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Thema: Der "Nicht sterben - don't die" - Making of Thread

  1. #126
    Mitglied Avatar von Jot
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    Fleißarbeit an falscher Stelle

    Ein weiteres Making-Of steht an. Es kam am Ende zwar leider nicht das raus, was ich im Kopf hatte, aber ich finde es wegen der Fleißarbeit trotzdem erwähnenswert für diesen Thread.

    Geplant hatte ich eine Szene mit 3 Personen an einer Bar. Es ist eines von "diesen" Motiven, die man eigentlich ganz klar vor soch im Kopf hat, aber sobald man den Stift aufs Papier setzt, dann doch nicht so genau weiß, was man jetzt eigentlich malen will. Kennt ihr sicherlich alle, das Phänomen, welches darauf beruht, dass man eigentlich nicht das Motiv und dessen genauen Aufbau an sich im Kopf hat, sondern die Stimmung, die es transportieren soll.

    Und die fallen mir sehr schwer umzusetzen, weil mir für die Vorarbeit - Scibllen, Scribblen und nochmal Scribbeln - manchmal die Zeit (und die Gedult) fehlt.
    Darum begnüge ich mich manchmal mit einer kleinen Vorzeichnung auf Papier, wo noch was frei ist. (Unten rechts)


    Und denke mir "Jo, das passt so, wird sich schon ausgehen"

    Ein bissel Bammel hatte ich wegen den Posen. Auch mit Referenzen oder vor dem Spiegel zeichnend finde ich "everyday Posen" tausendmal schwieriger als actionlastige Szenen, weil die Figuren manchmal drohen zu hölzern oder zu steif zu werden, wenn sie nicht rennen, springen oder tanzen.


    Nach einem Tag hatte ich dann die Vorzeichnung fertig - wobei ein Tag bei mir ein "Abend" bedeutet, da ich vollzeit arbeite. In der Woche habe ich in der Regel kaum mehr Zeit als 1 Stunde - wenn es hoch kommt mal 1,5 Stunden - für den Comic. In der Vorzeichnung sind mir allerings ein paar Dinge nicht aufgefallen, die sich später rechen sollten und warum ich manchmal bedauere, nicht mehr Geduld in Vorsrcibbles zu stecken.


    Beim Inken bekam ich das Gefühl, dass ich den Tresen zu viel Raum nach Unten gegeben habe. Eventuell sieht ihr inzwischen den Fehler, der mir auf der Vorzeichnung durchgerutscht ist. Zuerst hatte ich die leeren Sitze so geplant, dass sie alle mit der Rückenlehne zum Betrachter stehen. Hatte mich dann aber - weil das langweilig ausschaute - umentschieden und die Sitze verdreht. Dabei habe ich aber völlig die Perspektive igrnoriert. Der Fluchtpunkt des Motivs ist genau auf der Lippe des Barkeepers. Das ganze Motiv hatte ich enstprechend drauf ausgerichtet und dann beim "Schnell Schnell" Stühle verdrehen den Fkuchtpunkt ignoriert.



    Den Ink habe ich den Tag dann nicht komplett geschafft. Die Flaschen haben mehr geschlaucht, als gedacht. Im Kopf hatte ich die Szene so, dass hinter den Flaschen nochmal ein Spiegel ist. Davon habe ich mich im Zuge des Inks und der Vorstellung, alles doppelt malen zu müssen, verabschiedet, und Spiegel auf den Bereich hinter dem Baarkeeper reduziert.


    Als sich dann am nächsten Tag bei der Colorierung meine Befürchtungen besttigten, dass der Bereich des Tresens zu viel Raum auf dem Bild einimmt und den Flaschen zu viel Konkurrenz macht (meiner Meinung nach Atmosphäre zerstört), fiel mir auch das erste mal auf, dass die Stühle die falsche Perspektive haben. Allerdings war das zu dem Zeitpnkt dann kein großer Schock mehr, weil ich mich bereits damit abgefunden hatte, dass ich das Bild wohl beschneiden werden würde und auf der Comicseite eine Rehe von kleinen Planels mit Konversation zwischen den Charackteren unter der Szene einfügen würde.



    Das finale Motiv:


    und wie es letztlich Schwarz-Weiss im Comic erscheinen wird


    PS: Demnächst bin ich Urlaub gen Süden. Wo ich noch mehr Zeit reingesteckt habe, als in die Flaschen, ist meine Person, um in Strandshape zu kommen. Vorarbeit lohnt sich. Man sollte so auch häufiger bei seinen Comicmotiven vorgehen

  2. #127
    Mitglied Avatar von Elena M
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    Das bunte Finale gefällt mir am besten!
    Unsere Vollkommenheit besteht zum großen Teil darin, dass wir einander in unseren Unvollkommenheiten ertragen.

    Franz von Sales

  3. #128
    Mitglied Avatar von Jot
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    Zitat Zitat von Elena M Beitrag anzeigen
    Das bunte Finale gefällt mir am besten!
    Da steckt auch die meisste Arbeit drin ;D

  4. #129
    Mitglied Avatar von Elena M
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    Zitat Zitat von Jot Beitrag anzeigen
    Da steckt auch die meisste Arbeit drin ;D
    Das glaube ich Dir sofort.
    Unsere Vollkommenheit besteht zum großen Teil darin, dass wir einander in unseren Unvollkommenheiten ertragen.

    Franz von Sales

  5. #130
    Mitglied Avatar von Jot
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    Dreamtime

    Vielleicht schaffe ich mal einen Beitrag, ohne Rechtschreibfähler.

    ----
    Am besten, ich schreib nicht so viel und beschränke mich aufs Wesentliche.
    Wie Träume in einem Comic visualisieren, dessen Grundidee und Setting an sich selber auf (Alb)träumen meinerseits basiert? Einfach nur surrealer werden? Eine Änderung des Stils? Im Kapitel, wo eine Stage redetet wurde und die Szenerie deswegen sich schon deutlich vom gemarkerten Comic unterscheiden musste, ging ich den Weg, mit Schraffuren und sparsam eingesetzten digitalen Grauflächen zu arbeiten - also so dass alle "Farbe" aus der Umgebung verschwindet. da war so im Bereich der Seiten 600-650

    (zwei Beispiele vom "damals")




    2 Jahre später - auf Seite 1030 - war die Grundidee für den ersten Schritt eine ähnliche. Die gewohnten Markerflächen raus und teilweise durch Schraffuren zu ersetzen)

    (Repost aus dem Scribblesammelthread)



    Allerdings war mir das zu nah an dem "Reset"-Kapitel. So bin ich nach sehr langer Zeit der Abstinenz bei "don't die!" mal wieder im digitalen Bereich gelandet und die Szene deutlich dunkler und vor allem Kontrastreicher gestaltet. Meine Hoffnung war, dass die handelnden Personen dadurch wie ausgeschnittene, nicht reale, Schemen wirken. Wie das in Träumen manchmal der Fall ist.


    Fun Fact: In Träumen kann ich nicht schreiben oder adäquat lesen, weshalb der Hauptcharackter nur Gekrakel auf seinem Zettel zustande bekommt



    Die Sequenz an sich ist kurz, soll aber wegen ihrem zum Hauptcomic unterschiedlichen Stil in Erinnerung bleiben.

    Ein frohes neues Jahr wünsche ich

    Ich hoffe, ihr habt gute Vorsätze gemacht und noch nicht gebrochen. Ich würde mir gerne fürs neue Jahr neue Avatare/Header für meine Twitsch-Cf-und DA Accounts basteln. Vielleicht wird's einer Davon.


  6. #131
    Mitglied Avatar von Jot
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    Eine kleine Zusammenfassung aller Referenzen zum 37.ten Kapitel, welches mehr von solchen benutzt, als wie der Großteil der restlichen 36 Kapitel zusammen.



    Die letzte Szene funktioniert im Comic als gif:

  7. #132
    Mitglied Avatar von tobra
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    Ich hatte es ja schon im Thread des Comics geschrieben - das Titanic-Kapitel hat mir sehr gut gefallen, auch die Idee und Umsetzung der parallel laufenden Erzählebenen. Schön, das es hier noch ein paar Hintergrundinfos zur Entstehung der Zeichnungen gibt. Beeindruckend zu sehen, wie der Autor in dir den Zeichner in dir nicht schont. Ich hätte als Autor und Zeichner in Personalunion wahrscheinlich eine weniger aufwendige Kulisse gewählt - Nordpol oder so

    PS: Ein ganz dickes Lob an den Autor und den Zeichner
    Geändert von tobra (03.05.2023 um 12:33 Uhr)

  8. #133
    Mitglied Avatar von Elena M
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    Schwarz-weiße Bilder mit Seele findet man nicht so häufig. Ganz große Klasse!
    Unsere Vollkommenheit besteht zum großen Teil darin, dass wir einander in unseren Unvollkommenheiten ertragen.

    Franz von Sales

  9. #134
    Mitglied Avatar von Jot
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    Danke schön, ihr zwei

  10. #135
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    Setting up a new Stage

    Wow, ein halbes Jahr hats gedauert, dass hier mal wieder etwas poste. Das zwei der Hauptprotagonisten eine neue Etappe/Stage erreicht haben, ist aber ein schöner Anlass mal zu zeigen, wie ich so eine Stage plane.
    Und zwar genau so:


    Wer es nicht erkennen kann: Das soll ein kleiner Küstenort sein, mit einer Hauptstraße, einer Strandpromenade und einigen Gebäuden, sowie einen Pier auf dem Wasser. Für diese Etappe hatte ich eigentlich geplant, den Ort in Blender als 3D Modell vorzubauen und dann beliebig wie eine Zeichenpuppe verdrehen zu können. Ich habe aber festgestellt, dass Blender nicht wie Fahhradfahren ist und ich das Programm absolut nicht mehr beherrschte. (Früher hab ich damit Filme geschnitten und 3D Objekte darin kreiert und animiert). Und anders als bei so manschen simpleren Programm, kamen die Kentnisse beim Machen nicht wieder zurück. Ich habe das als höheres Zeichen gewertet und das Vorhaben aufgegeben. Die anderen urbanen Level wie Fake-Chinatown und Central-City habe ich ebenso ohne 3D Modell erstellt und immer wieder aus verschiedenen Winkeln gezeichnet. Das funktionierte auch und ich denke, ohne Modell zu arbeiten passt besser zu meinem Stil, auch wenn am Ende vielleicht dann der eine oder andere Perspektiv-, Positionierungs- oder Proportionsfehler seinen Weg in die Gebäude findet. So habe ich als Orientierung also nur die obrige Skizze.

    Dem neuen Level nähern sich Fay und sein Kumpan über das Meer und sehen diesen näher kommend im Hintergrund. Dabei gibts ein kleines Novum: Es ist das erste Mal nicht nur im Comic, dass ich Wasser am Tag nur mit grauen Copics dastelle. Bisher waren alle meine Wasserstudien in Farbe oder bei Nacht.


    das erste große Gebäude, welches sie passieren und welches detailliert dargestellt wird, ist ein Leuchtturm (in der Skizze oben links)


    Beim Näherkommen kristallieren sich 2 Gebäude heraus, welche ich in der Skizze kurz angegrissen hatte (Hallen und Hotelturm). Es existieren für beide Gebäude keine realen Vorbilder.


    Diese beiden Gebäude sollen für den Leser dreh und Angelpunkt werden um sich orientieren zu können, wo sich die Protagonisten gerade befinden. Dafür habe ich einmal auf die Zähne gebissen und mühevoll eine Vogelperspektive von der Ankunft gemalt. Solche Panels dauern extrem lange, selbst wenn wie in diesem Fall nur wenige Gebäude zu sehen sind.


    Detailansicht von Hotel und Hallen:


    Die Hauptstraße, links angerissen die Hallen, rechts das kleinere Gebäude zwischen Straße und Hotel. Palmen zu marken macht in S/W übrigens richtig Bock.


    Ein weiterer Trick, der dem Leser Orientierung geben soll, sind die Schattierungen. Das Licht kommt vom Land, das heisst, die Wände, welche dem Wasser zugewand sind, sind dunkler.
    Hier am Beispiel des Hotels
    Wasserseite dunkel:


    Rückseite hell:


    Hier finden Fay und Michael einen Parkplatz mit einem Wagen für sie. Ich habe früher immer Spirou und Fantasio gelesen und die fuhren (zu meiner Zeit) immer einen kleinen gelben Renault aus den 80ern.
    Das wollte ich hommagieren und habe deshalb ebenfalls für Fay und Michael einen 80er Renauld als Vehikel auserkoren und mich für einen Renaul21 Turbo entschieden, der mir von allen 80er Jahre Ranault Modellen am besten gefällt und zu dem es viel Bildmaterial als Vorlage gibt. Aus der Autovorstellung habe ich eine Splashpage gemacht, weil ich endlich eine neue Cam habe (die alte ist seit fast 1 Jahr schrott). Das heisst auch, für den Colorieungsprozess gibt es wieder einen Stream
    https://www.twitch.tv/videos/1975403695
    Das Kennzeichen übrigens weisst den Wagen als für Fay und Michael vorbestimmt aus. Fay hat die Startnummer F-97 und Michael M-122
    Geändert von Jot (12.11.2023 um 11:44 Uhr)

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