User Tag List

Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #5676
    Mitglied
    Registriert seit
    01.2009
    Beiträge
    13.318
    Mentioned
    138 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von LaLe Beitrag anzeigen
    Sehr schöne Bestellung.

    Silver Surfer: Parabel ist natürlich auch ein feines Teil.

    Bis auf den Alfonz steht das alles bereits bei mir und ich kann das ausnahmslos empfehlen.
    Auf Identity Crisis bin ich jetzt richtig heiss. Grösse ist auch gut, weil Augenfreundlicher, obwohl ich gerade bei Superhelden auch sehr gerne Hefte mag.

  2. #5677
    Mitglied Avatar von LaLe
    Registriert seit
    03.2016
    Beiträge
    2.324
    Mentioned
    95 Post(s)
    Tagged
    1 Thread(s)
    Bin dann demnächst auf deine Reviews hier gespannt.
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  3. #5678
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
    Registriert seit
    07.2006
    Beiträge
    9.660
    Mentioned
    2 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    I hate Fairyland 2, Young, Image

    Gertrude hängt noch immer in der Märchenwelt fest.
    Während Band 1 noch um einiges stärker war beschleicht mich beim Lesen von 2, dass es nicht so unglaublich viele neue Möglichkeiten zu dieser Geschichte gibt. Zwar durchaus unterhaltend und speziell durch die Zeichnungen getragen ein guter Comic dem es aber etwas an frischen Ideen fehlt.

  4. #5679
    Mitglied
    Registriert seit
    04.2017
    Ort
    Mönchengladbach
    Beiträge
    892
    Mentioned
    80 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Hallo,
    wenn du den Silver Surfer liest, dann lese bitte auch die Anfänge und das Ende des Silver Surfers. Ich finde es seltsam das alle nur den "neuen" Silver Surfer dir ans Herz legen, aber nicht den, der sich in die Herzen der Superheldenfans weltweit gelegt hat.
    Die Anfänge des Silver Surfer von Jack Kirby:
    https://paninishop.de/fantastic-four-comics/hachette-marvel-collection-72-fantastic-four-galactus-khmaco072

    https://paninishop.de/silver-surfer-...gann-khmaco103 (von John Buscema)

    und das absolute Silver Surfer - Meisterwerk (jedenfalls für jemanden, der den Silver Surfer über alle Superhelden stellt, den aber bitte erst zum schluss lesen)
    https://paninishop.de/silver-surfer-...quiem-dmapb121

    Liebe Grüße
    Mollari

  5. #5680
    Mitglied Avatar von LaLe
    Registriert seit
    03.2016
    Beiträge
    2.324
    Mentioned
    95 Post(s)
    Tagged
    1 Thread(s)
    Lass ihn sich doch erst einmal reinlesen.

    Sind aber alles gute Tipps.
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  6. #5681
    Mitglied
    Registriert seit
    04.2017
    Ort
    Mönchengladbach
    Beiträge
    892
    Mentioned
    80 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von LaLe Beitrag anzeigen
    Lass ihn sich doch erst einmal reinlesen.

    Sind aber alles gute Tipps.
    Ich fänd es nur schade, wenn Jellyman nach der Lektüre des bunten Surfers von Mike Allred (den ich nur mäßig finde) den Surfer ad acta legen würde.
    Und der Originalsurfer von Kirby und Buscema ist nun völlig anders. Das Herold-Martyrium von Ron Lim würde ich dem von Allred auch klar vorziehen.
    Und Requiem von Strazcynski und Ribic spielt sowieso in einer völlig anderen Liga. Aber um den richtig genießen können sollte man den "alten" Surfer gelesen haben.
    LG
    Mollari

  7. #5682
    Mitglied Avatar von franque
    Registriert seit
    07.2011
    Beiträge
    4.528
    Mentioned
    11 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Einige der absoluten Highlights:

    80er/Marvel:
    New Mutants
    Uncanny X-Men (Claremont/Byrne)
    Thor (Simonson)
    Fantastic Four (Byrne)
    Avengers (Stern/Buscema, speziell Zyklen "Under Siege" und "Assault On Olympus")
    Alpha Flight (Byrne)


    80er/DC:

    Doom Patrol (nur Morrison, außerdem noch die 60er-Serie)
    Swamp Thing (Moore)
    Suicide Squad (John Ostrander)
    New Teen Titans (Wolfman/Perez, speziell Zyklus "Terra Incognito")


    90er/Marvel:

    X-Factor (Peter David)
    Thunderbolts (Busiek/Bagley)
    Thor (Jurgens)
    Excalibur (Ellis)
    X-Serien-Event Age Of Apocalypse



    90er/DC:

    Young Justice (Peter David)
    Batserien-Zyklus um "No Man's Land"
    JLA (Morrison)
    Swamp Thing (Mark Millar)
    Catwoman (Balent)


    2000er/Marvel:

    Thunderbolts (Busiek, Nicieza, dann weiter mit Warren Ellis)
    X-Factor (die neue Serie, jetzt komplett von P. David)
    <- diese beiden Sachen gehören immer zum Besten von Marvel in ihrer jeweiligen Zeit (X-Factor aber nur von David)
    Runaways (Joss Whedon-Run)
    Astonishing X-Men (Whedon-Run)
    New X-Men (Morrison)
    Avengers: The Initiative (ist nicht mit den Avengers, sondern Multicharacter-Serie mit den Rekruten der 50-State-Initiative)
    1602 (Gaiman, incl. Fortsetzungen wie Davids "Fantastick Four")
    Captain America (Brubaker)
    grundsätzlich das aufeinanderfolgende Trio Civil War/Secret Invasion/Dark Reign


    2000er/DC:

    Harley Quinn (Frühphase von Kesel und den Dodsons)
    JLA
    Green Lantern (Geoff Johns)


    2010er/Marvel (kenn ich vieles noch nicht):
    Wolverine & The X-Men
    X-Factor (David)


    2010er/DC:
    New 52, hier speziell:
    Frankenstein, Agent of SHADE
    Justice League Dark
    Red Lanterns
    Phantom Stranger/Pandora
    Batwoman (hat das Artwork von J.H. Williams III)
    sowie Event Forever Evil
    Geändert von franque (15.10.2020 um 14:58 Uhr) Grund: alpha Flight

  8. #5683
    Mitglied Avatar von joe ker
    Registriert seit
    11.2008
    Ort
    Hinter den Spiegeln
    Beiträge
    1.146
    Mentioned
    72 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @franque
    So sehr ich deinen Filmgeschmack und dein Wissen darüber schätze, so sehr irritiert mich deine Comicliste.

    Da ist schon vieles dabei was so grad mal an Durchschnitt heranreicht. Zum Beispiel Secret Invasion war mega ambitioniert aber versackte in kompletter Bedeutungslosgkeit, Dark Reign war für mich sogar der Zeitpunkt bei Marvel auszusteigen.
    Batman No Man's Land war gut aber ebenfalls eher "nur" gehobener Durchschnitt.

    Und was ich bisher noch gar nicht gefunden habe bei den ganzen Aufzählungen: Peter Davids Hulk Run. Nicht nur die Storys waren klasse auch zeichnerisch hatte David gute Leute an der Hand: Den Todder, Dale Keown oder Erik Larson.
    "If you can't dazzle them with brilliance, baffle them with bullshit." W.C.Fields

  9. #5684
    Mitglied Avatar von franque
    Registriert seit
    07.2011
    Beiträge
    4.528
    Mentioned
    11 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Die "Dark Reign"-Phase ist für mich mit das beste der gesamten Quesada-Ära (ca. 1998-2011). Ich mag es aber sowieso, wenn die üblichen Muster durch die Übernahme durch die "Bösen" auf den Kopf gestellt werden und deren Perspektive vertieft wird. Ist ein bißchen nach dem Motto "die Schurken sind immer interessanter als die Helden". Daher auch meine Vorliebe für "Forever Evil", "No Man's Land" (incl. dem dazugehörenden "Cataclysm") oder die Thunderbolts oder die Red Lanterns.
    Ich wüßte gar nicht, was wirklich je ein besserer Batman-Zyklus gewesen sein soll. Diese Rückblenden-Serien wie "The Long Halloween" sind natürlich gut, aber auch irgendwie redundant (v.a. "Year One") oder der Noir-Anspruch wie bei LH wird nicht konsequent durchgezogen.
    Okay, der Morrison-Kram gehört natürlich zum Besten von Bats, aber NML & Cataclysm sind ja mehr umfassende Panoramen von Gotham City, wo Bats lange Zeit nicht die Hauptfigur ist (und auch streckenweise gar nicht vorkommt, sondern der Idiot von Azrael, der dann gleich wieder einen Riesen-Fuck-Up produziert und dafür auf den Deckel bekommt - ach, jetzt bin ich schon wieder voll in meinem NML-Enthusiasmus ).

    Also beim Hulk finde ich, das ist eine Serie, die ähnlich wie die FF ihren Zenit vor langer Zeit hatte und später nie wieder daran richtig anschließen konnte, selbst Hickman bei den FF nicht ganz, obwohl das immer noch in der Zeit nach DeFalco in den 90ern mit Riesenabstand das Beste war, Waid und Claremont z.B. bei weitem überragend. Die FF hat nach DeFalco nie wieder einer richtig getroffen*; der Hulk - von David sicherlich noch recht gut gehandlet - ist einfach irgendwann verbraucht und artet später in unüberschaubares Chaos aus. Lag vielleicht daran, dass dieses Jekyll/Hyde-Konzept zu eng für eine so langlebige Serie war.



    *Ich kenne allerdings immer noch nicht FF Marvel Knights und fast nichts aus dem Ultimate-Universum. Liegt hier alles bei mir, aber noch nicht gelesen.
    Geändert von franque (16.10.2020 um 14:51 Uhr)

  10. #5685
    Mitglied Avatar von idur14
    Registriert seit
    07.2003
    Ort
    Linz, Österreich
    Beiträge
    3.707
    Mentioned
    3 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Ihr verliert euch da etwas. Die Grundlage war jelly, der nach lesematerial gefragt hat. Glaubt ihr wirklich, dass eine Liste mit über 20 Runs , von denen ich auch viele mittelmäßig halte, da ein sinnvoller Rat ist? Das ist eher Off topic. Genauso wie ein. Run, der auf 4-5 Omnis aufgeteilt ist und wird.

    Und zur vorseite: nein der jla Run von GMO ist für jelly nicht passend vorhanden. Das sind entweder deutsche Hefte mit Back ups, US Schlabber Trades oder der bald erscheinende Omnibus, der aber Stories in der Mitte des Runs , die halt von Mark Waid waren aber einfach zur Entwicklung des Line ups dazugehoeren, auslässt. Das macht für mich kaum Sinnmund sollte es für jelly auch nicht.

  11. #5686
    Mitglied Avatar von #churchi
    Registriert seit
    11.2019
    Beiträge
    1.348
    Mentioned
    147 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    3
    3 Kurze:

    BASKETFUL OF HEADS
    (Ein Korb voller Köpfe)




    Joe Hill / Leomacs


    Brode Island, Maine 1983. Liam, ein junger Officer und seine Freundin June genießen die letzten Tage des ausklingenden Sommers in dem
    beschaulichen Küstenstädtchen. Mit der Ruhe ist es bald vorbei als in der Nacht ein Tropensturm über die Insel fegt, die einzige Zufahrtstrasse
    überschwemmt und die Stromzufuhr kappt. Das junge Pärchen wird davon in ihrem Strandhaus überrascht als die Lichter überall ausgehen.
    Eine Gruppe von Verbrechern nutzen die Gunst der Stunde und brechen aus der Vollzugsanstalt aus. Die schweren Jungs haben noch ein paar
    alte Rechnungen zu begleichen und tauchen während des Sturms in dem Strandhäuschen auf. Während der Verbleib von Liam ungewiss ist,
    versucht June zu fliehen und stolpert dabei über eine alter Wikingeraxt aus dem 8. Jahrhundert. Wie sie bald merkt hat die Axt magische
    Fähigkeiten und schneidet durch Fleisch wie Butter…

    Klingt ganz nach den Zutaten eines klassischen Slashers und wen das Cover mit dem Regenmantel ein wenig an „I know what you did last Summer“
    erinnert hat damit auch nicht ganz unrecht. Aber Joe Hill wäre nicht Joe Hill, wenn die Geschichte nicht zig Haken schlagen würde und Wendungen hätte.
    Dabei ist nichts so wie es auf den ersten Blick scheint und stellenweise echt abgedreht. War mir dann manchmal auch zu viel des Guten.
    Die Zeichnungen tragen zur atmosphärischen Handlung bei und wer auf Humor a’ „Evil Dead“ oder generell Hills Schreibe steht macht nicht viel
    falsch. Spannender Pageturner, kommt aber IMO nicht an „Locke & Key“ oder „The Cape“ ran..

    Ein paar nette Anspielungen auf den Papa gibt es dann auch (habe aber sicher nicht alle erkannt)





    THE LOW, LOW WOODS
    (Im tiefen, tiefen Wald)




    Carmen Maria Machado / Dani


    Pennsylvania, Shudder-To-Think ist ein kleines verschlafenes Nest mitten im Nirgendwo. Die Stadt lebte vom Bergbau in den Minen in der Erde.
    Die Männer wurden von der Arbeit unter Tage krank. Die Frauen blieben zu Hause und putzten den schwarzen Staub von Fenstern und Fassaden.
    Die Dämpfe waren allgegenwärtig und unter der Stadt brodelte es ständig. Eines Tages kommt es zur Katastrophe und ein Feuer bricht in den Tunneln
    aus der viele Männer das Leben kostet. Die Erde bricht und aus den Ritzen strömt Rauch. Keller werden zu Öfen und die Babies kommen schwarz
    wie Kohle zur Welt. Die Eigentümer des Bergwerks brechen ihre Zelte ab, hinterlassen Arbeitslosigkeit und eine Rezession. Wer kann zieht weg,
    diejenigen denen das nicht möglich ist versuchen das Beste aus der Situation zu machen.

    Die Frauen haben noch mit einem anderen Fluch zu kämpfen. Sie vergessen. Sie wachen ohne Erinnerungen auf und haben Abschürfungen von denen
    sie nicht wissen wo sie herkommen. Sie wachen in ihren Betten auf, oder manchmal auch im Freien oder in einer Parklücke. Unter den Bewohnern
    des Städtchens werden Witze darüber gerissen. So war es immer und man gewöhnt sich halt an alles…

    Irgendwann in den 90ern.
    Vee & El sind vom gleichen Phänomen betroffen. Die beiden jungen Frauen besuchen die Highschool und kennen sich seit Kindheitstagen.
    Eines Abends kommen sie in einem Kino nach der Vorführung zu sich. Ohne jede Erinnerung an die vorigen Stunden. Die beiden wollen das aber
    nicht so einfach hinnehmen und versuchen hinter das Geheimnis der Stadt zu kommen. Sie suchen die Hilfe einer Hexe und im tiefen Wald der
    Umgebung tummeln sich auch dunkle Gestalten…

    Bin ehrlich bei der Geschichte etwas zwiegespalten. Die Charaktere sind sympathisch, aber fruchtbar auf PC getrimmt. Die Handlung baut sich
    langsam und unaufgeregt auf. Ein Mix aus Coming of Age / Slice of Life und Mystery, ein wenig „Stranger Things“. Immer etwas seltsam verpeilt.
    Womit ich nichts anfangen konnte, war dann die Auflösung bzw das Finale in den letzten Kapiteln


    Machado ist eine feministische, lesbische Autorin und da wundert es dann nicht wer am Ende für das Übel verantwortlich ist.
    Sorry sind dann auch nur stereotypische Klischees, nett in einen Mysterykokon verpackt






    THE DOLLHOUSE FAMILY
    (Das Puppenhaus)




    M.R. Carey (will wohl nicht mehr Mike genannt werden) / Peter Gross


    London, 1979. Die 6 jährige Alice wohnt mit ihren Eltern in einer eher ärmlichen Gegend. Zu ihrer Überraschung steht eines Tages ein Puppenhaus
    in der Wohnung das sie von ihrer Großtante Margaret Moyne weitervererbt wurde. Alice ist sofort in das Häuschen im viktorianischen Stil verliebt,
    der Detailreichtum von den Figuren und dem Interieur ist atemberaubend. Während sich die Beziehung bei den Eltern immer mehr verschlechtert
    und zu Streitereien führt, zieht sich alles immer mehr zurück und spielt mit den Puppen. Abends beginnen die Figuren plötzlich zu sprechen.
    Die Bewohner des Puppenhauses laden Alice in ihre Welt ein. Durch einen geheimen Zauberspruch schrumpft das Mädchen und wird von den etwas
    Schrulligen Bewohnern herzlichste aufgenommen. Ganz die Familie die ihr so fehlt. Das Haus hat auch so seine Geheimnisse. Unter den vielen Zimmern gibt
    es auch einen „schwarzen Raum“ der nicht betreten werden darf. Darin befindet sich etwas Dunkles das Alice Versprechungen macht.
    So verschwimmen langsam die Grenzen zwischen Phantasie und der nicht so schönen Realität in der wirklichen Welt. Die kleine Alice wird immer mehr
    in das Mysterium hineingezogen und weiß nicht das sie Spielball uralter Mächte ist…

    Am Besten weiß man genauso wenig wie Alice über die Geschichte und lässt sich einfach darauf ein. Nur soviel, die Handlung ist dicht gepackt und
    über Generationen gespannt. Dabei kommt es zu heftigen Tiefschlägen die an die Nieren gehen. Das Artwork von Peter Gross lässt ein wohliges Vertigo
    Horror Feeling aufkommen (längst dienender Veteran unter dem Label „Books of Magic“, „Lucifer“ und „The Unwritten“).
    Bei Filmen wird eher die asiatische Schiene bedient „Ringu“, „Tale of Two Sisters“ oder auch „das Waisenhaus“. Bei den Comics dürfte es Lesern
    von „Locke & Key“ gefallen womit sich der Kreis zu Joe Hill ja wieder wunderbar schließt




    Ok. War dann eigentlich doch wieder nicht so kurz…
    Geändert von #churchi (22.10.2020 um 20:20 Uhr)

  12. #5687
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
    Registriert seit
    12.2019
    Beiträge
    570
    Mentioned
    23 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zuletzt gelesen:

    Identity Crisis, Sonderband 4 der Eaglemoss-Collection mit einem doch leider, recht ernüchternden Fazit

    und

    The Longbow Hunters, Band 57 der Eaglemoss-Collection.

  13. #5688
    Mitglied Avatar von Clawfinger1986
    Registriert seit
    01.2020
    Beiträge
    68
    Mentioned
    24 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    The Black Hood II: The Lonely Crusade

    Im ersten Band erlebte der Leser, wie der Cop Greg Hettinger zum Vigilanten Black Hood wurde und daran beinahe zerbrach. Sein eSchmerzmittel-Abhängigkeit war dabei sicherlich nicht hilfreich. Zumindest diese hat er nach seinem Entzug nun offenbar unter Kontrolle. Doch als immer mehr Obdachlose und Straßenkinder spurlos verschwinden, stößt er als Polizist schon bald an seine Grenzen. Spätestens dann als er herausfindet, wer hinter den Entführungen steckt: Die sogenannten "Crusaders" sind ein Haufen Cops, die nach eigenem Gutdünken "wertlose" Menschen entführen und mit brutalen Methoden versuchen, wieder auf den "richtigen" Pfad zu führen. Wer nicht mitspielt, stirbt. Um dieser Gefahr zu begegnen, zieht sich Greg die Black Hood schon bald wieder über. Doch dieser neueste Einsatz des Vigilanten kommt nicht ohne hohen Preis.

    Autor Duane Swierczynski spinnt die Story aus dem ersten Band mühelos weiter. Tatsächlich ist dieser zweite Arc sogar noch besser gelungen als der vorherige, der mich ja bereits überzeugen konnte. Der Flow der Geschichte ist besser, die Charaktere noch glaubwürdiger. Außerdem zeigt sich nun, dass Swierczynski die Abenteuer der Black Hood deutlich komplexer angelegt hat, als man vielleicht zunächst vermutete. Den Beweis liefert nicht zuletzt das enthaltene US-Heft11, in dem wir jenen Mann kennen lernen, der die Maske vor Hettinger trug. Und der dann später von diesem (scheinbar) erschossen wurde...

    Für Ausgabe 7 kehrt Zeichner Michael Gaydos noch einmal zurück, der gewohnt erstklassige Arbeit abliefert. Der perfekte Stil für diese Art Crime-Story, an dem sich alle nachfolgenden Künstler (abgesehen vielleicht von Howard Chaykin in Ausgabe 6) orientierten. Robert Hack folgt in Ausgabe 8 und liefert solide Zeichnungen. Gesichter und Anatomie haben mich hier stellenweise nicht ganz überzeugt. Greg Scott verpflichtete man danach als neuen Hauptzeichner. Er ist der perfekte Nachfolger für Gaydos. Nach den Ausgaben 9 und 10 pausiert er, um den dritten und letzten Arc komplett zu zeichnen. US-Heft 11 zeichnet hingegen Rick Burchett. Dessen Stil ist ein wenig cartooniger als der seiner Kollegen. Aber da es hier um den alten Black Hood geht und Burchett diesen in der Vergangenheit wohl bereits zeichnete, passt das schon.

    Alles in allem hat sich "The Black Hood" mit diesem Band für mich zu einem echten Geheimtipp entwickelt. Alle Crime-Fans sollten mal reinlesen.

    Als Bonus enthält der Band noch Ausgabe 1 von "Vampironica", was jetzt inhaltlich nicht wirklich passt.


    The Black Hood III: The Nobody Murders

    Trotz der hohen Qualität von "The Black Hood" tat sich die Serie auf dem amerikanischen Comic-Markt ziemlich schwer. Aber auch hinter den Kulissen gab es offenbar einige Probleme, wie die ständigen Verschiebungen der einzelnen Ausgaben belegen. Nach gerade mal 11 Heften startete man Volume 2 der Reihe, die mit nur 5 Ausgaben nicht besonders umfangreich daherkommt. Aber so konnte Autor Duane Swierczynski seine Arbeit wenigstens vernünftig zum Abschluss bringen.

    Nach den tödlichen Ereignissen in Band 2 kehrt der Cop, Junkie und Vigilant Greg Hettinger seinem alten Leben den Rücken. Er begibt sich nach L.A. und verbringt dort als Obdachloser seine Tage. Während er selbst völlig am Boden ist, jagt ihn unterdessen ein Killer namens "Nobody" durchs halbe Land. Dieser Wahnsinnige war praktisch der Erzfeind vom ersten Black Hood (siehe Band 2) und will sich nun den Nachfolger vornehmen. Gegen seinen Willen muss Hettinger sich also wieder die Maske überziehen. Denn Nobody vergreift sich schon bald an jenen Menschen, die Black Hood zuvor rettete. Er will quasi seine guten Leistungen wieder rückgängig machen.

    Die Story wird im Verlauf noch komplizierter, als eine spezielle Figur plötzlich wieder auftaucht, die ich hier nicht spoilern will. Swierczynski hat sich jedenfalls Mühe gegeben, die einzelnen Arcs vernünftig miteinander zu verbinden und zu einem großen Ganzen zu vereinen. Dabei bleibt der Plot durchgehend spannend. Auch der Bösewicht ist gut geschrieben und auf seine irrsinnige Weise glaubhaft. Lediglich das Ende wirkt dann ein wenig zu rasant, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

    Die Zeichnungen stammen durchgehend von Greg Scott, der einen sehr guten Job abliefert. Seine Arbeit hat mir in Band 2 zusammen mit der von Michael Gaydos auch am besten gefallen. Düster, dreckig und detailliert passt sein Stil einfach perfekt zu einer solchen Crime-Noir-Story wie es "The Black Hood" am Ende eben ist.

    Auch der Abschluss der Hood-Trilogie bekommt von mir also eine klare Kaufempfehlung ausgesprochen.

    Als Bonus enthält der Band noch Ausgabe 1 von "The Mighty Crusaders", was praktisch Archies Version der Avengers ist. Netter Service, aber auch radikaler Stilbruch.
    Geändert von Clawfinger1986 (18.10.2020 um 13:30 Uhr)

  14. #5689
    Mitglied Avatar von LaLe
    Registriert seit
    03.2016
    Beiträge
    2.324
    Mentioned
    95 Post(s)
    Tagged
    1 Thread(s)
    Ist das tatsächlich eine neue Version des Black Hood von Archie Comics, der Teil der Mighty Crusaders (dt. Das ruhmreiche Starteam) war?
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  15. #5690
    Mitglied Avatar von Clawfinger1986
    Registriert seit
    01.2020
    Beiträge
    68
    Mentioned
    24 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @LaLe
    Jepp, ist eine moderne Neuinterpretation der alten Figur. Da ich das alte Material jedoch nie gelesen habe, kann ich nicht sagen, wie viel Ähnlichkeit hier noch besteht.

  16. #5691
    Mitglied Avatar von Clawfinger1986
    Registriert seit
    01.2020
    Beiträge
    68
    Mentioned
    24 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Weird Western Tales: Jonah Hex

    Enthält All-Star Western 10-11, Weird Western Tales 12-14, 16-38 (und somit sämtliches Material mit Jonah Hex, bevor dieser seine erste eigenständige Comic-Serie bekam). Alle Cover mit Hex-Bezug sind enthalten.

    Die ersten Stories stammen (mit einer Ausnahme) von John Albano. Es handelt sich im Grunde um typische Western-Geschichten, die jedoch durch die Hauptfigur aus der Masse hervorstechen. Sein missgestaltetes Gesicht und seine Südstaaten-Uniform sind in diesem Genre kein alltäglicher Anblick. Als Kopfgeldjäger wird er für die verschiedensten Jobs angeheuert, die meistens in einer ordentlichen Schießerei enden. Eine durchgehende Storyline gibt es dabei nicht, jede Ausgabe präsentiert ein neues, abgeschlossenes Abenteuer. Allerdings arbeitet Autor Albano ein wiederkehrendes Thema in seine Geschichten ein, indem er den Unterschied zwischen Hex und der restlichen Welt anspricht. Während Hex furchtbar aussieht und redet, wirkt die Welt um ihn herum angenehm und hat bessere Manieren. Doch auf den zweiten Blick zeigt sich immer wieder, dass sich hinter dem Anschein der Zivilisation das Böse in Form von Gier, Hass und Rassismus verbirgt. Hex hingegen überrascht immer wieder mit seiner Loyalität und Großzügigkeit. Was natürlich in starkem Kontrast zu seiner Südstaaten-Herkunft liegt, die im Großteil der Literatur als grundsätzlich negativ abgestempelt wird. Besonders interessant wird dieser Kniff dann, wenn Hex Schwarze und amerikanische Ureinwohner gleichberechtigt und mit Respekt behandelt, wohingegen die anderen "zivilisierten" Weißen (sowohl Nord- als auch Südstaatler) dies nicht tun. Hier wird gekonnt mit Vorurteilen und Stereotypen gespielt.

    Obwohl es sich im Grunde um bierernste Geschichten handelt, schwingt insbesondere in den Dialog-Zeilen von Hex selbst ein dunkler Humor mit. Trotz der damaligen Auflagen ist es den Verantwortlichen auch gelungen, erstaunlich brutale Geschichten zu erzählen. Zwar muss man auf Blutfontänen verzichten, der Bodycount ist dennoch beachtlich.

    Nach John Albano übernimmt Michael Fleisher die Rolle des Autoren. Er bleibt seinem Vorgänger, was Ton und Thematik der Geschichten angeht, treu. Jedoch ändert er ein paar Spielregeln. So gibt er dem Leser einen Einblick in die Vergangenheit von Jonah Hex, was Albano niemals getan hat. Gleichzeitig stellt er Hex einen echten Bösewicht gegenüber, der gleich über mehrere Ausgaben hinweg seine Machenschaften treibt. Der erste durchgehende Nebenplot.

    Übernatürliche Elemente oder Gastauftritte irgendwelcher anderer DC-Charaktere gibt es übrigens bei beiden Autoren keine - anders als in späteren Hex-Comics. Schon damals setzte man jedoch auf massiven Einsatz des geschriebenen Südstaaten-Akzents. Wer nicht über bessere Englisch-Kenntnisse verfügt, bekommt hier vermutlich Probleme.

    Der erste Hex-Zeichner war Tony DeZuniga, dessen Bilder insbesondere bei den Bewegungen der Figuren manchmal etwas steif wirken. Er verließ die Reihe wenige Ausgaben nachdem John Albano die Geschichten nicht mehr schrieb. Seine verschiedenen Nachfolger bleiben seinem Stil jedoch treu, sodass der Wechsel für den Leser nicht weiter dramatisch ausfällt. Was die Kolorierung angeht, hat man die ursprüngliche Farbgebung beibehalten, diese jedoch deutlich gesäubert. Die Ureinwohner sehen also weiterhin so aus, als hätten sie einen extremen Sonnenbrand.

    Insgesamt hat mich doch überrascht, wie zeitlos die in diesem Band enthaltenen Geschichten sich lesen. Natürlich hat sich die Art und Weise des Storytellings über die Jahrzehnte deutlich verändert. Trotzdem lesen sich die ersten Abenteuer des Narbengesichts auch heute noch flüssig und spannend. Durch soziale Themen wie Rassismus, Frauenrechte, Todesstrafe und gierige Unternehmen kann man problemlos einen Bezug zur heutigen Zeit herstellen.

    Das Hardcover kommt in guter Qualität mit schickem Umschlag und im Überformat daher. Ein Lesezeichen, wie zum Beispiel bei der IDW Collection von den Turtles, gibt es leider nicht. Mein einziger echter Kritikpunkt wäre dann auch das nicht vorhandene Bonusmaterial. Es gibt keine Einführung, keine Hintergrundinformationen, nicht mal kurze Bios der Autoren und Zeichner haben es in den Band geschafft. Das finde ich ein wenig schade. Aber auch ohne Bonus hat mich der schicke Omnibus überzeugt.

    Jonah Hex: Shadows West


    Enthält Jonah Hex: Two-Gun Mojo 1-5, Riders of the Worm and Such 1-5, Shadows West 1-3

    Nachdem die zweite Hex-Ongoing in den 1980ern eingestellt wurde, war es eine Zeit lang ziemlich still um den Kopfgeldjäger mit dem Narbengesicht. DC entschied sich schließlich dazu, seine neuen Abenteuer über das Vertigo-Imprint zu veröffentlichen. Als Autoren verpflichtete man Joe R. Lansdale, der zwar schon einige Erfahrung im Comic-Bereich hatte, insgesamt aber eher für seine Romane bekannt war. Timothy Truman als Zeichner und Sam Glanzman als Inker setzten Lansdales Geschichten in Szene. Das Team Truman/Lansdale kam Jahre später übrigens wieder zusammen, um eine Conan-Mini für Dark Horse umzusetzen.

    Lansdale wählt für seine Hex-Stories einen etwas anderen Ansatz als seine Vorgänger. Zumindest in den ganz frühen Hex-Comics gab es keinerlei übernatürliche Elemente. Es handelte sich im Grunde um ganz klassische Western mit einer nicht ganz so klassischen Hauptfigur. In diesem Sammelband wird das Narbengesicht hingegen am laufenden Band mit Wesen konfrontiert, die nicht von dieser Welt scheinen. "Two-Gun Mojo" erzählt von einer herumreisenden Freak-Show, deren Betreiber seine neuen Mitarbeiter in Zombies verwandelt. Natürlich hält Jonah nicht sonderlich viel davon, als wandelnde Leiche in einem Zirkus aufzutreten. "Riders of the Worm and Such" geht noch viel weiter, was die Horror-Elemente betrifft. Hier bekommt es der Kopfgeldjäger mit den Nachfahren einer uralten Rasse von Würmern zu tun, die einst unterirdisch eine hochentwickelte Zivilisation gründeten. Davon sind ihre degenerierten Nachkommen jedoch sehr weit entfernt. In "Shadows West" trifft Jonah hingegen auf eine Wildwest-Show, die ein ganz besonderes Geheimnis verbirgt: Eine Frau hat sich mit einem Bärengott gepaart und zieht nun dessen Kind auf. Jonah hilft der amerikanischen Ureinwohnerin sicher zurück zu ihrem Stamm zu kommen.

    Nicht nur die Horror-Elemente, auch Lansdales Humor bringt eine gänzlich andere Note in die Geschichten. Schon in den ursprünglichen Hex-Comics war die Hauptfigur nicht auf den Mund gefallen. Sarkastische Sprüche und beleidigende Anmerkungen verteilte er praktisch genauso gern wie Kugeln. In den Vertigo-Comics wird das Ganze jedoch komplett auf die Spitze getrieben. Teilweise kann man die Abenteuer schon als Western-Horror-Comedy bezeichnen. Während ich mich davon gut unterhalten fühlte, mögen andere sich daran stören. Wer seinen Jonah Hex also lieber ernster mag, der ist hier eher nicht an der richtigen Adresse.

    Die Zeichnungen von Tim Truman werden die Leser vermutlich auf ähnliche Weise in zwei Lager spalten. Ich bin ein großer Fan des Mannes. Seine vorherige Arbeit an "Scout" prädestiniert ihn eigentlich dafür, eine Serie wie "Jonah Hex" zu zeichnen. Andere werden sich an seinem eher dreckigen Stil möglicherweise stören. Die ursprüngliche Kolorierung wurde beibehalten und wirkt daher nicht mehr ganz frisch. Einige wenige Bilder wirken zudem ein wenig unscharf eingescannt.

    Das Bonusmaterial besteht aus einem Vorwort von Lansdale selbst. Außerdem sind sämtliche Cover (auch jene der alten Trades) enthalten. Dieser Omnibus kommt leider nur im Softcover daher. Jeder, der schon mal einen Hellblazer-Omnibus aus dem gleichen Hause in der Hand hatte, weiß, was ihn erwartet.

    Alle Fans von Weird-Western, die kein Problem mit einem ordentlichen Schuss dunklen Humors haben, können hier bedenkenlos zugreifen.
    Geändert von Clawfinger1986 (21.10.2020 um 19:01 Uhr)

  17. #5692
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
    Registriert seit
    07.2006
    Beiträge
    9.660
    Mentioned
    2 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Leider schwer zu lesen.

  18. #5693
    Mitglied Avatar von Clawfinger1986
    Registriert seit
    01.2020
    Beiträge
    68
    Mentioned
    24 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @dino1
    Falls du damit meine Rezension meinst, habe ich diese bereits überarbeitet. Jetzt sollte sie eigentlich ganz normal lesbar sein. Leider spackt das Comic-Forum jedes Mal rum, wenn ich hier einen Text hineinkopiere. Hat hier jemand einen Tipp?

  19. #5694
    Mitglied Avatar von Clawfinger1986
    Registriert seit
    01.2020
    Beiträge
    68
    Mentioned
    24 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Cinema Purgatorio, Band 2: The Vast

    Autor Christos Gage erzählt die Geschichte einer Welt, die seit einiger Zeit regelmäßig von gigantischen Monstern heimgesucht wird. Ihre Anzahl nimmt immer weiter zu, außerdem verändern sie durch ihre Anwesenheit Pflanzen- und Tierwelt. Doch die Monster werden von den Menschen nicht bloß als Bedrohung, sondern auch als Chance gesehen. Ein neues Wettrüsten beginnt, nur dass die Massenvernichtungswaffen dieses Mal lebendig sind. Die Regierungen nehmen kleinere und jüngere Monster gefangen und trainieren sie für ihre eigenen Zwecke. Eine Pilotin gelangt über Umwege ebenfalls in dieses ganz spezielle Trainingsprogramm. Langsam baut sie eine Bindung zu "ihrem" Monster auf. Schon bald muss sie es in den Kampf führen.


    Zusammen mit den wunderbaren Zeichnungen von Gabriel Andrade kommt hier nicht nur ordentliches Godzilla- und Pacific Rim-Feeling auf. Die Figuren sind gut geschrieben und haben Tiefe - jedenfalls mehr als in den erwähnten Beispielen. Leider ist das ganze Spektakel dann auch schon schnell wieder vorbei und man bleibt als Leser mit dem Wunsch nach mehr zurück.

    Wie üblich stimmt von Seiten der deutschen Crew auch wieder alles. Übersetzung, Lettering, Druckqualität, etc. kann man sich nicht besser wünschen.

    Ach ja, auf die sehr einseitige Darstellung der Russen hätte ich gerne verzichten können.

    2020 Visions, Band 1: Lebensgier und La Tormenta

    "2020 Visions" wurde in den 1990ern veröffentlicht. Darin stellt sich Autor Jamie Delano die Frage, wie die Welt wohl im Jahr 2020 aussehen wird. Seiner Meinung nach ziemlich beschissen. Wie inzwischen jeder gemerkt haben dürfte, lag der gute Mann mit diesem Gefühl genau richtig.

    In "Lebensgier" werden wir in diese kranke Welt eingeführt. Ein alter Sack infiziert sich mit einem gefährlichen Virus, landet in einem Gefängnis, bricht wieder aus und erlebt noch so einiges mehr. Typisch Delano gibt es hier sehr viel Text, eine schier unendliche Anzahl an Anspielungen und versteckten Eastereggs (die Anmerkungen des Übersetzers am Ende des Bandes sprechen Bände). Die Hauptfigur philosophiert und grübelt und versucht irgendwie ihren Weg zu finden. Die Zeichnungen von Frank Quitely gefallen ebenfalls sehr gut.

    Dann liefert man auch gleich noch die zweite Storyline "La Tormenta". Im Grunde handelt es sich um einen klassischen Crime-Comic aber eben im besonderen Setting von 2020 Visions. Auch die Hauptfigur dürfte so manchen Leser überraschen. Warren Pleeces Zeichnungen wirken hier deutlich dreckiger und unruhiger als z. B. bei "Incognegro". Aber das passt zur Story.

    Wer auf Comics der anderen und intelligenten Art steht und den ewig gleichen Mainstream aus den großen Verlagshäusern satthat, sollte definitiv ein Auge auf "2020 Visions" werfen.
    Geändert von Clawfinger1986 (23.10.2020 um 17:37 Uhr)

  20. #5695
    Mitglied Avatar von JRN
    Registriert seit
    12.2001
    Beiträge
    2.304
    Mentioned
    164 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

  21. #5696
    Mitglied Avatar von Clawfinger1986
    Registriert seit
    01.2020
    Beiträge
    68
    Mentioned
    24 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Baltimore-Omnibus I

    Die Autoren Christopher Golden und Mike Mignola haben sich zusammengetan und eine neue Reihe von Horror-Comics erschaffen. Nun liegt "Baltimore" auf Englisch auch komplett in zwei schönen Hardcover-Sammelbänden vor.

    Lord Henry Baltimore wird während eines Gefechts im Ersten Weltkrieg schwer verwundet und verliert dabei sein Bein. Als er schwer verletzt auf dem Schlachtfeld liegt, von Feind und Freund für tot gehalten, wird er Zeuge eines unglaublichen Vorfalls: Eine Horde Vampire fällt über die Gefallenen her. Baltimore wehrt sich gegen die Monster, was eine schreckliche Verkettung von Ereignissen nach sich zieht. Denn der von ihm verletzte Vampir rächt sich, indem er Baltimores komplette Familie auslöscht. Woraufhin Baltimore selbst als tragischer Monsterjäger durch die Welt zieht, immer auf der Suche nach jenem Vampir, den er damals auf dem Schlachtfeld verwundete.

    Mit dieser so simplen wie ausreichenden Hintergrundgeschichte beginnt die Baltimore-Saga. Eine klassische Rache-Story, die mit übernatürlichen Wesen und Magie angereichert wird. Natürlich wird der Plot noch ein wenig komplexer, mit der sich ausbreitenden Pest und der Inquisition auf Baltimores Fersen. Auch kommen einige Nebenfiguren wie zum Beispiel ein Journalist hinzu. Doch die Abenteuer hängen eher lose zusammen, ein größerer Kontext ist lange Zeit nicht zu sehen. Was überhaupt nicht negativ gemeint ist, sondern sehr angenehm zu lesen ist. Durch dieses Konzept der Einzelabenteuer und dem Fokus auf einen absoluten Einzelgänger als Hauptfigur hebt sich Baltimore nämlich gut vom inzwischen sehr überfrachteten Hellboy-Universum ab. Es werden sowohl kürzere als auch längere Abenteuer erzählt.

    Mit der Story "The Infernal Train" ändert sich dann die Herangehensweise der Autoren etwas. Es wird ein wenig überzeugender Hauptplot um einen Dämon gesponnen, den dessen Anhänger natürlich auf die Welt loslassen wollen, damit er diese unterjocht. Allerdings beginnt diese Geschichte erst richtig in Omnibus 2, in diesem Band werden bloß die ersten Puzzleteile enthüllt. Ohne zu spoilern: Die Fortsetzung lohnt sich nicht wirklich, die Qualität von "Baltimore" fällt in der zweiten Hälfte der Reihe stark ab. Ich verweise auf meine entsprechende Rezension im Anschluss.

    Das sollte einen als Horror-Fan jedoch nicht davon abhalten, diesen wirklich gelungenen ersten Band zu lesen. Tatsächlich schließt man die ursprüngliche Rache-Story hier bereits vollständig ab. Wodurch man wiederum als Leser auch problemlos auf Band 2 verzichten kann.

    Die Zeichnungen stammen allesamt von Ben Stenbeck, der die perfekte Wahl für diese Art Story ist. Seine Zeichnungen verbreiten eine sehr gelungene Horror-Atmosphäre. Auch das Design der verschiedenen Kreaturen ist spitze. Dave Stewarts' Farben bringen nochmal zusätzliches Flair in die ganze Sache.

    Alles in allem kann Omnibus 1 von "Baltimore" jedem Horror-Fan empfohlen werden, der auf der Suche nach atmosphärischen Abenteuern ist. Und der keine Lust auf mit Charakteren und etlichen Subplots überfrachtete Geschichten hat.

    Baltimore-Omnibus II

    Im ersten Omnibus hielt man die Abenteuer von Lord Henry Baltimore bewusst simpel: Ein Mann, der sich an einem Monster rächen will, das seine Familie getötet hat. Auf der Suche nach seinem Ziel bewegt sich Baltimore über den halben europäischen Kontinent und erledigt eine übernatürliche Gefahr nach der nächsten. Zum Ende hin zeigten sich allerdings bereits erste Tendenzen, dass die Autoren noch ein wenig mehr mit der Figur vorhatten. Nachdem man diesen zweiten Band gelesen hat, stellt sich jedoch die Frage, ob die Fortsetzung wirklich nötig gewesen wäre...

    Nachdem Baltimore also sein Ziel erreicht hat und seine Rache am Vampir nahm, tut er sich mit einer Gruppe anderer Kämpfer zusammen. Ihre Aufgabe besteht darin, die Wiederauferstehung des Red King zu verhindern. Ein Dämon, der die Welt zerstören/erobern will. Bereits die Idee, den Einzelgänger Baltimore plötzlich zum Teil einer Gruppe zu machen, fühlt sich nicht richtig an. Es findet einfach keine natürliche Entwicklung in diese Richtung statt. Als Leser wird man einfach mit den vollendeten Tatsachen konfrontiert. Ein Problem, das im Verlauf noch ein weiteres Mal auftreten wird. Alle Hellboy-und BPRD-Leser wissen jedenfalls, was sie erwartet. Viel zu viele Charaktere, die sich gegenseitig im Weg stehen und verhindern, dass die Geschichte in die Gänge kommt. Stattdessen werden die Seiten mit langweiligen Action-Szenen und größtenteils komplett sinnlosen Dialogen gefüllt. Durch die ziemlich schlechte Einführung der vielen neuen Figuren, kommt auch keinerlei Bindung zwischen dem Leser und den Protagonisten zustande.

    Auch die vielen Parallelen zur Hellboy/BPRD-Saga nerven. Im Grunde liest sich "Baltimore" in diesem zweiten Omnibus wie eine ebenso billige wie unnötige Kopie des Ganzen. Die wenig überzeugenden Bösewichter, die weinerlich und schwach wirken, anstatt beeindruckend oder mächtig rüberzukommen, tun ihr Übriges dazu.

    Mit der letzten Storyline "The Red Kingdom" schmiert "Baltimore" dann jedoch komplett ab. Der Status quo wird erneut komplett geändert. Plötzlich befindet sich die Welt in einem neuen Weltkrieg, sämtliche bekannte Figuren finden sich in neuen Positionen/Rollen wieder. Es werden sogar nochmal neue Charaktere eingeführt, als wäre das Geschehen nicht schon völlig überladen von handelnden Personen. Wer mit dem Finale von "Hellboy" seine Probleme hatte, wird bei "Baltimore" nicht glücklicher werden. In meinen Augen komplett lieblos, wird hier auf wenigen Seiten der letzte Kampf gegen den Red King abgefrühstückt.

    Als wirklich positiv bleiben im Grunde nur die gelungenen Zeichnungen von Peter Bergting und Ben Stenbeck im Gedächtnis. Auf Story-Ebene ist dieser zweite Baltimore-Omnibus anfangs durchschnittlich, um zum Ende hin dann komplett abzuschmieren. Meiner Meinung nach hätte man die Baltimore-Saga nach den ersten vier Trades beenden sollen.
    Geändert von Clawfinger1986 (25.10.2020 um 15:27 Uhr)

  22. #5697
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Baltimore 1 fand ich super (genau wie den Roman), Band 2 dann nur noch gut. So kritisch wie Du wäre ich da nicht, aber deutlich schwächer als der Erste ist der Zweite schon.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  23. #5698
    Mitglied Avatar von Clawfinger1986
    Registriert seit
    01.2020
    Beiträge
    68
    Mentioned
    24 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Last Stop on the Red Line

    Im Herzen ist "Last Stop on the Red Line" ein Thriller mit übernatürlichen Elementen. In der U-Bahn kommt es zu mehreren Morden. Detective Torres wird auf die Fälle angesetzt. Zufällig lernt sie den Obdachlosen Yusef kennen. Der wiederum leidet an schlimmen Albträumen. In denen sieht er, wie die Morde in der U-Bahn geschehen - aus der Sicht der Opfer. Nur werden sie nicht von einer gewöhnlichen Person umgebracht, sondern von Monstern...

    An sich habe ich kein Problem mit komplizierten Plots, die den eigenen Verstand fordern. Doch "Last Stop on the Red Line" ist eindeutig unnötig kompliziert, noch dazu wird die Story auf extrem konfuse Weise erzählt. Das fängt schon bei der Einführung in die Geschichte an, nach der man erst einmal gar nichts mehr versteht. Im späteren Verlauf kann man sich halbwegs zusammenreimen, was der Autor denn jetzt eigentlich sagen wollte. Spaß macht das ganze jedoch keinen. An dieser Stelle muss auch gesagt werden, dass die Zeichnungen von Sam Lofti im Bereich Storytelling regelmäßig zu wünschen übrig lassen. Oft ist einfach nicht klar, was denn jetzt gerade eigentlich geschieht.

    Autor Paul Maybury hat seine Geschichte zudem viel zu sehr mit unnötigen Nebenfiguren und -Plots überfrachtet. Eheprobleme, Schulprobleme, Familienprobleme, der Anschlag auf den Boston Marathon, eine Tochter, die Selbstmord begehen will... Nichts davon trägt irgendwas zur Story bei. Stattdessen steht dieser Ballast der Geschichte sogar im Weg, der an sich bereits nicht leicht zu folgen ist. Da die Einführung sämtlicher Figuren wirklich wenig gelungen ist und durch die Masse an Charakteren kaum jemand Platz zum Atmen hat, kann man als Leser auch keine Verbindung zu ihnen aufbauen. Was die ganzen Nebenhandlungen und Hintergrundinformationen nur noch umso überflüssiger macht.

    Positiv im Gedächtnis verbleiben die gelungenen Exkursionen in Yusefs Fantasie-Welt und das Design der Monster. Auch das grundlegende Konzept überzeugt. Zusammenfassend ist "Last Stop on the Red Line" aber leider ein überfrachteter Comicband, der einfach zu viel auf einmal will.

    Dejah Thoris: Gardens of Mars

    Enthält Dejah Thoris (2018), 0-5

    Vor einigen Jahren verpflichtete Dynamite die bekannte Star-Autorin Amy Chu gleich für mehrere Comic-Serien. Neben "Red Sonja", "Green Hornet" und "KISS" versuchte sich Chu auch an "Dejah Thoris".

    Die Story spielt dabei noch vor dem ersten Mars-Roman von ERB: Dejah Thoris ist die Prinzessin von Helium auf der Welt Barsoom (Mars). Doch diese Welt liegt im Sterben, da sämtliche Wasserreserven zur Neige gehen. Früher konnten die Marsianer mittels Technologie einfach neues Wasser erschaffen, doch das Wissen rund um diese Fähigkeit ist im Verlaufe der Jahrhunderte verloren gegangen. Angeblich soll sich jedoch an einem Ort namens Ephysium die Lösung für das Rätsel der Wasser-Erschaffung befinden. Dejah beschließt gegen den Willen ihres Vaters und Großvaters auf die Suche nach der Stadt zu gehen. Nachdem sie und ihre kleine Expedition diverse Gefahren überstehen, landen sie in einer Ruine, in welcher sich viele Ausgestoßene der vierarmigen, grünen Marsianer zusammengefunden haben. Tatsächlich liegen die Ruinen direkt über der gesuchten Stadt Ephysium...

    Chu hat im Vorhinein definitiv ihre Hausaufgaben gemacht, sodass sich "Gardens of Mars" problemlos in die größere Mars-Saga einfügt. Sie baut etliche Details wie Figuren und Völker in die Story ein, um ein passendes Gefühl bei den Fans zu erzeugen. Auch das hohe Tempo der Geschichte passt zu den original Mars-Romanen aus der Feder von ERB. Gleichzeitig fungiert Dejah Thoris bei ihr als Friedensstifterin zwischen den verschiedenen, verfeindeten Völkern. Denn wollen sie den Mars als Welt noch irgendwie retten, müssen sie alle zusammenarbeiten anstatt gegeneinander. Dejahs Kampf gegen Vorurteile und Ignoranz fällt dabei genauso schwer aus wie ihr Kampf gegen Weiße Affen oder Pflanzenmänner.

    Als Zeichner fungiert Pasquale Qualano, der seinen Job wirklich gut macht. Die Story bietet ihm Gelegenheit, einige ziemlich beeindruckende Bilder zu schaffen. Seine visuelle Umsetzung von Barsoom kann man nur als absolut überzeugend bezeichnen.

    Weitergeht es in Band 2: "Dejah Rising"



    Geändert von Clawfinger1986 (26.10.2020 um 19:18 Uhr)

  24. #5699
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    DEN Band 4: Die versunkene Welt – Die phantastische Welt des Richard Corben 4



    Ob in der Luft, unter Wasser oder mit festem Boden unter den Füßen, auf allen Ebenen geht es gewaltig rund, wenn wir von Richard Corben zu Beginn dieses vierten DEN-Abenteuers mitten in die Schlacht geworfen werden. Wer denkt, dass es nach diesem Powerstart etwas ruhiger weiter geht hat sich gewaltig geschnitten, denn diese Rescue and Escape Story entwickelt sich zu einer atemlosen, actionbepackten Hatz ohne Ruhepause.


    Nach dem schon enorm starken dritten Band ein weiteres Highlight in der DEN-Saga. Das Ende hat mich dann allerdings ein wenig verwirrt, denn das fühlt sich dermaßen rund und sowas von nach Abschluss an, dass ich mich doch frage, wie es in den nächsten beiden DEN-Bänden, die in der Kollektion noch kommen, denn noch weiter gehen wird. Ich bin jedenfalls reichlich gespannt!

    8,5-9/10





    Titel: Spawn Origins Collection – Band 15

    Verlag: Panini (US: Image)

    Format: 444 Seiten im großformatigen Hardcover

    Inhalt: US-Hefte #179 -196

    Autoren: David Hine; Brian Holguin; Todd McFarlane

    Zeichner: Bing Cansino; Greg Capullo; Brian Haberlin; Rob Liefeld; Mike Mayhew; Whilce Portacio

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Die längste unabhängige Comic-Serie der Welt in chronologischen Sammelbänden! Spawn Al Simmons muss seinen ärgsten Feind bekämpfen – den Dämon in seinem Inneren, dem er seine Macht verdankt. In einem unvergesslichen Meilenstein der SPAWN Historie geht eine Ära für Todd McFarlanes Antihelden zu Ende und alles verändert sich…

    1992 ließ der legendäre Autor und Zeichner Todd McFarlane seinen Kult-Antihelden Spawn auf die Welt los – danach war nichts mehr so wie zuvor.

    Al Simmons, ein Agent der Regierung, war von einem Kollegen ermordet worden. Nachdem er in den Tiefen der Hölle wieder zum Leben erweckt wurde, kehrte er als Spawn-Krieger auf die Erde zurück und beschützte fortan die Obdachlosen in den dunklen Gassen New Yorks – immer auf der Suche nach Spuren seiner Vergangenheit. Allmählich lernte er, die außergewöhnlichen Kräfte zu bändigen, über die er nun verfügte, und gleichzeitig begann er zu begreifen, auf was er sich eingelassen hatte – und was er dafür aufgeben musste.

    In Spawn Origins 15 beendet Al Simmons den Krieg, den er seit langer Zeit mit Himmel und Hölle führt, auf denkbar spektakuläre Art und Weise. Und eng damit verbunden ist der Auftritt von „Patient 47“ alias Jim Downing. Der ist nach mehreren Jahren im Koma plötzlich erwacht und niemand weiß etwas über seine Vergangenheit. Doch schnell zeigt sich, dass auch finstere Mächte Interesse an ihm haben …


    Just my 2 Cents:
    Na wenn das mal keine Ansage seitens Panini ist. 18 Hefte Spawn auf satten 444 Seiten, damit ist der Band ja schon locker auf halbem Wege zu einer Omnibus-Ausgabe! Bei all der Freude über dieses mächtige Paket heißer Höllen-Action beginnt die fünfzehnte Origins Collection doch etwas wehmütig, gibt sich doch Autor David Hine persönlich die Ehre um sich nach seinem wahrlich denkwürdigen Armageddon-Run vom höllischen Heißsporn und uns Lesern zu verabschieden, erwarten uns doch in diesem weltexklusiven fünfzehnten Band der Spawn Origins Collection seine (zumindest vorerst?) letzten Arbeiten an der längsten Independent-Comic-Serie aller Zeiten. Aber was nützt Wehmut und Traurigkeit, wenn man ein solches Brett düsterer Horror-Antiheld-Action vor sich hat? Auf geht’s – zuerst einmal in eine Hölle ganz besonderer und auch heute noch hochaktueller Art – die Hölle des Krieges…

    US-Heft #179 – War Spawn
    Der erste Weltkrieg war äußerst grausam, ist ganz harter Tobak, aber auch ein absolut faszinierendes Setting, wie ich finde. Mit welcher Mischung zwischen Feingefühl, Bildgewalt und grausamem Horror dieser Hintergrund mit der Story eines damaligen Hellspawns verwoben wird und in einem wahnsinnsfinale auch noch der Link zu unserer Familie Simmons geschlagen, das ist schon ein absolutes Meisterstück. Eins der besten Spawn-Einzelhefte bis hierhin möchte ich behaupten.


    US-Heft #180 – Der Köder
    Weiter geht es in grandiosen Bildern und der kleinen Cyan, mittlerweile im Teenageralter, und bösen Vorahnungen, die sie beschleichen. Dass an solchen Visionen im Spawn-Verse zumeist was dran ist bewahrheitet sich auch hier, wenn die Hexe Nyx mit aller Macht um Spawns Leben und Seele fightet. Nach einigen Einblicken in Als Seelenleben gipfelt das Heft in einem harten Cliffhanger.

    US-Heft #181 – Die Goldene Zeit
    Bevor die Story nahtlos an Heft #180 anschließt verwöhnt uns Brian Haberlin erstmal mit einem absoluten Eye-Candy Cover, was für ein grandioses Werk! Der Rest des Heftes ist dann ein einziger, erschreckender Horror-Alptraum. O Mann, ich mag es echt wenn die Reihe mal so richtig weg vom Heldengedöns und typischen Actionwegen kommt um voll in die Horror-Kiste zu greifen.

    US-Heft #182 – Böses Blut
    Böses Blut startet mit einigen dieser Super-Cloe-Ups, die an Spawn schon von Beginn an so extrem gefeiert habe. Die gehören einfach zum Spawn-Artwork wie die der Bacon auf den Burger. Dass mich auch der nächsten Seite aber erstmal ein paar Fußball-Boobs aus dem Spawn-Suite anglotzen hat mich doch erstmal dezent verwirrt. Nicht, dass ich etwas gegen üppig bestückte Damen hätte, immerhin lese ich gerne Corben, aber an der Stelle war das jetzt doch etwas verwunderlich. Um Euch die Überraschung nicht zu verderben werde ich über den weiteren Verlauf und die Mega-Wendung zum Finale mal nix schreiben.


    US-Heft #183 – Verwandlungen
    So sexy wie in den prickelnden Momenten eines Vampir-Films geht es los, wenn Al und Wanda eine ganz besondere Person kennenlernen. Dass Mammon wieder mal mit von der Partie ist kann ja nichts Gutes heißen. Ob es Cyan mit der Unterstützung von Nyx gelingt die Figuren auf dem Schachbrett in eine bessere Position zu rücken?

    US-Heft #184 – Das Ende
    Was soll ich sagen? Eine mächtige Entladung der zuvor aufgebauten Spannungen. Fette Action, mächtige und effektvolle Magie, und der Titel ist nahezu Programm, läutet er selbiges doch gnadenlos ein.

    US-Heft #185#196 Endspiel Teil 1-12
    OK, zu diesem fetten Final-Run etwas zu schreiben ohne groß zu spoilern ist nahezu unmöglich, da einfach so viele und vor allem große und einschneidende Veränderungen stattfinden, die uns schätzungsweise noch lange begleiten werden. Der folgende Abschnitt ist also mit Vorsicht zu genießen. In Spoiler-Tags setze ich das mal trotzdem nicht, denn immerhin startete der einjährige Storyarc schon vor ziemlich genau 12 Jahren im Oktober 2008, da kann man ja nicht mehr wirklich von „Spoilern“ reden – im Zweifel lasst Ihr aber einfach die nächsten 2 Absätze aus.



    Al Simmons bereitet dem Spuk ein Ende. Er macht Feierabend, und zwar auf eine deutlich endgültigere Art und Weise als bisher. Das beeindruckende Ergebnis seiner fristlosen Kündigung dürfen wir am Ende des ersten Heftes dieses prächtigen, abwechslungsreichen und Horrorgeladenen Kapitels der Spawn-Historie bewundern. Doch zuvor dürfen wir miterleben wie in einem Krankenhaus am anderen Ende von New York ein Mann namens Jim Downing aufwacht. Das wäre an sich ja nichts weiter Besonderes, wenn wir uns denn sicher sein könnten, dass das sein wahrer Name ist, denn den scheint niemand so wirklich zu kennen. Immerhin lag der auch „Patient 47“ genannte Mann seit seiner Einlieferung vor mindestens vier Jahren im Koma. Die beunruhigenden Visionen, Flashbacks, Träume oder was auch immer es ist, was ihn da seit seinem Erwachen heimsucht, behält er natürlich vorerst für sich. Ebenso ist nicht klar, ob diese Dämonen aus seinem Inneren kommen, von außen auf ihn eindringen, Geister der Vergangenheit sind oder zukünftiges Unheil ankündigen.

    Irgendwer hatte anscheinend den Auftrag jemand Mächtiges über das Erwachen von Jim zu informieren. Weshalb sich dieser Informant nach seinem Telefonat eine Kugel in den Schädel jagt ist schon mal äußerst mysteriös. Als beim ersten großen Clash zwischen Patient 47 und seinen Dämonen das gesamte Krankenhaus abfackelt wird es aber erst richtig seltsam und undurchsichtig. Wer sind die Leute, die ihm nachstellen, als er von seiner netten Krankenschwester mit nach Hause genommen wird? Was hat es mit den vermeintlichen Wunderheilungen auf sich, die in dem Krankenhaus stattfanden in das Jim verlegt wurde, nachdem das erste abgebrannt war? Wird er weitere Erinnerungsbruchstücke aus seiner Vergangenheit freilegen können? Und während in den Straßen die Schlachten zwischen Vampiren, Engeln und Dämonen wie dem Clown und dem Freak immer blutigere Züge annehmen fragt sich Jim Downing nur, was zur Hölle da aus ihm herauswächst!?!


    Wow! Was für ein wilder Ritt! Düstere Action und Horror-Bilder von Anfang bis Ende. Wirkliches Vorangehen einer tatsächlich undurchsichtigen und fesselnden Story. Der Mann auf dem der Fokus liegt birgt enormes Potential und weiß sofort mein Interesse zu wecken. Trotz all der Neuerungen werden einige alte Bekannte eingestreut, quasi als Goodie, und Sam & Twitch sind ebenfalls mit von der Partie. Das Artwork ist sicher nicht jedermanns Sache, aber ich find’s geil. Die Zeichnungen sind aufgrund der wechselnden Künstler sehr variationsreich, aber stets enorm stimmungsvoll. Kühl und unbequem wo es die Situation erfordert, warm und wunderschön an den seltenen Stellen, an denen sowas passt, hart und brutal, wenn es das Drehbuch verlangt. Ich hoffe es geht so weiter, kann es nach dieser nahezu perfekten Ladung Hellspawn gar nicht erwarten!

    - - - S T O P - - -
    An dieser Stelle kommt allerdings erst mal wieder ein kleiner Break in die Spawn Ongoing, denn nach der empfohlenen Reading Order steht mal wieder ein kleiner Abstecher an, und zwar zu den ersten fünf Heften von Haunt. Diese hat Panini dankenswerterweise bereits passend in einem Paperback bereitgestellt. Ganz allgemein wird uns die 28 Hefte umfassende Serie von Mister „The Walking Dead“ Robert Kirkman jetzt eine Weile beim Spawn-Run begleiten, denn bis Spawn #224 werden wir immer mal wieder einige Haunt-Hefte einschieben.
    - - - S T O P - - -

    Ihr habt es sicher gemerkt, ich bin mal wieder vollends begeistern von diesem höllisch heißen Spawn-Paket. Danke Panini für diese spektakulären 444 Seiten und auch dafür, dass Ihr die Origins Collection bei uns weiterführt. Ganz großes Kino und gerade dieser Band war für mich ein absolutes Highlight im Spawn-Verse!

    9,5/10

    PS: Was mich gerade bei so einem Band mit häufig wechselnden Zeichnern etwas stört ist, dass auf der Inhaltsseite zu Beginn nicht explizit angegeben ist welcher Autor und welcher Zeichner an welchem Heft mitgewirkt hat. Das ist z.B. bei den Conan Omnibus-Ausgaben besser gelöst. Aber nach einer freundlichen Anfrage bei Panini soll sich auch das ab Band 17 bessern.



    DEN Band 5: Kinder des Feuers – Die phantastische Welt des Richard Corben 9



    Corbens Art und Weise Wasser und dessen Bewohner zu Zeichnen hat mir schon in Splitters Creepie-Band absolut fasziniert. Dass die fünfte Runde DEN mit Delfinähnlichen Neewalen beginnt sorgt also schon mal für den ersten Eye opener. Diese Neewale werden, genau wie Lord Zeg von seiner Burg aus, Zeuge wie etwas ins Aus den Tiefen des Alls auf die Küste und ins Meer stürzt. Irgendwelche seltsam leuchtenden, scheinbar auch recht schmackhaften Eier und eine Art Rettungskapsel, aus der sich eine äußerst muskulöse Person befreit, welche einen an ein Skelett erinnernden Typen mit sich schleift.


    Ab hier beginnt für die beiden Flüchtlinge mit der unverständlichen Sprache eine actiongeladene Tour de Force die prima unterhält und vor allem üppiges Corben-Artwork vom Feinsten zu bieten hat. Allerdings stellt sich mir ständig die Frage, wo denn nun eigentlich DEN abgebleiben ist? Auch bei der zweiten Story, die mit Gladiatorenkämpfen zwischen roten und blauen muskelbepackten Körpern beginnt und in einer waschechten Revolution gipfelt, bleibt für mich unklar, ob das ganze als Vorgeschichte dienen soll, oder sich einfach an einer ganz anderen Stelle in DENs Welt abspielt. Kurzzeitig, nach dem äußerst blutigen Gewaltgipfel des Bandes, war ich sogar fast der Überzeugung DENs Geburt beizuwohnen, bis der dann doch noch in Lebensgröße in Erscheinung tritt. Sehr undurchsichtig das Ganze.


    Man beachte das grandiose Spiel der Rückenmuskulatur, Corben at it’s best.


    Also entweder bin ich zu blöd, war zu unaufmerksam, oder Corben hatte einfach noch ein paar Coole Ideen und da sich DEN so gut verkauft hat er dem Kind einfach diesen Namen gegeben und den muskulösen Glatzkopf am Ende einen Gastauftritt absolvieren lassen, fertig. Wer weiß? Auf jeden Fall äußerst unterhaltsam mit grandioser Corben-Kunst ausgestattet, aber für mich kein richtiger DEN. Hätte man vielleicht nach Band vier wirklich beenden sollen?

    7/10



    Valerian & Veronique Gesamtausgabe 4



    Die ersten beiden Alben des vierten Bandes der Gesamtausgabe um die beiden sympathischen Agenten hatte ich ja bereits genossen, jetzt wurde es endlich mal Zeit für die zweite Hälfte.


    Die Geister von Inverloch & Die Blitze von Hypsis

    Hach, Schottland und die Highlands! Schon mit dem Opening hat mich der Band gefangen genommen, liebe ich doch die Landschaft, die Kultur und die Menschen dort. Während sich Veronique die Landschaft bei Reitausflügen genießt und auf den nächsten Auftrag wartet betätigt sich Valerian am anderen Ende der Galaxie als Großwildjäger, ist er doch auf einer Mission zur Akquirierung eines Verbündeten, die sich als ungemein schwierig herausstellt. Abgesehen von dieser spannenden und auch humorvollen Szene bleibt der Band aber ehrlich gesagt über weite Strecken recht Inhaltslos. Alles plätschert so langsam vor sich hin, während sich alle relevanten Charaktere nach und nach im schottischen Hochland einfinden. Aus London und Virginia treffen Helfer ein und auch die drei lustig/gierigen Shinguz sind wieder mit von der Partie. Für den geneigten Fan der Popkultur und der neunten Kunst gibt’s es schöne Seitenhiebe auf E.T. und die Peanuts zu entdecken und sogar Bilal durfte ein Panel beisteuern, wenn ich mich nicht irre. Das macht alles echt Spaß, kann aber nicht wirklich darüber hinwegtäuschen, dass in dem Band kaum was passiert. Wenn ich nicht direkt mit dem nächsten hätte weiter machen können wäre ich schon ein wenig enttäuscht gewesen.


    Aber zum Glück besteht dieses Problem in der vorliegenden Gesamtausgabe ja nicht, und so ging es gleich nahtlos weiter. Über einen Mangel an Story kann man sich dann im zweiten und finalen Teil der Geschichte auch wirklich nicht mehr beklagen, denn hier geht es Schlag auf Schlag, das Tempo wird also deutlich angezogen und auch der eigentliche Auftrag wird endlich klarer! Viel möchte ich dazu auch gar nicht spoilern, aber alleine das an alte Geistergeschichten erinnernde Seemannsgarn vor der Kulisse der schroffen Küste Schottlands lässt mein Herz himmelhoch jauchzen. Der letzte Akt und das beinahe schon philosophisch anmutende, halboffene Ende, welches reichlich Platz für Interpretationen lässt – ja, das ist dann mal wirklich gehaltvoll und ein krasser Gegensatz zu dem fast schon leer anmutenden ersten Band. Die Blitze von Hypsis ist für mich ein strahlendes Highlight meiner bislang gesichteten Valerian-Bände und in direkter Verbindung damit werden auch die Schwächen des Vorgängers nahezu komplett ausgemerzt. Deshalb kann ich den Zweiteiler auch nur als Gesamtwerk bewerten, denn ein Band macht ohne den Anderen keinen Sinn.

    9/10



    DEN Band 6: Der Preis der Erinnerung – Die phantastische Welt des Richard Corben 11



    Der sechste und letzte Band um den wohl bestückten Muskelprotz (zumindest in dieser Collection) beginnt wieder deutlich vertrauter. Zwar scheint unser Held unter partiellem Gedächtnisverlust zu leiden, jedoch ist er wenigstens von Seite 1 an mit am Start, gewandet in seinen hellen Umhang, den er trug als er sich auf machte zu alter Stärke zurückzufinden. Auf der Suche nach DENs Erinnerungen geht es gleich von Beginn an alles andere als Zimperlich zur Sache, wenn die ersten Schädel zerschmettert werden. Im weiteren Verlauf gibt es ganz Corben Typische, trashig-brutale Sci-Fi/Fantasy-Action mit viel nackter Haut zu bewundern. Dabei wird sowohl mit, als auch gegen Dinosaurier gefightet, sagenhafte Wolkenstädte werden ebenso besucht wie uralte Monumente, widerliche Kannibalen entlarvt und sogar die ein oder andere hochdramatische Szene hat der Meister eingeflochten.


    Ein weiteres Beispiel für Corbens große Kunst.


    Grund zur Kritik gibt es diesmal aber leider auch, vor allem am Artwork. Denn da gibt es tatsächlich einige Seiten, auf welchen die Panels wie Screenshots aus einem enorm billigen (oder eben alten) Third-Person-Shooter wirken. Klar hat Corben immer gerne mit den verschiedensten Techniken experimentiert und war in der Richtung vielleicht sogar eine Art Vorreiter, unter großer Kunst verstehe ich allerdings etwas deutlich Anderes. Da sah das alte Ägypten bei Serious Sam deutlich ansprechender aus.


    Zwei unrühmliche Panels aus dem Finale von DEN.


    Das war es also mit DEN, zumindest was diese Collection angeht. Ich meine mal irgendwo gehört zu haben, dass es in den USA noch einen siebten Band gab, ist das korrekt? Die erwähnten Aussetzer in der Optik geben einen Abzug in der B-Note, vom Storytelling gehört der Band aber zu den stärkeren der Reihe wie ich finde, also gleicht sich das in etwa aus. Dennoch bin ich noch immer der Meinung, dass Band 4 ein schöner Abschluss gewesen wäre.

    7,5/10

    So, jetzt gibt es erstmal eine kleine Corben-Pause. Mal schauen was ich mir dann als nächstes von ihm aus dem Regal ziehe.

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  25. #5700
    Mitglied Avatar von Clawfinger1986
    Registriert seit
    01.2020
    Beiträge
    68
    Mentioned
    24 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Dejah Thoris: Dejah Rising


    Enthält Dejah Thoris (2018), 6-10


    Nach den Abenteuern im ersten Band "Gardens of Mars" nimmt Dejah Thoris nun Teil an der Jungfernfahrt des neuesten und modernsten Schiffs von Helium. Was eigentlich ein simpler Expeditionsausflug werden sollte, entpuppt sich schon bald als sehr viel gefährlicher. Attentate, Verräter, politische Intrigen, Piraten, geheime Waffen und Räumlichkeiten an Bord des Schiffes. Und dann hängt Dejah auch noch ein Verehrer aus der Crew im Nacken...

    Erneut bettet Autorin Amy Chu ihre Geschichte gelungen in den größeren Mars-Zyklus von ERB ein. Tatsächlich verschmelzen das Ende von "Dejah Rising" und der erste Mars-Roman direkt miteinander. Insgesamt handelt es sich um ein gelungenes Prequel - stimmig und temporeich.

    Für die Zeichnungen ist erneut Pasquale Qualano zuständig, der in diesem zweiten Band sogar noch einen drauflegt. Gerne hätte man seine Darstellung von Barsoom, seinen Bewohnern, Schiffen und Städten noch häufiger gesehen. Doch leider endet diese Reihe auch schon mit dem vorliegenden Band.

    Wyrd

    Pitor Wyrd kann nicht sterben. Egal, wie sehr man es auch versucht, er überlebt einfach alles. Dementsprechend nützlich ist er für die amerikanische Regierung. Diese engagiert ihn immer wieder, um die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Im ersten Abenteuer soll er zum Beispiel einen Supersoldaten im Ostblock aufhalten. Danach nimmt er es mit einem korrupten britischen Regierungsvertreter, einem superstarken Kind und einem Werwolf-Hollywood-Produzenten auf.

    Der Name ist Programm, die Fälle von Wyrd sind wirklich seltsam. Autor Curt Pires präsentiert die Abenteuer seines Helden dabei mit sehr viel schwarzem Humor. Alle genannten Beispiele nehmen entweder die Realität oder andere Comic-Bücher auf den Arm. Das allerdings auf sehr unterhaltsame Art und Weise. Ebenso unterhaltsam ist Wyrd selbst, der permanent versucht, sich umzubringen - und es natürlich nicht schafft. Im Hintergrund wird währenddessen ein größerer Gesamtplot gesponnen, den man Ausgabe für Ausgabe stückchenweise präsentiert bekommt. Dabei springt die Story auch gerne durch verschiedene Zeitebenen.

    Die Zeichnungen von Antonio Fuso zusammen mit der Kolorierung von Stefano Simeone sind eine echte Augenweide. Hier wird keine Standard-Kost geboten, sondern eine ganz eigene optische Erfahrung, die perfekt zum Inhalt passt.

    Am Ende des Bandes gibt es noch einige Bonus-Geschichten mit Wyrd, gezeichnet von verschiedenen Künstlern. Außerdem ein längeres Interview mit den Verantwortlichen.

    Mein einziger Kritikpunkt: Die Story endet offen, ein zweiter Band ist nicht in Sicht. Sehr gerne hätte man mehr von Pitor Wyrd und seinen Abenteuern gelesen...
    Geändert von Clawfinger1986 (28.10.2020 um 18:47 Uhr)

Seite 228 von 410 ErsteErste ... 128178218219220221222223224225226227228229230231232233234235236237238278328 ... LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  

Das Splash-Netzwerk: Splashp@ges - Splashbooks - Splashcomics - Splashgames
Unsere Kooperationspartner: Sammlerecke - Chinabooks - Salleck Publications - Splitter - Cross Cult - Paninicomics - Die Neunte
Comicsalon Erlangen
Lustige Taschenbücher