Immer wieder mal taucht das Thema auf, dass alte Comics z.B. aus den 60er Jahren heute nicht mehr veröffentlicht werden oder komplett überarbeitet werden sollen, weil sie nicht mehr politisch korrekt sind oder ein falsches bzw. veraltetes Weltbild zeigen. Da kochen schon mal die Temperamente hoch, allerdings bekommen nur wenige etwas davon mit, da sich die Diskussionen in einzelnen Threads abspielen. Daher dachte ich, man könnte einen eigenen Thread zum Thema eröffnen.

Ein Beispiel:
Zuletzt ging es darum, dass eine Kinderserie aus den 60er und 70er Jahren, die "Rasselbande" von Roba, wiederveröffenlicht werden sollte. Es gibt einen "Neger", zwei Asiaten die kein "R" sprechen können, ein Mädchen als Quotenfrau, die für's Kochen und Strümpfe stopfen dabei ist. Eigentlich alles ganz harmlos, denn das war damals einfach so und Roba hatte sicher keinen negativen oder diskriminiernden Hintergedanken.

Aber darf man das heute einfach so neu veröffentlichen? Müssen solche solche Arbeiten unter den Aspekten des Genderns und der politcal correctness neu bearbeitet werden? Brauchen sie neue Texte, gar neue Bilder? Oder soll man statt dessen einen erläuternden Kommentar voranstellen, der auf die vermeintlich diskriminiernden Dinge hinweist? Ist das alles überhaupt nötig, da die Zielgruppe von damals auch die gealterte Zielgruppe von heute ist? Also sozusagen eine Sentiments-Publikum, heutige Kinder lesen das ohnehin nicht mehr. Und ist das überhaupt relevant, da es sich ja nicht um einen sachlichen Prosa-Text handelt, sondern um Comics, bei denen Überzeichnung zum Handwerk gehört.

Übertragen lässt sich das natürlich auch auf Bücher und Filme.