf von Admiral Marcus und zerlegt Kirk, Dr. Marcus und Scotty. Dann fordert er die Torpedos im Austausch für den Captain. Der Enterprise bleibt nichts anderes übrig, also schickt Spock die Torpedos ohne Inhalt hinüber. Khan will natürlich weiterhin die Enterprise zerstören, aber da detonieren 72 Torpedos im Inneren des anderen Schiffes.
Hier ist noch zu erwähnen, dass Spock sein altes Ich kontaktiert hat und um Hilfe gebeten. Die Ausrede, dass er ihm keine Informationen gibt, damit er seinen eigenen Weg gehen kann sind Fadenscheinig, denn wir befinden uns in einer alternativen Zeitlinie, ohne Vulkan und bestimmt nicht denselben Ereignissen in der Zeitlinie. Der Auftritt ist ganz aber ganz nett.
Die Enterprise ist so stark beschädigt, dass sie auf die Erde stürzt. Ab hier wird es wirklich schlimm! Die Enterprise verglüht fast, wieso kein anderes Besatzungsmitglied versucht hat das Schiff wieder in Gang zu bringen ist unklar. Auf jeden Fall opfert sich der Captain selbst. Hier wird die unglaubliche Größe des Maschinenraums noch mal gezeigt. Ein paar Fußtritte und schon funktioniert das hochempfindliche technische Blitzdings wieder, aber der Captain ist verstrahlt, Deja-Vu.
Er stirbt, alle sind traurig. Khan stürzt mit dem anderen Schiff, dass übrigens nicht in der Mitte auseinanderfällt, aber es waren ja nur 72 Torpedos, auf San Francisco. Er überlebt den Absturz unverletzt (Der Crew der Challenger hatte nicht so viel Glück). Spock hat einen Nervenzusammenbruch, weint (ich wiederhole mich: was zum Teufel…?!) und beamt sich alleine auf die Erde um Khan zu verfolgen. Ein paar Faustschläge und unglaubwürdige Sprünge auf fliegenden Frachtern später hat Khan die Oberhand und bricht Spocks Kopf, keine Angst, er trägt keinen Dauerhaften Schaden davon, dann beamt sich Uhura auf den fliegenden Frachter (aber rauf gebeamt können sie aus irgendeinem Grund nicht werden, aber egal, die Technologie ist ja noch nicht so weit, man kann sich zwar Millionen Kilometer durchs All beamen, bei Warp, aber bei beweglichen Dingen wird’s schiwierig?). Wieso Uhura, der Kommunikationsoffiziert beamt und nicht ein Trupp von Soldaten und Sicherheitsmännern ist unklar. Sie feuert 10 Betäubungsschüsse ab, natürlich ohne Wirkung, denn Khan ist offensichtlich immun (was zum Teufel). Da dreht Spock noch mehr durch und bringt Khan zur Strecke. Dessen Blut wird aber benötigt um Kirk wiederzubeleben, ok!?
Dann wird er wieder eingefroren, alle feiern und sind glücklich.
Was gibt es da noch zu sagen, das Ende ist vollkommen überlaufen, weniger wäre hier mehr gewesen. Auch wenn die alten Filme aus heutiger Sicht etwas langweilig wirken, so haben sie mehr Inhalt als die neuen. Nach dem Aussetzer von Spock, das sehr unglaubwürdig ist, hätte dieser weggesperrt werden müssen oder zumindest in eine Behandlung gehen. Als Dank für seine Instabilität wird er und die ganze Crew auf eine neue 5 Jahresmission geschickt. Der Film ist eindeutig zu stark an Star Trek II angelehnt. Aber hier wird alles verdreht. Es hatte einen Grund wieso McCoy und Spock am Ende diese emotionale Szene haben. Die zwischen Kirk und Spock wirkt aufgesetzt, die kennen sich kaum, vertragen sich nicht und sind die besten Freunde. Unglaubwürdig, die von JJ prognostizierte gefühlvolle Reaktion des Publikums war bei uns statt Tränen ein entsetztes Raunen. McCoy, Spock und Kirk waren ein Triumphirat, im neuen Universum ist es nur noch ein dynamisches Duo und McCoy wurde zum Sprücheklopfer verdonnert. Zur Handlung trägt er nicht viel bei. Scotty ist überdreht, Uhura zu emanzipiert. Sie benimmt sich eher wie jemand der sich andauernd beweisen will und muss.
Die Uniformen sind teilweise fürchterlich, ich rede da von den Russenuniformen genauso wie die Neuen. Dr. Marcus war eine nette Idee, aber die Umsetzung schlug fehl.
Wozu 3D habe ich mich gefragt, denn viele Szenen gab es nicht, die das 3D zu einem besonderen Erlebnis gemacht hätten.
Aber abgesehen vom Maschinenraum waren es doch nette viele Bilder viel Aktion und durchaus auch witzige Szenen.
Wieso aber bei Ausfall der Systeme in der Enterprise alle irgendwohin rutschen und fallen, statt zu schweben (Schwerelosigkeit) ist mir noch unverständlich.
Alles in allem, nette Unterhaltung, für nicht Star Trek Fans ohne Vorwissen sicher sehenswert.
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