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Thema: Comic-Stammtisch: Prinz Eisenherz

  1. #51
    Mitglied Avatar von Matbs
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    So gaaanz perfekt ist er dann ja doch (noch?) nicht, denn Tristan kann ihn im Turnier ja, wenn auch mit Schwierigkeiten, besiegen. Wobei Foster ja wahrscheinlich sehr bewusst nach diesem einen Vergleich keine echte Hackordnung unter den "großen" Rittern bildet; so wissen wir nicht, ob der Prinz Lancelot oder Tristan oder Gawain besiegen könnte, diese Frage stellt sich später ja eigentlich nie mehr. Von daher ist Eisenherz eben auch einer der "großen Ritter" aber er steht eben nicht über den aus der Artussage überlieferten Figuren, sondern auf einer Ebene mit ihnen. Deswegen würde ich den Begriff "glorifiziert" auch nicht verwenden, zumal Eisenherz ja hin und wieder auch mal überwältigt (wenn auch immer von einer Übermacht) oder sogar ausgetrickst wird. Foster scheint also durchaus bereit zu sein, seinen Helden auch mal zu kompromittieren oder ihn in die Bredouille zu bringen.

    Insgesamt stimmt es natürlich, dass er zumindest de Facto unbesiegbar ist, aber in einem Setting voller tödlicher Kämpfe ist das nun mal die Norm. Das mag zwar "unrealistisch" sein, aber wie immer bei solchen Einwänden möchte ich darauf verweisen, dass echter Realismus in einem Abenteuercomic eh nichts zu suchen hat - denn ein Prinz, der einen entscheidenden Kampf mit entsprechenden Konsequenzen verliert, bedeutet nun mal realistischerweise das Ende der Serie; wenn Eisenherz auf S. 3 seiner Abenteuer abgestochen worden wäre, auf S. 12 dem Wundbrand erlegen wäre, oder man ihn auf S. 22 endgültig zum Krüppel geschlagen hätte, würden wir ja heute wohl kaum noch über die dann allzu kurze Serie reden.

    Und letzten Endes muss man Foster gerechterweise ja auch schon (oder vielleicht sogar besonders) in diesen frühen Abenteuern zugestehen, dass er nie allzuviel aus der martialischen Überlegenheit seines Helden macht - Prinz Eisenherz wird m.M.n. viel mehr dadurch definiert, dass er "Köpfchen" hat und seine Gegner in entscheidenden Situationen nicht abschlachtet, sondern sie auf (oft höchst amüsante Art und Weise) austrickst.
    Geändert von Matbs (11.07.2006 um 18:07 Uhr)

  2. #52
    Mitglied Avatar von abaddon
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    Das mit dem Köpfchen vererbt er ja auch seinen sohn, welcher in späterer folge einen teil camelots mit fledermaus mist in die luft jagd, als modreds truppen die burg einnehmen. Auch kein schlechter trick wie ich finde!


  3. #53
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    Das Problem mit dem unfehlbaren Hauptcharakter hat mich lange Zeit auch bei Tim und Struppi gestört. Ich konnte Tim einfach nicht ausstehen. Ein ähnliches Problem hätte ich damals sicher auch mit Prinz Eisenherz gehabt. Heute sehe ich das aber mit Humor und genieße den herrlichen Blödsinn. Im Gegenteil nerven mich manchmal die entsetzlich fehlbaren Helden, die sich dauernd im Kreis drehen, z.B. in manchen Manga (auch wenn mir gerade kein gutes Beispiel einfällt). Ein guter Mittelweg wäre wohl das beste, aber wenn die Erzählung sonst gut ist, können wohl auch die beiden Extreme funktionieren.

  4. #54
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von Ortwin Beitrag anzeigen
    ... genieße den herrlichen Blödsinn.
    Ja genau das trifft doch den Punkt - es handelt sich um herrlichen unrealistischen Blödsinn - im positiven Sinne!

    Genau das wollte ich auch mit strenger Blick nicht standhalten beschreiben. Man sollte vielleicht noch mein Augenzwinkern hierzu sehen - damit man es richtig einordnet.

    Und auch das Argument des fehlbaren Helden ist völlig korrekt - es ist ja auch nicht das alleinige Qualitätsmerkmal einer guten Geschichte.
    Aber man muss doch konstatieren, daß sich in den letzten 70 Jahren seit Enstehung der Eisenherz-Saga die Welt doch sehr verändert hat.
    Die Menschen sind aufgeklärter und der Realismus ist viel stärker in die Betrachtungsweise vieler eingezogen.
    Natürlich auf Kosten der Phantasie - oftmals muten althergebrachte Geschichten nicht nur kurios sonder teils absurd an (Eisenherz ist davon weit entfernt!) - ganz im Gegensatz zu der Zeit, in der sie enstanden.

    Vielleicht gibt es wieder mal eine Epoche, wo der Phantasie keine Grenzen gesteckt sind, und der allzugroße Realismus wieder etwas in den Hintergrund tritt - es wäre sich manchmal sehr zu wünschen, schaut man sich das heutige Tagesgeschehen so an!

    Zitat Zitat von Matbs
    ... aber wie immer bei solchen Einwänden möchte ich darauf verweisen, dass echter Realismus in einem Abenteuercomic eh nichts zu suchen hat.
    Na ich weiss nicht - ich kann mir schon gut vorstellen, daß es sehr viele Geschichten und Erzählungen geben könnte, die alleine durch ihre Aussergewöhnlichkeit ein Abenteuer für die meisten Leser wären.
    Das ist für mich keine Frage von Realismus - vielleicht trifft Deine These auf das klassische Abenteuersegment (Tarzan, Eisenherz, Phantom usw. ) zu.

    Vielleicht meinst Du aber auch nur, daß ein rein auf Realismus basierender Comic kein Abenteuer sein könnte.
    Weiss ich zwar auch nicht - aber vielleicht fehlt dann etwas das Flair.
    Im Prinzip finde ich eine gesunde Mischung aus Realismus und Phantasie genau das richtige - siehe Jonas Valentin!

  5. #55
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    Ich habe den Eindruck, dass Hal Foster viel zu vernünftig für die heutige Zeit ist. Wenn man Bernd Eichingers schrecklichen "Prinz Eisenherz"-Film mit seinen völlig falschen Fantasy-Elementen sieht, oder den aktuellen, angeblich realistischen "King Arthur"-Film, in dem aus den Rittern der Tafelrunde obercoole Söldner-Typen wurden und in dem tätowierte Kriegerinnen in Leder-Bikinis rumlaufen...
    http://german.imdb.com/title/tt0119947/
    http://german.imdb.com/title/tt0349683/

  6. #56
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von Hate Beitrag anzeigen
    Ich habe den Eindruck, dass Hal Foster viel zu vernünftig für die heutige Zeit ist. Wenn man Bernd Eichingers schrecklichen "Prinz Eisenherz"-Film mit seinen völlig falschen Fantasy-Elementen sieht, oder den aktuellen, angeblich realistischen "King Arthur"-Film, in dem aus den Rittern der Tafelrunde obercoole Söldner-Typen wurden und in dem tätowierte Kriegerinnen in Leder-Bikinis rumlaufen...
    Da ist allerdings etwas wahres dran - manchmal kann man nur mit dem Kopf schütteln.
    Und gerade der ´54er Eisenherzfilm mit Robert Wagner, James Mason u.a. war doch wirklich sentationell - und entspricht wirklich sehr schön der Originalvorlage!

  7. #57
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Question

    Jetzt hatte ich gehofft, MacGyver ein Statement zur herausragenden Storyline von Eisenherz zu entlocken - jetzt meldet er sich nicht mehr - Schade!

    Dann gebe ich mal die Frage weiter an die illustre Runde.

    Das die Zeichnungen über jede Kritik erhaben sind - wurde ja schon einhellig bescheinigt.

    Aber warum findet Ihr die Serie so gut? Konzept, Rahmenhandlung usw.

    Und was wichtig ist - in Bezug auf die ersten Originalseiten 1-92 - nicht nur auf die ganze Serie gesehen. Es wäre schon interessant zu erfahren, ob noch andere einen gewissen holprigen Beginn erkennen und vielleicht auch wie ich einige Kritikpunkte sehen.

    Oder findet Ihr es alle wirklich spektakulär, perfekt und wie MacGyver es schön formulierte - zeitlos!

    Wäre schön, wenn wir noch ein paar Aspekte der Handlung näher beleuchten.

    Ansonsten muss mal an dieser Stelle gesagt werden, daß dies zwar nicht das Thread mit den meisten Postings ist - aber mit 16 verschiedenen Teilnehmern, recht nahe an unseren Stammtisch-Rekordhalter Asterix ranschnuppert.
    Schön - das immer wieder die Klassiker so eine große Resonanz erfahren!

  8. #58
    Mitglied Avatar von MacGyver
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Jetzt hatte ich gehofft, MacGyver ein Statement zur herausragenden Storyline von Eisenherz zu entlocken - jetzt meldet er sich nicht mehr - Schade!
    Leider ist meine Zeit meistens sehr knapp bemessen. Als Familienvater setze ich nun einmal andere Prioritäten, so dass andere Hobbys, wie halt das Comic-Forum, etwas zurückstehen müssen. Ich bitte hier um Verständnis! Aber eine Stellungnahme sollst du natürlich gerne erhalten. Besser spät als gar nicht! Nach unserem Urlaub werde ich auch noch einmal den Amazing Spider-Man Thread aufgreifen.

    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Grundsätzlich braucht sich natürlich keiner meiner Meinung anzuschliessen - das erhöht ja auch den Diskussionsanteil unserer Besprechungen!
    Yup, sehe ich genauso!

    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Ich bezog mich - und dieser Satz ist ganz wichtig - wirklich auf die ersten beiden Bände, die unserer Besprechung zugrunde liegen.

    Vergessen wir mal das Jahr indem sie entstanden - denn das im Hinblick darauf eine Kritisierung wenig Aussagekraft bekommt, betonte ich ja schon mit dem Zusatz - aber das steht auch nicht zur Debatte!

    Aus heutiger Denkweise strengen Blick auf den Handlungsplot nicht standhalten
    - bezieht sich natürlich nur auf die Grundlage, wie man eine Story wie Eisenherz mit unseren heutigen geschichtlichen Kenntnissen - oder sagen wir gar Weltanschauung - erfassen.

    Von Foster selbst wissen wir z.b. das er, obwohl er es besser wusste, eine Artuslegende verfasste, die den realen, wirklich überlieferten Ereignissen nur zu einem gewissen Teil entsprach.
    Vielmehr richtete er sich nach dem damaligen Zeitgeist und den Wünschen der Leser.

    Ich denke schon hier würde sich in heutiger Darstellungsweise einiges geändert haben. Die Darstellungen würden eher noch realistischer an den wirklich überlieferten stehen.

    Es würde nicht eine klischeehafte Idealisierung des Mittelalters oder des Rittertums an sich stattfinden. Man bräuchte dies aus heutiger Sichtweise nicht mehr so auszuführen, da wir doch alle etwas aufgeklärter sind und vielen Menschen doch eine realere Darstellungsweise der Geschichte mehr entspricht.
    Ob die dann spannender oder besser sind, möchte ich an dieser Stelle nicht bewerten - aber echter sind sie eben!
    Das könnte durchaus der Fall sein.

    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Nähern wir uns jetzt mal ausser der Gesamtdarstellung der Eisenherz-Geschichte, ein wenig den Aktionen der Originalseiten 1-92

    Fängt die Story wirklich sehr interessant an, kommt schon nach wenigen Seiten eine wahrhaft erste fantastische Begegnung daher - Eisenherz im Kampf mit dem Sumpfmonster, welches hier fast als kleiner Dinosaurier daherkommt.

    Das ist auch schon ein erstes kleines Problem. Hier triftet die Story erstmals von einem historisch angelegtem Abenteuerepos, in eine Welt der Phantasie und der Fabel. Somit empfinde ich es schon etwas als Diskrepanz in Hinblick auf eine möglichst realistische Betrachtungsweise - und die wird ja der Eisenherz-Serie irgendwie auch immer zugestanden!
    Genau hier ist der Knackpunkt. Wie ich bereits schon einmal ausführte, sind solche „Eingriffe“ für mich das zusätzliche Salz in der Suppe. Hier wird eine spannende Nebenhandlung aufgebaut, die mich insbesondere in meiner Jugendzeit begeistert hat. Vielleicht ziehe ich meinen Enthusiasmus aus dieser Zeit mit, aber für mich passt das einfach zur Ritterzeit. Auch wenn es nur reine Phantasie ist.

    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Nächster Punkt wäre ausser einer Glorifizierung des Helden und der Zeit, auch einfach die schier unüberwindbare Kraft des jungen Prinzen. So überwindet er nicht als Teenie schon Monster und monströse Gestalten, sondern schlägt als junger Knappe fast alles zu Brei was sich ihm in den Weg stellt.
    Zusätzlich rettet er einen Grossteil der Ritterschaft, in Hauptsache Gawain, nicht nur einmal aus den Händen gefährlicher Häscher. Man bedenke, daß Gawain aber auch andere schon sehr kampferprobte Gesellen waren - doch der Prinz kann sich mit allen messen - und übertrifft sie gar.
    Tja, aber ist das nicht bei vielen Helden so? Wenn dies wirklich ein Kritikpunkt sein sollte, was durchaus seine Berechtigung haben kann, hätte ich mit vielen Serien ein Problem. Dann dürften Tim und Struppi, Asterix, Lucky Luke etc. wahrlich nicht zu meinen Lieblingen zählen. Was bliebe übrig? Spider-Man? Ok, etwas übertrieben formuliert, aber unsere Hauptfigur steht halt manchmal über den Dingen. Sicherlich versucht man heute seine Helden etwas menschlicher und damit anfälliger zu gestalten, aber letztendlich setzt sich unser Held in der Regel durch.

    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Hier wird mir die Darstellung einfach zu sehr glorifiziert - es ähnelt schon den Superheldenplots damaliger Zeit. Allzuviel Unterschied sehe ich in diesem Aspekt nicht. Auch das war zweifelsohne für damalige Verhältnisse völlig legitim - würde aber in modernen Stories keinen mehr hinter dem Ofen hervorlocken.
    Hm, ich finde den Verlust seiner Mutter (er kommt einfach zu spät, wie sein Vater formulierte) und seiner ersten großen Liebe auf den ersten 92 Seiten doch ganz schön heftig. Er versucht alles und verliert am Ende doch Ilene. Für mich schon ein ziemlich großer Unterschied zu vielen anderen Publikationen, insbesondere aus dieser Zeit. Hier wird unser Prinz doch sehr menschlich dargestellt und das er eben doch nicht alles regeln kann.

    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Desweiteren erweist sich der Prinz als Meister der List und Tücke - er ist gleichzeitig Tausendsassa, Verkleidungskünstler, jugendlicher Galan, Eroberer von Burgen - gleichwohl der Herzen, Geschichtenerzähler, jüngster Ritter, Bezwinger des Bösen, Beschützer von Witwen und - .....

    Na jetzt geht mir doch ein wenig der Gaul durch
    Würde ich auch sagen! Aber mal ernsthaft: Stell dir vor, Prinz Eisenherz wäre nicht so. Was bliebe übrig? Ein ganz normaler Mensch. Aber das wäre eindeutig zu wenig. Er muss diese Eigenschaften mitbringen, damit man gute Geschichten über ihn verfassen kann und diese uns in ihren Bann ziehen können. Prinz Eisenherz wird nun einmal sehr vielschichtig dargestellt und stellt somit auch einen interessanten Charakter dar.

    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Nein, er wird mir einfach zu sehr ohne jeden Fehl und Tadel glorifiziert - das nimmt heute keiner mehr einem Hauptprotagonisten ab - daher hält die Geschichte einem strengen Blick nicht stand - sondern man sollte wie sooft seine Nostalgiebrille aufsetzen und sich einfach von der Welt der Ritter und der Sagen verzaubern lassen.
    Siehe meine Stellungnahme etwas weiter oben!

    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Insofern mag ich Dein zeitlos schon nachvollziehen können, aber auch nur unter der Prämisse!

    Nun drängt sich natürlich die Frage auf, wie und was würde man denn heute besser machen?

    Schwierig zu beantworten - Rittergeschichten im allgemeinen haben sich doch irgendwie "totgelaufen".

    Ist vielleicht schade - aber durchaus nachvollziehbar - zumindest was eine klischeehafte Inszenierung anbetrifft.
    Da will der aufgeklärte Leser einfach tiefgründigere Stories präsentiert bekommen.
    Manchmal habe ich den Eindruck, dass viele Leser dies nicht wollen. Anders kann ich mir den Erfolg einiger Comicreihen nicht erklären

    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Wie gesagt - ich will Eisenherz auf gar keinen Fall irgendwie schlecht reden. Das würde dem Stellenwert dieses Klassikers nicht gerecht.
    Das habe ich bei dir auch nicht erwartet. Dafür gefällt dir Eisenherz auch viel zu sehr, oder?

    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Für mich war es nur wichtig etwas Grundlegendes wie Anspruch der Handlung und Form der Story, aus verschiedenen Betrachtungswinkeln auszuleuchten zu versuchen. Damit soll keinem der Spaß an dieser Serie genommen werden!

    Aber ich möchte den Ball an dieser Stelle gerne mal zurückgeben - lieber MacGyver - und von Dir mal etwas ausführlicher erklärt bekommen, was Du denn für zeitlos erachtest - oder generell was Dir an der Storyline der ersten Originalseiten gefällt.
    Mittlerweile habe ich ja schon einige Anmerkungen fallen lassen. Insgesamt kann man festhalten, dass uns Foster eine spannende Geschichte erzählt, die sich flüssig liest und für mich keine unnötigen Unterbrechungen ausweist.


    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Vielleicht liegt unsere Einschätzung gar nicht so weit auseinander!
    Ich denke, dass wir wirklich nicht weit auseinander liegen. Wir sehen halt nur einige wenige Punkte etwas anders. Aber das gehört nun einmal dazu.
    Geändert von MacGyver (15.07.2006 um 00:02 Uhr)

  9. #59
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    Zitat Zitat von hipqnosis Beitrag anzeigen

    Aus heutiger Denkweise strengen Blick auf den Handlungsplot nicht standhalten
    Ich habe keine Prinz-Eisenherz-Alben, lese hier aber trotzdem munter mit.

    Kann es vielleicht sein, hip, dass Du statt "heutiger Denkweise" eher den Unterschied meinst, wie ein Erwachsener, der die Serie neu kennenlernt, diese auffaßt - im Gegensatz zu einem kindlichen Leser? Ein Erwachsener stellt natürlich ganz andere Ansprüche. Ich würde viele Helden meiner Kindheit in meinem heutigen Alter kaum anrühren, hätte ich sie als Kind nicht kennengelernt.
    Geändert von Kaschi (15.07.2006 um 11:47 Uhr)

  10. #60
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Und gerade der ´54er Eisenherzfilm mit Robert Wagner, James Mason u.a. war doch wirklich sentationell - und entspricht wirklich sehr schön der Originalvorlage!
    Ja, finde ich auch. Überhaupt einer der besten "Ritterfilme" (Leider kommt er heute nicht in der BR-Ritternacht).

    Den Eindruck der Anfangszeit von PE teile ich mit dir.
    Ich hatte zuerst die späteren Jahrgänge gelesen und erst später den Anfang - und ich war auch etwas enttäuscht von der Ansammlung von Abenteuern im Zeitraffer.

    Aber im nachhinein empfinde ich es als verständlich, daß Foster damals (anscheinend) noch nicht genau wußte, wie und wohin "die Reise" gehen würde.

    Meine Lieblingsplot ist das Kennenlernen von Aleta.
    Die Irrungen und Wirrungen lessen sich sogar in der Zusammenfassung in Buch-/Heftform großartig.

    Wie fasziniert müssen die Leser der Sonntagsseiten gewesen sein, für die sich das über Jahre (1942-1944 ?)erstreckte.

    Gibt es eigentlich Aussagen von Foster, wie lange er die grobe Entwicklung der Geschichte vorausplante?

    Ein bisschen schwächer wird die Geschichte für mich als ARN erwachsen wird. Die Geschichten scheinen sich irgendwie immer wieder im Kreis zu drehen.

    Das ist natürlich rein subjektiv

    Absolut gesehen ist Eisenherz insgesamt immer noch überragend.

  11. #61
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von rialto Beitrag anzeigen
    Den Eindruck der Anfangszeit von PE teile ich mit dir.
    Ich hatte zuerst die späteren Jahrgänge gelesen und erst später den Anfang - und ich war auch etwas enttäuscht von der Ansammlung von Abenteuern im Zeitraffer.

    .........

    Aber im nachhinein empfinde ich es als verständlich, daß Foster damals (anscheinend) noch nicht genau wußte, wie und wohin "die Reise" gehen würde.

    .........

    Absolut gesehen ist Eisenherz insgesamt immer noch überragend.
    Zeitraffer - ja genau dies trifft auf die ersten Seiten zu - danke für das Wort - manchmal kommt man einfach nicht drauf

    Ich finde es übrigens auch völlig nachvollziehbar, daß Foster noch gar nicht wissen konnte wo sein Held und dessen Epos einmal in den Comic-Annalen enden würde. Es wurde ja schon einmal als Erklärung für den etwas sprunghaften Beginn herangezogen.

    Keine Frage dem kann ich mich nur 100% anschliessen - genau um so etwas aufzuzeigen, muss man auch alle Bereiche eines Comics richtig beleuchten.

    Im Prinzip finden wir hier alle glaube ich Eisenherz überragend - und darin unterscheidet sich auch MacGyvers Meinung nicht von der meinigen - nur etwas in den Handlungselementen.
    Denn er liebt eben auch die ganz phantastischen und leider auch unglaubwürdigen Elemente wie Monster usw. - während dies mir zumindest in dieser für das Genre wegweisenden Serie eher um die an der wirklichen Ritterzeit angelehnten Handlungsstränge geht.

    Im Übrigen waren das auch immer diese Szenen (Kampf gegen Ungeheuer usw.), die mir schon bei Tarzan oder allen deutschen Hans-Rudi Wäscher Produkten (Sigurd, Falk...) missfielen.
    Da kann ich gar nichts dafür - ich liebe normalerweise Fantasygeschichten - doch sollten sie dann wirklich durchweg Fantasy sein, wie z.b. Herr der Ringe usw. Sobald eine Story, einer Epoche unserer Zeitrechnung zugrunde liegt, möchte ich nicht ganz sooft mit unwirklichen Elementen unterhalten werden.

    Aber das ist natürlich alles reine Geschmacksache!

    Zitat Zitat von Kaschi
    Kann es vielleicht sein, hip, dass Du statt "heutiger Denkweise" eher den Unterschied meinst, wie ein Erwachsener, der die Serie neu kennenlernt, diese auffaßt - im Gegensatz zu einem kindlichen Leser? Ein Erwachsener stellt natürlich ganz andere Ansprüche. Ich würde viele Helden meiner Kindheit in meinem heutigen Alter kaum anrühren, hätte ich sie als Kind nicht kennengelernt.
    Natürlich kommt das auch zum Tragen - aber meiner Meinung nach unterscheiden sich eben auch Erwachsene der Jahre 1930-1940 ganz erheblich in Ihrer Denkweise von Erwachsenen aus heutiger Zeit.
    Daher funktionierte die Serie in dieser Zeit so perfekt - und Ihr wisst alle, wenn eine Serie erstmal Kultstatus erworben hat, wird sie Ihn meist auch innehalten.
    Ich behaupte - einige dieser Serien hätten es heute um einiges schwerer und würden in ihrer ursprünglichen Konzeption, so nicht mehr diesen Status erlangen! Deshalb finde ich sie nicht schlecht - ich versuche eine klassische Geschichte aber immer von zwei Seiten - einmal wie sie ganz unvoreingenommen aus heutigem Blickwinkel auf mich wirkt - und eine mit meiner Nostalgiebrille. Und selbst bei ersterem kommt Eisenherz im Vergleich zu vielen anderen Klassikern bei mir sehr gut weg!

  12. #62
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    Tja, wie würde eine solche Serie heute ankommen? Ich kann mir überhauptnicht vorstellen, dass jemand heutzutage eine Serie wie Prinz Eisenherz anfangen könnte... Genauso, wie auch keine Autos mehr im Stil der 30er gebaut werden. Ich fände ein solches Auto, mit altem Äußeren aber modernem Innenleben, sehr cool, und bin auch der Meinung, dass es dafür durchaus einen Markt gibt. Trotzdem kommt anscheinen gar keiner auf die Idee, sowas mal zu versuchen. Ähnlich sehe ich das auch beim Comic. Wer würde heute noch mit solchem Aufwand an einer Seite arbeiten? Eine riesige Planung für eine epische Geschichte machen? Sich trauen, die Leser mit viel Text zu belasten? Wenn er doch eben mal kurz einen Manga runterzeichnen könnte. Oder gibt es vielleicht sogar vergleichbare moderne Comics?
    Geändert von Ortwin (16.07.2006 um 20:41 Uhr)

  13. #63
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von Ortwin Beitrag anzeigen
    Tja, wie würde eine solche Serie heute ankommen? Ich kann mir überhauptnicht vorstellen, dass jemand heutzutage eine Serie wie Prinz Eisenherz anfangen könnte... Genauso, wie auch keine Autos mehr im Stil der 30er gebaut werden. Ich fände ein solches Auto, mit altem Äußeren aber modernem Innenleben, sehr cool, und bin auch der Meinung, dass es dafür durchaus einen Markt gibt. Trotzdem kommt anscheinen gar keiner auf die Idee, sowas mal zu versuchen. Ähnlich sehe ich das auch beim Comic. Wer würde heute noch mit solchem Aufwand an einer Seite arbeiten? Eine riesige Planung für eine epische Geschichte machen? Sich trauen, die Leser mit viel Text zu belasten? Wenn er doch eben mal kurz einen Manga runterzeichnen könnte. Oder gibt es vielleicht sogar vergleichbare moderne Comics?
    Du meinst Retro - ja das liegt schwer im Trend!

    Bei Autos sieht man das aber oft - neues Interieur, bei altem Outfit (obwohl ich die richtigen Oldtimer lieber mag!)

    Ich weiss nicht ob es nicht noch genügend Serien gibt, die in altem Ambiente mit neuem Innenleben daherkommen.

    Green Manor scheint mir z.b. so zu sein - ich kenne aber nur die Beispielseite!

    Spontan will mir noch Alan Moore´s Extraordinary league of Gentlemen einfallen, die zumindest optisch dem Retro-Look verfallen ist, oder die Töchter der Aphrodite von Bunte Dimensionen.

    Nur im Rittergenre will mir so recht keine neue Serie einfallen?

  14. #64
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    Hmm, aber ich habe noch werder ein Auto, noch einen Comic gesehen, der das auch konzequent durchzieht. Immer sind es nur leichte Anleihen an das Vergangene, nie ein ernsthafter Versuch, es tatsächlich nachzubilden.



    Test, der nichts mit dem Thema zu tun hat: ҈ൠ࿌☃ꍓ

  15. #65
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    Zur Zeitraffer-Kritik: Bitte bedenkt auch, dass Foster nicht in erster Linie für die Ewigkeit geschrieben hat, sondern sich mit einer neuen Serie im Geschäft halten musste. Die Zeitungsleser hatten "Prinz Eisenherz" anzunehmen, und da ging es darum, mit einer actionreichen Ritterserie schnell zur Sache zu kommen und sie nicht wochen- oder monatelang mit einer Jugend in Echtzeit zu langweilen.

    Zum Ethos: Hier finde ich, wirds interessant. Grundsätzlich verkörpert Eisenherz das aufgeklärte Weltbild des Westens im 20. Jahrhundert. Da, wo die Geschichte es geboten erscheinen lässt, dass er anders - also quasi "authentisch" handelt - pflegt Foster mit auktorialen Einwürfen seinen Helden gegen das Missfallen seiner modernen Leser in Schutz zu nehmen.

    Zur Fehlerlosigkeit: Dass Comichelden ohne Fehl und Tadel zu sein haben, kann man als Gesetz bezeichnen. Bemerkenswerter finde ich, dass neben dem Sidekick Gawain auch Eisenherz als Held selbst zu den komischen Momenten der Serie beiträgt. Etwa wenn der knallharte Kämpfer zu Hause den Pantoffelhelden gibt und seiner holden Aleta in Ehestreitereien immer wieder unterliegt - Eisenherz' Tölpelhaftigkeit wird von Foster ja regelrecht zelebriert. Dieser Humor hat natürlich was arg Biedermännisches von 50-er-Jahre-Kino à la Cary Grant oder Rock Hudson, aber das war halt die Zeit, in der die Geschichten entstanden sind und wohl auch das Weltbild des braven Hal Foster.

  16. #66
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    Daß Foster ein begnadeter Zeichner war ist wohl allgemeiner Konsens, deshalb braucht man darauf nicht mehr einzugehen.

    Keine Einigkeit besteht wohl bezüglich Fosters Fähigkeiten als Erzähler. Ich persönlich bin der Meinung, daß der Erzähler Foster dem Zeichner Foster in nichts nachsteht.

    Manche Kritik ist einfach lächerlich und löst sich bei näherer Betrachtung in Luft auf. Natürlich ist die Erzähltechnik und die Charakterisierung der Figuren nicht mit „modernen“ Comics zu vergleichen.

    Was für ein Glück !

    Prinz Eisenherz war auch damals nicht modern, sondern zeitlos. Die in den dreißiger Jahren modernen Comics (ich denke da an die Werke von Milton Caniff und Chester Gould, oder Al Capp und Alex Raymond) sind heute weitestgehend vergessen.

    Ich wage es zu bezweifeln, daß viele der heute modernen Comics in 70 Jahren noch Gegenstand einer Diskussion sein werden.

    Die Kritik an der abgehackten Handlung ist zwar teilweise berechtigt, verliert aber das Objekt der Kritik etwas aus dem Auge.Prinz Eisenherz ist ein Zeitungscomic, und gerade zu Anfang mußte es Fosters Bestreben sein, möglichst viele Stammleser zu gewinnen. Lange Abenteuer, an deren Ende die Leser sich nicht mehr an den Anfang erinnern können hätten dabei nur geschadet. Später wurde das Erzähltempo ja deutlich langsamer, und selbst ohne Albenausgabe waren die Leser bereit, 1 bis 2 Jahre bis zum Ende eines Abenteuers zu warten.

  17. #67
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von Don Geraldo Beitrag anzeigen
    Manche Kritik ist einfach lächerlich und löst sich bei näherer Betrachtung in Luft auf.Natürlich ist die Erzähltechnik und die Charakterisierung der Figuren nicht mit „modernen“ Comics zu vergleichen.
    Da ich ja bisher der einzige Kritisierende bin - gebe ja zum Glück nur ich mich der Lächerlichkeit preis

    Sicher handelt es sich um Zeitungscomics - genauer gesagt Sonntagsseiten (wobei die ersten 65 Seiten am Samstag erschienen) - aber das war auch zum späteren Zeitpunkt noch der Fall.

    Und es gibt schon einige logische Argumente, für den sprunghaften Einstieg der Serie - alle wurden hier genannt und sind auch für mich völlig nachvollziehbar - dennoch empfinde ich es beim Lesen nicht sonderlich attraktiv!

    Das Erzähltempo zum späteren Zeitpunkt liegt mir besser - macht mir mehr Spaß.
    Desweiteren stören mich die Kämpfe mit den Ungeheuern etwas - die finde ich nicht prickelnd - auch in Anbetracht des Alters der Serie werden diese nicht besser - doch dies ist alles subjektiv - keine Frage!

    Ich weiss nicht - darf man das bei so einer Serie nicht zur Disposition stellen?
    Erlaubt das Prädikat des Klassikers keine kritischen Hinterfragung - oder darf man dies nicht ausformulieren?

    Oder kann man nicht einfach doch etwas geteilter Meinung sein, was eine Geschichte anbetrifft?

    Im übrigen wollte ich keinen Vergleich mit modernen Comics vollziehen - denn das wäre nicht wirklich wichtig - sondern erläutern, wie die Serie, bzw. die ersten 92 Seiten auf mich wirken, wenn ich sie heute lese.

    Das wäre vor 30 Jahren sicherlich ganz anders gewesen - und kann in weiteren 30 Jahren wiederrum variieren.

  18. #68
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    Zitat Zitat von Don Geraldo Beitrag anzeigen
    Die Kritik an der abgehackten Handlung ist zwar teilweise berechtigt, verliert aber das Objekt der Kritik etwas aus dem Auge.Prinz Eisenherz ist ein Zeitungscomic, und gerade zu Anfang mußte es Fosters Bestreben sein, möglichst viele Stammleser zu gewinnen. Lange Abenteuer, an deren Ende die Leser sich nicht mehr an den Anfang erinnern können hätten dabei nur geschadet. Später wurde das Erzähltempo ja deutlich langsamer, und selbst ohne Albenausgabe waren die Leser bereit, 1 bis 2 Jahre bis zum Ende eines Abenteuers zu warten.
    Völlige Übereinstimmung. Du erläuterst (eine mögliche) Motivation Fosters für das andere Erzähltempo und die geringere Erzähltiefe am Anfang der Geschichte. Vielleicht war es auch nur ein Herantasten an sein neues "Kind", von dem F. selbst nicht wußte, wie es sich entwickeln würde.

    Mir persönlich gefallen die epische Breite, die verschiedenen Handlungsstränge, die tiefere Charakterisierung der Nebenfiguren, ... in den späteren Jahren besser. Es wurde m. E. ein anspruchsvoller Comic, der nicht mehr unbedingt auf "Cliffhanger" und "Action" angewiesen war.

  19. #69
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Ich möchte schon mal die Gelegenheit nutzen mein Fazit zu den ersten Originalseiten 1-92 zu ziehen - denn es stehen wieder neue Besprechungen an, bzw. muss ich mich sputen für die neue Besprechung am Wochenende.

    Es wurden eigentlich schon alle relavanten Punkte zu diesem großen Klassiker des Genres angesprochen, wenngleich vielleicht noch die nähere Betrachtung auf die Handlung alssolche, bisher fehlt.

    Zeichnerisch kann ich nur den Begriff " Granate " finden, der im Ansatz beschreibt, was Hal Foster vor nun fast 70 Jahren mit der Serie Prinz Eisenherz ins Leben rief. Solch monumentale Zeichnungen - mit dieser Detaillfülle sind ein wahrer Augenschmaus - und haben auch in all den Jahren nichts von Ihrer Faszination eingebüsst. Fallen auch die Zeichnungen des Foster Nachfolger - John Cullen Murphy - hier etwas ab, empfinde ich dies noch nicht mal als Kritik - so fantastisch sind die Bilder des Großmeisters.
    Man merkt auf jeder Seite mit wieviel Liebe und Hingabe hier gewerkelt wurde - und Foster wird wohl für alle Zeiten der Masstab im Abenteuer/Rittergenre sein.
    Ich verneige mich vor solch großen Kunst - 10/10 - besser geht´s nicht mehr!

    Inhaltlich muss ich allerdings aus geschilderten Gründen eine Variation meiner Bewertung aussprechen.
    Die Serie als Gesamtbild in Ihrer epischen Breite ist ebenfalls wegweisend - und wird wohl noch lange Vorbild für viele Abenteuercomics bleiben. Über die Jahre hat die Serie eine enorme Komplexität erreicht und auch die Vertiefung der Charaktere wurden immer intensiver - es wurden wunderbare Aspekte aus alltäglichen Situationen in Szene gesetzt, die wohl auch nur in solch einer langen Serie möglich sind.
    Leider hat sich aber auch der Handlungsfaden im Laufe der Zeit etwas totgelaufen - und auch der Wechsel zu Cullen brachte nochmal ein Abschwächen der Geschichte.
    Vielleicht hätte ein frühzeitigeres Ende hier Wunder bewirkt - dennoch ist die Qualität der Geschichte natürlich über jeden Zweifel erhaben - 9/10

    Die ersten Seiten - sprich die hier zur Debatte stehenden - allerdings, weisen noch eine gewisse Unfertigkeit auf, die mit der Zeit erst Ihren vollen Reifeprozess erlebt. Zu schnell wird hier noch die Geschichte erzählt - nachvollziehbare Gründe wurden im Thread desöfteren genannt - zu wenig kann der Autor sich noch seines Erfolges bewusst sein, sodaß er sich etwas treiben lässt, was in späteren Sequenzen doch einfach runder und ausführlicher geschildert wird. Die ein oder andere phantastische Szene hätte es nicht gebraucht - wird aber auch vom Betrachter nicht als störend empfunden.
    Man merkt allerdings schon diesen frühen Abenteuern des Prinzen an, welche Kraft und Dynamik in der Geschichte liegt und verfällt schnell dem Reiz des symphatischen - wenn auch leicht glorifizierten Helden.
    Aufgrund der späteren spürbaren Verbesserung möchte ich hier mit 8/10 Punkten bewerten

    Alles in Allem ist Prinz Eisenherz aber nach wie vor ein Meilenstein der Comic-Geschichte - und an diesem Thron wird auch niemand mehr rütteln!
    Geändert von hipgnosis (19.07.2006 um 18:39 Uhr)

  20. #70
    Mitglied Avatar von Zorngiebel
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    Die neue spanische Gesamtausgabe scheint vorbildlich zu sein.
    http://www.incos-ev.de/Comic-Box/Pri...eisenherz.html

    Man beachte die PDF-Datei mit den Vergleichsseiten aus der Bocola- und der spanischen Ausgabe.

  21. #71
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    tja, was macht jetzt wieder den unterschied deutschland spanien aus?? haben die mehr leser? bzw. eine andere comiclesekultur als wir??

  22. #72
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    Die spanische Version sieht besser aus, aber da geht meine Kitsch-Alarmanlage los. Das sind Farben, die zu Zeiten Hal Fosters keine Zeitung drucken konnte. Dann doch lieber die originalgetreue deutsche Version.

  23. #73
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    mir wäre die spanische version viel zu bunt. dann lieber bocola...

  24. #74
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    aber der spanische preis gefällt mir besser

  25. #75
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    dann lern spanisch.

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