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Thema: Kreativ-Ecke

  1. #26
    Mitglied Avatar von Serenada
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    @martin
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  2. #27
    Mitglied Avatar von Zeiram
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    @Seri
    Ist nur Einhausen
    @Sac
    Also wenn du der Meinung bist das nicht jeder deine Sachen verstehen muss, dann bin ich der Meinung deine Story´s nicht unbedingt lesen muss. Denn so einfach kommt man nicht auf diese Erklärungen, und ich bin nuneinmal der Leser. Wenn du deine Storys nicht nach mir richtest dann willst du mich nicht als Leser und ich lese es auch nicht. Das ist nicht bös gemeint, aber als Autor sollte man sich schon etwas nach denen richten die es lesen sollen. Wenn es nur die lesen sollen die es verstehen weil sie dich kennen kein Problem. Aber ich gehör da nicht dazu...

  3. #28
    Mitglied Avatar von Sac
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    Ich setze nicht voraus, dass mich jemand versteht, ich glaube auch nicht, dass man immer zwingend wissen kann, wovon ich rede. Es ist mein Innenleben, was ich in diesem Stil niederschreibe, und das schreibe ich so, wie es in mir wächst, sonst würde ich mich selbst verfälschen. Es sind ja keine Geschichten ,die ich mir einfach erdenke, sondern Gefühle! Es bleibt immer noch die freie Intepretation, oder der einfache Genuss eines Textes. Man kann jeden auf seine Art berühren. Und ich weiß, dass wenigstens eine Person bei genaus diesem Text bereits geweint hat -Und das nicht, weil sie mich gut kannte, sondern, weil es sie berührt hat.

    Nur, weil ich meine Texte nicht durch Erklärungen kaputt mache, bin ich eine schlechte Autorin? Nun gut, das mag deine Meinung sein.

    Sac
    Totgesagte leben länger.

  4. #29
    Mitglied Avatar von Serenada
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    @sac
    also das erste war einfach umwerfend. mich hat die wortwahl sehr beeindruckt. ich mache alles zu nichte, da ich langweilige worte benutze und keine metaphern setze, aber bei die war das da und so hatte der text eine gewisse tiefe.

    das zweite war komplizierter, aber ich habe es verstanden. war nicht so schwer für mich, da ich eh immer zwischen den zeilen lese ist aber sehr gut geschrieben. man kann sich in die charactere hineinversetzen was meiner meinung nahc sehr wichtig ist, um die geschichte zu verstehen

    das dritte jedoch ist mir im detail fremd geblieben. das, was es aussagt, meine ich verstanden zu haben, jedoch bin ich mir nicht im klaren, welche person spricht und was für ein problem diese person hat.


    ansich gefallen mir deine 'texte' sehr gut. sie sind tiefgründig und rätselhaft. erklärungen würden meiner meinung nach die atmosphäre zerstören.

  5. #30
    Mitglied Avatar von Sac
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    Zitat Zitat von Serenada
    @sac

    das dritte jedoch ist mir im detail fremd geblieben. das, was es aussagt, meine ich verstanden zu haben, jedoch bin ich mir nicht im klaren, welche person spricht und was für ein problem diese person hat.


    ansich gefallen mir deine 'texte' sehr gut. sie sind tiefgründig und rätselhaft. erklärungen würden meiner meinung nach die atmosphäre zerstören.
    Was meinst du mit "fremd geblieben"?

    Bildergalerie *hm* Ja, das ist merkwürdig. Die Person, die spricht, bin ich.
    Es gibt eigentlich für jeden Menschen jemanden, der einem wichtiger ist als jeder andere ... in meinem Leben waren das meine Mutter (linkes Bild), die mich allein gelassen hat... mein jetziger bester Freund (rechtes Bild), dem ich etwas Unverzeihliches angetan hab ... und der, den ich liebe (Bild in der Mitte)... das rechte Bild hing einst in der Mitte, genau wie davor das linke einst dort hing. Beide Bilder an den Seiten sind zerstört. Das eine durch Schuld der Eva, das andere durch meine Schuld. Das in der Mitte wollte ich pflegen... *kopfschiefleg* Aber es geschah durch eine unüberlegte Handlung meinerseits eine für mich furchtbare Situation... das Bild bekam durch mein Verhalten Risse... mit der Metapher meines Blutes wollte ich darstellen ,wie viel es mir bedeutet, dieses Bild vor der Zerstörung zu bewahren... und wie unsicher ich über die Rettung bin...

    Ach ja, dass in der Vorhalle war meine Angst vor der neuen Konfrontation, davor, vielleicht sehen zu müssen, dass ich das Bild ( Unsere Freundschaft) nicht mehr retten kann... Frei nach dem Motto "Oh reiß den Faden der Freundschaft nicht all zu schnell entzwei, wird er auch neu geknüpft, ein Knoten bleibt dabei"... eben das sehe ich bei mir und meinem besten Freund, und vielleicht sehen zu müssen, dass sich der Fehler wiederholt... davor hatte ich uglaublich Angst, und während ich grüble, und grüble, und nichts tue, läuft die Zeit davon.

    Sac
    Geändert von Sac (04.02.2004 um 19:56 Uhr)
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  6. #31
    Mitglied Avatar von Sac
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    Zitat Zitat von Ashitare[B
    „Gib mir die Hand“[/B]

    Autos rasen in einem unbändigen, nie enden wollendem Strom an dem Kind vorbei. Obwohl es neblig und schon sehr spät ist – weit nach Mitternacht – scheint die Straße immer noch belebt zu sein.
    Das Kind sieht zu, wie die Lichter der vorbeifahrenden PKW näher kommen, für einen Moment blendend hell aufblitzen und dann wieder in die undurchdringliche Nebelwand eintauchen.
    Das Kind sitzt unbeweglich auf der kühlen Erde direkt neben der Straße. Es trägt eine dunkelbraune, schmutzige Jacke, zerrissene Jeans und viel zu große Schuhe. Wenn man von der Kleidung absieht, ist es ein ziemlich hübsches kleines Mädchen. Dunkle, zerzauste Locken fallen bis auf die Schultern herab, und die großen, braunen Augen blicken klug aus dem runden, gebräunten Gesicht.
    Das Kind ist ganz allein auf dieser Welt, denn es hat keine Familie, keine Freunde, niemanden.
    Das Dröhnen der vorbeiziehenden Fahrzeuge scheint es nicht zu kümmern. Überhaupt sieht es so aus, als würde sich das Kind um nichts sorgen. Es blickt nur aufmerksam geradeaus, wo etwas auf der Fahrbahn liegt. Die Fahrzeuge weichen aus, machen einen Bogen darum, doch niemand nimmt es wirklich wahr.
    Das Mädchen starrt nun wie gebannt auf das Ding, das da auf der Straße liegt. Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein achtlos weggeworfenes Bündel schmutziger Lumpen – wertloser Müll, Abfall, auf die Straße geworfen, niemand kümmert sich mehr darum.
    Plötzlich laufen Tränen die Wangen des Kindes hinab, als es erkennt, was geschieht.
    Da tritt ein junger Mann an das Mädchen heran. Es dreht sich zu ihm um und fragt leise: „Wer bist du?“
    Der Fremde lächelt und antwortet: „Ich bin der, der du möchtest, dass ich bin.“
    Das Kind wischt die Tränen mit dem Handrücken fort und sieht den Unbekannten mit erstaunten, jedoch furchtlosen Augen an.
    „Gib mir die Hand“ sagt er.
    Interpretiere ich zuviel, oder sieht der Geist des Kindes sich seine eigene Leiche an?

    Sac
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  7. #32
    Mitglied Avatar von Sac
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    Kennt sich eigentlich jemand von euch so richtig mit Patentrechten aus?

    Ich weiß mittlerweile, dass man eine Geschichte, Gedicht etc. an sich selbst per Post verschicken muss, und es dann nicht öffnen darf. Damit hatm an das Urheberrecht.

    Aber wie schütztm an sich einen Namen? Z. B. den Künstlernamen, oder den Namen der Story... (?)

    Sac
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  8. #33
    Mitglied Avatar von Zeiram
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    @Sac
    Wieso das denn? Warum hat man das Urheberecht wenn man eine Story im Brief verschickt? Da könnte ich ja Storys von anderen verschicken...

  9. #34
    Mitglied Avatar von Serenada
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    @sac
    das habeich mich auch schon oft gefragt, ich glaube ich frag mal nen freund, der kennt ishc da aus.

    Bildergalerie: 'im detail fremd geblieben' : der grobe rahmen der geschichte wurde verstanden, aber nicht mehr. die details sind 'fremd' für mich, dh ich verstehe sie nicht...

    und bei ashis story interpretierst du ziemlich richtig

    @ashi
    immer wieder schön
    und danke

    @all
    habt ihr mal ne zeit gehabt, in der ihr mit worten rumprobiert habt? versucht habt neue worte zu finden und wortwiederholungen zu vermeiden usw...?

    ich hab grad ein buch gelesen in dem es um worte geht. (Pala und die seltsame Verflüchtigung der Worte, Ralf Isau) seit dem dreht sich in meinem kopf alles um worte!

  10. #35
    Mitglied Avatar von Serenada
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    genau das habe ich auch bemerkt.. habe aber keinen duden, also muss das köpfchen her. das ist schon schwer. ich sag im moment immer, wenn ich gefragt werde was ich mache: "ich jage worte"

  11. #36
    Mitglied Avatar von Sac
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    *freu* Also hab ich es total richtig verstanden, das find ich schön.

    @ Zeiram: Ja, wen ndu so böse bist, dann wohl

    @ Seri: Dasm uss ich umdrehen: Die Worte jagen mich.

    Freut euch mit mir, ich hab den ersten Tei meines "Lebenswerkes fertig Hab drei Jahre dran geschrieben, immer wieder verfeinert, nun ist es fertig

    Sac
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  12. #37
    Mitglied Avatar von Zeiram
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    @Sac
    *evilglare*

  13. #38
    Mitglied Avatar von Serenada
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    @ashi
    cool! nur manchmal sind die sich reimenden zeilen sehr unterschiedlich lang und es ist etwas schwer zu lesen, ansonsten alles gut!


    @lebenswerk
    mein lebenswerk ist erst im 2. teil... und es sollen im 2. teil mindestens 9 geschichten werden, von denen ich erst 3 geschrieben habe, und dann noch zwei weitere teile schreiben *ächs* das ist verdammt viel

  14. #39
    Mitglied Avatar von Bibi
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    *mal reinschaut und sich auf den boden setzt* hier bleibe ich, denke ich mal

    @ash: o_O sowas würd ich nie im leben nicht hinbekommen ^^"
    und mir gefällt's gut ^.~ hatte auch kaum probs beim lesen ^^

  15. #40
    Mitglied Avatar von Sac
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    Es wurde Lebenswerk von andern getauft, weil ich bereits seit drei Jahren daran arbeite und von einer einzelnen Idee auf eine Struktur für 12 Teile gekommmen bin. Es ist die Geschichte, die mir am meisten am Herzen liegt.

    Ich glaub, ich hab Ideen für ca. 50-100 Geschichten (Da sind Chroniken etc mit eingerechnet)

    @ ash: Was machen die kleinen Vierecke dort, oder seh nur ich die?

    Sac
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  16. #41
    Mitglied Avatar von Sac
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    Fragestunde

    „Warum gibt es nicht etwas Neues von dir zu lesen?“
    Meine Texte sind doch keine Massenproduktionen vom Band, die man je nach bedarf abrufen kann. Es sind Gefühle, gefangen in Worten, die sich nur einfangen lassen in Momenten großer Schwäche, in denen sie zuhauf empfunden werden. Ich schreibe sie nieder, wenn sie beginnen, mich von innen her auffressen, erdrücken zu wollen.
    „Warum schreibst du sie nieder, wenn sie dich so quälen?“
    Oh, aber sie quälen mich doch nur, solange ich sie nicht niederschrieb, hinterher belohnen sie mich mit Augenblicken tiefen Friedens. Außerdem steht das nicht zur Frage, es sei denn, du stellst zur Frage, ob man in der Lage ist, gegen seine Natur zu handeln, gegen die Natur, die einen treibt.
    „Warum erscheinen keine neuen Texte von dir?“
    Sie sind zu tiefsinnig für die Öffentlichkeit geworden. Sie geben mittlerweile viel zu viel von mir preis, wenn man sie aufmerksam durchliest. Ja, ich würde so weit gehen zu behaupten, dass sie alle zusammen den Spiegel meiner Seele bilden.
    „Aber warum hörst du deshalb auf zu schreiben?“
    Es ist nicht so, dass ich momentan nichts schreibe; Es ist eigentlich eher so, dass ich momentan nicht gewillt bin, jemandem Einblick in mein Seelenleben zu gewähren.

    ©J.A.S.S.
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  17. #42
    Mitglied Avatar von Sac
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    Das waren Fragen in meinem Kopf... ich weiß nicht, ob du dir das vorstellen kannst. In meinem kopf sprach einer Männerstimme .. ich weiß nicht, so ein Selbstdialog im Kopf... ich schrieb es danach nieder.

    Bei mir sind da überall kleine Vierecke

    Sac
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  18. #43
    Mitglied Avatar von Zeiram
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    @Sac Und Seri
    Also bei mir auch, ich würd mal sagen das liegt am Browser-Codec...
    @Sac
    Selbstinterviews mach ich auch immer, allerdings weniger um andere zu informieren als um mich gedanklich selbst zulobpreisen

  19. #44
    Mitglied Avatar von Sac
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    Ich lobpreise mich nie

    Es ist ja auch kein geplantes "Interwiev", es entstand einfach in meinem kopf.

    Sac
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  20. #45
    Mitglied Avatar von Sac
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    Die meisten meiner Idee etstehen in Träumen, oder durch seltsame Dialoge, die sich in meinem kopf bilden zB. beim Laufen.

    Sac
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  21. #46
    Mitglied Avatar von Sac
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    Entzugshymnen

    Part I

    Ich verstehe nicht. Ich verstehe es einfach nicht.
    Ich kann nicht verstehen, was ich angerichtet hab. Warum ist das, wovor ich mich so sehr gefürchtet habe, gerade dann passiert, als ich versucht habe, eben das zu verhindern. Ich habe es doch versucht zu verhindern, also warum? Verflucht, warum nur?
    Wäre vielleicht nie etwas geschehen, wenn ich nicht versucht hätte, einzugreifen? Habe ich in meiner Paranoia Gefahren gesehen, die nicht existiert haben? Oder war es vorherbestimmt, dass ich es sein würde, die meine Befürchtungen Wahrheit werden lässt?
    Die Angst, die ich vorher verspürt habe, ist nicht im Vergleich zu der Angst, die ich nun verspüre. Für Ungewissheit habe ich Ungewissheit geschenkt bekommen, für die Ungewissheit mit dir die Ungewissheit ohne dich. Mit dir, ohne dich, dasselbe Leben, doch was für ein Unterschied. Was hast du nur mit meinem Leben angerichtet? Halt, nein, was rede ich da? Es muss heißen: Was hast du doch mit meinem Leben angerichtet! Wenn ich je ein Licht in meinem Leben gesehen habe, dann warst das du.
    Habe ich die Laterne fallen lassen? Das frage ich mich immerzu. Ich frage mich, ob sich brennendes Öl zwischen und geworfen hat, um eine tiefe Brandnarbe zu hinterlassen, die nicht mehr auszulöschen ist. Ja, das frage ich mich.
    Angst und Schmerz drängen in meinem Innern um die Vorherrschaft. Manchmal treiben sie es soweit, dass ich in dumpfe Trance verfalle. Aber ich lasse diese Trance nicht über mein Handeln bestimmen. Ich handle ununterbrochen. Ich nutze die Zeit, die ich durch deinen Verlust gewonnen habe, das bin ich dir schuldig.
    Beschäftigungstherapie. Das ist mein momentaner Stand, wenn ich es zynisch betrachte. Alles, was ich tue, ist erledigt, doch was davon bleibt übrig, wenn ich gestorben bin? Und sterben werde ich. Das Leben ist Beschäftigungstherapie, jedenfalls das meine. Und sollte ich mich einmal langweilen, so beschäftige ich mich mit mir selbst.
    Ich fühle, wie der Schmerz in meiner Brust alles in mir zusammenzieht. Krämpfe am Morgen, Übelkeit nach dem Essen, Panik in unbeschäftigten Minuten, Selbsthass am Abend, Trauer in jeder freien Minute. Wann habe ich mich zum letzten Mal Lachen gehört? Ich weiß es nicht. Ich hatte immer Angst vor meinem Lachen, weil ich Angst vor Spott hatte. Nun kommt mir das so lächerlich banal vor, nun, wo ich keinen Lachreiz mehr verspüre.
    Ich weiß, dass das nicht sein darf. Ich weiß, dass es nicht sein darf, dass ich so tief in diesen Strudel hineingerissen werde. Ich muss es schaffen, ich muss es schaffen, meine Gefühle in den Griff zu kriegen, ich muss es schaffen, mich in den Griff zu kriegen.
    Vorher darf ich nicht zu dir zurückkehren. … Und hinterher habe ich dich vielleicht verloren.
    Zynisch betrachtet ist das Leben Beschäftigungstherapie ohne dich.

    Part II

    Ich habe es geschafft.
    Lange habe ich zitternd darauf gewartet, aber nun habe ich es geschafft.
    So eben habe ich mir erfolgreich mein Leben zerstört.
    Ich lache auf, zu hell, zu schrill, zu hysterisch.
    Ob ich jetzt stolz auf mich sein sollte? Ach, vergessen wir den Galgenhumor. Ich bin es nicht. Ganz und gar nicht. Ich habe mich noch nie für etwas mehr gehasst. Wirklich gehasst.
    Ja, ich hasse mich. Ich dachte, ich tue etwas Gutes, doch mit meinem Denken habe ich nur ein Glashaus zum Zusammenbruch gebracht.
    Ich habe zerstört. Enttäuschung. Was könnte es schlimmeres geben, als diejenigen zu enttäuschen, die man liebt? Ich habe enttäuscht. Und nun klafft ein tiefer Schnitt in meiner Seele auf, ist ein großes Loch in mein Herz gerissen, innerlich beginne ich aus diesen Wunden zu verbluten. Ich werde nie wieder enttäuschen, denn ich werde nur noch sein, wie man mich haben will. Ich werde nie mehr enttäuschen, denn ich werde aufhören zu sein.
    Und bis dahin wird jede Stunde meine Lebens ein Augenblick der Sühne sein. Ich sühne an meinem Körper, ich läutere meine Seele, ich lasse mein Herz verbluten. Ich vegetiere vor mir hin, erbärmlich, elendig wie ich bin, nun für alle klar zu sehen. Ich begrabe meinen Stolz und meinen freien Willen. Ich bin niemandes Diener mehr, ich diene nur noch meiner Schuld. Ich bin niemandes Herrin mehr, ich herrsche nur noch zur Erfüllung meiner Strafe.
    Ich habe mein Leben zerstört. Ich hab mein Lächeln zerstört.
    Ich habe meine Liebe zerstört. Ich habe mich zerstört.
    Warum existiere ich dann noch?

    Part III

    Ein wilder Sturm erhebt sich unsichtbar. Ein greller Blitz zuckt ungesehen. Tiefes Donnergrollen erklingt ungehört. Der reißende Strom zieht unbemerkt vorüber.
    Dunkle Schatten tanzen an Wänden ohne Licht. Gestalten geistern im Raum umher. Buntes Licht flimmert vor blutunterlaufenen Augen. Die Illusion wird zur scheinbaren Wirklichkeit.
    Säure zieht ihre Kreise im angegriffenen Organismus. Organe spucken ihre Gifte aus, Enzyme vergessen, Gift abzubauen. Ethanol schwimmt in der Blutlaufbahn, friedlich neben Paracetamol. Körperflüssigkeiten wandeln sich zu tödlichen Substanzen.
    Wasser dringt durch alle Poren an die Oberfläche. Keine Regulation. Die Temperatur steigt und fällt unkontrolliert. Salze vergessen, wo sie hingehören. Man schmeckt sie im Wasser, das in Bächen über die Wangen streift, glühendes rot im Gesicht. Glühendes rot auf der Haut, vermischt mit schimmernden Perlen.
    Viren und Bakterien feiern gemeinsame Freudenfeste und stürzen sich zum Festmahl auf eitrige Zellen. Die Gewinde der Organe Schwellen an, kleinste Teilchen verdoppeln ihre Größe Nichts dringt mehr zu den Eingeweiden durch, nichts kommt mehr aus dem Inneren heraus. Die Innereien frohlocken und spielen Achterbahn, fahren Karussell, und rutschen, wie es ihnen beliebt.
    Die Uhr im Innern, ein pumpendes Herz, setzt aus, setzt ein und rast davon, zieht sich zusammen, wird ganz schwer und zerfällt darauf hin in Fragmente. Eine zischende Schlange schlängelt sich durch jede noch so kleine Lücke, ein gewaltiger Strudel reißt Löcher ins Innenleben hinein. Das Zwerchfell Klemmt zwischen all dem Chaos. Muskeln vergessen ihre Existenz.
    Keuchend entweicht mir die Luft. Ich kippe um vor Schmerz.


    ©J.A.S.S.
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  22. #47
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    Nein solche Stimmen habe ich noch nicht gehört.*dreht sich um "was war das? Habt ihr das auch gehört?" kollektives Kopfschütteln*
    Storys enstehen bei mir auch eher aus einem Impuls heraus, der immer dann kommt wenn ich vielen Eindrücken ausgesetzt bin.

  23. #48
    Mitglied Avatar von Serenada
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    @sac
    fragestunde: süß... mehr ist dazu kaum zu sagen

    ich frage mich selber um mir klar zu machen was ich eigentlich fühle... das ist bei mir immer etwas schwer.

    @ashi
    vielleicht manchmal abe rnicht so extrem

  24. #49
    Mitglied Avatar von Sac
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    Sagts ruhig auch, wenn euch etwas nicht gefällt Ich kann das total schlecht selbst einschätzen.

    Ja, der dritte Text kann wohl Angst machen *kopfkratz* Ist aber nicht mal das krasseste, was ich je geschrieben habe...

    In gewisser Weise hänge ich an den Entzugshymnen, weil ich sie in der Zeit schrieb, in der ich meinen Engel um einige Zeit Abstand gebeten hatte, und er mir im nachhinein sagte, dass er Trost und Verständnis für mein Verhalten in ihnen gefunden habe, und es ihm ohne diese wohl verdammt schwer gefallen wäre, meinem Wunsch nachzukommen


    Ich glaub, ich hab hier bald meine Lebensgeschichte zusammen

    Sac
    Geändert von Sac (14.02.2004 um 12:29 Uhr)
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  25. #50
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    Die Welt ist voller schwacher Menschen, die daran zerbrechen, jemanden zu verlieren. Menschen, die von Schicksalsschlägen gezeichnet sind, an Verlusten ernsthaft zugrunde gehen, vor Trauer und Schmerz in sich zusammenbrechen.
    Ich könnte jeden verlieren, der mir etwas bedeutet. Ich würde trotzdem weiterlächeln vor der Welt und anderen zu ihrem Glück verhelfen. Ich kann allein leben, ich kann einsam leben, ich kann ungeliebt leben, ich kann mit unerwiderten, unglücklichen Gefühlen leben.
    Überall sehe ich sie, Menschen, die ihre Hoffnung verloren haben, ihren Glauben, die leugnen, bestreiten, verweigern, zweifeln.
    Ich zweifle oft, an dem, was ich tue, und doch tue ich es. Ich weiß nicht, was Recht, was Unrecht ist, doch ich spüre mein Gewissen in jedem Detail. Ich bin mir nicht sicher, ich bin mir einer Sache nie wirklich sicher. Weder Gefühlen, noch Gedanken, noch Fähigkeiten meiner selbst, doch die Hoffnung werde ich darüber nie verlieren. Immer wird es sie geben, Hoffnung. Und wenn ich nur für andere hoffe.
    Wie viele sah ich schon an ihrer Unfähigkeit zu vergessen scheitern.
    Nun mehr hysterisch lachend stehe ich daneben, mir meiner eigenen Unfähigkeit bewusst, es wie sie zu tun. Ich beneide sie, all diese schwachen Menschen, die sich bemitleiden lassen, in Selbstmitleid zerfließen, sich in ihrem Elend suhlen und ihren Trost doch darin finden, dass sie es nicht verdient hätten.
    Sie vertrauen nicht; Sie lieben nicht; Sie lügen nicht. Ungeniert malen sie das Dunkelste, das Fieseste, das Schlechteste, das Schlimmste an die Wände, finsterste Realität.
    Sie finden Rechtfertigung für den Missbrauch von Drogen, Süchten, Sünden, Schandtaten, selbst verletzendem, ja gar selbst zerstörendem Verhalten in dem, was ihnen vom Leben angetan wurde.
    Selbstgerecht, egozentrisch, hasserfüllt, schmerz getränkt, zerrüttelt, bis ins innerste zerrissen, aufgewühlt, kaputt geliebt. Zumeist zerstört? Müde … so müde, zu müde, zum Fühlen, für tiefe Empfindungen, zu müde um noch neue Eindrücke in sich aufzunehmen, müde von Gefühlen aller Art, ist ihnen alles egal, töten sie sich selber ab, sterben für die Welt, vor der Welt, ziehen sich in sich selbst zurück, lecken ihre Wunden, bis auch diese verschwinden, keinen neuen Schmerz mehr bringen, an dem man weiterkratzen kann, bis die Trostlosigkeit und Kälte aus ihrem Innern sich in ihren Matten Augen widerspiegelt.
    Ich werde nie Müde. Momente der Erschöpfung, in denen ich von zu tiefen Empfindungen losgesagt werde, werden wie von sanfter Hand über Nacht weggetragen und lassen neue Kraft zurück. In allem Zwiespalt bleiben mir doch Momente tiefen Friedens nicht untersagt, in all der Zerstörungswut kann ihn nicht ohnehin, die blinkenden Lichter reiner Schönheit zu sehen, die wohl noch existieren. Jeden Tag erweist sich die Welt in einem neuen, alten Licht vor mir, dass es noch immer schafft, mich hell auf zu begeistern. So oft ich auch vor der Welt, für die Welt sterbe, erstehe ich neu aus meiner Asche auf, noch wackelig auf meinen neuen Beinen, doch jung und frisch. So sehr ich auch von Attacken von Selbsthass, Abscheu und Verachtung getroffen werde, zwingt mich etwas in mir doch, die Wunden zu streicheln, anstatt auf sie einzuhacken. Mir auch manchmal mit Zärtlichkeit zu begegnen, anstatt mit rauem Sandpapier.
    Ich kann nicht mal konsequent unglücklich sein.
    Ich sehe sie, die Menschen, die sich von allem abwandten, von Bitterkeit erfüllt, seelisch abgestumpft, regieren sie mit Selbstironie über sich, reagieren mit überlegter, überlegener Zynik, ignorieren ihr Herz, so fern sie noch eins besitzen, dessen Gefühle sie verspotten können.
    Ja, oft beneide ich sie, diese Menschen, die es so leicht schaffen, mich zu verspotten, und an denen meine Worte abprallen, da meine emotionale Ebene von der destruktiven, analytischen mit Leichtigkeit geschlagen, unterbuttert wird.
    Ich bin nicht überlegen. Ich bin ihnen weit unterlegen. Ich kann Spott nicht über mich ergehen lassen, weil er nicht durch meinen Kopf geht, sondern gleich in mein Herz eindringt. Verbale Schläge treffen mich mit unverminderter Gewalt.
    Meine Seele hüpft wie ein Gummiball in mir, mein Herz schlägt noch immer seinen kraftvollen Rhythmus, der in jedem Atemzug Hass und Liebe gleichermaßen trägt, in mir Wirbeln die Emotionen wie vom Sturm gepeitschte Blätter noch immer ungebremst. Wie sehr ich mich auch abmühte, das Fundament zu zerstören blieben mir kindliche Ideale, naive Träume und Herzenswünsche erhalten. In meinen Augen brennt das Feuer meiner selbst, ich bin eine lodernde Feuersbrunst, mit dem Herz auf der Zunge, nicht der Vernunft.

    @J.A.S.S.

    Gerade frisch aus meiner Feder ... ähm, Tastatur gehüpft ... ich hab drei Tage gebraucht, um es zu schreiben ...
    Totgesagte leben länger.

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