Eigor
Trembel, ein Grenzort an der Grenze des G’Vies-Imperiums zum Elfenland. Schon am frühen morgen herrscht auf dem großen Grenzstrom Whirgo ein reges Treiben. Zahlreiche kleine und mittelgroße Fischerboote und vereinzelt Handelsschiffe sind flussauf- und flussabwärts unterwegs. Der Hafen Trembels ist in dieser Region sehr bedeutend, und so wundert es nicht, dass hier zahlreiche Händler ihre Stände aufmachen, um ihre Waren an den Mann zu bringen. Um ins Elfenland zu gelangen, muss man mit dem Boot über den Whirgo fahren. Keine Brücke existiert über diesen großen Strom. Dennoch trifft man in der Grenzregion auf weit mehr Elfen und Halbelfen als sonst irgendwo im G’Vies-Imperium.
Nachdenklich saß abseits des Trubels ein kleines Geschöpf. Vila war weit gereist und immer noch hallten diese Worte in ihrem Kopf. Nach einem Moment blickt sie wieder enthusiastisch auf das gegenüberliegende bewaldete Ufer.
Cade hatte nicht gut geschlafen und sein Magen beschwerte sich. In den letzten Tagen war er weniger erfolgreich als sonst. Ihm war jedoch nicht klar, wieso dies so war. Vom Hunger getrieben beschloß er, auf dem Hafenmarkt sein Glück zu versuchen. Heute würden wieder neue, unbedarfte Händler sich dort einfinden. Hier würde er sicherlich mehr Glück haben.
Lryon war im Elfenland mal wieder unterwegs. Seit 2 Tagen war er nicht mehr in seinem Heimatdorf gewesen. Sein Vater war seit einer Woche verschwunden. Er und zwei seiner Freunde waren auf die Jagd gegangen, und kehrten nicht mehr heim. Nun entschloss sich Lryon, seinen Vater suchen zu gehen. Seit 2 Tagen schon war er unterwegs, und er hatte jede Spur seines Vaters verloren. Intuitiv ging er nach Westen und nun vernahm er plötzlich eine ungewöhnliche Geräuschkulisse. Aus Kindheitstagen kannte er solche Geräusche.
Aphirael war nun schon 5 Tage in Trembel, und trotzdem faszinierte sie dieses Getümmel, diese Gebäude, all diese Kleinigkeiten im Alltag der Menschen. Es war das erste Mal, dass sie eine Siedlung von solch einer Größe betreten hatte, und ihre kindliche Faszination hielt sie in der Stadt gefangen, selbst wenn ihre Vorräte allmählich zu Neige gingen.
Ezren war das erste Mal soweit in den Süden gereist. In einer Meditation sah sie eine Vision, welche den Milennka-Tempel in Trembel zeigte... geplündert, geschändet und die Priesterinnen dort ermordet. Ezren entschloss sich, dies aufzuklären. Als sie vor 3 Tagen in Trembel ankam, fand sie den Tempel vollkommen in Takt und unbeschädigt vor. Die Priesterinnen des Tempels nahmen Ezren herzlichst auf. Der Tempel erhielt in den letzten Tagen und Wochen einige Drohungen, doch niemand wusste von wem.
Sjer’cor, die Hauptstadt des H’iscar-Reiches. Die Stadt war für Fremde sicherlich beeindruckend. Sauber, ruhig und mit faszinierenden Gebäuden bestückt. Doch eines störte diesen Gesamteindruck: die unglaubliche Präsenz von Soldaten! An jeder Ecke standen mindestens 2 Wachen. Die Stadt glich einer Festung. Der Hauptplatz, mit dem prächtigen Schloss als Mittelpunkt der Stadt glich gar einer Kaserne. Anders als in anderen Städten gab es hier keinen Markt, kaum spielende Kinder, wenig Freude.
Der Markt war stattdessen am Rande der Stadt gelegen. Zwar wirkte auch hier alles ein wenig steifer als in anderen Städten, doch wirkte das Marktgeschrei, das Gemurmel und das Getümmel viel vertrauter auf Lujandra. Sie war weitgereist, und hatte viel gesehen, doch diese Stadt ließ sie immer wieder erschaudern. Immer noch war ihr nicht ganz klar, warum sie sich hat überreden lassen, doch sie hatte ihr Wort gegeben, und sie würde dazu stehen, dass verstand sich von selbst. Unentschlossen stand sie am Rande des Marktes und verfolgte das Geschehen. Sie bräuchte Hilfe, soviel war ihr klar. Aber hier? Zweifelnd kniff sie ihre Augen zusammen und grinste.
Kara war nach langer Odyssee in Eigor angekommen. In dieser ihr vollkommen unbekannten Welt folgte sie diesem und jenem Weg und war schließlich nun in Sjer’cor eingetroffen. Bisher verlief alles recht unspektakulär. Ihr Handwerk verstand sie sehr gut, und so musste sie nicht Hunger leiden. Unentschlossen lief sie nun durch Sjer’cor, und wäre auch schon beinahe angehalten worden. Sie würde nicht lange in dieser Stadt bleiben können, dass war klar. Daher bräuchte sie nun ein wenig Verpflegung.
Mireda lebte nun schon seit einiger Zeit bei ihrem Onkel und ihrer Tante in einem kleinem Dorf nahe Sjer’cor. Wie jede Woche fuhren sie, ihr jüngerer Bruder und die Tante in die große Stadt, um einzukaufen, und auch dieses oder jenes zu erledigen. Die Fahrt mit dem kleinem bescheidenen Fuhrwagen dauert eine Stunde und war eher langweilig für Mireda. Die Stadt jedoch faszinierte sie immer wieder. Ihre Tante und ihr Bruder positionierten den Wagen in einer Seitenstraße und die drei begaben sich zunächst zum Schmied Krulf, um die Sense abzuholen, welche gebrochen war. Die Tante und der Bruder gingen zum Schmied hinein, während Mireda vor der Tür warten sollte. Von dort konnte sie das Treiben auf dem Markt verfolgen.
Lyna wollte eigentlich nicht nach Sjer’cor, doch irgendwie landete sie nun doch in der von ihr wenig geliebten Stadt. Wenig begeistert und sehr behutsam wandelte sie umher. Sie verbarg ihr Gesicht so gut es eben ginge und bevorzugte Orte mit großen Menschenmassen. Da sie ein wenig Hunger hatte, und ihr die Seidetücher ausgegangen war, beshcloß sie, auf dem Markt ihr Glück zu suchen.
Kandrak hatte nach langem hin und her Smegor endgültig den Rücken gekehrt und fand sich in H’iscar wieder. Eher unauffällig wandelte er durch Sjer’cor. Unentschlossen, wohin sein Weg ihn führen solle, beschloss er erst mal, in dieser Stadt zu bleiben. Hier würde er für einige Zeit Ruhe finden. Und sicherlich würde sich ihm schon ein Weg zeigen. Die Taverne, welche er seit seiner Ankunft bewohnte lag am Rand des Marktplatzes, und für gewöhnlich verließ Kandrak diese Taverne eher selten. Doch nachdem er gestern ziemlich tief ins Glas geschaut hatte, musste und wollte er nun ein wenig Luft schnappen.
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