Hallo,
ich bin schon einmal vom Umfang beeindruckt. 115 Seiten zu konzeptionieren und zu zeichnen, das ist viel, viel Arbeit.
Deine Zeichentechnik finde ich gut, durchgängig und klar. Die Colorierung könnte für mich da und dort noch etwas mehr Kontrast vertragen. Damit meine ich jetzt nicht unbedingt, dass die Farben gesättigter sein sollen, sondern, dass es mehr Hell/Dunkel Unterschiede vertragen würde. Deinen Stil kann man mögen oder auch nicht, aber ich vermute, dass es nicht an der Zeichentechnik liegt, dass die Verlage zurückhaltend sind.
Zur Geschichte: Wie du selbst schreibst, steht nicht die Action im Vordergrund und die Geschichte nimmt auf den ersten Seiten erst langsam Fahrt auf. Das ist vielleicht nicht jedermanns Sache, kann man aber durchaus machen. Allerdings reichen jezt diese ersten Seiten nicht aus, um die Geschichte ganz einzuschätzen. Aber deine eigene "Inhaltsbeschreibung" lässt micht etwas stutzen: Ist der Mann schon jetzt desillusioniert und versucht trotzdem das bessere Leben zu finden? Das fände ich etwas seltsam, da sich dann ja eigentlich nicht viel tut in der Geschichte. Oder glaubt der Mann noch fest daran, dass es eine bessere Welt gibt und verliert erst im Lauf der Geschichte seine Hoffnung daran? Ich lese gerade "Story" von Rober Mckee. In dem Buch wird detailliert darauf eingegangen, wie gute Geschichte entwickelt werden, ich kann es allen empfehlen, die sich für das Geschichtenerzählen interessieren.
Beim Anfang deiner Geschichte hab ich mich auch Folgendes gefragt: Da ist der Mann mit seinem Sohn unterwegs und die anderen kommen. Ich hab den Eindruck, als würde der Vater schon alle Konsequenzen und Gefahren kennen, der Sohn aber überhaupt nicht. Wie passt das zusammen? Haben die zwei bisher nicht zusammen gelebt? Konnte der Vater den Sohn bisher völlig abschirmen? Die Frage verdichtet sich durch den nicht dargestellten Kampf im Haus. Warum schlägt der Vater sofort zu? Kein Versuch den anderen vielleicht nur zu verletzten oder wegzustoßen? Und der Sohn scheint völlig verwirrt zu sein, dass da Gewalt im Spiel ist. Das ist für mich nicht ganz stimmig.
Lesezeichen