Diplomarbeit

**dee** · 09.03.2003, 17:41

Das hatte ich dir als PN geschickt. Der Arbeitstitel lautet : " Die Entwicklung des Comicmarktes, insbesondere nach Boom des Manga und eventuelle Auswirkungen auf den Buchmarkt".
Irgendwie hab ich das Gefühl mit meinen PN´s klappts nicht so recht.
Ich bin ja auch kein Wissenschaftler *ggg* obwohl ich manchmal schusselig bin wie einer.
Ich hab doch gesagt dass im Fragebogen nur nach der eigenen Meinung gefragt is, und die ist selten wissenschaftlich auswertbar.

**L.N. Muhr** · 09.03.2003, 20:28

falsch. natürlich ist eine eigene meinung wissenschaftlich auswertbar - wozu sonst gibt es meinungsumfragen? z.b. die frage "wonach schmeckt ihnen wasser" kann sehr weitreichende aufschlüsse über das geschmacksempfinden vieler menschen geben und damit weiterreichende aten zur untersuchung des geschmackssinnes. nur ein beispiel.

erzähl mal mehr über die (bisherigen) ergebnisse deiner forschung bzgl. boom des mangamarktes...

**dee** · 09.03.2003, 22:11

Sicher aber eine Frage nach dem Geschmacksempfinden, würde immer von Zusatzfragen begleitet, die das Empfinden näher einkreisen z.B. hat das Wasser zu wenig/zuviel Kohlensäure etc.
Rein nach der Meinung ist Produktgestaltung doch recht schwierig.
Was die Ergebnisse angeht, sorry, aber es ist etwas viel verlangt, die Inhalte der Arbeit hier im Forum breitzutreten, oder? Welcher Diplomand würde das schon machen?
Ob sich mein Verdacht des Booms bestätigt hat, kann ich dir dann Ende Oktober sagen, wenn ich die Arbeit abgegeben habe.

Grüßle
Dee

**L.N. Muhr** · 09.03.2003, 23:04

der boom hat stattgefunden, siehe auflaghenentwicklung, titelanzahl und -wachstum, steigerung der fanaktivitäten, zunehmende geselslchaftliche reflektion des themas. das sollte eigentlich nicht die frage sein. auch die auswirkung auf den buchmarkt ist offensichtlich.

mein erstes beispiel hast du aber mißverstanden: die geschmacks-frage zielte nicht auf produktentwicklung ab, sondern z.b. auf neurologische untersuchungen. um mal ein beispiel zu bringen, wo subjjektive wahrnehmung für wissenschaftliche arbeit (im herkömmlichen sinne, also hard science anstelle der sogenannten "weichen" sozialwissenschaften) statistisch verwertbar ist.

**dee** · 10.03.2003, 10:10

Sicher, aber oft findet auch nur eine Verlagerung der Fans von einem in einen anderen Bereich statt. Zum Beispiel waren die Absatzzahlen der Comics in den 70ger Jahren weit höher als jetzt.
Vor allem sind die Auflagen der Mangas für den Comicbereich eher relativ niedrig.
Die Frage ist ja auch, ob das Ganze eben nur ein kurzfristiger Boom ist, der auch schnell wieder an Interesse verliert, oder ob er sich lange hält und damit auch wirklich gravierende Auswirkungen auf andere Medien haben kann.
Sicher wird auch das Thema im Moment mehr behandelt, aber hat sich damit wirklich das Image des Mediums verbessert? Viele sagen nein, andere sind da ganz anderer Meinung.
Als ich mit dem Thema angefangen habe, dachte ich auch, die Auswirkungen auf den Buchmarkt liegen direkt auf der Hand, leider hat sich nach der Prüfung der Zahlen und nach Gesprächen mit einigen Verlagen ergeben, dass dem nicht so ist. Viele Veränderungen können auf mehrere Faktoren zurückzuführen sein, und müssen nicht unbedingt mit dem Mangaboom zusammenhängen.

Wie gesagt mit wissenschaftlicher Arbeit kenne ich mich nicht so aus, da es sich um einen gestalterisch/wirtschaftlichen Studiengang handelt, Befragungen also im Bereich Marktforschung stattfinden. Hier ist die subjektive Wahrnehmung auch von Interesse, denn Produkte werden nunmal von jedem einzelnen anders wahrgenommen, man versucht diese aber so weit wie möglich auf einzelne Punkte einzugrenzen, sonst weiß ich ja nicht, wo ich mein Produkt verändern muß, damit es der Mehrheit gefällt.

**Mick Baxter** · 10.03.2003, 12:45

Die Auflagen in den 70ern höher?
Da vergleichst Du aber Äpfel mit Tomaten.

Die hohen Auflagen wurden bei Kiosk-Objekten gedruckt (einen Comic-Buch/Alben-Markt gab es damals überhaupt nicht). Da wandern 40-80% der Hefte in den Papierkorb (unkörperliche Remission heißt das dann). Und da die Vertriebskosten höher, der Verkaufspreis aber geringer ist, besteht auch kalkulatorisch ein erherblicher Unterschied.

Wenn Du sowas in Deine Diplomarbeit schreibst, kannst Du nur hoffen, daß Deine Prüfer ebensowenig Ahnung von der Materie haben wie Du (was allerdings nicht ganz unwahrscheinlich ist).

**Hessi** · 10.03.2003, 13:14

Original geschrieben von Mick Baxter
unkörperliche Remission

Der Fachbegriff ist "körperlose Remission".

**dee** · 10.03.2003, 14:12

Habe ich irgendwo den Absatz der Comics mit dem der Mangas verglichen? Nein!
Ich sagte, der Absatz der Comics war in den 70gern höher als jetzt.
Das bei einem Herstellungspreis von vielleicht 20 cent pro Heft auch ein anderer Verkaufspreis und ein anderer Gewinn eingefahren wird, als bei Mangas, bei denen der Herstellungspreis weit höher liegt ist klar.
Das Comics als Presseprodukte anders vertrieben werden als Alben die oft in Buchhandlungen zu kaufen sind, auch.
Es ging aber bei der Diskussion darum, ob der Boom des Manga den bisher bestehenden Comicmarkt langfristig beeinflusst und auch Auswirkungen auf andere Medienmärkte hat.
Daraufhin habe ich geantwortet, dass die Comics in den 70gern höhere Auflagen hatten, als heute, teilweise also nur Verlagerungen stattfinden, der Markt aber nicht unbedingt anwachsen muß.
Zumal Comics meist nicht über die körperlose Remission sondern über die Ganzstückremission zurückgegeben werden, weil sie häufig wiederverwertbar sind.
Bitte lest doch die Kommentare wenigstens richtig durch, bevor ihr mir immer vorwerft, ich hätte von nichts ne Ahnung.
Ich bin sicherlich nicht der Crack was den Comicmarkt angeht, und ich bin sicher, einige von euch können hier eine 200seitige Arbeit aus dem Stehgreif produzieren, und haben was den Comic angeht weit mehr Ahnung als ich, da will ich gar nicht wiedersprechen.
Nur, dass ich nach vier Jahren Studium im Bereich Medien durchaus weiß, dass es Unterschiede zwischen dem Presse-Grosso und dem Buchhandel gibt, dürft ihr mir schon glauben.