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Ergebnis 326 bis 350 von 497

Thema: Avant Verlag

  1. #326
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    Zitat Zitat von Mollari Beitrag anzeigen
    Will Eisner - Graphic Novel Godfather

    gerade im Buchladen abgeholt. Erster Eindruck nach dem durchblättern: WAHNSINN!

    Die Buchhändlerin hat drei mal nachgeschaut wegen dem Preis. Der Band sieht eher nach 69 Euro aus, nicht nach 39 Euro. Naja, ich hätte auch 99 bezahlt!

    Super. Vielen vielen Dank an den Avant-Verlag.

    LG
    Mollari
    Danke!!!! Freue ich mich drauf, den Band zu bekommen. Der Braunalexander ist ja auch wirklich ein Gesamtgenie, er erfindet und schreibt ja nicht nur, er sammelt und gebiert das Gesamtkompositum in dem für ihn typischen Layout zu einem unverzichtbaren Basis-Standardwerk. Mögen noch viele Werke folgen. Und dem AVANT ist es hoch anzurechnen, das Werk in buchhandelvertriebsfähiger Präsentation publiziert zu haben: Jederzeit durch PPM in allen Ländern zu erhalten, keine E-Mail-Abhandlung über ein Beamtenstrukturiertes Ausstellungszentrum mit behördlichen Prozessbehinderungen. SUPER, Alexander! SUPER, Avant!

  2. #327
    CF Unterstützer Avatar von Gagel
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    Zitat Zitat von Kohlenwolle Beitrag anzeigen
    Niemals, Bruno Duhamel, avant-verlag


    Klappentext:


    Madeleine lebt zusammen mit ihrer dicken Katze Balthazar und den Erinnerungen an ihren verstorbenen Ehemann Jules in einem kleinen Haus an der Steilküste von Troumesnil, einem Badeort in der Normandie. Doch das Haus und ihre Bewohnerin schweben in Gefahr: etliche andere Küstenhäuser wurden in den letzten Jahren durch die voranschreitende Erosion bereits in die Tiefe gerissen. Die junggebliebene
    95-jährige, die von Geburt an blind ist, ignoriert die Gefahr. Ins Altenheim, wie vom Bürgermeister vorgeschlagen, will sich Madeleine auf keinen Fall umsiedeln lassen. Das wäre ja noch schöner!

    Vor dem ernsthaften Hintergrund der Folgen des Klimawandels schafft Bruno Duhamel mit dieser warmherzigen Geschichte und mit witzigen Dialogen eine moderne Widerstands-Komödie, die nicht nur wegen der Landschaft an „Asterix“ erinnert.
    Jeder möchte eine Oma wie Madeleine haben!


    Man muß Madeleine einfach nur lieben. Unglaublich wie diese blinde, alte Frau sich gegen dem Bürgermeister und ihrer Abschiebung ins Altenheim wiedersetzt.
    Die herrlich überzeichneten Charaktäre und die Situationskomik und Dialogie, die wirklich einfach nur köstlich ist, haben mich bei aller Ernsthaftigkeit des Themas, sehr oft lauthals lachen lassen.


    Allerbeste Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Seite. Mich hat der Band allerbestens unterhalten und ich kann ihn nur uneingeschränkt weiterempfehlen.


    Und freut euch schon einmal auf den dicken Balthazar.
    Auch von mir eine dicke Empfehlung!

  3. #328
    Mitglied Avatar von El Duderino
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    Das Herbst Programm gibt es jetzt auf der Homepage zu bestaunen.

    Für mich leider gar nix dabei..

  4. #329
    Papiertiger Avatar von OK Boomer
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    Und für mich immerhin zwei sichere Käufe:

    https://www.avant-verlag.de/comics/c...uct-9070207420 Manuele Fior, SciFi

    https://www.avant-verlag.de/comics/l...uct-9070212220 Alltagsleben in Nigeria

    Ein weiterer Band würde mich inhaltlich noch interessieren, aber wow, ist der hässl… eigenwillig gezeichnet. Wird also kein Kauf, wie die Manga-Fans es immer so kategorisch ausdrücken.
    Geändert von OK Boomer (17.05.2021 um 01:58 Uhr)

  5. #330
    Mitglied Avatar von Zardoz
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    Neuvorstellungen 2021:
    "Ich. Der Verrückte", „Lagos" und "Ernst Busch" werde ich mir mal näher anschauen. Bei vielen Sachen von Avant schreckt mich das "Artwork" ab.

  6. #331
    Mitglied Avatar von Kohlenwolle
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    Einzig Celestia wird den Weg in meine Regale finden.
    Schöne Grüsse aus dem Kohlenpott


  7. #332
    Papiertiger Avatar von OK Boomer
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    Bei 11 neu angekündigten Comics ist das keine schlechte Quote.

    Hier die Herbst-Vorschau als pdf: https://sb44f3d82211fee86.jimcontent...Herbst2021.pdf

    Das graphische Highlight* Celestia hat bereits jetzt eine mehrseitige Vorschau, Link siehe in meinem vorherigen Post.

    [*Der inoffizielle und subjektive Titel ist bei avant etwas leichter zu erringen als bei anderen Verlagen.]
    Geändert von OK Boomer (16.05.2021 um 11:11 Uhr)

  8. #333
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    Lagos-Leben in Suburbia ist für mich das Highlight. Und die FreakBrothers werde ich mir mal wünschen.

  9. #334
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von Zardoz Beitrag anzeigen
    Neuvorstellungen 2021:
    "Ich. Der Verrückte", „Lagos" und "Ernst Busch" werde ich mir mal näher anschauen.
    Ich bin wahrscheinlich der einzige hier, der Ernst Busch noch live erlebt hat (1980 bei einem Sonderkonzert in Anwesenheit des Staatsrats zum 80. Geburtstag auf dem Festival des politischen Liedes).
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  10. #335
    Mitglied Avatar von Zardoz
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Ich bin wahrscheinlich der einzige hier, der Ernst Busch noch live erlebt hat (1980 bei einem Sonderkonzert in Anwesenheit des Staatsrats zum 80. Geburtstag auf dem Festival des politischen Liedes).
    Interessant. Ich konnte mich nicht mehr an Busch erinnern. Je länger ich darüber nachdenke, glaube ich, im DDR-Fernsehen - wir konnten beide Sender empfangen - gelegentlich etwas von ihm gesehen zu haben. Die Geschichte mit dem Gemälde war mir ebenfalls unbekannt. Die kurze Recherche hat jedenfalls Lust auf den Comic gemacht.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ronald_Paris
    https://erinnerungsort.de/sitemap/er...ldenden-kunst/
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_...(Schauspieler)

  11. #336
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Im Alack Sinner Band wurde ja in einer Fußnote angegeben, dass eine Gesamtausgabe zu "Joe's Bar" in Vorbereitung sei. Weiß jemand, ob die noch kommen soll, und wenn ja - wann? Alack Sinner war ein Hochgenuss und ich würde sehr gerne wieder diese Welt eintauchen.
    Ãœber Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  12. #337
    Papiertiger Avatar von OK Boomer
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    Ich empfehle Johann Ulrich direkt zu fragen. Mir hat er schon einmal geantwortet. https://www.avant-verlag.de/kontakt/

  13. #338
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Danke für den Tipp, das mach ich mal!
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  14. #339
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Neben der aktuellen Aufarbeitung von Bänden, die ich bereits vor einigen Monaten gelesen habe muss ich jetzt einfach mal was Aktuelles einschieben. Gerade vergangene Woche beendet hat mich der Band enorm geflasht und bewegt mich noch immer.

    Eternauta



    Manchmal gibt es Comics, die suchst Du Dir nicht aus, nein der Comic sucht Dich aus. Okay, das ist jetzt vielleicht ein bisschen zu hochtrabend ausgedrückt, aber zum „Eternauta“ bin ich wirklich über einige Ecken und mehr durch Zufall gekommen, als dass ich mir bewusst vorgenommen hätte den irgendwann mal zu lesen. Am Anfang war meine kleine Obsession für alles, was mit H. P. Lovecraft zu tun hat. Diese führte mich nach einiger Zeit unweigerlich zum „Lovecraft“-Band von Meister Alberto Breccia. Auf meine kleine Rezi zu dem Band hat der gute excelsior aus dem PFF verlauten lassen, dass er Breccias „Eternauta“ hervorragend fand. Nun ja, auf excelsiors Empfehlungen kann man sich in der Regel verlassen, also setzte ich mir den Band mal auf die Merkliste, der den Titel „Eternauta 1969“ trägt. Allerdings habe ich den Comic immer mal wieder auf die lange Bank geschoben und als es dann endlich so weit war, dass ich mir den zulegen wollte musste ich feststellen, dass „Eternauta 1969“ ja lediglich eine Art Remake eines älteren, und deutlich umfangreicheren Werkes ist. Zum Glück macht der avant-verlag keine halben Sachen und hat beide Bände in prächtiger Aufmachung ins Programm genommen. Den „Eternauta“ in einer knapp 400 Seiten starken Gesamtausgabe im hochwertigen Hardcover, welches passend in Querformat gestaltet wurde, und den späteren „Eternauta 1969“, der optisch von Alberto Breccia in Szene gesetzt wurde, im gleichen Format wie sein Lovecraft Band.


    Der ab 1957 erschienene Eternauta von Autor Hector Germán Oesterheld und Zeichner Francisco Solano López ist in Argentinien so etwas wie nationales und politisches Kulturgut. Weshalb das so ist, darauf will ich später noch kurz eingehen, jetzt aber dazu was einen erwartet, wenn man ganz unbedarft rangeht und einfach nur die Geschichte liest, denn selbst ohne großartige Vorkenntnisse merkt man ganz schnell, dass man hier einen großen Klassiker in Händen hält. Nicht nur deshalb, sondern auch wegen dem ein oder anderen Spoiler würde ich deshalb empfehlen die ersten 24 Seiten des Buches, also die Einleitung mit der Entstehungsgeschichte und der Erläuterung der politischen Relevanz des Comics, erst im Nachhinein zu lesen.

    Es ist ein beschaulicher Abend des Jahres 1957 in einem Vorort von Buenos Aires. Es ist bereits spät geworden und die Häuser in der Straße sind bereits dunkel, alle bis auf eines, in dem noch ein Fenster erleuchtet ist. Dort sitzt ein talentierter Comic-Zeichner an seinem neusten Werk, als plötzlich etwas Unglaubliches geschieht. Ihm gegenüber materialisiert wie aus dem Nichts eine Person, ein Mann mit einem traurigen Gesichtsausdruck, abgekämpft und müde von einer sehr sehr langen Reise, einer Odyssee wie sie abenteuerlicher kaum sein kann. Kurz darauf beginnt dieser Reisende, der sich selbst als „der Eternauta“ vorstellt, dem Comicschaffenden seine außergewöhnliche Story zu erzählen.


    Der Eternauta lebte ein recht gutes Leben, ebenfalls in einem kleinen Vorort von Buenos Aires. An einem ungewöhnlich kalten Winterabend saß er mit seinen Freunden, wie so oft, im kleinen Chalet, einem Anbau seines Hauses, einer Art Hobbyhöhle, als etwas für Buenos Aires sehr Ungewöhnliches geschieht, es beginnt zu schneien. Allerdings ist dieser Schneefall kein normales Wetterphänomen, denn alles Leben welches mit den weißen Flocken in Berührung kommt vergeht sofort. Jeder Mensch auf der Straße, jedes Haus mit geöffnetem Fenster, jedes Fahrzeug in dem die Belüftung läuft, also nahezu die gesamte Bevölkerung fällt dem Tode anheim. Nur durch Zufall bemerken die Freunde und die Familie, Frau und Tochter des Eternauta, rechtzeitig was draußen vor sich geht und es gelingt ihnen das Haus hermetisch abzudichten, um so die Nacht zu überleben.


    Die Schneefälle dauern an und schnell wird den Eingeschlossenen klar, dass sie herausfinden müssen was los ist, und sich ebenso mit Lebensmitteln und Frischwasser eindecken sollten. Aus Taucheranzügen und Filtern werden also improvisierte Schutzanzüge hergestellt, um nach draußen zu können. Ein Radiosignal, offenbar aus Paris, verdeutlicht, dass es sich wohl nicht um ein lokales Phänomen in der Nachbarschaft handelt, sondern um eine globale Katastrophe epischen Ausmaßes. Als dann auch noch große Leuchtkörper vom Himmel sinken und die Freunde auf ihrer Expedition nach Vorräten auf feindlich gesinnte Riesenkäfer stoßen ist es klar, es handelt sich um eine groß angelegte, außerirdische Invasion und der Todesschnee war lediglich die erste Angriffswelle.



    Was daraufhin in der wunderbar atmosphärischen Kulisse des verschneiten Buenos Aires beginnt ist ein absolutes Science-Fiction Sahnestück. Die Inszenierung der globalen Alien-Invasion ist dermaßen spannend und abwechslungsreich aus der Sicht dreier „normaler“ Männer mit gänzlich unterschiedlichen Fähigkeiten und Charakterzügen geschildert, dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen wollte. So viele überraschende Einfälle und Wendungen, Ideen die 1957 sicher frisch und neu waren, auch wenn wir sie heute auf verschiedenen bekannten Werken der Popkultur wiedererkennen, ja der Eternauta scheint wahrlich ein Vorreiter seiner Zunft gewesen zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es reiner Zufall ist, dass Paul Verhoeven seine Käferarmee in Starship Troopers, die noch dazu telepathisch verbunden ist und somit zentral gesteuert wird, als erste Stadt auf der Erde Buenos Aires zerstören lässt.


    Dazu spürt man förmlich die kritischen und politischen Untertöne, die das aktuelle politische Umfeld geschickt aufgreifen, wie es bei guter Science-Fiction aus den 60er und 70er Jahren in den Kinos so häufig der Fall war, selbst wenn man mit der Geschichte Argentiniens nicht sonderlich vertraut ist, oder den Stellenwert des Werkes bereits kennt. Das führt mich zum zweiten großen Punkt, weshalb der Band einfach ein Must Read ist, wenn man mit Sci-Fi oder Endzeitstories auch nur im Entferntesten etwas anfangen kann. Fast schon prophetisch beschwört der Autor hier einen Teil seiner eigenen, späteren Zukunft unter der Militärjunta in Argentinien herauf, wo Zensur und Gewalt gegen das Volk an der Tagesordnung war. So liest sich alleine die Einleitung dieses Bandes spannender und tragischer als viele reißerische Novellen.

    Hector Oesterhelds Töchter waren, junge, intelligente und bildhübsche Frauen, die mit einem freien Geist erzogen wurden, und so war es nicht verwunderlich, dass sie sich einer Gruppierung anschlossen, die sich gegen das Regime auflehnten und neben oppositionellem Protest auch radikalere Aktionen durchführten. Überall auf der Welt entstehen solche Bewegungen, wenn einem unterdrückten Volk eine junge, schulisch gebildetere und mutige, idealistische Jugend entwächst, man denke nur an den arabischen Frühling in den 2010er Jahren. Diesem idealistischen Kampf seiner Töchter schloss sich Hector Germán Oesterheld, trotz der Sorgen und Ängste seiner Frau an und wurde 1977 schließlich inhaftiert. Es ist verbrieft, dass ihm während seiner Haftzeit in verschiedenen Einrichtungen nach und nach die Leichen seiner vier Töchter gezeigt wurden, die der Militärjunta zum Opfer fielen. Auch, dass ihm ein Enkel, quasi als Drohung, in einem Gefängnis kurzzeitig an seine Seite gesetzt wurde, um Oesterheld davor zu warnen weiter gegen die Junta aufzubegehren.


    Irgendwann hören die Informationen zu Oesterhelds Inhaftierung auf. Ich kann mir den Schmerz des Mannes ob seiner vier toten Kinder gar nicht ausmalen und will das auch nicht. Seine Frau hat noch Jahrzehntelang versucht Hectors Verbleib untersuchen zu lassen. Er oder seine Leiche wurde niemals gefunden. Der Eternauta, mit seinem Kampf gegen eine übermächtig erscheinende Macht und seiner ewigen Suche durch die Zeiten ist also ein Vermächtnis, eine Metapher und eine Art vorgegriffenes Zeitzeugnis. Wahrhaft außergewöhnlich, sowohl was den Schreibstil, die Metaebene, und das hervorragende Artwork angeht, aber auch in der Art und Weise wie das Werk auch Jahrzehnte nach seiner Entstehung weiter politisiert wird und von verschiedensten Gruppen für ihre Zwecke eingesetzt. Da werden sogar Gesichter von argentinischen Präsidenten in die Tauchermaste des Eternauta hineinkopiert! Ob das dem Werk gerecht wird und im Sinne des Erschaffers ist, oder den Nutzern einfach durch die Popularität des Werkes und seiner Subbotschaften zu Gute kommt sei mal dahingestellt, auf jeden Fall wird der Eternauta so schnell nicht in Vergessenheit geraten, schon gar nicht in Argentinien und sicher auch nicht von mir.

    9,5/10



    Jetzt bin ich aber doch sehr gespannt auf Oesterhelds spätere Neubearbeitung des Stoffes, die er zusammen mit Alberto Breccia 1969 vornahm, und wohl leider vorzeitig und überhastet nach gut 50 Seiten zu einem Ende bringen musste.

    VG, God_W.
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  15. #340
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Zitat Zitat von OK Boomer Beitrag anzeigen
    Ich empfehle Johann Ulrich direkt zu fragen. Mir hat er schon einmal geantwortet. https://www.avant-verlag.de/kontakt/
    Hier die Antwort vom Verlag bzgl. der Veröffentlichung von Joe's Bar (spielt in der gleichen Welt wie Alack Sinner):

    Hallo,
    wir wären vermutlich schon auf dem Markt damit, aber Jose Munoz will eine lange neue Geschichte machen - deshalb haben wir uns entschlossen deren Fertigstellung noch abzuwarten und erst dann die Gesamtausgabe zu machen. Komplett in einem Buch!

    Das bedeutet wir müssen alle noch etwas mehr Geduld aufbringen …
    lg. ...
    Da das stimmt mich doch sehr froh und lässt meine Vorfreude nochmal gehörig ansteigen! Da wartet man doch gerne.
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  16. #341
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Also ich konnte ja mit "Eternauta" tatsächlich praktisch gar nichts anfangen. Hatte mir den Band geholt, weil mir der Titel extrem gut gefiel, ebenso wie die Cover-Aufmachung. Und natürlich, weil diese Neu-Ausgabe im Querformat ja bei Erscheinen, von praktisch allen Kritikern, in den höchsten Tönen gelobt wurde. Also kann auch daran liegen, dass ich dementsprechend sehr hohe Erwarungen an den Band hatte. Aber jetzt mal abgesehen vom natürlich extrem tragischen Hintergrund dieser Comic-Erzählung, fand ich die Geschichte selbst dann inhaltlich leider doch sehr enttäuschend ... Mh, naja gut, der Anfang war noch recht atmösphärisch, wenn ich so drüber nachdenke - dieser Schneefall und überall herrscht plötzlich Totenstille - das war tatsächlich noch richtig gut gemacht. Aber der große Rest wirkte dann doch leider vielmehr wie ein ziemlich schlechtes C-SciFi-Movie.
    Aber man muss so einen Comic natürlich auch im Kontext seiner Zeit sehen. Ist wahrscheinlich ähnlich wie z.B. beim Film-Klassiker "Die Körperfresser kommen" (den ich tatsächlich sogar erst vor einigen Wochen - das erste mal - gesehen habe). Damals absolute Meisterwerke - heute aber einfach nur noch furchtbar altbacken und sehr schlecht gealtert.

  17. #342
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Das ist natürlich schade, aber ich kenne Viele, die mit klassischem Material (sei es im Filmbereich oder sie es bei Comics) nicht so warm werden. Ich selbst kann mich auch bei alten Filmen sehr gut in die Zeit versetzen und verspüre dann für mich die gleichen, oder zumindest vergleichbare Gefühle wie es den Leuten wohl damals bei Erstsichtung ergangen ist. Noch dazu ist für mich immer der Kontext wichtig und auch, ob eine Werk, wie beim Eternauta, auch eine Art Wegbereiter war. Klar gibt es massenweise Alien-Invasions-Stories, aber für seine Zeit war der Eternauta damals sicher herausragend und ganz viele die später kamen haben sich davon inspirieren lassen. Enorm beeindruckend fand ich da auch die psychologische Seite, die sehr gut beleuchtet wurde und für mächtig Tiefe gesorgt hat. Die enorm unterschiedlichen Sichtweisen der Charaktere und die Ängste, die sich für manche aus diesem "Survival of the fittest"-Szenario ergeben, da haben sich die Meisten Nachfolger damals sicher gar keine Gedanken drüber gemacht, sondern einfach versucht eine möglichst coole, effektvolle Invasions-/Kriegs-Story zusammenzuschustern. Ich finde aber auch die "Körperfresser" noch immer äußerst atmosphärisch, beängstigend und beklemmend. Ich sehe das mit dem "schlecht gealtert" oft nicht so wie manch Anderer.
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  18. #343
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Eternauta 1969



    Nach dem meisterlichen originalen Eternauta habe ich mich auch zügig dem Remake von 1969 zugewandt. Für diese Neubearbeitung des Stoffes hat sich Autor Héctor Germán Oesterheld mit dem visionären Künstler Alberto Breccia zur Verwirklichung seines Invasionsszenarios zusammengetan und auch seine Geschichte stellenweise überarbeitet. Dabei bleibt das Grundgerüst der außerirdischen Invasion enthalten, ebenso die meisten Charaktere, teilweise sogar ganze Dialoge.

    Dennoch gibt es einige bemerkenswerte Unterschiede zur Urfassung. Mal abgesehen vom Artwork sind mir da direkt zwei ganz gravierende Dinge ins Auge gesprungen. Zum einen wurde der mutige Charakter des Jungen, der im Keller des Krämerladens eingesperrt war und sich dann der Truppe der Widerständler anschließt in ein Mädchen verwandelt. Das hatte bestimmt keine Gender-Gründe wie heutzutage so oft, sondern ich könnte mir vorstellen, dass Oesterheld da eine kleine Ehrung für seine mutigen Töchter hat einfließen lassen. Der zweite Punkt ist der deutlich politischere und kritischere Ton, der in den Dialogen angeschlagen wird, in der ersten Fassung deutlich subtiler erfolgte, hier aber auch die Grundsituation der Story enorm beeinflusst.

    So wird die Invasion diesmal nicht mehr als ein weltweites Phänomen dargestellt, sondern es ist so, dass übermächtige Außerirdische die Erde zwar bedrohen, der Rest der Welt sich aber mit ihnen arrangiert hat, quasi eine friedliche Koexistenz ausgehandelt, sofern sich die Invasoren auf Südamerika beschränken. So wurde n unsere Helden also den Wölfen vom Rest der Welt zum Fraß vorgeworfen.




    Da wird die verbitterte, enttäuschte Weltanschauung des Autors schon überdeutlich und es wird ebenso klar, weshalb die Veröffentlichung in Drei-Seiten-Schritten dem Herausgeber schnell zu riskant und unangenehm wurde. Für die Absetzung wurde dann freilich Alberto Breccias außergewöhnliches, teils experimentelles Artwork als Begründung herangezogen. Der schöpfte hier, genauso wie bei seiner Adaption der Lovecraft-Geschichten, wieder aus dem Vollen. Da wird nicht nur gezeichnet, da wird auch geschabt, gestempelt, gekleckst, ausgeschnitten, gerissen, auf Folie verschmiert etc… Die so entstehenden Bilder sind absolut faszinierend und laden zum Verweilen und Entdecken ein. Dennoch muss ich sagen, dass mir der Stil für Lovecraft als passender erscheint. Dazu kommt das völlig überhastete Finale der Geschichte. Klar, musste Oesterheld nach Bekanntwerden der Absetzung doch schnellstmöglich zu einem überhasteten Ende finden. So bleibt der ursprüngliche Eternauta für mich das wahre Meisterwerk, dieser Band besticht durch Breccias Bilder und verdeutlicht die rasante Zuspitzung der politischen Lage im Land, also ein fesselndes Zeitzeugnis, das aber nicht die Klasse des Originals erreicht.

    7/10

    VG, God_W.
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  19. #344
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Zitat Zitat von Hahlebopp Beitrag anzeigen
    Ist wahrscheinlich ähnlich wie z.B. beim Film-Klassiker "Die Körperfresser kommen" (den ich tatsächlich sogar erst vor einigen Wochen - das erste mal - gesehen habe). Damals absolute Meisterwerke - heute aber einfach nur noch furchtbar altbacken und sehr schlecht gealtert.
    Args. Mir ist erst eben aufgefallen, dass ich da etwas verwechselt habe. Ich meinte den Film "Die Dämonischen - Invasion der Körperfresser", also diesen Schwarz-Weiss-Klassiker von 1956. Da passt der Vergleich auch weitaus besser.
    Und um auch nochmal auf deine Antwort zu antworten - die ich vor lauter Rezensionen (von dir ) auch erst etwas verspätet entdeckt habe: Klassische Filme sehe ich mir natürlich richtig gerne an. Viele Klassiker gefallen mir auch heute, durchaus noch sehr gut, aber einige sind halt auch ziemlich schlecht gealtert.
    ... Wobei, das muss ich zugeben, selbst ein Film wie "Die Dämonischen" Vieles von dem bietet, was ich an diesen alten Hollywood-Schinken so sehr mag. Männer und selbst die Gauner waren noch echte Gentlemen, zum Frühshoppen zog Mann sich noch seinen besten Anzug an, die Frauen trugen wunderschöne Kleider, es wird geraucht und getrunken und niemals geflucht ... und diese wunderschönen Autos damals - Kunstwerke auf vier Rädern (!) ... hach, die gute, alte Zeit.

  20. #345
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Ja, bei Deinen letzten Punkten stimme ich allesamt zu. Allerdings finde ich "Die Dämonischen" auch heute noch sehenswert, genau wie zum Beispiel die erste Verfilmung von "Das Ding aus einer anderen Welt" von 1951 oder die drei Quatermass-Streifen von Hammer. Ich mag so altes Sci-Fi/Horror-Zeug einfach.
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  21. #346
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Uäähhh - dann findest du wahrscheinlich selbst "Blob - Schrecken ohne Namen" heute noch sehenswert ... Schaust du dir die Filme auch im nüchternen Zustand an?
    Nee, also diese Gruselklassiker haben für mich heute nur noch einen gewissen Trash-Faktor. Aber Spannung will da bei mir so gar nicht aufkommen ... aber ist okay - jedem Tierchen sein Pläsierchen.

  22. #347
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Ja, der Blob ist spitze! Alle beide!
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  23. #348
    Papiertiger Avatar von OK Boomer
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    Das Frühjahrsprogramm 2022 ist online: https://sb44f3d82211fee86.jimcontent...¼hjahr2022.pdf

    Diesmal mMn viel Interessantes.

    Mein Highlight: Neue Bände von Sfar, Bruno Duhamel und Gipi. Auch die eine oder andere GN sieht für mich interessant aus.

    Klassiker-Highlight: Ernie Pike von Oesterheld/Pratt.

    Sekundär-Highlight: Horror im Comic von Alexander Braun.

  24. #349
    451858164354
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    Zitat Zitat von OK Boomer Beitrag anzeigen
    Mein Highlight: Neue Bände von Sfar...
    Neues vom Kätzchen, sehr schön!

  25. #350
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    Zitat Zitat von OK Boomer Beitrag anzeigen
    Das Frühjahrsprogramm 2022 ist online: https://sb44f3d82211fee86.jimcontent...¼hjahr2022.pdf

    Diesmal mMn viel Interessantes.

    Mein Highlight: Neue Bände von Sfar, Bruno Duhamel und Gipi. Auch die eine oder andere GN sieht für mich interessant aus.

    Klassiker-Highlight: Ernie Pike von Oesterheld/Pratt.

    Sekundär-Highlight: Horror im Comic von Alexander Braun.
    So jetzt Iisses soweit! Avant haut das beste Avant Programm ever raus.
    Identisch mit OK Boomer sehe ich das plus mein Italo Liebling Zerocalcare und Einer meiner grössten Sehnsucht Comic GA... Ernie Pike!!!!

    Haaaammmer Programm!
    Jetzt noch in Zukunft viel Palacios und das Avant Regal ist mit Reproduktion mein liebstes
    Das Zeug les ich übrigens alles
    Geändert von jellyman71 (10.12.2021 um 13:56 Uhr)

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