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Thema: Comic-Stammtisch: Prinz Eisenherz

  1. #26
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von Don Geraldo Beitrag anzeigen
    Zu Anfang nimmt Foster sich grafisch deutlich zurück, sondern packt mit kleinen Panels möglichts viel Story auf eine Seite. Später - wenn die Leser von der Geschichte schon gefangen sind - werden die einzelnen Panels immer größer, auch mit dem Layout experimentiert er.
    Eigentlich lässt sich festhalten, daß bis einschliesslich der 11. Originalseite, Foster keine graphischen Experimente wagte und im klassischen Stripstil zeichnete. Danach begannen dann vereinzelte Überblendungen, die Größen der Panels variierten mehr und mehr und es kam auch zu den wunderschönen übergroßen Bildern.

    Interessant ist auch das Originalformat der Original-Zeichnungen - 74 x 38 cm
    Nur mal zum Vergleich - selbst die schöne Splitter-Ausgabe weist nur ein Format von knapp 37 x 29 cm auf.
    Die neue Bocola-Edition gar nur 32 x 23 cm
    Aber immer noch etwas größer als ein normales Album!

    Zitat Zitat von felix da cat
    So können wir in einer späteren Episode nachlesen, dass Sohn Arn erst dann zu einem "richtigen Mann" geworden ist nachdem er seinen ersten Feind getötet hat
    Soweit ich mich erinnern kann, wurde Eisenherz Sohn ja nach Prinz Arn genannt, seinen ehemaligen Rivalen um die schöne Ilene und späteren Freund und Gefährten!
    Interessanter Nebenaspekt hierbei ist, daß Hal Foster ursprünglich der ganzen Serie den Namen Prince Arn zugedacht hatte und diese nur Dank des Leiters des King Features Syndicate den Namen Prince Valiant bekam!

    Es wurde ja schon vermehrt auf die Anachronismen der Serie eingegangen.
    Ein weiteres Hauptmerkmal ist zweifelsohne die Einflechtung des Alltags in die Serie. Es wurden völlig atypische Szenen für damalige Abenteuercomics gezeigt - wie zum Beispiel die Reinigung der Wikingern nach dem Kampf gegen die Briten. Foster behielt dies stringent durch die ganze Serie bei. Auch wenn er einen eigenen Mix aus verschiedenen Epochen und Ereignissen kreierte und diesen mit dem Klischee damaliger Rittergeschichten vermengte, so achtete er doch stets auf ziemlich originalgetreue Details-Zeichnungen in punkto Waffen, Rüstungen usw.
    Dies alles ermöglicht der Geschichte ihre epische Breite, welche man auch von dem schon angesprochenen Herr der Ringe her kennt.

    Ein weiterer Aspekt möchte ich als revolutionär im Abenteuergenre - wenn nicht in der Comicgeschichte allgemein - hervorheben.

    Hal Foster lässt seinen Titelheld altern.

    Der Leser verfolgt in unzähligen Abenteuern das Leben des Prinzen vom Jüngling, über den Knappen zum Ritter, bishin zum Vater vierer Kinder und Ehegatten.
    Dabei verändert sich Eisenherz mit den Jahren - seine ganze Gestalt, seine Mimik und Haltung werden Erwachsen und gehen den Lauf der Zeit. Er bleibt nicht für immer der ritterliche junge Galan - sondern wird von seinen Erlebnissen geprägt und somit reift er, sowohl in Gestalt als auch in seiner Denkweise.
    Pikanterie am Rande ist, daß Foster viel mehr familäre Szenen in seine Geschichten zum späteren Zeitpunkt einbaute, welche in den älteren deutschen Ausgaben oft weggelassen wurden, da sie seinerzeit den Redakteuren der " Welt am Sonntag " als zu langweilig erschienen. Man sieht wie sich auch hierzulande der Anspruch an eine Geschichte gewandelt hat!
    Umgangen wurde das Problem des alternden Prinzen, daß nun mehr und mehr sein Sohn Prinz Arn die frühen Abenteuer Eisenherz wiederholte und so der Leser unterhalten wurde, bzw. bei Laune gehalten wurde.

    1970 fiel dann die Entscheidung Foster´s den Strip endgültig abzugeben, nachdem er schon Anfang der 60er Jahre immer mehr seinen Assistenten die Arbeit anvertraute. John Cullen Murphy wurde dann sein offizieller Nachfolger, nachdem sowohl er, als auch Wallace Wood und Gray Morrow je eine Probeseite des Strips anfertigte.
    Geändert von hipgnosis (29.06.2006 um 12:08 Uhr)

  2. #27
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    Die erste Serie, in der die handelnden Personen altern - und zwar in Realzeit und nicht wie bei Eisenherz in Zeitlupe - war Gasoline Alley.

    Dass die erste Generation den Stab an die folgende weitergibt (übrigens auch in einem gemessen an Realzeit verlangsamten Tempo) haben wir z.B. auch bei Buddy Longway.

  3. #28
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    John Cullen Murphy wurde dann sein offizieller Nachfolger, nachdem sowohl er, als auch Wallace Wood und Gray Morrow je eine Probeseite des Strips anfertigte.
    Das war die fatalste Fehlentscheidung der gesamten Comicgeschichte.
    Selbst ein guter Zeichner wäre als Nachfolger Fosters wohl gescheitert, aber Murphy war noch nicht mal Durchschnitt.

  4. #29
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Auch mit dem Comic Code hätte man so seine Schwierigkeiten gehabt.
    Allerdings fielen Zeitungscomics nicht unter den Code (und schon gar nicht 1937).

  5. #30
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    Stimmt auffallend.

    Na, dann ersetze ich mal den Code durch die Moralvorstellungen.

  6. #31
    Mitglied Avatar von abaddon
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    Es mag schon sein dass murphy nicht mit foster mithalten konnte, aber sehr gut war er trotzdem, nur seine geschichten gefielen mir bei weitem nicht mehr so gut.
    Und ich denke nicht dass foster die serie übergeben hätte wenn er die qualitäten seines lehrlings nicht zu schätzen gewusst hätte!

  7. #32
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von abaddon Beitrag anzeigen
    Es mag schon sein dass murphy nicht mit foster mithalten konnte, aber sehr gut war er trotzdem, nur seine geschichten gefielen mir bei weitem nicht mehr so gut.
    Und ich denke nicht dass foster die serie übergeben hätte wenn er die qualitäten seines lehrlings nicht zu schätzen gewusst hätte!
    Ja, davon kann man wohl ausgehen.
    Eventuell haben die beiden anderen Aspiranten aber auch einen zu deutlich ausgeprägten eigenen Stil vertreten, sodaß Foster eine zu große Gefahr des Stilbruches erwartete.

    John Cullen Murphy ist sichtlich bemüht den Stil des Meisters zu kopieren - auch wenn er nicht an dessen große Klasse heranreicht.
    Aber er verändert die Figur oder die Charaktere allgemein auch nicht sehr, was gerade bei so einem grossen Klassiker schon von Vorteil ist.

    Und Foster wäre ja auch nicht der große Meister, wenn jeder seinen Stil ohne weiteres 1:1 imitieren könnte.

    Was den Abfall in punkto Qualität der Geschichten betrifft, ist es natürlich auch sehr schwer noch neue Akzente in einer Serie zu setzen, die schon über einen so gewaltigen Zeitraum existiert.
    Einerseits gab es wohl noch wenig Abenteuer, die nicht schon auf irgendeine Art und Weise von Foster erzählt wurden, andererseits muss man auch zugestehen, daß sich Rittergeschichten von selbst in den späteren Jahren des 20. Jahrhunderts etwas tot gelaufen hatten.

    Vielleicht würde heutzutage wieder mehr Interesse bestehen, da wir doch eine ziemlich Renaissance historischer Stoffe, zumindest auf Bücher bezogen, miterleben können.
    Allerdings denke ich, das die alten Prinz Eisenherzgeschichten doch etwas zu brav und bieder anmuten würden - und man eher einige Thriller-Elemente in die Handlung einpflechten müsste.

  8. #33
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Bevor wir noch weiter zum eigentlichen Inhalt der Originalseiten 1-92 kommen, wollte ich noch etwas über die mannigfaltige Veröffentlichungsweise in Deutschland und Österreich schreiben.

    Erstaunlicherweise existierte zumindest bis Anfang der 80er Jahre keine gesammelte Ausgabe der Eisenherz-Geschichten in den USA.
    Erst 1978 startete der Pacific Comic Club eine Albumreihe, von welcher der erste Band die Originalseiten vom 10.20.1963 bis zum 1.3.1965, beinhaltete.
    Ab 1951 entstand zwar bei Hasting House eine 7-bändige Buchausgabe - diese basierte aber auf der Romanvorlage und wurde nur durch einige ausgewählte Illustrationen verfeinert.

    In Deutschland erschienen aber schon in den späten 40er - frühen 50er Jahren die ersten Ausgaben.
    Vorreiter war die Kinderzeitung " Der Papagei " - hier wurden ab Mai 1939 ( Heft 9 bis 22 / 1939) einige Bildergeschichten des Prinzen unter dem Titel Prinz Waldemar abgedruckt. Immer auf der letzten Seite des " Papagei " war eine ganzseitige Bildergeschichte von " Prinz Waldemar "
    zu sehen.
    Hier zwei schöne Demo-Seiten:
    Prinz Waldemar 1
    Prinz Waldemar 2

    3 Monate nach Ausbruch des 2.Welkriegs endete die Serie mit Heft 22 (Ende November 1939) schon wieder.
    Vermutlich wurde die Lizenz von den USA nicht verlängert, oder aber auch Devisenprobleme könnten eine Rolle gespielt haben.

    1950 folgte erst die Wiener Kinderpost mit einigen Seiten, nun unter Verwendung des Originalnamens.
    In den Heften 3-8 und 10-26 erscheint ganzseitig und in Farbe ein Abdruck von Prinz Valiant (Prinz Eisenherz). Da dieses Comic auf Sprechblasen verzichtet und mit Texteinschüben arbeitet, war es für die Macher der Kinderpost offenbar akzeptabel.

    Im Oktober 1950 folgte dann die Badische Illustrierte mit dem Abdruck einer Folge pro Woche. Die Serie erschien bis ins Jahre 1956 und wurde dann in insgesamt 7 Bänden vom Badischen Verlag nachgedruckt.
    Im Anschluss daran erfolgte eine Weiterführung der Bände 8-19 von der Welt am Sonntag. Alle diese Ausgaben hatten ein Softcover-Albenformat. Der Badische Verlag brachte auch noch eine 11-bändige Hardcover Ausgabe zwischen 1953-1963 heraus.

    Etwa zur gleichen Zeit (1952-53) wurden Eisenherz-Geschichten in den Phantom Heften des Aller-Verlags publiziert. Im Anschluss daran erschienen ebenfalls im Aller-Verlag zwischen 1954-55 die ersten Prinz Eisenherz Hefte - jeweils 32 Seiten stark, vierfarbig in Magazinform.
    Davon existiert auch ein Reprint des Norbert Hethke Verlages von 1992/93
    Der Jahrgang 1954 bestand aus 10 - der 55er Jahrgang nur noch aus 5 Heften.

    Verschiedene Tageszeitungen veröffentlichten in den Folgejahren die Abenteuer des Prinzen.

    - 1953-55 Neuen Illustrierten Wochenschau (Wien)
    - 1558 Kinderpost (Wien)
    - 1966-67 Sonntagsexpress (Wien)
    - 1967 Ringlers Blatt für Alle

    In den Jahren 1971 - 1973 folgte dann eine seitenweise Veröffentlichung in Rolf Kaukas Primo, beim Gevacur Verlag.
    Das Fix und Foxi Jahrbuch der Jahre 1973 + 1974 veröffentlichte ebenfalls Eisenherz-Geschichten.

    - ab 1973 Badische Bauernzeitung
    - 1974-75 tz Fernsehmagazin
    - 1974-75 Wiener Kurier

    Zwischen 1975 + 1976 veröffentlichte dann das Comicmagazin ZACK einige Hefte.

    Im Buchformat kam ab 1971 eine 11-bändige Ausgabe im Melzer Verlag / Comic Companie Verlagsgesellschaft.
    Zwischen 1974+75 wurden ebenfalls im Melzer Verlag nochmals die ersten 4 Bände des Badischen Verlages (1953-63) neu aufgelegt und 1975 nochmals 3 Bücher.
    Bei Fischer erschienen noch 1975 - 1976, 4 einfarbige Taschenbücher und in der Verwaltung der staatlichen Schlösser und Gärten Hessen Bad Homburg eine limitierte Ausgabe (4000 Exemplare) zur Ausstellung des Hessischen Museumsverbandes. Die Ausstellung fand zuerst statt als Ausstellung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt vom 25.1.-26.2.1978.
    Dabei trug das 56-seitige Heft den Untertitel: Ein Held für unsere Zeit ?

    Aus der Tatsache das in Wien die Abenteuer Prince Valiants schon immer sehr beliebt waren, darf es nicht verwundern, das der dort ansässige Pollischansky-Verlag 1970 eine Alben-Edition startete.
    Waren die ersten 6 Alben noch Nachdrucke der Ausgabe des Badischen Verlages startete man in Band 7 die Originalfolge 880. Die Folgen 1-879 erschienen dann noch nachträglich in den Prinz Eisenherz Sonderbänden 1-16, da die Originalausgaben zu dieser Zeit schon kaum noch aufzutreiben waren.
    Das Album " The Medieval Castle " wurde als eigenständige Ausgabe unter dem Titel " Die Abenteuer zweier Ritterknaben " herausgegeben.
    Desweiteren existieren noch 12 Jahrgänge teils als Loseblattsammlung, teils im Album mit Überformat von Pollischansky.

    Ein ähnliches Überformat, hat ja auch die schon mehrfach angesprochene wunderschöne Splitter-Jahrgangsausgabe, die es als vierfarbige Luxus-Edition und als S/W Ausgabe gibt.
    Von Splitter wurde ausserdem noch die 7-bändige DELL-Sonderausgabe veröffentlicht.

    1987 brachte Pollischansky noch ein 192-seitiges Sekundärwerk unter dem Titel " Alles über Prinz Eisenherz " heraus.

    Zu nennen sind noch die 6 Taschenbücher vom Condor-Verlag und die Heftreihe " Die Legende von Prinz Eisenherz " von Bastei. Diesen Heften diente aber lediglich die Fernseh-Serie als Grundlage und der Texter war Peter Mennigen.

    Ab 1988 erscheint nun die vollständige chronologische Ausgabe im Softcoverformat bei Carlsen und der neue Bocola-Verlag widmet sich einer Hal Foster Gesamtausgabe in etwas größerem HC-Format.

    Eine weitere Nebenserie wurde in 4 Bänden unter dem Titel " Excalibur, das Schwert im Stein " - aufgrund der 4-teiligen Marvel Miniserie veröffentlicht.
    Geändert von hipgnosis (03.07.2006 um 18:16 Uhr)

  9. #34
    Mitglied Avatar von New-York23
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    Zitat Zitat von abaddon Beitrag anzeigen
    Es mag schon sein dass murphy nicht mit foster mithalten konnte, aber sehr gut war er trotzdem, nur seine geschichten gefielen mir bei weitem nicht mehr so gut.
    Und ich denke nicht dass foster die serie übergeben hätte wenn er die qualitäten seines lehrlings nicht zu schätzen gewusst hätte!
    Einiges von Murphy hat mir auch sehr gut gefallen, aber zeichnerisch ist er schon etwas schwächer als Foster.
    Ich finde halt der gute Prinz hat sich nun auch mal seinen Ruhestand verdient, ich finde es nicht so gut, dass er immer weiter fortgesetzt wird.
    Das erleben des Erwachsenwerdens des Helden geht durch die lange Laufzeit der Serie immer mehr verloren. Überlegt man wieviel Jahre in den 40 Carlsenbänden verstrichen ist, müsste er bei den letzten Murphybänden doch schon bald sechzig siebzig sein. Das nimmt mir persönlich immer mehr von der Realität der Serie.

  10. #35
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von New-York23 Beitrag anzeigen
    Einiges von Murphy hat mir auch sehr gut gefallen, aber zeichnerisch ist er schon etwas schwächer als Foster.
    Ich finde halt der gute Prinz hat sich nun auch mal seinen Ruhestand verdient, ich finde es nicht so gut, dass er immer weiter fortgesetzt wird.
    Das erleben des Erwachsenwerdens des Helden geht durch die lange Laufzeit der Serie immer mehr verloren. Überlegt man wieviel Jahre in den 40 Carlsenbänden verstrichen ist, müsste er bei den letzten Murphybänden doch schon bald sechzig siebzig sein. Das nimmt mir persönlich immer mehr von der Realität der Serie.
    Na du weisst ja wie das ist - die alten Klassiker werden solange ausgeschlachtet, bis auch der letzte Sinn und Verstand aus Ihnen ausgesaugt wurde.
    Allerdings empfand ich die Abenteuer des tapferen Prinzlein nie sonderlich realistsch

  11. #36
    Mitglied Avatar von New-York23
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    Realität war halt hier falsch zu verstehen, ich meinte dass die Zeit und Entwicklung des Helden durch das Lange fortsetzen immer mehr verschoben worde. Und man dadurch die Zeitspanne immer mehr verwässert. Ich hoffe du weißt was ich meine!
    Vorher spürte man wie er sich von Abenteuer zu Abenteuer entwickelte, sich seine Familie vergrößerte und so, dies geht leider immer mehr verloren.

  12. #37
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von New-York23 Beitrag anzeigen
    Realität war halt hier falsch zu verstehen, ich meinte dass die Zeit und Entwicklung des Helden durch das Lange fortsetzen immer mehr verschoben worde. Und man dadurch die Zeitspanne immer mehr verwässert. Ich hoffe du weißt was ich meine!
    Vorher spürte man wie er sich von Abenteuer zu Abenteuer entwickelte, sich seine Familie vergrößerte und so, dies geht leider immer mehr verloren.
    Logisch weiss ich was Du meinst - ich konnte mir bloss die kleine Anmerkung nicht verkneifen!

  13. #38
    Mitglied Avatar von abaddon
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    Und warum nach dem tod Murphys die serie totzdem weitergeführt wird kann ich ja überhaupt nicht verstehen. Es wäre wirklich an der zeit dem prinzen in den königlichen ruhestand zu versetzten bevor an ihm noch das gleiche verbrechen verübt wird wie an asterix. Ich habe zwar keine ahnung wie gut bzw. schlecht der nachfolger von murphy ist aber irgendwann sollte schluß sein finde ich.

    Ps. Natürlich würde es mich freuen wenn so geniale zeichnungen und geschichten wie einst erscheinen würden, halte das aber für eher unrealistisch!


  14. #39
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    Zitat Zitat von abaddon Beitrag anzeigen
    Und warum nach dem tod Murphys die serie totzdem weitergeführt wird kann ich ja überhaupt nicht verstehen.
    Das wäre dann "Murphys Gesetz": Alles, was weitergeführt werden kann, wird weitergeführt!

  15. #40
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    Die aktuellen Zeichnungen vom neuen Zeichner Gary Gianni kann man hier sehen:
    http://www.kingfeatures.com/features...iant/about.htm

  16. #41
    Mitglied Avatar von New-York23
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    Schlecht finde ich sie nicht, aber man hätte ja sich auch eine neue Serie Ausdenken können. Nur bei so einer Serie, wie Prinz Eisenherz, hat man schon genug Stammleser.

  17. #42
    Mitglied Avatar von abaddon
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    Außerdem finde ich das der gute prinz auf den zeichnungen jetzt wirklich alt aussieht!


  18. #43
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Kann es möglich sein, daß noch keiner so recht etwas zur Handlung selber beigetragen hat?

    Da stelle ich mal provokant die Frage - liegt es vielleicht daran, daß die Handlung im Gegensatz zu den Zeichnungen, doch eher als Durschnittskost zu bezeichnen wäre?

    Zumindest sehe ich hier noch nicht die große Klasse späterer Comics - obwohl es ja auch bei Eisenherz zu späterer Zeit mehr in die Tiefe ging.
    Die ersten zwei Alben präsentierten sich mir noch so etwas Hoppla-di-Hopp.

    Kaum ein Abenteuer erlebt, fällt der junge Prinz schon ins nächste.
    Gerade war er noch ein Kind - ist er im nächsten Moment schon ein junger Mann, der es im 2. Album schon zum Ritter an König Artus´ Tafelrunde bringt.

    Eine mehr als rasante Entwicklung, bedenkt man welch epische Breite die Serie noch erreichen sollte und wieviele Originalseiten bis zum heutigen Tage folgten.

    Was war der Grund für Hal Foster, gerade am Anfang einen dermassenen Sprint hinzulegen - selbst Eisenherz´ erste Liebe war schon Tod, bevor er sich Ihr richtig hingeben konnte.

    Wollten die damaligen Leser lieber Comics mit Erwachsenen Helden - oder meinte man gar die Geschichten werden dann spannender?

    Eine Vermutung von mir ist, daß Foster mehr Action in die Serie integrieren wollte und er dies natürlich mit einem jungen Ritter eher ausüben konnte, als mit einem heranwachsenden Prinzen.

    Das er sich später doch wieder etwas den jungen Jahren des Prinzen widmete, zeigte ja seine Geschichte Die Abenteuer zweier Ritterknaben im original " The Medieval Castle ".

    Dort zollte er ja gerade der Jugend den nötigen Respekt, indem er näher auf den Alltag der jungen Knappen einging.

  19. #44
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Da stelle ich mal provokant die Frage - liegt es vielleicht daran, daß die Handlung im Gegensatz zu den Zeichnungen, doch eher als Durschnittskost zu bezeichnen wäre?

    Zumindest sehe ich hier noch nicht die große Klasse späterer Comics - obwohl es ja auch bei Eisenherz zu späterer Zeit mehr in die Tiefe ging.
    Die ersten zwei Alben präsentierten sich mir noch so etwas Hoppla-di-Hopp.
    Hm. Hmm. Hmmmm.

    So durchschnittlich und "Hoppla-di-Hopp" finde ich diese frühen Seiten nicht, im Gegenteil, eigentlich mag ich ich sie sogar lieber als einige der späteren Abenteuer. Man merkt zwar recht deutlich, dass Foster noch dabei ist, den Grundton und die Regeln für seine Welt feinzutunen (hier gibt´s z.B. noch Drachen, magische Schwerter und Zauberei, das wird später ja meist nur noch in Form von Scharlatanerie auftauchen, die der edle und skeptische Held dann möglichst geistreich entlarven kann), aber andererseits hat das ganze dadurch auch so eine gewisses Element des Unbekannten, des einfach-mal-drauflos-Zeichnens, das nun mal in den späteren Erlebnissen mit etablierten Charakteren vielleicht so ein bisschen fehlt (wo man ja manchmal doch so ein bisschen das Gefühl kriegen kann, als hätte man die eine oder andere Situation so oder so ähnlich schon mal in einem der früheren Abenteuer des Prinzen gelesen).

    Zudem reden wir hier von einer Zeit, wo man sowas natürlich noch anders gemacht hat - vergleich das mal mit frühen Superman-Stories, die ja aus ungefähr derselben Zeit kommen; da ist das hier, bei allem Respekt für Siegel und Shuster, erzählerisch doch schon so ein bisschen eine andere Liga.
    Klar haben wir gerade in diese frühen Bänden vielleicht nicht die perfekte ausgearbeiteten Charaktere und Plotlines wie in späteren Abenteuern des Prinzen, ganz zu schweigen von einigen der großen modernen amerikanischen Comics, Einiges wirkt sogar ein bisschen hahnebüchen (ER TRÄGT EINE TOTE ENTE AUF DEM KOPF?!?! BIN ICH EIGENTLICH DER EINZIGE DER DAS IRGENDWIE EIN KLEIN WENIG SELTSAM FINDET?!?), aber insgesamt machen mir diese frühen Seiten immer wieder sehr viel Spass (vielleicht auch gerade wegen solcher coolen Details wie der toten Ente oder dem Pfadfinder-Trick mit dem Atmen durch ein Schilfrohr [hey, als ich das zum erstenmal gelesen habe war ich fünf oder sechs, da hat mich das total beeindruckt]).

  20. #45
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    @Matbs

    Ich würde den ersten Alben auch niemals die Frische absprechen wollen, oder gewisse innovative Momente + Ideen, die sich wahrscheinlich in späteren Ausgaben ab und an wiederholen.

    Dennoch begeistern mich die Anfänge mehr des generellen Stoffes (Ritter/Tafelrunde usw.) wegen und vor allem der brillanten Zeichnungen, als das mich die Intensität der Handlung völlig in den Bann ziehen könnte.
    Und das kommt durch den teils sprunghaften Erzählstil - der in späteren Ausgaben m.W. doch etwas ruhiger verläuft und auch Nebenaspekte, wie Alltagsszenen usw. noch etwas detaillierter aufgezeigt werden.

    In Bezug auf Superhelden muss Prinz Eisenherz sich einfach deutlich abheben, da diese Geschichte von Beginn an, gewollt auf epischer Breite angelegt wurde - und die Superhelden sich erst im Laufe der Jahre entwickelten.

    Übrigens bereiten auch mir die ersten Geschichte Spaß beim Lesen - genau wie alte Superheldengeschichten - eben einfach nostalgisch.

    Dennoch halten sie einen aus heutiger Denkweise strengen Blick auf den Handlungsplot nicht sonderlich stand - aber das steht auch nicht zur Debatte.

    Als Kind habe ich Rittergeschichten geliebt!

  21. #46
    Mitglied Avatar von MacGyver
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Zumindest sehe ich hier noch nicht die große Klasse späterer Comics - obwohl es ja auch bei Eisenherz zu späterer Zeit mehr in die Tiefe ging.
    Die ersten zwei Alben präsentierten sich mir noch so etwas Hoppla-di-Hopp.
    Deiner Meinung kann ich mich überhaupt nicht anschliessen. Foster beginnt auf hohem Niveau und zieht einen sofort in seinen Bann. Neben Matbs Ausführungen imponierten mir auch die Kämpfe gegen die riesigen Tiere (Echse, Schildkröte und das Krokodil). Ferner seine aufkeimende Freundschaft zu Gawain und sein aussichtsloser Kampf um Ilene. Hinzu kommt die passende Rahmenhandlung zu König Arthus-Zeit.

    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    @Matbs
    Dennoch halten sie einen aus heutiger Denkweise strengen Blick auf den Handlungsplot nicht sonderlich stand - aber das steht auch nicht zur Debatte.
    Das erklär mir doch mal bitte ein wenig genauer. Denn ganz ehrlich: Ich finde diese Geschichten zeitlos.

  22. #47
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    Dass der Anfang etwas holperig und schnell erzählt ist, ist eigentlich nur logisch. Vielleicht hat Foster vorraus geplant, aber dass seine Serie Jahrzehnte laufen würde, hat er sicher nicht geahnt. Insofern wollte er sich wohl nicht endlos für eine ausführliche Kindheit des Prinzen Zeit nehmen. Im Rückblick denken wir, dass er die Zeit dafür gehabt hätte. Von seiner damaligen Sicht aus hatte er sich aber sicher schon einiges überlegt, was Eisenherz als Erwachsener erleben würde, und wollte eben sichergehen, dass er dort mit der Erzählung auch in absehbarer Zeit ankommt.
    Ansonsten finde ich auch diese ersten Seiten schon gut erzählt. Klar, der Prinz rutscht von einem ins andere, das ist ein bisschen trashig und aus heutiger Sicht etwas überholt. Andererseits macht es aber doch auch irgendwie den Charme der Story aus.

  23. #48
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von Ortwin Beitrag anzeigen
    Dass der Anfang etwas holperig und schnell erzählt ist, ist eigentlich nur logisch. Vielleicht hat Foster vorraus geplant, aber dass seine Serie Jahrzehnte laufen würde, hat er sicher nicht geahnt. Insofern wollte er sich wohl nicht endlos für eine ausführliche Kindheit des Prinzen Zeit nehmen. Im Rückblick denken wir, dass er die Zeit dafür gehabt hätte. Von seiner damaligen Sicht aus hatte er sich aber sicher schon einiges überlegt, was Eisenherz als Erwachsener erleben würde, und wollte eben sichergehen, dass er dort mit der Erzählung auch in absehbarer Zeit ankommt.
    Ansonsten finde ich auch diese ersten Seiten schon gut erzählt. Klar, der Prinz rutscht von einem ins andere, das ist ein bisschen trashig und aus heutiger Sicht etwas überholt. Andererseits macht es aber doch auch irgendwie den Charme der Story aus.
    Da möchte ich mich nur anschliessen - genau so war es auch von mir gemeint!
    ~~~~~
    Zitat Zitat von hipgnosis
    Zumindest sehe ich hier noch nicht die große Klasse späterer Comics - obwohl es ja auch bei Eisenherz zu späterer Zeit mehr in die Tiefe ging.
    Die ersten zwei Alben präsentierten sich mir noch so etwas Hoppla-di-Hopp.
    Zitat Zitat von MacGyver Beitrag anzeigen
    Deiner Meinung kann ich mich überhaupt nicht anschliessen. Foster beginnt auf hohem Niveau und zieht einen sofort in seinen Bann. Neben Matbs Ausführungen imponierten mir auch die Kämpfe gegen die riesigen Tiere (Echse, Schildkröte und das Krokodil). Ferner seine aufkeimende Freundschaft zu Gawain und sein aussichtsloser Kampf um Ilene. Hinzu kommt die passende Rahmenhandlung zu König Arthus-Zeit.
    Grundsätzlich braucht sich natürlich keiner meiner Meinung anzuschliessen - das erhöht ja auch den Diskussionsanteil unserer Besprechungen!

    Das hohe Niveau sehe ich in erster Linie bei den Zeichnungen.
    Mit grosser Klase späterer Comics meinte ich natürlich anderer Comics - wie z.b. der vor kurzem besprochene 5-Teiler Reisende im Wind von Bourgeon
    In der Serie Eisenherz selber wurde ja schon oben des öfteren erwähnt, daß sich Foster im Laufe der Zeit doch immer eindringlicher mit der Ausarbeitung seiner Charaktere befasste - und den holprigen Beginn hat ja schon Ortwin versucht zu erklären



    Zitat Zitat von hipgnosis
    Dennoch halten sie einen aus heutiger Denkweise strengen Blick auf den Handlungsplot nicht sonderlich stand - aber das steht auch nicht zur Debatte.
    Zitat Zitat von MacGyver Beitrag anzeigen
    Das erklär mir doch mal bitte ein wenig genauer. Denn ganz ehrlich: Ich finde diese Geschichten zeitlos.
    Das möchte ich Dir natürlich gerne genauer erklären - nicht das hier ein falsches Bild davon entsteht wie ich es meine, denn grundsätzlich gibt es an der Qualität von Prinz Eisenherz natürlich nicht zu rütteln.

    Ich bezog mich - und dieser Satz ist ganz wichtig - wirklich auf die ersten beiden Bände, die unserer Besprechung zugrunde liegen.

    Vergessen wir mal das Jahr indem sie entstanden - denn das im Hinblick darauf eine Kritisierung wenig Aussagekraft bekommt, betonte ich ja schon mit dem Zusatz - aber das steht auch nicht zur Debatte!

    Aus heutiger Denkweise strengen Blick auf den Handlungsplot nicht standhalten
    - bezieht sich natürlich nur auf die Grundlage, wie man eine Story wie Eisenherz mit unseren heutigen geschichtlichen Kenntnissen - oder sagen wir gar Weltanschauung - erfassen.

    Von Foster selbst wissen wir z.b. das er, obwohl er es besser wusste, eine Artuslegende verfasste, die den realen, wirklich überlieferten Ereignissen nur zu einem gewissen Teil entsprach.
    Vielmehr richtete er sich nach dem damaligen Zeitgeist und den Wünschen der Leser.

    Ich denke schon hier würde sich in heutiger Darstellungsweise einiges geändert haben. Die Darstellungen würden eher noch realistischer an den wirklich überlieferten stehen.

    Es würde nicht eine klischeehafte Idealisierung des Mittelalters oder des Rittertums an sich stattfinden. Man bräuchte dies aus heutiger Sichtweise nicht mehr so auszuführen, da wir doch alle etwas aufgeklärter sind und vielen Menschen doch eine realere Darstellungsweise der Geschichte mehr entspricht.
    Ob die dann spannender oder besser sind, möchte ich an dieser Stelle nicht bewerten - aber echter sind sie eben!

    Nähern wir uns jetzt mal ausser der Gesamtdarstellung der Eisenherz-Geschichte, ein wenig den Aktionen der Originalseiten 1-92

    Fängt die Story wirklich sehr interessant an, kommt schon nach wenigen Seiten eine wahrhaft erste fantastische Begegnung daher - Eisenherz im Kampf mit dem Sumpfmonster, welches hier fast als kleiner Dinosaurier daherkommt.

    Das ist auch schon ein erstes kleines Problem. Hier triftet die Story erstmals von einem historisch angelegtem Abenteuerepos, in eine Welt der Phantasie und der Fabel. Somit empfinde ich es schon etwas als Diskrepanz in Hinblick auf eine möglichst realistische Betrachtungsweise - und die wird ja der Eisenherz-Serie irgendwie auch immer zugestanden!

    Nächster Punkt wäre ausser einer Glorifizierung des Helden und der Zeit, auch einfach die schier unüberwindbare Kraft des jungen Prinzen. So überwindet er nicht als Teenie schon Monster und monströse Gestalten, sondern schlägt als junger Knappe fast alles zu Brei was sich ihm in den Weg stellt.
    Zusätzlich rettet er einen Grossteil der Ritterschaft, in Hauptsache Gawain, nicht nur einmal aus den Händen gefährlicher Häscher. Man bedenke, daß Gawain aber auch andere schon sehr kampferprobte Gesellen waren - doch der Prinz kann sich mit allen messen - und übertrifft sie gar.

    Hier wird mir die Darstellung einfach zu sehr glorifiziert - es ähnelt schon den Superheldenplots damaliger Zeit. Allzuviel Unterschied sehe ich in diesem Aspekt nicht. Auch das war zweifelsohne für damalige Verhältnisse völlig legitim - würde aber in modernen Stories keinen mehr hinter dem Ofen hervorlocken.

    Desweiteren erweist sich der Prinz als Meister der List und Tücke - er ist gleichzeitig Tausendsassa, Verkleidungskünstler, jugendlicher Galan, Eroberer von Burgen - gleichwohl der Herzen, Geschichtenerzähler, jüngster Ritter, Bezwinger des Bösen, Beschützer von Witwen und - .....

    Na jetzt geht mir doch ein wenig der Gaul durch

    Nein, er wird mir einfach zu sehr ohne jeden Fehl und Tadel glorifiziert - das nimmt heute keiner mehr einem Hauptprotagonisten ab - daher hält die Geschichte einem strengen Blick nicht stand - sondern man sollte wie sooft seine Nostalgiebrille aufsetzen und sich einfach von der Welt der Ritter und der Sagen verzaubern lassen.

    Insofern mag ich Dein zeitlos schon nachvollziehen können, aber auch nur unter der Prämisse!

    Nun drängt sich natürlich die Frage auf, wie und was würde man denn heute besser machen?

    Schwierig zu beantworten - Rittergeschichten im allgemeinen haben sich doch irgendwie "totgelaufen".

    Wenn historisch angelegt, dann doch eher als Hintergrundmotiv - aber der Erzählstrang spielt in der Gegenwart.
    Beispiele: Das geheime Dreieck - I.N.R.I. und ähnliches.

    Reine Rittergeschichten wie eben der Vorreiter Eisenherz, die ganzen deutschen Sachen wie Sigurd, Falk... aber auch Türme von Bos-Maury, Ramiro, El Cid usw. haben doch wirklich nur noch ein Nischendasein.

    Ist vielleicht schade - aber durchaus nachvollziehbar - zumindest was eine klischeehafte Inszenierung anbetrifft.
    Da will der aufgeklärte Leser einfach tiefgründigere Stories präsentiert bekommen.

    Wie gesagt - ich will Eisenherz auf gar keinen Fall irgendwie schlecht reden. Das würde dem Stellenwert dieses Klassikers nicht gerecht.

    Für mich war es nur wichtig etwas Grundlegendes wie Anspruch der Handlung und Form der Story, aus verschiedenen Betrachtungswinkeln auszuleuchten zu versuchen. Damit soll keinem der Spaß an dieser Serie genommen werden!

    Aber ich möchte den Ball an dieser Stelle gerne mal zurückgeben - lieber MacGyver - und von Dir mal etwas ausführlicher erklärt bekommen, was Du denn für zeitlos erachtest - oder generell was Dir an der Storyline der ersten Originalseiten gefällt.

    Vielleicht liegt unsere Einschätzung gar nicht so weit auseinander!
    Geändert von hipgnosis (11.07.2006 um 10:53 Uhr) Grund: Automatisch eingefügter Doppelbeitrag

  24. #49
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Nächster Punkt wäre ausser einer Glorifizierung des Helden und der Zeit, auch einfach die schier unüberwindbare Kraft des jungen Prinzen. So überwindet er nicht als Teenie schon Monster und monströse Gestalten, sondern schlägt als junger Knappe fast alles zu Brei was sich ihm in den Weg stellt.
    Zusätzlich rettet er einen Grossteil der Ritterschaft, in Hauptsache Gawain, nicht nur einmal aus den Händen gefährlicher Häscher. Man bedenke, daß Gawain aber auch andere schon sehr kampferprobte Gesellen waren - doch der Prinz kann sich mit allen messen - und übertrifft sie gar.

    Hier wird mir die Darstellung einfach zu sehr glorifiziert - es ähnelt schon den Superheldenplots damaliger Zeit. Allzuviel Unterschied sehe ich in diesem Aspekt nicht. Auch das war zweifelsohne für damalige Verhältnisse völlig legitim - würde aber in modernen Stories keinen mehr hinter dem Ofen hervorlocken.

    Desweiteren erweist sich der Prinz als Meister der List und Tücke - er ist gleichzeitig Tausendsassa, Verkleidungskünstler, jugendlicher Galan, Eroberer von Burgen - gleichwohl der Herzen, Geschichtenerzähler, jüngster Ritter, Bezwinger des Bösen, Beschützer von Witwen und - .....

    Na jetzt geht mir doch ein wenig der Gaul durch

    Nein, er wird mir einfach zu sehr ohne jeden Fehl und Tadel glorifiziert - das nimmt heute keiner mehr einem Hauptprotagonisten ab - daher hält die Geschichte einem strengen Blick nicht stand - sondern man sollte wie sooft seine Nostalgiebrille aufsetzen und sich einfach von der Welt der Ritter und der Sagen verzaubern lassen.
    Es gibt da eine eizige, interessante Szene, in der Eisenherz eben gerade nicht brilliert, in der er nicht den klugen, geschickten Tausendsassa spielt: Auf Seite 21-22 lässt er sich von den andern Knappen provozieren, fängt eine Rauferei an und darf zur Strafe nicht gegen die Wikinger kämpfen.
    Dies ist der einzige Misserfolg, den er selbst zu verschulden hat.

    Allerdings könnte man argumentieren, dass zu einem Prinzen ohne Fehl und Tadel auch ein grosser Stolz gehört, welchen Prinz Eisenherz zwingendermassen in den Burgarrest getrieben hat..
    Wobei es natürlich auch andere Wege gibt, sich zu rächen, als einfach draufloszuschlagen. Anscheinend war Eisenherz zu diesem Zeitpunkt doch noch nicht perfekt, es mangelte ihm noch an einer gesunden Portion Selbstbeherrschung...
    Geändert von Dayman (11.07.2006 um 16:31 Uhr)

  25. #50
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    Original geschrieben von hipgnosis:
    Nächster Punkt wäre ausser einer Glorifizierung des Helden und der Zeit, auch einfach die schier unüberwindbare Kraft des jungen Prinzen. So überwindet er nicht als Teenie schon Monster und monströse Gestalten, sondern schlägt als junger Knappe fast alles zu Brei was sich ihm in den Weg stellt.
    Zusätzlich rettet er einen Grossteil der Ritterschaft, in Hauptsache Gawain, nicht nur einmal aus den Händen gefährlicher Häscher. Man bedenke, daß Gawain aber auch andere schon sehr kampferprobte Gesellen waren - doch der Prinz kann sich mit allen messen - und übertrifft sie gar.

    Hier wird mir die Darstellung einfach zu sehr glorifiziert - es ähnelt schon den Superheldenplots damaliger Zeit.
    Wie man aus folgendem "Dokument" ersieht hat sich die Leserschaft des Prinzen in Bezug auf die ersten Eisenherz-Seiten schon vor über 3 Jahrzehnten Gedanken gemacht:

    Eisenherz übertrieben ?

    Nichts gegen Prinz Eisenherz, aber ich glaube er ist etwas übertrieben. Ich glaube nämlich nicht, daß es ein Bursche in seinem Alter schafft, mit erfahrenen Rittern so umzuspringen, wie er das tut. Und Untiere erledigt er auch ständig!

    Joachim Klößinger, Bruckberg

    Wenn es sich bei Eisenherz um einen normalen jungen Mann handeln würde, hättest Du mit Deiner Kritik völlig recht, Joachim. Aber vergiß nicht, daß Harold Foster die "Sage" vom singenden Schwert zeichnet, und die Helden der Sage sind immer etwas mit Vorsicht zu genießen. Denk nur an Kronan. Es ist halt ihr Vorrecht, stärker, tapferer und klüger zu sein, als diejenigen, die von ihnen erzählen. Mach Dir nichts draus, solange Supermänner nur in der Sage existieren, haben sie keinen Anspruch darauf, allzu ernst genommen zu werden.

    Primo-Redaktion
    erschienen in Primo Nr. 18/1973, Seite 50 (Rubrik: Primo-Post)

    felix da "all-seeing" cat

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