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  1. #201
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    Das sollte man erstmal abwarten.

    "Getrommelt wird mit einer umfangreichen Anzeigenkampane in der Publikumspresse unter dem Slogan „Literatur trifft Illustration“."

    Yeah. Aua. Literatur trifft seit Jahrhunderten Illustration. Aber das ist kein Comic.

  2. #202
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    Mal sehen wann der Begriff Graphic Novel von der Buchhandelsbranche zur "Illustrationsliteratur" umgedeutet wird. Könnte der GN eine sehr kurze Lebensdauer bescheren. Zumindest der Begriff Comic bleibt dann wohl ungeschoren
    Geändert von Ollih (09.12.2010 um 15:38 Uhr)

  3. #203
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    das wird dem comic mal wieder mehr bringen als etwa der gct (okay, steinigt mich) :

    http://www.buchreport.de/nachrichten...hen-nische.htm

    efwe
    Unter den zehn laut Flyer geplanten "Graphic Novels" oder auch "illustrierten Romanen" (weil die Zeichnungen ja offenbar nur Beiwerk sind zur wahren Romankunst) befinden sich sage und schreibe 7 biographische oder autobiographische Werke, 1 Sammlung von Kurzgeschichten, 1 Adaption eines Prosa-Romans und somit noch genau 1 eigenständiger fiktionaler Band, den man nach Gebrauch der Hirnfunktion noch als sowas wie einen Comic-Roman bezeichnen könnte.

    Und alles natürlich pädagogisch wertvolle, von sämtlichen Feuilletons ungeschützt durchgevögelte Vorzeigesiebzehntenachdrucke. Denn so weit, dass ein seriöses Qualitätsmedium wie die SUEDDEUTSCHE den Leuten einfach mal eine einfach nur unterhaltsame Mainstream-Comic-Geschichte, die vielleicht sogar innerhalb der letzten zwölf Monate erschienen ist, empfehlen könnte, sind wir ja noch lange nicht.
    Marc-Oliver Frisch
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  4. #204
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    Jein. Geh davon aus, dass nur solche Titel von den Verlagen überlassen wurden, die sich als Longseller bewährt haben, weil man sich ungern das eigene Geschäft als Comicverlag zerschiesst. Das sind Titel, die man auch nach Abverkauf der SZ-Bibliothek noch verkaufen kann. Es ist ja eben keine Empfehlung, es ist ein Konkurrenzprodukt. Und ebenso wird die SZ nur Longseller haben wollen, weil, sind wir ehrlich, sie die Bücher auch verkaufen wollen. Die verkaufen sich nicht einfach nur, weil da SZ draufsteht. Das solltest du wissen.

    Darüber hinaus fand ich eine beträchtliche Menge der Titel in der Reihe unterhaltsam. Anders unterhaltsam als Hellboy, aber unterm Strich unterhaltsam. Außerdem ist es die Süddeutsche. Die veröffentlicht auch keine Rosamunde-Pilcher-Romane, obwohl die von vielen (nicht-SZ-Lesern) definitiv für unterhaltsam gehalten werden. Das hier zielgruppenorientiert kompiliert wird, solltest du auch wissen.

    Aber Hauptsache meckern.

  5. #205
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    warum so negativ?
    -persepolis
    -vertrag mit gott
    -vertraute fremde
    -maus
    -shenzhen
    -palästina
    -fun home
    -blei in den knochen
    -cash
    -waltz with bashir

    sind allesamt sehr gute titel und wurden teilweise in der diskussion hier als bestseller-titel genannt. was kann man sich für den comic besseres wünschen, als dass titel sich dort gut abverkaufen?

    efwe

  6. #206
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    Zitat Zitat von Marc-Oliver Frisch Beitrag anzeigen
    Unter den zehn laut Flyer geplanten "Graphic Novels" oder auch "illustrierten Romanen" (weil die Zeichnungen ja offenbar nur Beiwerk sind zur wahren Romankunst) befinden sich sage und schreibe 7 biographische oder autobiographische Werke, 1 Sammlung von Kurzgeschichten, 1 Adaption eines Prosa-Romans und somit noch genau 1 eigenständiger fiktionaler Band, den man nach Gebrauch der Hirnfunktion noch als sowas wie einen Comic-Roman bezeichnen könnte.

    Und alles natürlich pädagogisch wertvolle, von sämtlichen Feuilletons ungeschützt durchgevögelte Vorzeigesiebzehntenachdrucke. Denn so weit, dass ein seriöses Qualitätsmedium wie die SUEDDEUTSCHE den Leuten einfach mal eine einfach nur unterhaltsame Mainstream-Comic-Geschichte, die vielleicht sogar innerhalb der letzten zwölf Monate erschienen ist, empfehlen könnte, sind wir ja noch lange nicht.
    Ich fand Fun Home, Persepolis und Vertraute Fremde schon unterhaltsam, aber es ist auffällig, wie einseitig die Auswahl ist, da fand ich die FAZ-Reihe vielfältiger.
    PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.

  7. #207
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    Man kann über Nestor Burma vieles sagen, aber ganz sicher waren das keine hochintellektuellen Stoffe, und das sind sie bei Tardi auch nicht. Da ist er, der flotte, unterhaltsame Reisser.

  8. #208
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    Zitat Zitat von L.N. Muhr Beitrag anzeigen
    Darüber hinaus fand ich eine beträchtliche Menge der Titel in der Reihe unterhaltsam.
    Klar, an den Titeln für sich genommen gibt es nichts auszusetzen. Das sind fast alles tolle, qualitativ hochwertige Comics, denen man ein größeres Publikum nur wünschen kann, und die es vielleicht auch viel eher erreichen können als ein "Gratis-Comic-Tag". Keine Frage. Aber die Auswahl insgesamt taugt vor allem als Demonstration, wie mut- und ratlos der Umgang mit Comics in den deutschen Medien immer noch ist.

    Das fängt an beim wahllosen, schwachsinnigen Etikett "Graphic Novel", dessen Unsinn den Produktmanagern dieser Welt nicht einmal bei der sicher gut gemeinten Übersetzung als "illustrierte Romane" auffällt. Das geht weiter damit, dass man der Zielgruppe einen 20 Jahre alten und seither durchgängig erhältlichen - Verzeihung - Schinken als Teil der frischen jungen Kulturrevolution "Graphic Novel" andrehen will. Und das hört auf damit, dass jeder einzelne vertretene Band ein aufwertendes, Legitimation stiftendfes Attribut haben muss, welches ihn zu MEHR als "nur" einen ollen Comic macht, sei es eine wohlfeile Botschaft, ein authentischer (auto)biographischer Touch oder der Dunstkreis etablierterer Medien wie Prosa oder Film - gerne auch mehrere dieser Attribute auf einmal.

    Es ist eben keine Auswahl, die von einem souveränen und selbstverständlichen Umgang mit einem Erzählmedium zeugt, denn sie sagt laut und deutlich: Wir glauben nicht, dass eine gute Geschichte reicht, den Leuten Comics verkaufen zu können. Insofern bietet die Liste unter anderem eine recht traurige Bestandsaufnahme des Verhältnisses der Medien zum Comic.

    Muss man wirklich immer wieder bei Adam anfangen?
    Marc-Oliver Frisch
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  9. #209
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    Ohne gemein zu sein: eine gute Geschichte allein reicht tatsächlich nicht, um irgendein Erzählwerk zu verkaufen. (Und eine schlechte Geschichte allein schadet dem Absatz nicht zwingend.) Das ist Marketing. Da hat Persil schon immer weisser als weiss gewaschen und der weisse Riese hat kilometerweise Wäscheleinen befüllt.

    Natürlich sollen diese Bände was Besonderes haben (oder zumindest so tun als ob). Die Comicedition von FAZ und Bild sind doch genau an der Gesichtslosigkeit gescheitert.

    Die Auswahl der SZ dagegen ist stringent und in Übereinstimmung mit der SZ-Leserschaft. Egal, was man über den Rest sagt: das Puzzlestück passt.

    Dass du daraus irgendwas vom Verhältnis aller Medien ("der Medien") zum Comic ableitest, sagt vllt. mehr über dich aus als über die Medien. Das ist so wie jene verzweifelten Blogger, die im Jahr 2010 immer noch einen Gegensatz zwischen klassischen Medien und Blogosphäre konstruieren wollen, obwohl der längst nicht mehr existiert.
    Geändert von L.N. Muhr (09.12.2010 um 18:06 Uhr)

  10. #210
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    Zitat Zitat von L.N. Muhr Beitrag anzeigen
    Ohne gemein zu sein: eine gute Geschichte allein reicht tatsächlich nicht, um irgendein Erzählwerk zu verkaufen. (Und eine schlechte Geschichte allein schadet dem Absatz nicht zwingend.) Das ist Marketing.
    Dass die SUEDDEUTSCHE ihre Gründe haben mag, die Aktion so aufzuziehen, bestreitet ja niemand. Das Faltblatt ist trotzdem - oder auch deshalb - weder besonders schlau noch besonders schmeichelhaft für Comics.

    Darum geht's. Wenn die gefuchsten Marketingstrategen mit der Haltung, die in dem Pamphlet zum Ausdruck kommt, tatsächlich den Nerv des Publikums treffen - und ich schließe gar nicht aus, dass das so ist -, dann ist das für "den Comic" weiß Gott kein Grund zum Jubeln.

    Zitat Zitat von L.N. Muhr Beitrag anzeigen
    Das ist so wie ...
    Hoppla, wo kommt das denn her?

    Hab doch mal Interesse am Gesagten, statt mit blöden Verallgemeinerungen und abstrusen Vergleichen rumzufuchteln.
    Marc-Oliver Frisch
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  11. #211
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    das wird dem comic mal wieder mehr bringen als etwa der gct (okay, steinigt mich) :

    http://www.buchreport.de/nachrichten...hen-nische.htm

    efwe

    Dem Comic? ... Wie schon mal gesagt:
    alles ist eine Sache der Zielsetzung!

    Der GCT ist eine Aktion für den Fachhandel
    und die bringt dem Fachladen eben mehr, als
    GNs bei der SZ.

    Der Hundertmeter-Läufer tritt halt auch nicht
    gegen den Marathon-Läufer an. Jeder hat
    halt "sein Ziel"!

  12. #212
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    man sollte vielleicht auch einmal berücksichtigen, dass mit dieser aktion menschen angesprochen werden sollen, die keine comic-fans, -freaks, -nerds oder sonstwas sind, sondern offen genug sind, um interesse daran zu finden und mal ein buch zu kaufen.
    es scheint für viele hier schwierig zu sein, sich mal den hut des nicht-fans aufzusetzen.
    ich kann l.n. nur recht geben. das ist eine stringente sache und wird dem comic helfen, und wenn es auch nur dazu führt, dass sich die meinung gegenüber den comics verbessert.

    efwe

  13. #213
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    ach horst, jetzt aber mal gut.
    so breit könnt ihr gar nicht meinung machen mit dem gct wie die süddeutsche es mit dieser aktion schafft.
    ich hab ja nix gegen den gct, aber so messianisch wie du ihn siehst, sollte es auch nicht sein.

    efwe

  14. #214
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    Zitat Zitat von Marc-Oliver Frisch Beitrag anzeigen
    Unter den zehn laut Flyer geplanten "Graphic Novels" oder auch "illustrierten Romanen" (weil die Zeichnungen ja offenbar nur Beiwerk sind zur wahren Romankunst) befinden sich sage und schreibe 7 biographische oder autobiographische Werke, 1 Sammlung von Kurzgeschichten, 1 Adaption eines Prosa-Romans und somit noch genau 1 eigenständiger fiktionaler Band, den man nach Gebrauch der Hirnfunktion noch als sowas wie einen Comic-Roman bezeichnen könnte.
    was wären denn Deine Titelvorschläge??

  15. #215
    Mitglied Avatar von Schninkel
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    man sollte vielleicht auch einmal berücksichtigen, dass mit dieser aktion menschen angesprochen werden sollen, die keine comic-fans, -freaks, -nerds oder sonstwas sind, sondern offen genug sind, um interesse daran zu finden und mal ein buch zu kaufen.
    es scheint für viele hier schwierig zu sein, sich mal den hut des nicht-fans aufzusetzen.
    ich kann l.n. nur recht geben. das ist eine stringente sache und wird dem comic helfen, und wenn es auch nur dazu führt, dass sich die meinung gegenüber den comics verbessert.

    efwe
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    Ansonsten zur Edition: Den Eisner für 20,- € zu bekommen ist wirklich ein Schnäppchen im Vergleich zum Carlsen-Preis
    Geändert von Schninkel (09.12.2010 um 21:02 Uhr)

  16. #216
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    das ist eine stringente sache und wird dem comic helfen, und wenn es auch nur dazu führt, dass sich die meinung gegenüber den comics verbessert.
    Es gibt offenbar unterschiedliche Vorstellungen von Stringenz. Ich glaube z.B. nicht, dass es nur Comic-Fans, -Freaks, -Nerds oder sonstwas etwas merkwürdig finden werden, einen Stapel Reportagen, Dokumentationen und Biographien als "Romane" angedreht zu bekommen.

    Gibt's außer VERTRAUTE FREMDE denn keine massentauglichen Comic-Romane, die man auch als solche bezeichnen kann, ohne von einem Otto-Normal-SUEDDEUTSCHE-Feuilleton-Leser ausgelacht zu werden? Müssen wir anno 2010 wirklich immer noch MAUS rauskramen als Aufhänger für so eine Aktion? Scheint ja nicht viel passiert zu sein in der "grafischen Nische" seit 1986. Oder hätte irgendwas dagegen gesprochen, sich beim ersten Schwung etwa gleich ganz auf Nonfiction-Comics zu konzentrieren und die Bücher dann auch entsprechend zu bewerben?

    Sorry, aber auf mich wirkt die Aktion weder besonders stringent noch in irgendeiner Weise auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Da hat (mal wieder) einer 'ne fixe Idee gehabt, ein paar Feuilleton-taugliche Evergreens rausgekramt und ein völlig sinnfreies, peinlich um den Anschein von Seriösität heischendes Etikett draufgeklebt, um die tollen "illustrierten Romane" als den neusten heißen Scheiß anzupreisen. Besonders scharf gedacht hat man dabei leider nicht. "Sind halt wie Comics und irgendwie ernst, doch egal ob Roman oder Reisebericht. Graphic Novel halt - kennste doch aus'm Kino."

    Ja, das ist Marketing - für Dumme. Ich freu mich ja auch, wenn's funktioniert, aber besonders hoffnungsvoll stimmt mich das alles nicht.

    Da gibt's noch viel zu tun, wenn das der Stand der Dinge ist.
    Marc-Oliver Frisch
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  17. #217
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    Ich sehe es ähnlich wie Marc-Oliver. Ich glaube, die Leute sind offener, als sich mancher vorstellen können, da kann man auch populäre Comicklassiker wie Barks, herausragende Spider-Man-Geschichten, Blacksad, Jenseits der Zeit anbieten, wenn man es klug begründet.
    Geändert von Pats Reiseabenteuer (09.12.2010 um 23:38 Uhr)
    PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.

  18. #218
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    ach horst, jetzt aber mal gut.
    Aber hallo, du hast den GCT mit in's Spiel gebracht!

    Hättest du den Bezug nicht absichtlich genommen, so hätte
    ich dir darauf (natürlich genauso absichtlich) nicht erwidert.

    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    so breit könnt ihr gar nicht meinung machen mit dem gct wie die süddeutsche es mit dieser aktion schafft.
    ich hab ja nix gegen den gct, aber so messianisch wie du ihn siehst, sollte es auch nicht sein.

    efwe
    Wie gesagt: der erste GCT war "jetzt schon erfolgreich".

    Und was die SZ mit den altbekannten Titeln umsetzt, kann
    den Fachläden total egal sein. Es ist halt wie eine eigene
    Welt und es steht jetzt schon fest, dass (egal, ob sich
    300, 3.000 oder 30.000 Einheiten absetzen lassen) diese
    als Erfolg gefeiert wird. Dafür sorgt schon die altbekannte
    Journalie!

  19. #219
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    Zitat Zitat von Kaifalke Beitrag anzeigen
    was wären denn Deine Titelvorschläge??
    Mir geht's nicht um bestimmte Wunschtitel, sondern eben um die vielbeschworene "Stringenz".

    Worin die besteht, wenn man MAUS, Eisners CONTRACT-Sammlung und Taniguchi mit einer Nestor-Burma-Adaption von Tardi und sechs Sachcomics aus dem letzten Jahrzehnt in einen Topf schmeißt und zu allem Überfluss auch noch "illustrierte Romane" drüberschreibt, müsste man mir erst noch erklären. Da geht mir doch der Kaffee durch die Nase flöten, wenn ich so einen lustlosen Murks sehe.

    Über konkrete Listen kann man sich ewig streiten, aber meinetwegen - wenn ich schon rumpöbele, kann ich auch ein bisschen was vorlegen: Wie wär's etwa, wenn man Taniguchi, Eisner und Tardi erst mal außen vor lassen und stattdessen, sagen wir, BLANKETS, LOUIS RIEL und was von David B. reinnehmen und die olle Kamelle MAUS mit IN THE SHADOW OF NO TOWERS ersetzen würde? Sicher auch keine unattraktive Mischung, stammt alles aus den letzten zehn Jahren, ein sehr buntes und heterogenes Päckchen, und man könnte trotzdem ohne weiteres und ohne Verwirrung alles als "Sachcomics" oder "Nonfiction-Comics" (oder von mir aus "Graphic Nonfiction", wenn man bestehende Synergieeffekte nutzen will) vermarkten.

    Oder alternativ: gleich eine komplett bunte Mischung kredenzen und dann - wenn schon nicht auf den werbeträchtigen Begriff "Graphic Novel" - doch wenigstens darauf verzichten, die Leute auch noch mit einer deutschen Übersetzung als "grafische/illustrierte Romane" zu verwirren.

    Das fände ich dann z.B. "stringent", um beim Duktus zu bleiben. Und wenn's funktioniert, könnte man nachlegen, etwa mit einem anderen Schwerpunkt - Comic-Romane, herausstechende Genre-Titel, Humoriges, etc. - nachlegen. Die derzeitige Auswahl - 7 mal Nonfiction plus 3 fiktive Sachen/7 jüngere Werke plus 3 Kamellen - ist weder Fisch noch Fleisch, und man hat ihr auch noch mit der unglücklichst denkbaren Bezeichnung einen Bärendienst erwiesen.
    Marc-Oliver Frisch
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  20. #220
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    *gna* Kack-CF-Server. Langes, dezidiertes Posting wegen der üblichen Downtime von 1 - 3 Uhr weg.

    Nur kurz: die SZ-Edition ist kein medienpädagogisches Unterfangen. Das scheinen einige hier zu vergessen. Sie ist ein kommerzielles Unterfangen. Ziel ist nicht eine Darstellung der Comicszene, sondern: Geld verdienen. Dazu wurde ein Konzept entworfen, von dem man sich Gewinn verspricht.

    Das haben BILD und FAZ auch schon gemacht, aber sie sind an der "bunten Mischung" gescheitert. Dieses Konzept zu wiederholen, wäre Selbstmord.

    Diverse Dinge folgen daraus:

    1. Keine deutschen EVs, weil zu teuer: Lettering, Übersetzung, Redaktion etc.
    2. Keine deutschen EVs, weil zu riskant: es lässt sich nicht abshcätzen, ob und wie die Titel sich verkaufen. Beispiel: MAUS - die "olle Kamelle" - hat im gleichen Zeitraum wie BREAKDOWNS, Spiegelmans neuestes Buch, das Vierfache verkauft.

    Das war übrigens in den diversen sonstigen Bucheditionen diverser Tageszeitungen nie anders. Wer das jetzt bei den Comics plötzlich erwarte, ist weltfremd.

    Warum nun MAUS? Hier müsste man die Frage stellen: warum Shakespeare? Der läuft auch noch an vielen deutschen Bühnen. Antwort: nicht weil es keine aktuellen deutschen Theaterautoren gäbe, sondern weil Shakespeare sehr sehr gut war. Die Frage lautet also eigentlich: warum nicht Shakespeare? Oder anders: warum nicht MAUS? Wer den Band als "Kamelle" disst, hat IMHO einfach keine Ahnung.

  21. #221
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von L.N. Muhr Beitrag anzeigen
    Das haben BILD und FAZ auch schon gemacht, aber sie sind an der "bunten Mischung" gescheitert.
    War das nicht im Gegenteil ein großartiger Erfolg für den Comic? Oder woher nimmt efwe die großmäulige Sicherheit, die SZ-Edition würde mehr bringen als der GCT?
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  22. #222
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    mit beschimpfungen machst du es auch nicht besser. ist halt meine meinung. und tatsächlich weiß ich, was die bild/weltbild-edition der ehapa-titel an auflage verkauft hat.

    efwe

  23. #223
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    Zitat Zitat von L.N. Muhr Beitrag anzeigen
    Nur kurz: die SZ-Edition ist kein medienpädagogisches Unterfangen. Das scheinen einige hier zu vergessen. Sie ist ein kommerzielles Unterfangen. Ziel ist nicht eine Darstellung der Comicszene, sondern: Geld verdienen.
    Ja, und? Muss man's deshalb gut finden, oder besonders clever aufgezogen? Kommerzialität als Totschlagargument? Ist nicht dein Ernst, nehme ich an. Mir ist schleierhaft, warum du dich in solche Grundsatzdinger flüchtest, die eh kein Mensch bestritten hat. Bleib doch mal beim Thema.

    Klar, die wollen Geld verdienen. Da bin ich ein großer Fan von. Sie stellen sich leider ziemlich dämlich an dabei.

    Zitat Zitat von L.N. Muhr Beitrag anzeigen
    Das war übrigens in den diversen sonstigen Bucheditionen diverser Tageszeitungen nie anders. Wer das jetzt bei den Comics plötzlich erwarte, ist weltfremd.
    Glaub's mir: Eine schwammige Larifari-Kollektion wie die vorliegende, ohne jedes redaktionelles Konzept und rein auf den schnellen Reibach ausgelegt, ist genau das, was ich erwarte von solchen Aktionen. Wäre bloß schön, wenn ich öfter mal überrascht würde. Aber dein Einwurf war wohl eher als Beleidigung gedacht. Lass dich nicht ablenken.

    Zitat Zitat von L.N. Muhr Beitrag anzeigen
    Warum nun MAUS? Hier müsste man die Frage stellen: warum Shakespeare? Der läuft auch noch an vielen deutschen Bühnen. Antwort: nicht weil es keine aktuellen deutschen Theaterautoren gäbe, sondern weil Shakespeare sehr sehr gut war.
    Spiegelman ist gut, aber sicher nicht Shakespeare. Und Shakespeare hat übrigens auch mehr als ein Stück geschrieben. Sind die Sachen, die Spiegelman nach MAUS gemacht hat, alle Mist?

    Klar, man könnte auch eine Kollektion der zehn wichtigsten "Graphic Novels" machen. Dann kann man den Rotstift aber schnell mal bei CASH oder WALTZ WITH BASHIR ansetzen, mit leichter Hand die bestehende Liste auf zwei oder drei Titel zusammenstreichen und nochmal von vorne anfangen.

    Wo ist der rote Faden in der Zusammenstellung, die "Stringenz", die ihr sehen wollt? Ich kann sie nicht entdecken. Ich bin der erste, der zugesteht, dass im Comic-Bereich in Sachen Vielfalt und Qualität noch Nachholbedarf besteht, aber so eine arme, schlecht zusammengewürfelte Kraut-und-Rüben-Liste wie die hier, deren verbindendes Merkmal "irgendwie anspruchsvoll und verkauft sich gut" zu sein scheint, haben wir doch sicher nicht mehr nötig.
    Marc-Oliver Frisch
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  24. #224
    Moderator Avatar von LeGuy
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    Ob es uns gefällt oder nicht: Diese 10 Titel sind eigentlich eine recht gute Zusammenfassung dessen, wofür das Label "Graphic Novel" in Deutschland steht. Es hat, völlig richtig, mit "Roman" sehr wenig zu tun, dafür aber viel mit "für erwachsene, eher anspruchsvolle Leser", mit "inhaltlich abgeschlossen", mit "einen gewissen Umfang habend", mit "ein relevantes Thema beackernd".

    Für solche Titel hat sich der Begriff Graphic Novel scheint's etabliert, und so wird er nun eben verwendet. Kann man bedauern, ist aber so. Und wenn jeder von uns 10 erfolgreiche, von den meisten Kritikern hochgelobte sog. "Graphic Novels", die in den letzten Jahren diesen Trend mitbestimmt haben, auf einen Zettel schreiben würde, dann wären wir von dieser Liste gar nicht so weit weg (mit Nestor Burma und vielleicht Waltz with Bashir als Ausreißer).

    Dass nun ein Verlag hergeht und, quasi als Rückschau, eine Sammlung solcher Titel nochmal neu auflegt, um sie seiner Zielgruppe ans Herz zu legen, kann ich so schlecht nicht finden. Glaube auch nicht, dass das "den Comics" in irgendeiner Weise schaden wird.

  25. #225
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    das wird dem comic mal wieder mehr bringen als etwa der gct (okay, steinigt mich) :

    http://www.buchreport.de/nachrichten...hen-nische.htm

    efwe
    Super!
    Auch wenn der provokante Nachsatz so klingt, als wolltest du gleich eine neue Diskussion anstoßen. Warum hast du das nicht für das nächste ZACK-Editorial aufgehoben? ;-)

    Zu den Werken:

    -persepolis - Teil 1 habe ich, Teil zwei interessiert mich
    -vertrag mit gott - Eh auf meiner Wunschliste
    -vertraute fremde - Ein guter Anlass, Taniguchi kennenzulernen
    -maus - Toll! Werde ich wohl nachkaufen, da meine Exemplare beim Verborgen verschwanden.
    -shenzhen - Eh auf meiner Wunschliste
    -palästina - Eh auf meiner Wunschliste
    -fun home - Sagt mir nichts
    -blei in den knochen - sagt mir nichts
    -cash - sagt mir nichts
    -waltz with bashir - Klang interessant.

    Insgesamt eine beeindruckend interessante Liste von graphic novels.


    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    [Das] sind allesamt sehr gute titel und wurden teilweise in der diskussion hier als bestseller-titel genannt. was kann man sich für den comic besseres wünschen, als dass titel sich dort gut abverkaufen?
    efwe
    Denke ich auch. Ich bin sicher, bei fairen Preisen werden das einige Buchleser für einen "Testeinstieg" in dieses Genre nutzen. Und davon könnte ein Teil auch anderes kaufen. Daher sehe ich es in der Tat als gute Werbung für das GN-Genre an.

    Vergleiche mit FAZ- und Bild-Bibliothek bieten sich m.E. nicht an, da diese ein etwas anderes Spektrum darstellen.

    Ich freue mich jedenfalls schon darauf!

    Zitat Zitat von Marc-Oliver Frisch Beitrag anzeigen
    Gibt's außer VERTRAUTE FREMDE denn keine massentauglichen Comic-Romane, die man auch als solche bezeichnen kann, ohne von einem Otto-Normal-SUEDDEUTSCHE-Feuilleton-Leser ausgelacht zu werden?
    Wer kennt denn jenseits der Nische überhaupt "Vertraute Fremde"? Ist dieses überhaupt massentauglich?

    Zitat Zitat von Marc-Oliver Frisch Beitrag anzeigen
    Müssen wir anno 2010 wirklich immer noch MAUS rauskramen als Aufhänger für so eine Aktion?
    Ja. MAUS ist bekannt wie kein zweites GN.
    Bei Comics sollte man Mickey Maus und Asterix halt auch nicht ignorieren.

    Zitat Zitat von Marc-Oliver Frisch Beitrag anzeigen
    Scheint ja nicht viel passiert zu sein in der "grafischen Nische" seit 1986.
    Doch, bei amerikanischen Superhelden (Neunziger), bei Mangas (Zweitausender) und bei GN-Biographien. Aber grundsätzlich ist das Comic immer noch ein Nischenmarkt, der zudem in die Gefahr gerät, seinen jungen Nachwuchs zu verlieren, also auszutrocknen.
    Und dass man beim GN-Label eher nicht zu Mangas oder Superhelden greift ist nur konsequent.

    Zitat Zitat von Marc-Oliver Frisch Beitrag anzeigen
    Wie wär's etwa, wenn man Taniguchi, Eisner und Tardi erst mal außen vor lassen und stattdessen, sagen wir, BLANKETS, LOUIS RIEL und was von David B. reinnehmen und die olle Kamelle MAUS mit IN THE SHADOW OF NO TOWERS ersetzen würde?
    Warum sollte man die (relativen) Klassiker weglassen, wenn man GN-ferne Schichten für die GN und indirekt für das Comic interessieren will? Auch Maus findet man jetzt nicht in sooo vielen Haushalten, dass hier kein enormes Wachstumspotential wäre.
    Speziellere Titel kann man im Erfolgsfall bei einer Erweiterung angehen. So hätte auch ich mich über Blankets gefreut und die "Berlin"-GN's hätten da sicher auch gut hereingepasst. Aber wir kennen nicht den Verlauf der Lizenzverhandlungen...

    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    War das nicht im Gegenteil ein großartiger Erfolg für den Comic? Oder woher nimmt efwe die großmäulige Sicherheit, die SZ-Edition würde mehr bringen als der GCT?
    Ich bin darüber zum Comic jenseits des Mosaiks gekommen.
    Geändert von Stingo (10.12.2010 um 11:00 Uhr)

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