Wieder zwei am Stück, leider passt es dieses Mal nicht ganz so gut mit den Fortsetzungsgeschichten. Aber es wird einen Cliffhanger geben, auf dessen Auflösung (übermorgen in digital) ich auch schon gespannt bin.

Sir Topleton e la sfida al Grande Bianco
I TL 3390-1P
Episodio 1 - Tra i ghiacci
Episodio 2 - Buio anche di giorno
(Cabella/Mottura, 25 + 25 Seiten, bislang also 50)

In drei Teilen wird hier lose die Endurance-Expedition von Sir Ernest Shackleton erzählt. Diese hatte zum Ziel, die Antarktis zu Fuß via Südpol zu durchqueren - das scheiterte jedoch, erst Everest-Bezwinger Sir Edmund Hillary war 40 Jahre später erfolgreich. Shackleton gelang es jedoch, trotz enormer Widrigkeiten alle Expeditionsteilnehmer am Leben zu halten.
Die Geschichte mit Micky in der Hauptrolle und Goofy, Hunter, Rudi und Maxi Smart sr. in weiteren Rollen liest sich ein wenig zäh und baut sich naturgemäß langsam auf. Die Zeichnungen mit eindrucksvollen polaren Lichtspielen sind aber eine Klasse für sich.

Pianeta Paperone
I TL 3390-2
La panchina ispiratrice
(Stabile/Rota, 26 Seiten)

Eine neue Reihe von Vito Stabile, von Altmeister Marco Rota umgesetzt, soll Dagobert näher beleuchten: Hier geht es um seine Lieblingsbank im Park, auf der er schon viele gute Ideen hatte. Nun ist die Bank aber abmontiert worden, und zwar ausgerechnet von Klaas Klever. Was also tun?
Sympathische Geschichte mit tiefgründiger Wendung.

X Music 2020
I TL 3388-3P
Episodio 3 - Emozioni e impostazioni
Episodio 4 - Panico da palcoscenico
(Zemelo/Usai, je 8 Seiten)

Bei den X-Music-Auditions rücken nun ein wenig die Juroren (Manuel Agnelli und Mika) in den Vordergrund, außerdem betreten Entenhausener als Kandidaten die Bühne (Dussel talentfrei, ein Chor um Daisy und Freundinnen mit massivem Lampenfieber). Na ja, gut - verzichtbare VIP-Geschichten halt. Und es geht nächste Woche weiter.

Topolino, le origini
I TL 3390-4
Amici miei
(Fontana/Limido, 24 Seiten)

Weiter mit Mickys Jugendjahren in der heutigen Zeit - Micky, Goofy und Donald fahren gemeinsam zelten (und machen auf dem Weg Bekanntschaft mit Mortimer, der sich auch nicht ändert). Es geht einiges schief, Micky und Donald geraten aneinander, Goofy gibt den weisen Philosoph... Auch ganz sympathisch, aber die Übertragung des alten Gottfredson-Spirits in die Jetztzeit befremdet mich schon etwas. Jüngere Menschen mögen das anders sehen.

Storia Papera
I TL 3390-6
L'Età di Mezzo
(Macchetto/Held, 27 Seiten)

Dussel und Primus erzählen dem Auditorium dieses Mal etwas über das finstere Mittelalter, das in Wirklichkeit gar nicht so finster war, wie die beiden Vortragenden (ungewohnt kooperativ, aber das hilft) anhand des reisenden Erfinders Düsentrieb erklären, der verfeindete Städte mit seinem Erfindungsgeist befrieden konnte.

Caccia a Paperinik
I TL 3391-1P
Prima Parte
(Gervasio/Cesarello, bislang 20 Seiten)

Ich befürchte ja, dass das Beste am neuen Phantomias-Zweiteiler der Cliffhanger ist und sie am Stück nur eine etwas kürzere Variation der Martina-Klassiker darstellt. Denn wie fast immer, wenn Marco Gervasio in letzter Zeit was mit dem klassischen Phantomias gemacht hat, gab es deutliche Bezüge zu den Geschichten, die wir aus den klassischen Phantomias-LTBs 41, 44, 57 (bzw. aus den ganz frühen Ultimate-Bänden) kennen. Und die "schlafende Schöne" scheint da in gewisser Weise zentral: Nachdem das Element des Ratgebers Gustav, der Donald aus dem Haus intrigieren will, schon mehrfach vorkam, geht es jetzt um das Bild selbst. Das musste ja im Original ans Museum zurückgegeben werden, aus dem es stammte. Aber inzwischen ist es Dagobert doch gelungen, es dem Museum abzukaufen. Donald soll es (auf aberwitzigen Wegen) zum Geldspeicher transportieren, aber dazu kommt es nicht, denn es wurde just vorher geklaut. Und dieses Mal sind die Überwachungskameras sicher, dass es Phantomias war (was dieses Mal jedoch nicht sein kann, wie der Leser mit Donalds Blick weiß). Um herauszubekommen, wo Phantomias sich aufhält, wird nun Donald von der Polizei aufgefordert, mit ihm Kontakt aufzunehmen... Donald ist also mal wieder in erheblicher Erklärungsnot. Wie er da wieder herauskommt, muss der nächste Teil zeigen.

La storia dell'arte di Topolino
I TL 3391-6
Topolino e l'avventura della Minni alata
(Gagnor/Held, 24 Seiten)

Mickys Kunstgeschichte kehrt zurück, und wieder einmal ist das Thema extrem speziell. Es geht um eine römische Bronzestatue, die geflügelte Victoria von Brescia, über die die Wikipedia zwar einiges weiß, aber leider nur auf Italienisch, Polnisch und Ukrainisch. Die Statue stammt aus dem 1. Jahrhundert nach Christus, ging verschütt, wurde 1826 unversehrt wiedergefunden und ist gerade nach aufwändigen Restaurierungsarbeiten nach Brescia zurückgekehrt.
In dieser Geschichte wollen Karlo und Trudi die Statue direkt wieder aus dem Museum klauen, werden aber von einem Audioguide, in dem die Statue selbst spricht, aufgehalten und über die Geschichte aufgeklärt.
Das kann man natürlich so machen. Wie gut das beim Durchschnittsleser zündet, weiß ich nicht, aber mir hat es gefallen: Roberto Gagnor, bekanntermaßen unter Altphilologen aufgewachsen, hat ein paar wunderbare lateinische Gags versteckt, die ich als Absolvent eines altsprachlichen Gymnasiums verstehe. Aber wer lernt heute noch Latein?

I TL 3390-5
Paperina, Amelia e l'incidente ascensionale
(Fontana/Fizialetti, 6 Seiten)

Daisy und Gundel stecken gemeinsam im Aufzug fest und zicken sich stressbedingt an. Ganz witzig, aber bevor Daisy in eine Kröte verwandelt wird, ist der Aufzug wieder flott und die Geschichte auch schon fast wieder vorbei.

I TL 3391-4
Pippo e il buon uso del sovrappiù elettrico
(Fontana/Florio, 6 Seiten)

Noch weniger erquicklich, aber merkwürdiger ist diese Gaggeschichte rund um Goofy, der in Teilen der Wohnung zu viel Licht hat und in anderen zu wenig.

I TL 3391-7
Paperoga e il sonnambulismo risolutore
(D'Antona/Limido, 30 Seiten)

Die einzige halbwegs lange Geschichte hat zumindest eine interessante Idee: Dussel wandelt im Schlaf und repariert die Schäden, die er tagsüber übermütig angerichtet hat. Als Donald das herausfindet, will er die Sache zu seinen Gunsten nutzen... interessant, aber das Ende ist relativ vorhersehbar und abgedroschen.

Dazu kommt noch "Falsche Fotos" von Halas/Rota, bei uns 2016 im MM-Magazin abgedruckt.