Die nachfolgenden Informationen sind von von Lars F. Richter, Hamburg erarbeitet worden, der die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung gegeben hat.
Nähere Informationen erhält man auf seinen Internetseiten:
http://www.butler-parker.net/

Erinnern Sie sich noch an Butler Josuah Parker? Sie wissen doch, dieser original englische und hochherrschaftliche Butler und Haushofmeister entwickelte sich bei seinem Brotgeber Mike Rander zu einem erstklassigen Amateurdetektiv, der den Gangstern in aller Form und nach allen Regeln der Kunst nachstellte. Angetan mit einer schwarzen Melone, einem schwarzen Covercoat und dem unvermeidlichen Regenschirm mit Spezialeinlage erscheint er wieder in diesem Kriminalroman. (...)
Glenn Larring, der Verfasser der Butler Parker - Kriminalromane, schreibt keine Kriminalromane von Durchschnitt. Er hat Humor und Mut zur Albernheit. Wetten, daß Sie öfter als einmal hell auflachen? Warum sollte in Kriminalromanen neben der reißerischen Hochspannung nicht auch Humor vorkommen? Lesen Sie diesen Band ... Wir sind sicher, daß Sie immer wieder nach Butler Parker-Kriminalromanen greifen werden. Prägen Sie sich ein: Butler Parker Krimis - Spannungsgeladen, witzig und amüsant.
(Einleitung aus "Butler Parker geht auf's Eis", Andra-Verlag, frühe 50er Jahre. Schon damals war der Verleger vom Erfolg der Butler Parker-Romane überzeugt.)

Es ist schon eine kleine Ewigkeit her, daß die Butler Parker Kriminalromane von Günter Dönges im Zauberkreis-Verlag erschienen sind.
Angefangen hat aber alles Anfang der 50er Jahre mit einigen Titeln bei den Verlagen Andra, Hallberg, Rekord und Saba unter dem Pseudonym Glenn Larring (teilweise auch unter John D. Acton). Diese Romane erschienen als gebundene Leihbücher. Bei Bastei folgten später 29 Bastei Kriminal-Romane unter dem Pseudonym Glenn Larring und Dan Cillingh (überwiegend wahrscheinlich Wiederauflagen der Leihbuchromane, aber mit anderem Titel).
Bei Zauberkreis ging es erst Ende der 50er Jahre los und zwar als Teil der Silber Kriminal-Reihe. Verschiedene Autoren schrieben hier und Günter Dönges (als John D. Acton) konnte seine Butler-Parker-Stories zu einer eigenen Serie ausbauen. Der Silber-Krimi war bald nur eine der vielen Romanreihen bei Zauberkreis und so geschah es, daß man eines Tages Butler Parker als eigene Titelreihe ganz neu herausbrachte. Als SK sind auch die Basteiromane erneut erschienen, i.d.R. wieder mit abweichendem Titel.
Nachdem fast alle alten Silber-Titel neu aufgelegt waren, ging es weiter mit dem "Erstdruck (später umgetauft in Erstauflage)" neuer Geschichten. In einer dritten Auflage wurde schließlich die ersten Krimis erneut dem Publikum bzw. der nächsten Generation von Lesern vorgestellt. Später erschienen einige der "Erstausgaben" dann auch noch als "Auslese" und zahlreiche Hefte findet man zudem in "Sammel- und Werbebänden". Ende der 80er Jahre erschienen sogar noch 4 "Taschenbücher".

Unter dem Pseudonym Glenn Larring erschienen auch die beiden Silber-Kriminal-Romane 205 (Gift aus der Tube) und 215 (Scharf auf Diamanten). Wahrscheinlich handelt es sich hier um die zwei Romane von Günter Dönges Bruder (Vorname nicht bekannt) und es sind Neuauflagen der bei Hallberg erschienen Leihbücher aus der Chicago-Roman-Reihe (dem Webmaster liegt hier nur vor: Die Turfmörder, Hallberg Nr. 70 aus 1954). Der Held dieser Ausgaben ist der Rechtsanwalt Dick Barney aus Chicago. Ob nicht Günter Dönges diesen Charakter mittels Zugabe eines Butlers später einfach weiterentwickelt hat? Günter Dönges schrieb zu dieser Zeit übrgens unter dem Pseudonym Rolf van Kessel etliche Silber Krimis.
Die Reihenfolge der Ausgaben im Zauberkreis-Verlag kann man nur als chaotisch bezeichnen: nicht alle als Silber-Krimi erschienen Titel sind auch später als Parker-Krimi mit neuer Heftnummer erschienen. Die anderen wurden dann anfangs in einer scheinbar willkürlichen Reihenfolge neu herausgebracht. Die Zauberkreis Exklusiv-Titel waren eine eigene Reihe und im Prinzip frühe Ausgaben von Taschenbüchern (wenn auch im Heftformat) und beinhalteten jeweils zwei Romane, die wahrscheinlich alle auch als Silberkrimi erschienen sind.
Um die Romanreihe noch erfolgreicher und wohl auch profitabler zu machen, wurde ab Titel 285 die Erscheinungsfrequenz erhöht. Hierzu wurde eine Reihe weiterer Autoren verpflichtet. Warum wurde die Reihe nach Titel 589 so plötzlich eingestellt? Zauberkreis wurde nach der Übernahme durch Pabel/Moewig 1985 nur noch als Abteilung geführt. Nach dem Unfalltod des zuständigen Redakteurs 1986 wurden dann fast alle ehemaligen Zauberkreis-Serien eingestellt. Gewiß war hierfür auch die fehlende Rentabilität vieler der Romanreihen verantwortlich. Ob Butler Parker für den Verlag ein finanzieller Erfolg war wissen wir nicht, wahrscheinlich aber nicht, sonst wäre die Reihe wohl fortgesetzt worden.

Vor wenigen Jahren wurden vom Kelter Verlag die ersten Butler Parker Abenteuer erneut als Sammelbände mit je 3 Romanen herausgebracht. Hierbei verwendete man ganz neue Titelbilder (nur auf dem Außenumschlag), denn scheinbar wurde nur die Rechte am Text bei Pabel/Moewig erworben. Für den Sammler gibt es somit genügend Möglichkeiten, die vielen Parker-Abenteuer zu sammeln, wobei die frühen Ausgaben bereits sehr rar sind und entsprechend viel Geld kosten.

Butler Parker. Mein Name ist Parker.... Josuah Parker. Meines Zeichens Butler. So stellt sich Parker gern selbst vor. Er ist ein Mann ohne bestimmtes Alter und verkörpert den Urtyp des hochherrschaftlichen englischen Butlers: stets korrekt gekleidet und in jeder Situation die Würde wahrend. Ein Amateurdetektiv aus Überzeugung, doch allen Profidetektiven und Polizisten haushoch überlegen. Josuah Parker verfügt über zahlreiche "Werkzeuge", die er immer dabei hat und die somit jederzeit in brenzlichen Situationen zum Einsatz kommen können. Hier nur eine kleine Auswahl: Universal-Regenschirm - der altväterlich aussehende Regenschirm ist im Grunde nichts anderes als ein Präzisions-Blasrohr. Mittels Preßluft können Geschosse verschiedener Art (zumeist buntgefiederte Pfeile) abgefeuert werden. Der Schirmstock besitzt eine Stahlzwinge, deren stumpfes Ende abgeklappt werden kann, um die Blasrohrmündung freizugeben. Ist die Schutzkappe umgelegt, wird zugleich ein ungemein spitzer Stahldorn seitlich der Mündung freigelegt, mit dem Gegner aller Art "gekitzelt" werden können. Der bleigefütterte Griff ist zudem ein vorzügliches Schlaginstrument. Die mit Stahlblech gefütterte Melone des Butlers fängt so manchen harten Schlag ab und kann auch als Diskus eingesetzt werden (die Stahlkrempe sorgt hier für die entsprechende Wirkung). Zahlreiche Patentkugelschreiber und eine Hochleistungszwille mit variantenreicher Munition runden die Sammlung ab. Mehr ein Hobby für den Butler sind seine schwarzen Torpedos. Hier handelt es sich um für ihn speziell angefertigte Zigarren, deren eigenwillige Tabakmischung Mensch und Tier unfreiwillig in die Flucht schlägt. Parker kann dies gar nicht verstehen, er empfindet den Geruch nämlich als reinen Genuß. Die Trickkiste auf Rädern, wie Parkers altertümliches hochbeiniges Monstrum auch genannt wird, ist ein schon vor Jahrzehnten ausgemustertes ehemaliges Londoner Taxi. Man sieht dem recht altersschwach erscheinendem Fahrzeug nicht an, welche seltsamen die Karosserie verbirgt (dazu hier nur folgender Hinweis: James Bond würde neudisch werden).