hier kommt der nächste Teil
"Hey, das hier ist kein Hotel." Dante schwang seine Beine vom Tisch und erhob sich lässig aus seinem Lieblingsstuhl. Die Frau kam hier triefnass rein und ehe er sich versah lag sie auf der Couch mit dem Auftrag für ihn, unliebsame Gesellen auf zuhalten die beim Schlafen stören wollen. "Tss, die schläft ja schon." Aber irgendwie konnte er es sich nicht vorstellen das sie eine gejagte war. Neugierig schlenderte er zur Couch und betrachtete sie eingängig. Jetzt machte sie einen recht zufrieden Eindruck.
Ihre Schwarzen nassen Haare hingen ihr etwas wirr ins Gesicht. Sie war keines wegs unattraktiv, wahrscheinlich würden ihr die Kerle auch andauernd auf die Pelle rücken. Der Mantel verdeckte einen groß teil ihres Körper, wodurch er nicht wirklich sagen konnte wie gut sie gebaut war. Lediglich die langen Beine in schwarzen Stiefeln mit niedrigen Hacken und der schwarzen enganliegend Lederhose verriet das sie trainiert waren. Etwas gelangweilt griff er sich in die Haare, warf noch einmal einen Blick in das Gesicht der seltsamen Fremden. Er kannte viele Frauen, aber die hier war ein ganz anderes Kaliber.
Die Hände in Hosentaschen versenkt schlenderte er wieder zu seinem Stuhl und ließ sich hinein fallen. Schnappte sich wieder seine Zeitschrift und legte seine Beine in lässiger Haltung auf den Schreibtisch. "Hoffe mal das deine Freunde nicht lange auf sich warten lassen. Gegen etwas Spaß hab ich absolut nichts."
Mit der Zeitschrift im Gesicht, schlief er in seinem Stuhl. Normaler weise tat er es auf der Couch, aber die war ja besetzt. Dann störte etwas sein Nickerchen. Das Klingeln seiner Tür erregte seine Aufmerksamkeit. Ohne sich die mühe zu machen, zu sehen wer da rein kam, murrte er halblaut, "Ich hab geschlossen, was immer sie wollen kommen sie morgen wieder." Statt einer Antwort, vernahm er ein schabendes Geräusch, als ob jemand etwas über den Boden schleifen lässt. Träge hob Dante die Zeitschrift etwas an. Ein grinsen machte sich in seinem Gesicht breit, als er einen asiatisch wirkenden Kerl erblickte, der ein asiatischen Schwert über den Boden streifte und eine Kratzspur im Boden hinterließ. "Wenn haben wir den da? Bist du einer dieser Freunde die sie erwähnt hat."
Emotionslos sah der Mann ihn an, wendete dann seinen Blick der Frau zu, die noch immer friedlich auf der Couch schlummerte. Dante spürte einen gewissen nerven kitzel in sich, und legte das Heft auf den Tisch. Betont langsam stand er auf und begann langsam den Tisch zu umrunden. Mit lässiger Haltung und einem schiefen grinsen im Gesicht lehnte er sich gegen ihn und sah den Fremden kalt an. "Ich weiß zwar nicht was die Kleine ausgefressen hat, dass man ihr solch schräge Gestalten auf den Hals schickt, aber sie hat mich dafür bezahlt das sie ungestört schlafen kann. Und wenn ich einen Auftrag annehme dann ziehe ich ihn auch durch. Tu uns beiden den gefallen und verkrümmel dich wieder, ich hab grad keine Lust eine Schweinerei anzurichten."
Der Fremde hatte entweder nicht zugehört oder wollte es nicht hören, ungerührt hob er sein Schwert etwas an und trat geschmeidig auf die Couch zu.
Dante seufzte, und vertrat ihm mit einer schnellen Bewegung den Weg. Der Fremde reichte ihm gerade mal zur Brust, als dieser seinen Kopf hob um ihn kalt ansah.
Seine stimme klang um einiges eisiger. "Geh aus dem Weg. Es wird schnell gehen und keine Spuren hinterlassen."
Dante fühlte sich keineswegs veranlasst dieser Aufforderung nach zu gehen. "Ich wiederhole mich ungern, die Kleine wird nicht aus ihrem Dornröschenschlaf gerissen. Klar?"
Gleichgültig sah der Fremde ihn an, zuckte mit den Schulter und erwiderte. "Du bist gewarnt worden, alles andere musst du selbst verantworten." Ein normaler Mensch hätte den Schwertstreich jetzt nicht gesehen und wäre unweigerlich in Mitte durchtrennt worden. Dante war kein normaler, er parierte den Hieb mit der Pistole Ebony, die er blitzschnell aus dem Holster holte und setzte zu einem Kick an, der ins leere ging. Sein Gegner stand schlagartig hinter ihm und holte zu einem neuen hieb aus.
Scheiße ist der gut. Mit einer schnellen Rechtsdrehung wich er den Hieb aus und feuerte schnell und präzise auf den kleinen Mann, doch wo er eigentlich stehen hätte sollen, war er nicht mehr und die Kugel pfeiften knapp über das Gesicht der Frau vorbei und bohrten sich in die Rückenlehne.
"Du bist schnell. Sieht so aus als ob Angela einen guten Beschützer gefunden hat." Seine Stimme ertönte neben der Jukebox wo er in Katzenartiger Haltung lauerte.
Lässig wandte sich Dante ihm zu. "So, sie heißt Angela. Vielleicht verrätst du mich noch was sieangestellt hat. Oder noch besser, welcher Höhlenfürst hat es den auf sie abgesehen?"
Der Fremde sah ihn ungerührt an. "Es ist nicht meine Aufgabe mein Wissen über sie an dich weiter zu geben. Es reicht das sie sterben soll, weil sie uns im Weg steht." Er begann sein Schwert wellen artig hin und her zu bewegen.
"Tss, das ist der einzige Grund? Mann, dann scheint die Kleine mehr drauf zu haben als ich dachte. Was passiert wenn ich dich fertig mache, kommen dann noch mehr solche Witzfiguren wie du?" Zur Erkenntnis gekommen, dass er Angela mit der Pistole treffen könnte, steckte er die wieder in den Holster und und ging ohne große Eile zu seinem Schwert, dass an der Wand hinter seinem Stuhl hing.
Der Fremde folgte ihm mit seinem Blick. "Ich rate dir davon ab, du bist gut aber so gut auch wieder nicht."
Unbekümmert nahm Dante sein Schwert und hält es locker in einer Hand. "Du scheinst ja sehr von dir überzeugt zu sein, dann zeig mal was du drauf hast. Ich freu mich schon drauf." Mit der freien Hand machte eine aufforderte Bewegung.
Dann ging alles schnell, während die Beiden durch den Raum tobten und einen Schwerthieb nach dem anderen austeilten wurde, schlief Angela friedlich auf der Couch. Dante erhaschte einen flüchtigen Blick von ihrem Gesicht, was ihn grinsen ließ. Sie lächelte, hier krachte Schwerter gegeneinander mit einem Höllenlärm und ein paar Möbelstücke gingen zu Bruch und sie schlief da ruhig und selig mit einem lächeln im Gesicht.
Und woher der Knirps auch kam, der hatte was drauf, so viel Spaß und Freude am Kampf hatte er schon lange nicht mehr. Das Tempo steigerte sich, so dass ein normaler Mensch dem ganzen Geschehen nicht mehr folgen konnte. Sein Billardtisch war das nächste was zu schaden kam und der stand in der nähe der Couch. "Vergiss es Kleiner." Laut brüllend wehrte er den hieb ab und ging nahtlos in einen Kick über, der den Fremden unvorbereitet in die Seite traf und ihn gegen die Wand schleuderte. Dante ließ ihm keine Zeit zum erholen und sprintete ihm noch im Flug nach und stieß mit voller Wucht zu. Sein Schwert bohrte sich mit der Spitze, in die Schulter des überraschten Gegners und hinterließ eine tiefe klaffende Wunde. "Ist nicht unbedingt meine Art, aber ich glaube kaum das du ein Mensch warst. Richt deinem Boss aus, sie ist in guten Händen."
Selbst jetzt blickte der Fremde ihn gleichgültig an, dann verschwand er einfach von einen auf den anderen Augenblick.
Dante war es gewöhnt das die Dämonen zu Asche zerfielen wenn er mit ihnen fertig war, aber das hier war mal was neues. "He he, was war das den für ein Abgang." Sah sich dann um und musste mit feststellen, dass bis auf die Jukebox, dem Schreibtisch und der Couch alles demoliert war. Sie hatte versprochen für den entstehenden Schaden auf zukommen. Wer auch immer sie war, sie wusste was passieren würde.
Dante blickte zu ihr rüber und bemerkte, dass der Mantel von ihr runter gerutscht war und ihren restlichen Körper frei gab. "Oho, nicht schlecht." Er versenkte sein Schwert ein Stück in den Boden und ging mit einem breiten grinsen zu ihr. Es gab nicht viele Frauen die ihn wirklich interessant vorkamen, oder besser gesagt Kriterien erfüllten, die ihn ansprachen. Was ihn vorher entgangen war, war ein Ärmelloses Top, dass vorne geschnürt war und ihre Taille eng umschmeichelte. Die Hose, ebenfalls geschnürt, saß enganliegend an der Hüfte. An ihren Armen konnte er einen leichten Muskelansatz erkennen, der sie aber nicht zu sehr stark wirken ließ. Dann aber blieb sein Blick an ihrer rechten Seite hängen.
Das Top wies dort ein kleines Loch auf, aus dem etwas Blut, zeitweise sickerte. "Kacke, ich hab dich wohl erwischt." Runzelte dann aber die Stirn und sah sie kritisch an. „Wer zur Hölle kann dabei weiter schlafen, wenn man ne Kugel im Bauch hat." Er drehte sich um und stampfte zu seinen Schreibtisch, schnappt sich den Hörer und begann, leise vor sich hin fluchend, eine Nummer zu wählen.
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