Ein Beispiel zur Kunst-Journalismus-Gemengelage: Das Tagebuch der Anne Frank
Deren Veröffentlichung (Nicht das Schreiben! Und auch egal, ob bearbeitet oder unbearbeitet.) in ihrer Darstellung einer realen Lebenswelt ist eigentlich Journalismus (oder meinetwegen auch Sachbuch), der aber seine Wirkung gerade für Jüngere erst als Literatur entfaltet.
Umgekehrt dann zB die Fake-Reportagen eines Relotius im Spiegel. Die waren gar nicht mal schlechte Literatur, die Journalismus sein sollte.
Während die Tagebücher den Schreckensterror des Nationalsozialismus ganzen Generationen personalisiert veranschaulicht haben, haben die Relotius-Reportagen eine Fehlentwicklung des Journalismus aufgezeigt und auch teilweise korrigiert. Beide sind in ihrer Schnittmenge aus Journalismus und Literatur daher wirkungsmächtig.
Im Kleinen sind übrigens viele erfolgreiche Formate von der klassischen Reisereportage bis zur modernen Truecrime-Story Mischformen aus Literatur und Journalismus.
Und die Kunst ... von der sagt man nicht umsonst das sie im Auge des Betrachters liegt.
Lesezeichen