Meer der Träume

Beim alljährlichen Eisskulpturenwettbewerb belächeln die Leute Yan Dong für seine abstrakte, unzugängliche Kunst. Sie können nicht ahnen, dass das Schicksal der Welt schon bald auf den Schultern des Hobby-Bildhauers ruhen wird. Denn aus den Tiefen des Alls erscheint ein unergründliches Wesen, das sich selbst den Niedertemperaturkünstler nennt und dessen einziges Ziel es ist, Kunst zu erschaffen. Und zwar um jeden Preis, selbst wenn es dafür alle Ozeane der Erde trocken legen muss, um eine titanische Eisinstallation im Orbit zu platzieren. Yan Dong ist der einzige Mensch, mit dem das Alien redet, und der einzige, der es von seinem Plan abhalten kann.
Was ist der Sinn des Lebens? Kunst? Wissenschaft? Oder doch der Fortbestand der Spezies? Cixin Lius Kurzgeschichte »Meer der Träume« erkundet diese ewige Frage auf unnachahmliche Weise. Und die Antwort? Müssen sich Leserinnen und Leser schon selbst geben.
https://www.splitter-verlag.de/cixin...r-traeume.html

Hö, hö. Ist das Kunst oder kann das weg? In diesem Fall muss es wohl weg, weil das L’art pour l’art-Projekt unseres aus den Tiefen des Alls und der dunklen Materie gekommenen Künstlers die Zukunft des Planeten und der Menschheit bedroht. Mal wieder klotzt und kleckert Cixin Liu nicht beim Szenario ^^, erleichtert aber den Perspektivwechsel damit.

Die endgültige Mal-eben-die-Welt-Rettung obliegt dann aber doch nicht nur einer einzelnen Person, wenn es auch zunächst den armen Eiskünstler und Durchschnittstypen Yan Dong trifft, mit der extraterristischen und erfreulich überhaupt nicht humanoiden Künstlerseele zu kommunizieren. Aber Cixin-Liu- typisch kann es die Menschheit schon wuppen, zumindest Ingenieurskunst wird hier ja immer groß geschrieben und da gibt es dann futuristisch nix zu deuteln.

Also ich mag diese Geschichten, man kann mal wieder ein bisschen ins Grübeln und Philosophieren kommen. Wer Space Opera sucht, ist hier aber falsch.

Das Artwork hat mir nach etwas Eingewöhnung auch gefallen. Der Dorflehrer folgt.