schlimm?
Der neue Spirou Band ist, in seiner politischen und gesellschaftlichen Bedeutung, auch für den Spiegel relevant:
http://www.spiegel.de/kultur/literat...606855,00.html
Geändert von Kerstin (12.02.2009 um 10:00 Uhr)
... und dennoch gelang es Kaschi und mir nicht, hier 'ne Diskussion loszutreten. Schade eigentlich.Zitat von Kerstin:
Der neue Spirou Band ist, in seiner politischen und gesellschaftlichen Bedeutung, auch für den Spiegel relevant:
Nur für's Protokoll: Ich würde dem Teil eine 9/10 geben. Die schaumgebremste Formulierung ("interessant") war eigentlich gedacht, ein paar Leute zum Plaudern zu animieren.
The best laid plans of mice and men ...
Naja, zu besten Stammtischzeiten konnten wir uns auch einig sein und dennoch seitenlang diskutieren.
Tja, die Zeiten ändern sich.
... oder wir haben den Kritikastern ein für allemal das Maul gestopft!
Noch provokanter kann ich nich.
Ja schade! Das liegt aber vielleicht wirklich daran, dass dieser Spirou viel zu gut ist.
Was Tome und Janry trotz viel Aufwand nicht geschafft haben, hat Bravo fast spielerisch erreicht: Einen ernsten und doch in der Tradition aller vorhergehenden Spirou-Geschichten stehenden "neuen" Spirou zu erfinden.
MfG
Fritz the Cat
P.S.: So nebenbei hat Carlsen wahrscheinlich auch einen Rekord aufgestellt, was die künstlerische Verwendung von Nazi-Symbolen in Comics betrifft.
@L.N. Muhr: Schöner Artikel! Gut wäre noch ein Hinweis auf den folgenden Spezial-Band von Yann und Schwartz gewesen, der ja ein sehr ähnliches Thema haben wird wie der von Bravo. Und in dem das vorkommen wird, worüber Bravo noch nachdenkt: der 2. Weltkrieg, Besatzung und Widerstand in Belgien. Und nach dem zu urteilen, was ich bis jetzt von dieser Geschichte gesehen habe, wird das richtig "erwachsen" inklusive Gefechten, Anschlägen etc.
Einspruch! Ich finde, Tome & Janry haben es insbesondere mit ihrem letzten Album durchaus geschafft, einen erwachsenen Spirou zu schaffen, der dennoch in der Tradition ihrer Vorgänger stand. (Franquin z.B. brachte ja durchaus immer wieder politische Themen in seine Geschichten ein, musste diese aber natürlich immer humoristisch verkleiden, weil es damals undenkbar war, politische Missstände in einem Kindercomic beim Namen zu nennen.)
ich wäre für eine Extra Spirou Serie - wie bei Blueberry, in der es sich um die Jugend von Spirou handelt,
Wenn das so ist, will ich nie erwachsen werden!
Ich denke, das ist nicht (oder zumindest nicht nur) eine Frage von "damals" und "heute". Der vorliegende Bravo-Band ist aus meiner Sicht nichts für Kinder. Nicht etwa, weil sie nach der Lektüre Schaden an ihrer Seele nehmen werden. Nein, ich vermute, dass er sie nicht reizen wird.
Die augenzwinkernden Anspielungen auf die "spätere" Comic-Karriere von Spirou bzw. auf andere belgische Comic-Heroen dürften von Kindern, die naturgemäß noch nicht allzuviel Comic-Material gelesen haben, kaum verstanden werden. Und der historische Rahmen ist zu ernst und bedrückend, gleichzeitig zu weit entfernt für Kinder des 21. Jahrhunderts, um für dieses Klientel attraktiv zu sein.
Insofern handelt es sich hier tatsächlich um einen "erwachsenen" Spirou, auch bezogen auf die Leserzielgruppe. Deswegen hinkt der Vergleich mit Franquin, der bei Spirou eindeutig (auch) immer seine kindlichen Leser im Blick hatte.
Ich hab vor ein paar Monaten mal einen Dokumentarfilm über die politische Situation in Belgien nach dem 2. Weltkrieg gesehen. Da war ja einiges gebacken, bis weit in die 50er Jahre hinein. Die politischen Lager von königstreuen Rechten und gewerkschaftlichen und linken Gruppierungen standen sich da unversöhnlich gegenüber. Nichts davon findet sich in "unseren" heißgeliebten belgischen Comics dieser Zeit.
Es wäre also auch möglich, die gesamte Franquin-Ära aufzubürsten, so daß der historische Hintergrund über Archtitektur und Design hinaus sichtbar wird.
Geändert von Mick Baxter (15.02.2009 um 00:09 Uhr)
Und damit ist die ersehnte Diskussion im Gange, denn auch ich möchte hier Einspruch erheben. Tome und Janrys charmante Art hat mir persönlich - mal abgesehen vom Meister selbst - bisher bei Spirou am Besten Gefallen. Und zeichnerisch ist Janry für mich über jeden Zweifel erhaben, mir gefällt er manchmal besser als Franquin selbst.
Und jetzt kommst du
Es gibt auch viele Leute, denen gefällt Don Rosa besser als Barks (obwohl Rosa wirklich kein begnadeter Zeichner ist).
Ich nehme aber an, Fritz the Cat bezog sich speziell auf Band 44, der ja "erwachsener" und weniger funny sein sollte, aber leider einen völlig unlogischen Plot enthielt.
Ich habe ja auch gar nicht den Bravo-Band mit Franquin verglichen, sondern angemerkt, dass T&J insbesondere mit Band 44 einen ernsten und dennoch in der Tradition ihrer Vorgänger (vor allem eben Franquin) stehenden Spirou geschaffen haben, was Fritz the Cat ja abgestritten hatte.
Wieso nutzt man eigentlich nicht die quasi unbeschränkten Möglichkeiten der One Shot-Reihe, um auch T&J eine zweite Chance für ihren "erwachseneren" Spirou zu geben (soweit die Beiden dazu überhaupt noch Lust hätten)? Es gab doch da schon Vorarbeiten zu einem weiteren Band!?
Habe zwei Threads auf Wunsch zusammengefügt und den Titel geändert.
Batman
Danke!
Eine schöne Idee wär's, auch wenn mir persönlich dieser "´Manga-Stil" nicht so gefallen hat. Technisch natürlich einwandfrei gemacht, aber ich bin eben kein Manga-Freund...
Die One-Shots haben sich wirklich toll entwickelt - am Anfang hatte ich den Eindruck, dass man mit den Spezial-Ausgaben nur so altes zweitklassiges Material verscherbeln will, aber die Steinen Riesen und die Gruft derer von Rummelsdorf sind doch echte Highlights gewesen - auch gemessen an der Hauptreihe.
Oder pits meint in Wahrheit die Nummer 47.
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