komplexe Frage, simple Antwort: Die Überspannungssteckdosen, die so im Laden verkauft werden, schützen die Verbraucher gut vor extremen Spitzen, wie sie durch Blitzeinschläge und derlei ausgelöst werden, brennen durch und das wars dann für sie. Nicht mehr und auch nicht weniger.
Wenn hingegen kleinere Schwankungen (so um die 10% sind im Stromnetz keine Seltenheit) vorkommen, machen die Leisten wg. ihren hohen Toleranzwerten (die sind deswegen so hoch, weil die Kunden dem Hersteller sonst die Bude einrennen würden, weil die Teile alle 2 Wochen den "Geist aufgeben", obwohl sie das angeschlossene Gerät ja geschützt haben) erstmal gar nix. Diese Spitzen gehen also an das Netzteil.
Soo - womit wir beim zweiten Schuldigen wären: das Netzteil selbst. Die meisten Netzteile haben schöne Toleranzwerte, was so über die Außenspannung reinkommt und federn es meistens gut ab. Allerdings sollte dann schon ein Netzteil im Rechner stecken, dessen Preis so ab den 50 Euronen beginnt. Bereits in Fertiggehäusen vorhandene Netzteile zählen nicht zu der Kategorie - ebenso die No-Name-Netzteile und eben jene schönen Sonderangebote. Hier solltest du dich an eine Marke halten (welche, das verraten vor allem Tests in allen möglichen Zeitschriften, aber auch die Bewertungen vom Hersteller selbst sind meistens hilfreich). Als guter Indikator für dich als eher unbedarften Käufer: Ein gutes Netzteil muss ein gewisses Gewicht haben (bedingt durch die Spulen und die vorhandene Elektronik im Kasten drinne).
Der Grund ist simpel: Das Netzteil selbst verkraftet ziemliche Spannungsschwankungen (von 100 bis 250 Watt schlucken die meisten eigentlich alles mehr oder minder gut, wenn du wie gesagt ein gutes erwischt hast) und arbeiten hier mit recht guten Toleranzen, doch die Elektronik, die dann HINTER dem Netzteil kommt, verträgt Schwankungen nur sehr, sehr, sehr, sehr mäßig. Der Chipsatz verträgt auf der 3,3V-Leitung beispielsweise nur eine Schwankung zwischen 3,295V und 3,315V - im besten Falle maximal 2% Schwankung. Ähnlich sieht es mit dem Prozessor aus, dem RAM und vor allem den Grafikkarten. Robuster dagegen sind die mit 12V versorgten Festplatten und optischen Laufwerke (hier dürfens auch mal 11 oder 12,5V sein...aber nicht auf Dauer bitte).
Zusammenfassend: Ich denke deine Platte sollte rettbar sein. Der verschmorte Geruch muss nicht zwingend etwas zu bedeuten haben, kann ebensogut vom Netzteil oder dem Kühler und dem dort etwas brutzelnden staub herrühren. Kann aber auch sein, dass es etwas im Netzteil geknallt hat...ein Austausch von selbigem sollte die erste Maßnahme sein. Hier solltest du wie gesagt am besten zu einem Markennetzteil greifen.
Auf die Frage, wie du dich am effektivsten vor Spannungsschwankungen schützen kannst: Nun, wie gesagt jenes gute Netzteil fängt runde 98% der möglichen Schwankungen auf. Wenn du die absolute Sicherheit für deinen Rechner haben willst, gibt es nur die Lösung, deinen Rechner über eine USV zu betreiben (die besseren Modelle ab um die 200 Euro bringen einen Netzfilter mit, der IMMER für eine stabile Stromversorgung sorgt. Aber wie gesagt: AB 200 Euro - die Preisspirale wächst, je nach Wunsch beliebig nach oben^^).
Abschließend noch das Fazit: Erstmal ein neues Netzteil rein und dann schauen, ob wider Erwarten doch noch mehr kaputt sein sollte. Weil wenns direkt beim Einschalten passiert ist, könnteste Glück haben.
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