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Thema: Just my 2 cents - (nicht ganz so kurze) Reviews von God_W.

  1. #201
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    Schon vor einigen Wochen habe ich meine abenteuerliche Reise durch DCs Dark Verse der New52-Ära beendet und jetzt wird es endlich Zeit, dass ich zu den finalen Bänden noch ein paar Zeilen schreibe, bevor ich das nächste Mammutprojekt in Angriff nehme. Den Anfang meines achtteiligen Abschlussruns macht gleich ein kleines Finale, nämlich das von Pandora.



    Pandora 3 – Das Licht der Hoffnung



    Der Einstieg in Pandora wurde mir ja durch das „Trinity War“-Konstrukt ein wenig verhagelt, im zweiten Band ging es dann steil bergauf, auch wenn dieser mit „Forever Evil“ schon zum nächsten Großevent gehörte. Hier jetzt also der finale Band um die vermeintliche Sünderin. Und der zeigt, was man aus dem tollen Charakter herausholen kann. Eine intensive Story, voller Dramatik, die durch fetzige Action a’ la „Angriff der 20-Meter-Frau“ und die Präsenz von Oberbösewicht Vandal Savage noch aufgewertet und aufgelockert wird. Große Emotionen, tragische Szenen und starke Nebenrollen. Ein rundum gelungener Band und huckepack gibt es noch den ersten Einblick in „Futures End“ – Mysteriös und spannend.

    8/10



    Constantine 2 – Zauberer und andere Scharlatane



    Band eins war für mich ein klarer Lichtblick im „Trinity War“. Bei diesem zweiten Band gab es auch wieder deutlich mehr Licht als Schatten, allerdings hab ich auch ein paar größere Kritikpunkte, was äußerst interessant ist, wo doch lediglich der Zeichner wechselt, der Autor Ray Fawkes jedoch gleich bleibt. Gleich das erste Heft „Der Irrgärtner“ bringt mir deutlich zu viel offensichtlichen und auch sichtbaren Zauberfirlefanz mit sich. In der Originalserie um den Hellblazer war das immer schön hintergründig und subtil, davon hier keine Spur. Ständige Leuchtblitze, Rauch, Effekte etc…, das ist einfach nicht mein Hellblazer. Im Anschluss wird bei „Die Stimme im Feuer“ dafür fast alles goldrichtig gemacht. Starkes Setting, coole, etwas creepy Story und ein kaltschnäuziger Constantin. So mag ich das! „Glücksspiel“ macht dann leider wieder viele Fehler von „Der Irrgärtner“, zumindest was die Optik angeht. Dafür ist die Story selbst nebst dem faszinierenden Schauplatz ziemlich cool und vor allem das mal wieder außerordentlich trickreiche Vorgehen des Tricksters tut sein Übriges für ein am Ende doch spaßiges Heft. Mit „Die Gestalt“ kommen wir dann zu meiner Lieblingsstory des Bandes, nicht nur stimmungsvoll gezeichnet, sondern mit den vielen Anleihen bei klassischen Monster-Filmen einfach zu 100% mein Geschmack. Das finale Heft „Welten und Kriege“ beginnst äußerst stark, endet jedoch mit einem – wie ich finde – ziemlich doofen Cliffhanger. Bin trotzdem gespannt, wie es weiter geht.

    6,5-7/10



    Phantom Stranger 2 – Der Riss in der Schöpfung



    Der Namensgebende „Riss in der Schöpfung“-Dreiteiler ist nicht schlecht, mir aber etwas zu verspielt und kitschig. Weiß auch nicht warum, aber das für mich ein wenig over the top. Dafür finde ich den folgenden Zweiteiler „Gefallen“ absolut grandios und auch das „Futures End“-Heft zum Finale bietet ganz großes Kino. Leider nicht so umfangreich wie der erste Stranger-Band, aber dennoch wieder richtig toll.

    7,5/10



    Justice League Dark 6 – Das verlorene Paradies



    An sich eine sehr unterhaltsame und auch spannende Story mit vielen Wendungen. Besonders gefallen hat mir die massive Screentime für Deadman, die den Charakter wirklich gut beleuchtet und facettenreich dargestellt hat. Auch das Meiste vom Rest hat richtig Spaß gemacht und das Futures End-Heft am Ende war erneut extrem cool. Allerdings stört es mich enorm, dass John Constantine in dem Band für meine Begriffe vollkommen out of Charakter dargestellt wird – also noch mehr als in der New52 sowieso schon. Das gibt Punktabzug.

    7/10



    Swamp Thing 6 - Giftpflanzen



    Zurück im Sumpf – äh – im Meer… oder beides? Ja, irgendwie schon, denn gleich zu Beginn erwartet uns ein (zumindest optisch) fettes, zweibändiges Cross-Over zwischen unserem Sumpfding und dem Aquaman. Klar, dass es in diesen Gipfeltreffen zu 99% darauf rauslaufen muss, dass die beiden Protagonisten aneinander vorbei (oder gleich gar nicht miteinander) reden, und sich deshalb in die Haare kriegen ist maximal bescheuert, aber insgesamt gesehen ist der Zweiteiler äußerst unterhaltsam und mit üppigem Artwork ausgestattet. Macht echt Laune! Erzählerisch DEUTLICH besser ist der fast schon grandiose Zweiteiler „Der Wolf und die Hexe“, der nicht nur mit spannender Story, sondern auch mit viel Witz, massig Coolness und zwei hervorragend charismatischen Antagonisten punkten kann. Hier bewahrheitet sich mal wieder eine alte Bond-Weisheit – Je besser der Bösewicht umso besser der Film, äh… Comic.
    Bevor es zum Abschluss in Futures End mal wieder einen enorm Krassen Ausblick auf das was da kommen werde gibt, muss in „Jede Geschichte kommt einmal an ihr Ende“ erstmal jemand mit seiner Vergangenheit abschließen. Wundervoll erzählt, intensiv und einfühlsam. Eine tolle Geschichte und insgesamt einfach ein hervorragender Band.

    9/10



    Constantine 3 – Der böse Doppelgänger



    Diesmal BEGINNT der Band mit der Futures End-Story, die dann trickreich weitergesponnen wird. Über weite Strecken echt enorm cool und fesselnd, aber auch teilweise wieder mit dem übertriebenen Zaubererfirlefanz bestückt und John selbst wir charakterlich erneut nicht immer gut getroffen. Das wird zum Ende hin deutlich besser und macht dann auch wieder richtig Spaß, was man vom Artwork nicht behaupten kann. Juan Ferreyra hat da qualitativ leider mit enormen Schwankungen zu kämpfen. Seine Stilwechsel in unterschiedlichen Zeiten bzw. bei verschiedenen Inkarnationen von John funktionieren nur bedingt und insgesamt wirkt das etwas unrund für mich. Also ja, insgesamt ganz gut, aber mit deutlich Luft nach oben. Etwas amüsant fand ich, dass Zeichner Ferreyra im angehängten Interview meinte, dass es egal ist in welchem Universum John Constantine steckt, solange man ihm als Figur treu bleibt. Gerade das ist beim Umzug des Tricksters in die New52 des regulären DC-Kosmos meines Erachtens nicht sonderlich gut gelungen, schade eigentlich. Ich bin gespannt, wie es mit dem Hellblazer nach der New52 weiterging, da habe ich ja noch einen Schwung Bände hier liegen.

    6,5-7/10



    Justice League Dark 7 – Im Bernstein dieses Augenblicks



    Ein einziges, großes, fettes Epos bildet dieses nahezu fulminante Finale um die Justice League Dark im New52-Zeitalter. Das Haus der Mysterien und das Haus der Geheimnisse, zwei undurchsichtige Entitäten, die jeweils ein Team ganz besonderer Charaktere, eine eigene Justice League um sich versammeln, um eine alles entscheidende Kollision herbeizuführen. Ein Team um Zatanna, eins um John Constantine. Sowohl der Hellblazer, als auch die Magierin glauben das Richtige zu tun. Nightmare Nurse, Deadman und Swampie, sowie Black Orchid, Madame Xanadu, Superagent Frankenstein und der Vampir Andrew Bennett sind am Start. Klingt überfrachtet und abgedreht? Vielleicht ein klein wenig, funktioniert aber einfach prächtig und macht einen Heidenspaß! Eine fulminante All-Star Show aus dem DC-Dark-Verse, die an der ein oder anderen Stelle ein wenig mehr Mut bei den Zeichnern vertragen hätte und bei der Constantine manchmal wieder etwas out of Character rüberkommt. Aber das sind nur kleine Kritikpunkte, denn es gibt auch zeichnerisch sehr starke Passagen und die Eigenarten des Tricksters ziehen sich durch die komplette New52-Ära, ist also irgendwo auch wieder konsequent. Starkes Finale.

    9/10



    Swamp Thing 7 – Der Eiserne Frühling



    Willkommen zum Endspiel bei Swamp Thing, und damit auch gleichzeitig zum Finale meines DC-Dark Runs durch die New52-Zeit. Ursprünglich hatte mich ja nur Constantine interessiert. Tja, der hat ja Swampie dann quasi mit sich gebracht (oder auch umgekehrt), und da der Trickster den Posten des Teamchefs der JLD übernehmen sollte war die dann auch irgendwann gesetzt. Das sollte es dann aber auch gewesen sein! Tja, so der Plan – doch dann kam @LaLe . Ja, der Gute hat mich schon auf so manch einen Kauf draufgehoben, der meinen Geldbeutel bitterlich zum Weinen brachte, auch abseits des DC-Dark-Verse. Aber hier muss ich wirklich sagen, trotz einiger kleiner Aussetzer, der Ritt durch die Dunkelheit der DC-Welt hat sich wahrlich gelohnt.

    Ja, dieser finale Swampie-Band mag mit seiner FÜNFTEN Partei, neben dem Rot, dem Grün, dem Grau (das hätte ich schon nicht mehr gebraucht) und der Fäule vielleicht nicht nach jedermanns Geschmack sein. Sinn macht die Weiterentwicklung an dieser Stelle aber dennoch, auch wenn diese von Beginn an recht vorhersehbar von statten geht. Packend inszeniert, mit toll ins Rampenlicht gestellten Charakteren und optisch auf der Höhe der Zeit ist der Band dennoch ein Prachtstück und eines großen Finales durchaus würdig.

    8,5/10



    Das war schon ein wilder Ritt durch 44 mit Blut, Magie und Mystizismus vollgepackte Ausgaben, womit ich wohl nahezu alles, was auf der Schiene in Deutsch erschienen ist, abgedeckt habe. 44 Softcover, für die ich ziemlich genau 44 Wochen gebraucht habe, schließlich habe ich immer mal wieder was Anderes dazwischen gelesen. Dennoch kann ich wohl mit Fug und Recht behaupten, 2020 war mein DC-Dark-Jahr. Das passt ganz gut, denn der düstere Ton und die härtere Gangart passen zum düster-nervigen *********-Jahr 2020 wie die Faust aufs Auge.

    Ja, die erste weltweite Pandemie der Neuzeit hat die Erde in ein Chaos gestürzt, wie es auch die Superkrisen aus den Comicuniversen nicht viel besser hinbekommen. Der eisige Griff der unsichtbaren Gefahr hat uns alle mehr oder weniger in unserem Leben beeinflusst, und dabei sicher mindestens neun von zehn Leuten eher zum Negativen hin. Dennoch, genau wie unsere (manchmal unfreiwilligen) Helden im DC-Dark-Verse werden auch wir diese harte Zeit überstehen, am Ende alles zum Guten wenden, und vielleicht sogar gestärkt und etwas weiser aus dieser finsteren Zeit hervorgehen. Daran glaube ich zumindest ganz fest.

    Erste Lichtblicke sind bereits zu verzeichnen! Seien es die verschiedenen Impfstoffe in der Zulassungsphase, oder der Abschuss des Obermuftis von überm Teich, Ihr wisst schon, der mit dem Fiffi auf, und der gewaltigen Klatsche an der Birne. Ich glaube das wird schon und auch wenn 2021 noch nicht alles in geregelten Bahnen laufen wird, so wird es dennoch ein wundervolles Jahr mit stetigem Aufwärtstrend, ein Jahr in dem alles besser wird, und an dessen Ende uns trotz aller Widrigkeiten auf dem Weg dorthin ein Happy End erwartet, vielleicht sogar fast so schön wie im Märchen?

    Märchen? Was würde da besser passen als – richtig – die Fables! Also wird 2021 mein Fables-Jahr. Mit allen Spin-Offs und Crossover kommt die Reihe auf stolze 57 Bände. Wenn ich im Januar damit starte muss ich mich also ranhalten und darf nicht nur einen Band pro Woche lesen, aber irgendwie schaffe ich das schon. Klar, auch die DC-Dark Schiene ging nach den New52 noch weiter und so werde ich mich natürlich auch öfter mal wieder mit dem Hellblazer oder der Justice League Dark auf die Socken machen, aber insgesamt wird 2021 ein märchenhaftes Jahr, versprochen! Ich hoffe wir lesen uns dann alle gesund und munter wieder!

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (12.12.2020 um 09:47 Uhr)
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  2. #202
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    Es wird mal Zeit, dass ich ein paar Zeilen zu meiner Dezemberlektüre dalasse.


    Locke & Key – Master Edition 1



    Als großer Stephen King Fan hatte ich mit seinem Sohn Joe Hill meinen Erstkontakt bei einer Zusammenarbeit der beiden. Der klassische Highway-Horrortrip „Road Rage“ hat mir mächtig Spaß gemacht! Das zweite Zusammentreffen kam dann vergangenes Jahr zur Weihnachtszeit zustande, als Amazon Prime Video die Serie „NOS4A2“ – sprich Nosferatu ins Programm nahm. Die tolle Gruselserie mit phantastischen Elementen baut eine wunderbare Welt voller Atmo auf und versprüht an nicht wenigen Stellen den Charme der besten Arbeiten von Hills altem Herrn. Kurz darauf gab es bei Prime das erste Hörspiel zu Locke & Key kostenlos zum Antesten. Schon diese erste von sechs Folgen hat mich enorm angefixt und so war es klar, dass die Master Edition der hochgelobten Reihe den Weg zu mir finden musste.

    Meine sowieso schon hohen Erwartungen wurden in keinster Weise enttäuscht. Es beginnt mit einem brutalen Schicksalsschlag gefolgt von intensiver Trauer, also einem Horror, wie er im wahren Leben ebenso stattfinden könnte. Dieser geerdete Horror zieht einen in die Geschichte – und dann beginnt es. Angefangen vom faszinierenden Worldbuilding mit massenhaft innovativen Ideen und allerlei Anspielungen auf Genregrößen wie H.P. Lovecraft und Stephen King über, glaubhafte Charaktere mit unterschiedlichen Problemen, Ansichten und komplexen Hintergründen bis zum schleichenden Grusel, der sich nach und nach in atemlose Spannung ausweitet. Einfach ein nahezu perfekter Pageturner in dem viel vom Stil des Vaters, und auch einige seiner häufig verwendeten Motive, erkennbar sind, ganz ohne wie eine simple Kopie zu wirken. Da ist ganz viel Fantasie am Werk! Von Zeichner Gabriel Rodriguez schick, modern und stimmig in Szene gesetzt, auch wenn das Artwork für mich nur überdurchschnittlich gut ist, keinesfalls so meisterlich, wie es an mancher Stelle bejubelt wird, aber das ist ja immer auch Geschmackssache. Ich freue mich auf jeden Fall auf die weiteren Ausflüge nach Lovecraft und werde mich mit dem Schaffen von Mister Hill wohl auch in rein literarischer Form mal etwas beschäftigen, angefangen mit Christmasland, der Romanvorlage zu „NOS4A2“.

    9,5/10




    Prinz Eisenherz Band 7 - Jahrgang 1949/1950



    Diese beiden Jahrgänge beginnen mit der Spukschloss-Geistergeschichte außerordentlich humorvoll. Da wird die Magie dieser alten Tage schön auf die Schippe genommen und neben wundervollen Zeichnungen hat Meister Foster die Passage mit außerordentlich liebenswerten Charakteren ausstaffiert. Perfekte Wohlfühlunterhaltung vom Allerfeinsten, bevor es wieder richtig abenteuerlich wird.

    Eisenherz‘ Auftrag das Land am Hadrianswall gegen die Pikten zu verteidigen bietet alles was ein großes Schlachtenepos braucht. Spannende Kämpfe voller Dramatik, geschicktes Taktieren und auch die Gräuel des Krieges werden, wenn auch zumeist nicht bildlich, nicht ausgespart. Dazu versäumt es Hal Foster nicht die Beweggründe beider Parteien zu beleuchten, wie es sich gehört.


    Im nächsten Abenteuer wird es dann nicht nur wundervoll winterlich – passend zur Weihnachtszeit, - sondern auch wieder eine ganze Kante persönlicher für Prinz Eisenherz, aber ich will hier ja nicht alles verraten, nur so viel, dass Hal Foster weiterhin auf absolutem Höchstniveau abliefert, sowohl erzählerisch, als auch was die atemberaubend schönen Bilder angeht.

    10/10




    Locke & Key – Master Edition 2



    Die Lage im Keyhouse der Familie Locke spitzt sich so langsam zu, schleicht sich das Böse doch klammheimlich mitten unter sie. Enorm spannend, weiterhin mit vielen tollen Einfällen gespickt und vor allem schafft es Joe Hill mit Perfektion die Charaktere zu entwickeln, mir ihre Hintergründe näher zu bringen und so eine Bindung zwischen denen und mir zu etablieren. Viel Fantasie, effektvoller Horror und beim Artwork sorgt Gabriel Rodriguez für etwas mehr Abwechslung als im Erstling. Das Storytelling ist vielleicht eine Nuance weniger dicht und das große Staunen ob der grandios erschaffenen Welt lässt minimal nach, dennoch wieder ganz großes Mystery-Horror-Fantasy-Kino.

    9/10




    Ein Jahr ohne Cthulhu



    Ihr steht auf Lovecraft, Old-School Videogames und seid Rollenspieler der ersten Stunde? OK, man muss vielleicht kein Vollblut-Rollenspieler sein, aber wenn man mit der Thematik auch nur ein bisschen was anfangen kann, erhöht das den Spaßfaktor an diesem erstklassigen Werk T. Smolderen und A. Clerisse ungemein. Von der auf dem Buchdeckel so kryptisch umworbenen „Tragödie von Auln-sur-D'Arcq“ müsst Ihr nichts gehört haben, denn auch wenn Ihr Anno 1984 schon täglich die Zeitungen gewälzt habt werdet Ihr darüber schwerlich was finden. Eine Abneigung gegenüber neondurchtränktem Pop-Art-Werbegrafik-Style solltet Ihr allerdings nicht haben. Passt das alles zumindest so halbwegs auf Euch, dann werdet Ihr mit dem optisch mutigen (ich finde es mittlerweile großartig) Werk Eure helle Freude haben!


    9/10




    Locke & Key – Master Edition 3



    Was soll ich zu diesem hammermäßigen, mich emotional enorm mitnehmenden Herzschlagfinale groß schreiben, ohne zu spoilern? Ich meine, wer die ersten beiden Bände gelesen hat und dennoch nicht wissen will, wie es mit den Lockes in Lovecraft zu Ende geht, mit dem ist eh etwas nicht in Ordnung. ??
    Ich habe mitgefiebert, vor Spannung förmlich geschwitzt, konnte das Buch einfach nicht aus den Händen legen und habe sowohl vor Trauer als auch vor Erleichterung geweint. Eine wahnsinnige Achterbahnfahrt der Gefühle, die mich packt, kräftig durchrüttelt und selbst nach der letzten Seite noch nicht wieder loslässt. Meisterlich erzählter Knüller mit sehr gutem (wenn auch nicht meisterlichem) Artwork. Doch auch wenn ich bei den Zeichnungen noch leicht Luft nach oben sehe kann ich einem Werk, welches mich auf der Gefühlsebene so mitgenommen hat einfach nur die Höchstnote geben.

    10/10




    Die Weihnachtsedition: Weihnachtsgeschichten von Carl Barks – Band 1



    Die Comics von Altmeister Carls Barks lese ich ja gerade in den Classic Taschenbüchern, seine Weihnachtsgeschichten wollte ich aber dennoch gerne in etwas größerem Formal und wertigerer Buchform als Hardcover haben. Ich finde es faszinierend mit welch pointierter Stilsicherheit Barks die Weihnachtswelt, ihre Werte und die damit einhergehenden Gefühle vermitteln konnte, wo er doch selbst nicht allzu viel für das Fest der Liebe hatte, wie man im Vorwort erfährt.

    Trotz der allgegenwärtigen Gefühlsebene sprühen die Geschichten vor Witz und Charme, da darf es auch mal sarkastisch, deftig und klamaukig werden, der Slapstick tigert von einem Höhepunkt zum Nächsten und doch wird die Kurve jederzeit rechtzeitig genommen, der Weihnachtsgeist eingefangen und sogar gesellschaftskritische und soziale Themen eingearbeitet. Paradebeispiel hierfür sind sicherlich die „Geschenke für Kummersdorf“, bezüglich derer ich mich der allgemeinen Lobpreisungen nur anschließen kann, vollkommen zu Recht ein gefeierter Klassiker.

    Ein persönliches Highlight hatte ich selbst dann noch mit „Rat Einmal!“. Die Geschichte ist eine der ganz wenigen Duck-Geschichten, die mir aus meiner eigenen Kindheit noch nahezu perfekt in Erinnerung geblieben ist. Ich hatte damals irgendein ziemlich zerfleddertes Sonderheft mit Weihnachtsgeschichten und da gab es zwei oder drei, die sind einfach hängen geblieben. Diese gehörte dazu und mir ging beim neuerlichen Lesen jetzt gleich mehrfach das Herz auf. Zum einen, weil es mich ab der ersten Seite wieder gepackt hat, ich mich sofort zurückversetzt fühlte in meine Jugend, andererseits weil ich mich dadurch daran erinnerte wieviel Zeit ich mit dem Metallbaukasten verbrachte, den ich in diesem Jahr zu Weihnachten geschenkt bekam, weil ich sooo lange darum bettelte (meine großartigste Konstruktion daraus war schließlich eine Satellitenschüssel, deren Drehmechanismus durch E-Motor leider nicht perfekt funktionierte, da hatte ich irgendwas zu stramm angezogen), das größte Geschenk war allerdings, dass unser Krümelchen, dem ich die Geschichten jetzt zur Weihnachtszeit vor dem Einschlafen immer vorlese, bei der Geschichte öfter herzlich gelacht hat als bei allen anderen. Das Glucksen und Jauchzen verbunden mit dem Wackeln, weil sie beim Vorlesen auf meiner rechten Schulter liegt – herzerwärmender kann ein Adventsabend einfach nicht sein.

    10/10




    Locke & Key – Himmel und Erde



    Als Nachschlag zum Meisterstück gibt’s von Panini ein schickes, schlankes Hardcover mit drei in sich abgeschlossenen Kurzgeschichten, die uns erneut nach Lovecraft und in die Welt von Locke & Key entführen. Die Geschichten spielen zu unterschiedlichen Zeiten, wodurch wir die Protagonisten der Hauptreihe nur in der letzten der drei Stories wieder treffen dürfen. Nichtsdestotrotz ist die enorm traurige Einstiegsgeschichte mein persönliches Highlight. Der coole Gangsterstreifen mit Horror-Touch macht enorm viel Spaß und könnte auch aus der Feder Quentin Tarantinos entsprungen sein und wie eingangs erwähnt treffen wir im lustig-schaurigen Shorty zum Finale die Geschwister Locke mal wieder. Insgesamt ein rundes Ding, welches zusätzlich schönes Bonusmaterial zur gesamten Reihe bereithält. Keine zusammenhängende, erzählerische Großtat, aber eine schöne Ergänzung zum Hauptwerk, die das wohlige Gefühl hinterlässt ab und an in diese wundervolle Welt zurückkehren zu können.

    8/10


    So, das war jetzt mal wieder so „mittelausführlich“, um meinem Gelesen-Stapel Herr zu werden werde ich aber mal wieder auf kurze Meinungsbekundungen im Telegrammstil zurückgreifen müssen. Als nächstes stehen mal wieder Ausflüge in das Hellboy Universum auf der Agenda.

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  3. #203
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    Ich hab die Veröffentlichung des vierten und finalen B.U.A.P.-Sammelbandes mal zum Anlass genommen einen kleinen Hellboy-Run mit abwechslungsreichen Unterbrechungen zu machen.


    Geschichten aus dem Hellboy-Universum 6



    Sir Edward Grey – Witchfinder: Für immer verloren


    Ein mit klassischen Monstern und spannendem Indianer-Mystizismus gespickter, und vor allem von Zeichner John Severin wunderschön in Szene gesetzter, okkult angehauchter Horror-Western. Grandioser Start!

    B.U.A.P. – Hölle auf Erden: Der Abgrund der Zeit


    Als Agent Howards von der B.U.A.P. bei einem Einsatz in Chicago eine schwertartige Reliquie berührt erfährt er einen blutigen Backflash der ganz anderen Art – und wird für immer verändert. Hammerhart und faszinierend.

    B.U.A.P. – Hölle auf Erden: Ödland & Ein kalter Tag in der Hölle
    Bei Ödland trifft Endzeitstimmung gepaart mit blankem Horror irgendwo zwischen dem „Ding“ und „Alien“ auf ein absolut fulminantes Artwork von Laurence Campbell.
    Peter Snejbjergs Artwork für den 50er Jahre Sci-Fi-Actioner mit Horrorelementen verschiedenster Gusto steht dem nicht in viel nach. Davon abgesehen erfahren wir (endlich) viel mehr über die kleine, gruselige Varvara, der Gründerin des Büros für Okkultismus, der russischen Variante der B.U.A.P..

    B.U.A.P. – Hölle auf Erden: Feuersee


    Liz is baaaaaack! Ja Mann! Burn, Baby, burn.

    Abe Sapien: Dunkel und furchtbar & Der neue Mensch
    „Dunkel und furchtbar“ ist ein äußerst stimmungsvoller Kleinstadt-Horror irgendwo zwischen krankhaftem Fanatismus (Hexenjagdstyle) und Monster-Horror. Mittendrin der „neue“ Abe auf der Suche nach sich selbst, mit tollem Artwork von Sebastián Fiumara.


    Abes Odyssee geht weiter. Er trifft ein paar coming of age Punks, die sich nicht sicher sind, ob sie die neue Welt nicht begrüßen sollen, das Schicksal annehmen und die Monster verehren. Das sieht Abe natürlich anders und macht sich auf die Suche nach selbigen, den wahren Schrecken findet man aber oft in unserem Inneren, nicht irgendwo dort draußen. Tragisch, traurig und toll geschrieben.

    Das waren wieder 600 Seiten nahezu perfekte Unterhaltung aus der Welt des großen Roten. Diesmal zumeist so genial gezeichnet, dass ich das kleine Format echt sehr schade fand. Den herausragenden Unterhaltungswert schmälert das allerdings nicht um Geringsten.

    9/10




    Die Don Rosa Library 2: Onkel Dagobert und Donald Duck – „Zurück ins Land der viereckigen Eier“



    Und wieder ist es Don Rosa gleich mit der ersten Story gelungen mich zu catchen, denn mit Ägypten, Krokodilen und Mumien (vor allem mit mumifizierten Krokodilen) rennt man bei mir seit unsrer Ägypten-Reise 2012 offene Türen ein. Auch die namensgebende Geschichte im Land der viereckigen Eier ist ein absolutes Highlight, auch wenn man wie ich die Vorgeschichte von Barks noch nicht kennt. Die restlichen Geschichten sind ebenfalls außerordentlich stimmungsvoll und unterhaltsam, irgendwo zwischen echt toll und nahezu grandios anzusiedeln. Ob mit Gundel Gaukeleys fiesen Machenschaften, Daniel Düsentriebs verrückten Erfindungen , den kriminellen Plänen der Panzerknacker, oder sogar bei Zeitreisen im DuckTales Universum – ich fühle mich einfach prächtig unterhalten!


    Der Inhalt des Bandes


    Dazu massig Bonusmaterial mit unvollendeten Geschichten, informativen Making Ofs zu jeder Story oder dem nächsten, wirklich äußerst faszinierenden Teil von Don Rosas Werdegang, der sein Licht stets unter den Scheffel stellt. Insgesamt eine fabelhafte Veröffentlichung!


    Die Rückansicht


    Weil es in letzter Zeit wieder so of Thema war: Ich persönlich bin bei nahezu allen Geschichten ja Erstleser und finde die lesen sich super. Äußerst flüssig, sympathisch humorvoll und auch nicht hölzern. Im Vergleich zu früheren, freieren oder blumigeren Veröffentlichungen mag das vielleicht so sein, aber wenn man die Geschichten auf diese Weise kennenlernt wirkt das schon alles wundervoll wie aus einem Guss. Ich kann den Unmut von manchem über die neuen Texte natürlich schon verstehen und vergleiche das immer gerne mit den Spencer und Hill Filmen, mit denen ich aufgewachsen bin und die ich von Herzen liebe. Wenn da heute jemand mit einer „originalgetreuen“ Synchro käme würde ich den natürlich zum Teufel jagen. Klar hat der deutsche Text der Filme oft nicht viel mit der Vorlager gemein, aber das machte halt viel vom Witz und Charme der Filme aus, eben dass, was wir so daran lieben. Von den paar Vergleichen, die ich im Netz gefunden habe kommt mir das schon sehr vergleichbar vor, denn die frühere Übersetzung war stellenweise schon sehr frei, blumig und auch „blödelhaft“ (soll nicht abwertend klingen!), die Neue ist zumeist sehr dicht an der Vorlage und damit weniger klamaukig. Klar gibt es immer die ein oder andere Phrase, die man im Nachhinein vielleicht hätte stimmiger eindeutschen können. Wenn man da Wochen und Monate dran sitzt fällt einem halt auch nicht immer die perfekte Wendung ein, aber insgesamt ist alles, wie wir es hier präsentiert bekommen, schon eine Schulnote 1 bis 1- was die Qualität der Veröffentlichung angeht. Wenn also gejammert wird dann auf allerhöchstem Niveau, oder eben (nachvollziehbar) von Fans der ersten Stunde, die es halt anders kennengelernt haben und das lieber mögen. Ich lerne Don Rosas Werk jetzt gerade anhand von Janos Arbeit kennen und bin wirklich sehr glücklich damit!

    9/10




    Geschichten aus dem Hellboy-Universum: B.U.A.P. – Die Froschplage 4



    Wie geht die Froschplagen-Saga aus? Das erfahren wir (hoffentlich) in den drei Einzelbänden, die dieser vierte und letzte Sammelband beinhaltet, den uns Cross Cult kredenzt.

    Die Warnung


    Na hier geht es ja an allen Ecken und Fronten rund und jeder hat so sein Päckchen zu tragen. Ich mag das ja, wenn die Charaktere glaubwürdig weiterentwickelt werden UND die Story voranschreitet. Liz flüchtet sich ins Training, Abe ist auf der Suche nach dem veränderten Captain Daimio, Johann Kraus scheint Mysteriöses vorzuhaben und die „Mumie“ Panya muss sich auch erstmal etwas eingewöhnen. Nicht die besten Voraussetzungen für Kate, die versucht alles zusammenzuhalten und in zielführende Bahnen zu lenken…

    Die schwarze Göttin


    Rückblicke mit meinem Liebling Lobster Johnson, massive Massenschlachten in Schnee und Eis, Armeen von Froschmonstern und goldene Drachen. Liz und Abe mittendrin und sie kurz vor der Kernschmelze – hier geht’s mächtig vorwärts.

    König der Furcht


    Zum Finale hin wird so manches Rätsel gelöst, der ein oder andere Kreis schließt sich, wenn altbekannte Gefilde erneut betreten werden und so manches Ereignis, welches ich aus den „Universum“-Bänden schon kenne ergibt jetzt mehr Sinn, bzw. werden dahingehend Lücken geschlossen, die alles schön schlüssig machen. Kein perfektes Finale, aber schon stark, und so ein richtiges Ende ist es ja nicht, schließlich ist die Geschichte der Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen (ich persönliche fände „Phänomene“ ja besser) noch lange nicht vorbei. – Zum Glück!

    8/10




    Pilgor: Kampf um Ammora – Die phantastische Welt des Richard Corben 7



    Noch früh im Dezember, bevor ich vom Tod des Meisters Richard Corben geschockt wurde, hatte ich mal wieder Lust auf einen kleinen Ausflug in seine phantastische Welt. Wer DEN schon für einen Softporno hielt, der sollte um Pilgor mit seinen vielen anrüchigen und augenzwinkernden Anspielungen, nackten Tatsachen, Vulva- und Penismonstern etc. tunlichst einen großen Bogen machen. Alle Anderen bekommen ein, im mehrfachen Sinne, üppiges Fantasy-Abenteuer voller Monster, Kämpfe, mit massig wohlgeformten Schauwerten und einer riesigen Portion augenzwinkerndem Humor geboten. Enorm kurzweilig und prachtvoll anzuschauen. Vor allem die Portfolio-Seiten im Anhang mit den Pilgor-Gemälden ist absolute Augenweiden!


    8,5/10




    Geschichten aus dem Hellboy-Universum 7



    Und Kopf voraus stürze ich mich auf die nächsten 600 Seiten Hellboy Universum, diesmal gleich zu Beginn mit einem Neuzugang! Wer hätte gedacht, dass Mike Mignola sein sowieso schon enorm umfangreiches Universum rund um den roten Höllenjungen noch um einen weiteren Protagonisten erweitern würde? Aber was solls, wenn das so läuft wie hier kann er das gerne noch öfter tun.

    Sledgehammer 44


    Der Lobster lässt grüßen, zumindest vom Ton her. Ein abgefahrener Weltkriegs-Actioner mit einem „Over the Top Iron Man“ als Opener, dann gibt es massig Fliegeraction und wilde Nazi-Experimente, bevor das Finale überraschend einfühlsam daherkommt. Sowas hätte ich gerne mal im Kino gesehen, es lebe der Pulp!

    Abe Sapien: Die Gestalt des Zukünftigen & Bis zum letzten Mann
    Horror mit Wüstensetting und Lagerfeueratmosphäre, der hinten raus mächtig blutige Action vorzuweisen hat. Grandios bebildert von den Fiumara-Brüdern. Das ist „Die Gestalt des Zukünftigen“.


    „Bis zum letzten Mann“ ist ein intensiver Survival Trip mit Endzeit-Stimmung in einer kleinen Stadt, wie ich ihn liebe. Abe ist aktuell der beste Protagonist für sowas und Max Fiumara hat an den Bildern wieder grandiose Arbeit geleistet, auch wenn er mir zusammen mit Sebastián etwas besser gefällt. Hochspannung vom Feinsten gewürzt mit einem Schuss Tragik.


    B.U.A.P. – Die Herrschaft der schwarzen Flamme


    Zwei Teams unter Liz und Iosif wagen den Assault auf das besetzte und abgeschottete Manhatten. Was uns hier erwartet ist die Horror-Variante von John Carpenters „Klapperschlange“ in Reinkultur. Perfekte Symbiose zwischen Spannung, Horror und Action. Ein weiteres kleines Meisterwerk im Hellboy-Kosmos.

    Lobster Johnson: Schnappt den Lobster


    ENDLICH wieder Lobster! Erneut in Hochform! Und dann gleich so ein fettes Paket! Ich bin ja nur am Feiern. Angefangen von den mexikanischen angehauchten, abgedrehten Wrestling-Fights über die grandios in Szene gesetzte Detektivgeschichte mit massenweise Trash-Potential. Von Piratengeschichten über Roboterarme und Gehirnmanipulationen bis zum allseits beliebten Cyborg-Gorilla und dem fulminanten Zeppelin-Finale ist wirklich alles vertreten was das geneigte Fanherz sich nur wünschen kann.

    300 starke Seiten Hellboy Universum, gefolgt von ebenso vielen, denen ich gerne einen Genialitätspreis verleihen würde. Macht in Summe einen fabelhaften siebten Band, der absolute Top-Unterhaltung bietet und, wie immer, auch nicht mit Bonusmaterial geizt.

    9/10




    Lady Mechanika Collector's Edition 2 – Die Schicksalstafel



    Die Lady hat mich gleich bei ihrem ersten Auftritt in meiner Leseecke dermaßen geflasht, dass ich Band zwei der wundervoll aufgemachten Collector’s Edition nicht allzu lange auf meinem Lese-K2 versauern lassen konnte.

    Startete Band eins direkt sehr düster in der technisierten Steam-Punk-Welt, so wirft uns Autor Joe Benitez diesmal gleich auf der ersten Seite mitten in ein zentralafrikanisches Dschungelabenteuer. Der schwarze Kontinent zählt für mich zu den faszinierendsten Reisezielen (auch wenn ich mich nich nicht in seine zentralen Länder vorgewagt habe) und ein dichter Dschungel übt schon per se eine hypnotische Anziehungskraft aus, die Gefahr und einen Hauch des Geheimnisvollen versprüht. Eines dieser Geheimnisse trägt wohl „Die Schicksalstafel“ in sich, um die es hier gehen soll. Verbunden mit der Tierwelt, den verschiedenen, ursprünglich lebenden Stämmen und den extremen Landschaften des Kontinents bietet sich eine unerschöpfliche, faszinierende Welt, die der Autor gekonnt auszunutzen, und in bombastisch beeindruckenden Bildern auf die Seiten zu bannen weiß. Mittendrin die taffe Augenweide Lady Mechanika in faszinierenden und heißen Outfits, was will man mehr?


    Oh Mann, jetzt muss ich doch tatsächlich bis April warten, bis Splitter sich erbarmt und Band drei der Reihe in der schnieken Aufmachung bringt. Das grenzt ja schon an Folter! Aber gut, wenigstens mal eine Reihe, bei der ich nicht fünf bis dreißig frühere Bände aufzuholen habe, bis ich aktuell bin.

    9/10




    Hellboy Band 19 – Hellboy und die B.U.A.P. 1956



    Mit dem Jahrgangsband zu Hellboys Abenteuern im Jahre 1956 findet mein kleiner Hellboy-Run vorerst sein Ende (bis auf einen Mini-Nachschlag, der in Kürze folgt). So manche negative Resi, die ich über den Band gelesen habe kann ich teilweise nachvollziehen. Wild ist an dem Band vordergründig mal das Artwork, welches gleich von vier Zeichnern kommt, und entsprechend häufig durchwechselt. Das verschiedene Schauplätze oder Zeiten durch unterschiedliches Artwork dargestellt werden ist an sich keine blöde Idee, wirkt aber dennoch etwas unharmonisch und vor allem Michael Avon Oemings Zeichnungen zum Russland-Setting und Varvara wissen wir gar nicht zu gefallen.


    Davon abgesehen finde ich die Verhaltensweisen von Dr. Bruttenholm äußerst doof und wenig nachvollziehbar. Das war es dann aber auch mit den negativen Seiten. Wir erfahren endlich viel über die Vorgeschichte von Varvara (perfektes Zusammenspiel mit Hellboy-Universum 6!), mit Susan Xiang bekommt eine spannende Nebenrolle viel Screentime und Hellboys Mexiko-Ausflug mit all den Hommagen an das klassische Pulp Kino dort, die Wrestling- und Horrorfilm-Szenen, das ist alles zum Schießen komisch und mutet richtiggehend wie ein spaßiger Funny Comic an. Insgesamt also eine kunterbunte Mischung mit einigen eklatanten Schwächen.

    6,5/10


    Das soll es für heute gewesen sein, aber der Gelesen-Stapel bietet noch reichlich Material, welches ich in der Vorweihnachtszeit gesichtet habe. Mal schauen, ob ich dazu dieses Jahr noch was geschrieben bekomme.

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (29.12.2020 um 00:47 Uhr)
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  4. #204
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    Du liest schnell, oder? Ich bin eher der lahme Leser. Was mich echt nervt
    VERKAUFE COMICS
    (US, Superhelden, Frankobelgisch, Graphic Novel, ganze Serien)


  5. #205
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    Viel Panini ist nicht dabei. Geht mir aber auch so.
    evtl. Werde ich bei den Enten auch schwach wenn ich die lobenden Zeilen lese.

  6. #206
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    @Comic_Republic : Eigentlich gar nicht mal so, aber ich nehme mir recht viel Zeit zum Lesen. Die Enten sind perfekt, weil ich dabei gleichzeitig Zeit mit Krümelchen verbringen kann!

    @Mumpitz : Die Don Rosa Library ist echt zu empfehlen! Tolle Aufmachung, sehr fairer Preis (ohne Schuber nochmal 5€ günstiger pro Band).
    Geändert von God_W. (30.12.2020 um 00:55 Uhr)
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  7. #207
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    Leise rieselt der Schnee - - - zumindest war das vor wenigen Wochen hier der Fall und tatsächlich hatten wir mal wieder eine Woche weiße Wälder und Felder um uns herum. Da habe ich die Gelegenheit und die Stimmung direkt genutzt einige Weihnachts-Comics hervorzukramen, die ich bereits vergangenes Weihnachten hier liegen hatte. Dereinst wollte ich mir die aufsparen, bis mich das Wetter wieder in Stimmung bringen würde, ist in der Saison aber nicht mehr passiert. Diesmal war ich schlauer und habe gleich die erste Gelegenheit genutzt.


    Batman Noël – Deluxe



    Na wenn das mal kein Comic ist für den das übergroße Deluxe-Format geschaffen wurde, dann weiß ich auch nicht. Absolut herausragend und meisterlich kommt das fulminante Artwork von Lee Bermejo daher. Mal düster mal warm, mal hart mal drall und zart (meine geliebte Catwoman ) und immer absolut stimmungsvoll. Die Atmosphäre im winterlich verschneiten Gotham ist geradezu greifbar. Leider ist die famose Zeichenarbeit oftmals das Einzige über was bei diesem Band gesprochen wird, weshalb ich eher ein allenfalls durchschnittliches Leichtgewicht auf der erzählerischen Seite vermutete. Weit gefehlt! Lee Bermejos geschickt erzählte Variation der Weihnachtsgeschichte funktioniert grandios, hält viele Überraschungen (auch schöne) bereit und ist einfach wundervoll zu lesen! Ein Meisterstück, sowohl im Batman-Kosmos, aber auch als für sich allein stehende Weihnachtsgeschichte. Unbedingt lesen! Am besten in der überformatigen Deluxe-Ausgabe mit tollem Bonusmaterial.


    Cover ohne die Schneegestöber-Schutzhülle.


    Rückansicht ohne Schutzhülle.


    Rückansicht mit der bedruckten Schutzhülle.


    9,5/10




    Warren Tufts: Lance – Band 4



    Wie nach dem hochdramatischen Finale im dritten Band zu erwarten war, beginnt dieser Vierte mit dem knallharten Überlebenskampf einer Handvoll einsamer Helden in den eisigen Bergen der High Sierra. Fünf wagemutige Männer stemmen sich mit dem Mut der Verzweiflung den eisigen Schneemassen entgegen und machen sich auf eine nahezu aussichtslose Odyssee um Hilfe zu holen, Hilfe für 115 Siedler, Menschen dem Tode nahe, eingeschlossen in einer klammen Behausung, welche sie mittlerweile als Camp Hopeless bezeichnen. Oder gibt es doch noch Hoffnung auf Rettung der 115 Seelen und des kleinen Babys? Die ersten 18 Seiten dieses grandiosen Lance-Bandes werden es zeigen!


    Nach dem, von wahren Begebenheiten inspirierten, Einstieg erwartet uns wieder ein Füllhornerzählerischer Abwechslung. Von humorvollen Eifersuchtsszenen über abenteuerliche Flussfahrten, politische Verwicklungen und Unabhängigkeitskriege geben sich mit persönlichen Schicksalsschlägen die Klinke in die Hand. Wunderschöne Frauen, kernige Typen und wilde Schießereien. Ganz großes Abenteuer mit ebenso großen Gefühlen. Das alles ab Seite 37 dann auch wieder durchgehend in wunderschönen, farbigen Sonntagsseiten, da die Dailies nach dem 15. Februar 1958 eingestellt wurden. Ein abwechslungsreiches, herausragend in Szene gesetztes Westernabenteuer, dem die Höchstnote einzig und allein deshalb verwehrt bleibt, weil Bocolas Eisenherz doch noch eine Nuance weiter vorne liegt.

    9,5/10




    Batman – Ego und andere Geschichten



    Der viel zu früh gestorbene Darwyn Cooke ist mir mit seinen Arbeiten an Catwoman zum ersten mal aufgefallen, die hier ja teilweise auch wieder versammelt sind. Dazu habe ich hier schon mal was geschrieben:
    Catwoman, die Fährte der Katze
    Catwoman, Selinas grosser Coup
    Ich bin ja noch ziemlich am Anfang meiner Batman-Reise, aber als ich Anfang 2019 mal nach (US)-Listen mit den besten Batman Comics gegoogelt hab war "Ego" auf zwei Dritteln aller Listen vertreten. Im Jahr 2000 veröffentlicht und bis heute noch nie auf Deutsch erschienen! Ist also auf alle Fälle einen Blick wert, war so mein Gedanke – und der war ja sowas von richtig! Eine psychologische Reise ins zerrissene Innere des dunklen Ritters, absolut famos!


    Der Inhalt des absolut gelungenen Bandes.


    Auch der Rest des hervorragend zusammengestellten Bandes bietet neben „Selinas grosser Coup“ noch viele weitere kleinere und größere Perlen aus Cookes Schaffen. Eigentlich hätte man den Band auch in der Zeichnern gewidmeten Batman Collection (Jim Aparo, Neil Adams, Mike Mignola, Marshall Rogers) veröffentlichen können, denn den genannten stand Meister Cooke meines Erachtens in nichts nach. Ich mag Cookes Art zu Zeichnen total, sein classic Style passt super zu der Art Geschichten zu erzählen, die er an den Tag legt. Das liegt für mich irgendwo zwischen Noir-Style und Fifties-Charme, zum Beispiel hat seine Catwoman total was von Audrey Hepburn wie ich finde. Bei Catwoman hat er ja teilweise für Ed Brubaker gezeichnet, teilweise war er als Autor und Zeichner in Personalunion tätig. „DC - Neue Horizonte“ hat er ebenfalls selbst geschrieben und gezeichnet, für mich ein weiteres Meisterstück von ihm. Dazu hatte ich auch mal ein paar Zeilen hier gelassen:
    DC - Neue Horizonte (1+2)
    Ein prächtiger Band über das Batman-Schaffen eines großen Meisters, der leider zu kurz unter uns weilte. Wenigstens kann ich mich noch auf viel von ihm freuen, denn der Schreiber & Leser Verlag veröffentlicht ab Februar eine schnieke Gesamtausgabe von Richard Stark’s Parker, wobei Cooke wohl für den Großteil des Artworks verantwortlich zeichnete. Ich freu mich schon!

    9/10




    Marvel-Superhelden Superband 21



    Viele beschweren sich ja immer ich würde zu wenig Marvel lesen. Stimmt gar nicht! Planet der Affen Archive, Conan Classic Collection, Gruft von Dracula, Savage Sword of Conan etc… Viele tausend Seiten Marvel. Aktuell hab ich mit dem Werewolf by Night sogar die nächsten 1.200 Seiten am Wickel. OK, allzu viel Superheldenkram ist da nicht mit bei, aber hey, wenn Panini mal den hochgelobten Thor-Run von Walt Simonson, oder Frank Millers DareDevil Arbeiten in Omnibus-Ausgaben packen sollte bin ich dabei! Auch der Ennis-Punisher könnte mal eine Neuauflage erfahren, und von den Fanta 4 soll es auch so einen legendären, längeren Run geben. Ja, sowas fett und umfassend zusammengepackt, das wäre genau meins. Ansonsten bleibe ich vorerst bei den klassischen Monstern, den Affen und meinem Barbaren.

    Halt, kleine Ausnahme. Ich habe kürzlich ein Heft gesucht, welches im kommenden „Monster von Frankenstein“-band nicht enthalten sein wird. Dazu „musste“ ich allerdings ein Päckchen von vier Marvel-Superbänden erstehen, da das Heft in einem von selbigen enthalten war. Was mache ich jetzt mit dem Rest? Nach einigem Überlegen habe ich die perfekte Verwertung gefunden: Badewannenlektüre! Ich lese in der Wanne auch gerne (zumeist „normale“ Bücher auf dem E-Reader), aber ein schickes Hardcover möchte ich dann doch nicht eindampfen. Da kamen mir die Sammelbände gerade recht, also kann ich doch mal ein paar Ausflüge in die Welt der Marvel-Superhelden unternehmen.

    Diesmal gab es (im Verlauf von drei Badesessions) Thor Nr. 25 mit „Dem Grauen Scheusal“, einer Art Golem-Typ, und dem Fight zwischen dem galaktischen Silberstürmer und Mephisto selbst, welcher leider mit einem kleinen Cliffhanger endet. Danach Der Eiserne Nr. 8 mit einem echt coolen Zweikampf gegen den Roten Dynamo, einer total abgedrehten und deshalb sehr spaßigen Story mit dem Ameisenmann in der Sklavenwelt und einer kleinen creepy Story über den Fluch eines Zauberers und einen Zinnsoldaten. Das Monster von Frankenstein Nr. 25 habe ich tunlichst ausgelassen, da warte ich auf die Gesamtausgabe im Frühjahr, aber die schöne Dorian Grey Variante im Anschluss habe ich genossen, ebenso wie die Gruselstory über das „Verhexte Haus“ und den abenteuerlichen Schritt in die „Verbotene Welt“. Das Finale Bot dann Doktor Strange – Der Magier Nr. 6. „Die Macht und das Pendel“ bietet einen, vor allem optisch, ziemlich abgefahrenen Zweikampf der Zauberer. Cooler Style, etwas verschwurbelt zusammengestückelt. Den perfekten Abschluss bietet dann noch eine Infoseite über den Conan-Zeichner „Big“ John Buscema, den mag ich super gerne, da schließt sich also wieder ein Kreis.

    Ja, hat entspannt und Spaß gemacht, nein alles keine Meisterwerke. Sehr „witzig“ fand ich die Tatsache, dass die Einzelhefte in diesen Superbänden immer so zusammengebunden wurden, was gerade verfügbar war. Wenn also jemand Anderes jetzt den Marvel Superband Nr.21 kauft kann es sein, dass er völlig andere Hefte beinhaltet als meiner hier! So eine Art Wundertüte. Kann Spaß machen, für so manchen Sammler aber auch ärgerlich sein.

    5,5-6/10




    Die Weihnachtsedition: Weihnachtsgeschichten von Carl Barks – Band 2



    Was soll ich zu dem Band groß schreiben, was ich nicht schon beim ersten erwähnt habe? Grundsätzlich geht das alles ebenso grandios weiter wie bisher. Meinen persönlichen Kindheits-Glücksmoment hatte ich diesmal bei „Onkel Dagobert und der Geist der Weihnacht“ bzw. „Walt Disney’s UNCLE SCROOGE’S Christmas Carol“. Die von Annie North Bedford geschriebene und von Barks gezeichnete Version von Charles Dickens‘ Weihnachtsgeschichte hatte ich ebenfalls als Kind in diesem Sonderband, den ich oben bereits erwähnte und die tollen, gemäldeartigen Bilder habe ich mir hunderte male angesehen.

    Aber auch „Weihnachten in Entenhausen“, wo Donald und seine Neffen für Dagobert den Baum, der größer als der Kirchturm ist besorgen sollen ist ein absolutes Highlight für mich. Allgemein besteht der Band aus vielen Highlights, unterbrochen von manchen sehr sehr guten Geschichten. Was für eine wundervolle Einstimmung auf Weihnachten und die perfekte Adventslektüre.

    9,5-10/10




    Valerian & Veronique Gesamtausgabe 5



    Mit den drei in diesem Band versammelten Alben treten wir von den 80ern in die 90er Jahre der Schaffenszeit der Autoren und Zeichner Mézières und Christin ein. Das merkt man auch den Themen an, wie ich finde. Aktuelles weltpolitisches Geschehen dieser Zeit und gesellschaftliche Missstände bzw. gefährliche Entwicklungen werden, zwar recht offensichtlich, aber dennoch nicht plakativ oder gar erdrückend, sondern eher mit Leichtigkeit und einer gewissen Beschwingtheit in die lockeren, zwar spannenden, aber durchaus doch immer auch heiteren Abenteuer unseres Dreamteams Valerian und Veronique eingewoben.

    Die große Grenze


    Wow! Mit der Masse an exotischen (irdischen) Schauplätzen stellt diese Episode ja die meisten Bond-Filme in den Schatten! Auch der Grundton erinnert stark an 007 im kalten Krieg. Reaktorprobleme in Russland, kurz hinter der Grenze von Lappland, Waffenschieber in Tunesien am Rande der Sahara, Konvois mit Atommüll an der Amerikanisch-Mexikanischen Grenze und so weiter. Weltpolitisches Geschehen sprüht von jeder Seite, dennoch bleibt genug Platz für Abenteuer und Humor, und hinten raus gibt es auch noch eine ordentliche Portion Science-Fiction. Ein paar persönliche Schmankerl für mich konnte ich auch wieder ausmachen, fährt doch Veronique einen schönen alten Volvo (ich mag deren Autos einfach) und trinkt später noch einen leckeren Mint Julep, mein liebster klassischer, sommerlicher Bourbon-Cocktail.
    [i]9/10[i]

    Lebende Waffen


    Wie der Name schon andeutet erwartet uns hier im Grunde ein ernstes Thema, welches aber mit derart überbordendem Humor und sprühendem Witz in Szene gesetzt wird, dass es eine wahre Freude ist. Einfallsreichtum ohne Ende beschert uns tolle Charaktere wie den stinkenden Verwandlungskünstler Brittibrit, große Schlachten, epische Arenakämpfe a’ la Spartacus und Zirkusreife Artisten in einer brandgefährlichen Manege. Als Eye-Candy präsentiert sich unser Sweetie Veronique mal wieder heiß wie Frittenfett, während Valerian ein Stück weit den hinterlistigen Kapitalisten und Kriegsgewinnler mimt – der später natürlich brav Reue zeigt.
    8,5/10

    Die Kreise der Macht


    Hier haben wir sie also, die Vorlage für Luc Bessons Kult-Klassiker „Das fünfte Element“, also zumindest was die Optik angeht. Ich bin ja einer der Wenigen, die von dem Streifen nicht so restlos begeistert waren. Vor allem Bruce Willis als Corben Dallas fand ich irgendwie schwach, den ach so grünen Chris Tucker maximal nervig. Der dramaturgische Aufbau hätte ebenfalls noch massig Feinschliff vertragen können. Auf der Habenseite gibt es grandiose Optik mit vielen coolen Ideen, Gary Oldman als grandiosen Over the Top Bösewicht und Milla Jovovich. Die ist für mich bei nahezu jedem Film ein Pluspunkt, denn sie sieht nicht nur heiß aus, sondern kann auch schauspielern (ich weiß, diese Ansicht vertritt nur der kleinere Teil der Menschheit). Aber egal, mit den Jahren habe ich gelernt über die Schwächen des Streifens hinwegzusehen und mich an den vielen Vorzügen zu erfreuen, so dass ich den immer mal wieder gerne sehe.

    Hier geht es aber ja um „Die Kreise der Macht“, die ebenfalls mit toller Optik aufwarten können. Urbane Häuserschluchten mit massig fliegenden Vehikeln, der außerirdische Taxifahrer kommt viel cooler und vielschichtiger rüber als sein Pendant im Film und die Story geht in eine gänzlich andere Richtung. Da werden Klassenunterschiede thematisiert, sowie die Unfähigkeit und Machtlosigkeit der Mächtigen an den Pranger gestellt. Ausstaffiert mit halsbrecherischen Gleiter-verfolgungsjagden, spannenden Schießereien, einer charismatischen Antagonistin und einer kleinen Hommage an den Space Jockey aus dem ersten Alien-Film ist den Machern wieder ein kleines Juwel am Franko-Belgischen Sci-Fi-Himmel gelungen.
    9,5/10

    Insgesamt wieder ein prächtiger Band mit schönem, einleitendem Bonusmaterial und drei rundum gelungenen Stories.

    9/10




    Klaus – Die wahre Geschichte von Santa Claus



    Nach Batman Noël und dem zweiten Barks Weihnachtsband kam meine kleine Christmas-Week mit „Klaus“ von Grant Morrison zu ihrem Ende. Was soll ich sagen? Für einen Morrison überraschend geradlinig erzählte, wunderschöne Weihnachtsgeschichte, die rein gar nichts mit dem (ebenfalls wundervollen, aber gänzlich anderen) Animationsfilm gleichen Namens von 2019 zu tun hat. Ich will hier auch niemandem die Überraschung verderben, sondern nur all jenen die Angst nehmen, die wegen Morrisons ab und an stark verkopften oder abgedrehten Schreibstils bislang einen Bogen um den Band gemacht haben. Greift zu! Eich erwartet wirklich eine ganz tolle, abenteuerliche und einfühlsame Weihnachtsgeschichte mit prachtvollem, wunderschön anzuschauenden Artwork von Dan Mora. Im direkten Vergleich ist Lee Bermejos Artwork bei Noël zwar einzigartiger und ein richtiges Meisterwerk, aber dafür Geschichte bei Klaus mitreißender und noch dichter erzählt. Kommt am Ende bei mir deshalb auf die gleiche hervorragende Wertung.


    Rückansicht des Bandes.


    9,5/10


    Das war also so in etwa die Zeit zwischen der zweiten und dritten Advent-Woche bei mir. Eine Zeit, gefüllt mit wundervollen Geschichten. Mit Stories ganz anderer Art ging es in der darauffolgenden Woche weiter. Dazu in Kürze dann mehr.

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (31.12.2020 um 00:01 Uhr)
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  8. #208
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    Da fiel es doch Panini zum Anfang der Adventszeit ein, den für Dezember angekündigten vierten Band der „Conan der Barbar – Classic Collection“ kurzerhand auf Mitte Januar zu verschieben. Tja, was soll’s? Da mache ich mir doch kurzerhand meinen eigenen kleinen Conan-Omnibus. 520 Seiten, aufgeteilt auf sieben Prestige-Hefte, daraus bestand die Conan-Reihe von Panini/Generation aus den Jahren 2001 und 2002. Also los geht’s.


    Conan der Barbar 1: Conan und der verfluchte Wald 1-3



    Autsch, was war das denn? Völlig überfrachtetes, unübersichtliches Artwork und eine äußerst seltsame, völlig übertriebene und unglaubwürdige Fantasy-Story mit für Conan-Verhältnisse eindeutig zu großem „Sorcery“-Anteil. Nein, das hat nicht wirklich Spaß gemacht. Dafür gibt es für ein Heft erstaunlich gutes und umfangreiches Bonusmaterial, aber Zeichner Claudio Castellini und ich werden wohl keine Freunde mehr.

    3/10




    Bone 1 – Flucht aus Boneville



    Es wird so langsam Tradition, dass ich in der Adventszeit meine Wichtelgeschenke vom Vorjahr lese. So auch diesmal, habe ich doch zu Weihnachten 2019 vom guten Wild Bill Kelso unter Anderem diesen ersten Band von Bone geschenkt bekommen. Natürlich muss ich dafür äußerst dankbar sein, hat mir das kleine Hardcover doch ungemein viel Freude bereitet. Bone macht einfach Spaß, ist zum Schießen komisch, richtig süß und dennoch stets spannend und ich will immer wissen, wie das Abenteuer weiter geht und welche Verwicklungen überhaupt dazu geführt haben. Ganz großes Kino mit ganz kleinen Helden.

    Natürlich war das im Grunde aber auch ein böser Schuss ins Bein, denn selbstverständlich komme ich jetzt nicht drumherum eine Menge Geld für die restlichen Bände auszugeben! Vielen Dank lieber Wild Bill!!! Am schönsten ist natürlich der Schuber mit allen Teilen gesammelt, dann habe ich Band 1 hinterher wieder übrig. *grummel* Naja, schauen wir mal, wie ich das mache und wer dann im kommenden Jahr einen ersten Band von „Bone“ gewichtelt bekommt. ??

    9/10




    Conan der Barbar 2: Herr der Spinnen



    Conan-Urgestein Roy Thomas zurück am Cimmerier und gleich wird die Sache besser. Viel besser sogar, wenn man auch erzählerisch kein Meisterwerk erwarten darf. Aber Conan im Kampf gegen eine monströse Bestie und einen bösen Zauberer, mit einer taffen und überaus ansehnlichen Kämpferin an der Seite, so kennt und liebt man den Barbaren einfach. Stefano Raffaele macht am Zeichenstift einen guten Job, das Bonusmaterial ist wieder gelungen, so kann es gerne weiter gehen.

    6,5/10



    Wraith – Todesfahrt ins Christmasland



    Die erste Staffel der Serie „NOS4A2“ auf Prime fand ich Weihnachten 2019 schon sehr stark. Da hat Joe Hill richtiges, klassisches Stephen King Feeling mit ein paar Extras verströmt. Sein Comic-Meisterstück „Locke & Key“ konnte mich ja kürzlich restlos begeistern, also will ich mich auch an den Roman „Christmasland“, die Vorlage zu „NOS4A2“ mal ran machen. Da macht es natürlich Sinn sich die Vorgeschichte dessen in Form des Comics „Wraith – Todesfahrt ins Christmasland“ zuvor mal genauer anzuschauen.

    Nein, hier erwartet uns nicht nur eine nette kleine Dreingabe zum Buch oder zur Serie. Joe Hill liefert ein prächtiges Stück Horror mit klassischen Motiven und viel frischem Wind. Von der stimmungsvollen, erschreckenden Einleitung über den Gefangenenausbruch, der vom Road-Movie zum Höllentrip avanciert bis zum fantastischen Finale im Christmasland. Als besonderes Schmankerl wartet im Epilog dann noch eine grandiose Erzählung, die mannigfaltige Verflechtungen knüpft. Dazu das außergewöhnliche Artwork von Charles Paul Wilson III, an welches ich mich zugegebenermaßen erst gewöhnen musste, welches ich mittlerweile aber ordentlich feiere.

    Allerdings sollte man wohl doch zuerst das Buch lesen, oder die Serie schauen, weil durch den Comic doch viel verraten wird, was man ansonsten erst später herausfinden würde.

    8,5/10




    Conan der Barbar 3: Fluss des Todes



    Ehrlich gesagt war ich hier zu Beginn ziemlich skeptisch, weil Autor Roland Green auch den üblen ersten Band mit den Horror-Ents verfasst hat. Nach einem ganz coolen Einstieg und einigen, zugegeben recht doof anmutenden Szenen, entwickelt sich die Geschichte aber zu einem spannenden und actiongeladenen Dschungelabenteuer mit so mancher Wendung und ein paar erfrischenden Ideen. Das Artwork ist wie im zweiten Band ganz brauchbar, mehr aber auch nicht.

    6/10




    Jeremys große Reise – Die phantastische Welt des Richard Corben 8



    Wie so viele Fans hat auch mich der überraschende Tod des Pulp-, Fantasy-, und Horror-Großmeisters Richard Corben am 02. Dezember 2020 tief getroffen. Wir haben ja erst einige Wochen nach seinem Ableben davon erfahren, dennoch hätte der Schock und die Trauer plötzlicher nicht kommen können. Ich bin zwar noch nicht sooo lange dabei, aber bereits bei einer meiner ersten Comicreihen, dem Hellblazer, durfte ich Corben kennenlernen. Auch seine Arbeiten an meinem liebsten Filmmonster, dem Alien, habe ich schnell entdeckt, bevor ich nach einigen kleineren seiner Hellboy-Ausflüge mit dem fetten Creepy-Band von Splitter in die Vollen gegangen bin. Mittlerweile habe ich noch so Einiges von ihm gelesen, zum Glück ist aber auch noch genug Material verfügbar, sodass mir der Corben-Lesestoff so schnell nicht ausgehen wird. Den Anfang macht jetzt erstmal „Jeremys große Reise“.


    Ein prachtvolles, und hinten raus sogar tragisches Stück Science-Fiction mit Fantasy-Einschlag. Versprüht streckenweise den Charme der „Zeitmaschine“ und hat natürlich auch wieder muskulöse und üppige Attribute zu bieten. Aber das Generationen umspannende, fragen der Religion anschneidende Album ist dennoch kein einfacher Pulp-Stoff, sondern ein großartig bebildertes Abenteuer mit sinnigem Hintergrund, wie es die Science-Fiction der 70er oftmals zu Tage gebracht hat. Ganz feines Teil!

    9/10




    Conan der Barbar 4: Die Rückkehr von Styrm



    Was hätte es so schön werden können! Ein wundervolles Setting mit der abgeschotteten Stadt in den Bergen, epische Fights, schöne Frauen, gefährliche Gegner. Aber was ist Fakt? Eine müde, enorm lahm erzählte und vorhersehbare Story, die auf nen halben Bierdeckel passt, ein bis auf wenige Ausnahmen ziemlich unschönes Artwork und ein Drachen, der lächerlicher kaum sein könnte. Billiges Machwerk und vertane Chance.

    2/10




    Neue Geschichten aus Arabischen Nächten – Die phantastische Welt des Richard Corben 12



    Prickelnde Erotik, faszinierende Fabelwesen, Horrorelemente und eine abenteuerliche Geschichte voller Spannung und Atmosphäre. Diese besondere Atmosphäre, die Strnad und Corben hier aufbauen ist natürlich der wunderbaren orientalischen Märchenwelt aus 1001er Nacht entliehen. Die Versatzstücke dieser prunkvollen Welt, die sich Autor und Zeichner hier zu Eigen machen und mit ihren eigenen, unverkennbaren Zutaten würzen, führen zu einer perfekten Symbiose der Welten. Ich glaube so langsam Jan Strnad ist der perfekte Autor für Corben.


    Ich bin begeistert, was sicher auch meinem persönlichen Faible für den Orient und seine ganz besonderen Gerüche, Klänge, Landschaften und Geschichten geschuldet ist – aber hey, ob einem was gefällt liegt nun mal an den eigenen Erfahrungen und Vorlieben.

    9/10




    Conan der Barbar 5: Das Scharlachrote Schwert



    Das absolute Highlight der bislang recht durchwachsenen Reihe bringt mal wieder Routinier Roy Thomas. Die Sage um das scharlachrote Schwert, welches seinen Besitzer in eine rasende, blutrünstige Bestie verwandelt während es ihm die Lebenskraft aussaugt bringt neben vielen blutigen Kämpfen auch reichlich spannende Wendungen, eine schlüssige Mythologie und die schöne Helliana mit sich. Eine Fantasy-Schlachtplatte mit magischem Einschlag wie sie im Buche steht, dazu ganz cooles 90er Jahre Artwork von Stefano Raffaele. Das hat mal wieder richtig Spaß gemacht!

    7,5/10




    Der Fluch des schwarzen Diamanten – Die phantastische Welt des Richard Corben 10



    Eine typische, schön makabre Corben-Horror-Story. Wir verfolgen ein Juwel, welches scheinbar das abgrundtief Böse in sich birgt, und auch fleißig verteilt. Zuerst werden wir Zeugen, wie es eine ganze Welt in den Abgrund stürzt und schließlich auf der unsren landet, allerdings vor mehreren tausend Jahren. Weitere Episoden zeigen blutig, schwarzhumorig und mit viel nackter Haut, wie es sich seinen Weg durch die Jahrhunderte bis in unsere Zeit bahnt. Die abschließende Metaebene bringt nochmal richtig Spaß rein. Allerdings muss ich schon sagen, dass nicht jede der Stationen des Schwarzen Diamanten wirklich zündet und es sind wieder einige äußerst hässliche Panels an Bord, bei denen (schlecht) mit dem Computer gearbeitet wurde. Aber hey, auch ein schwacher Corben bietet noch immer überdurchschnittlich gute Unterhaltung.


    6,5/10




    Conan der Barbar 6: Goldene Schatten, Brüder des Wurms & Wo die Furcht regiert



    Das Dreamteam bestehend aus Autor Roy Thomas und Zeichner „Big“ John Buscema hat sich nochmal für eine Conan-Trilogie zusammengetan. Herausgekommen ist ein prachtvolles Abenteuer mit tollen Schauplätzen, greifbaren Nebenrollen und hübschen Frauen, die sich um den Cimmerier streiten. Aber auch die Hauptstory um die Gier nach Gold, das finstere Treiben in dunklen Stollen, die schleimigen Monster und eine Art Zombiearmee hält beste Conan-Unterhaltung bereit. Klar sehen die Bilder etwas anders aus als früher, da hat sich Buscemas Stil schon deutlich verändert, aber die Dynamik in den Fights hat er noch immer drauf wie kaum ein anderer. Ich weiß nicht, ob es seine letzte Conan-Arbeit war, nach dem Erscheinungszeitraum und der Tatsache, dass er sich 2002 dem Krebs geschlagen geben musste kann das gut sein. Auf jeden Fall hat er sich hiermit keine Blöße gegeben, der Mann war ein Guter.

    7,5/10




    Edgar Allan Poes – Geister der Toten



    Zum Finale meines kleinen „Richard Corben Gedenkzuges“ habe ich mir recht passend „Die Geister der Toten“ vom Splitter Verlag ausgesucht. Allzu hohe Erwartungen hatte ich nicht an den Band, habe ich doch schon mehrfach eher negative Stimmen dazu gelesen. Im Nachhinein bin ich ganz froh, dass ich mich davon nicht habe schrecken lassen, denn ich finde Corbens Bearbeitung von 14 Geschichten E. A. Poes ganz wunderbar gelungen. OK, einen direkten Vergleich kann ich nicht wirklich ziehen, da ich von Poe noch nichts gelesen habe, aber die Stories kenne ich teilweise von Verfilmungen und Hörspieladaptionen. Auch hier haben mich Poes Erzählungen in Verbindung mit Corbens Artwork enorm gefesselt und mir eine richtig tolle, atmosphärische Zeit in meinem Lesesessel beschert. Corben hat den Geschichten natürlich nicht nur optisch seinen Stempel aufgedrückt, sondern auch hie und da seinen für ihn so typischen, makabren Humor einfließen lassen.


    Ein kleines persönliches Goodie für mich war die mir bislang unbekannte, letzte Story des Bandes „Das Fass Amontillado“. Zwar bin ich kein wahrer Amontillado-Kenner oder Liebhaber, aber ich durfte schon den ein oder anderen feinen Whisky verkosten, der in Fässern gereift wurde, die zuvor diesen doch recht speziellen Sherry enthielten. Es war jedes Mal ein vorzügliches Geruchs- und Geschmackserlebnis. Ein wahrer Genuss, sowohl der Whisky, als auch der Corben Band.

    8,5/10




    Conan der Barbar 7: Feuer im Leib, Kampf mit dem Drachen & Stunde der Dämonen



    Ja, das Finale meines kleinen Conan-Runs kommt schon reichlich abgedreht daher. Aber die fetzige Action mit Conan und seiner kleinen Truppe, ja diesmal ist der wortkarge Cimmerier nicht alleine unterwegs, macht gleich von Beginn an mächtig Spaß. Roy Thomas wirft uns in die Action und lässt reichlich trockenen Humor einfließen. Dazu kommen im weiteren Verlauf stachelige Monster, heiße Hexen, Dämonensöhne und fliegende Saurierskelette. Conan wird gefangen genommen, soll gevierteilt werden, und hinter allem steckt ein Geist aus der Vergangenheit, den der Barbar längst besiegt glaubte. Ein kunterbuntes Abenteuer, welches manchmal über das Ziel hinausschießt, im Kern aber echt gelungen ist und den Geist des zweiten Schwarzenegger-Kinofilms, „Conan der Zerstörer“ atmet. Klar warum auch nicht, war Thomas dabei doch maßgeblich am Drehbuch beteiligt.

    6,5-7/10

    Dennoch, ich habe ja bei weitem nicht alles von Conan gelesen, aber doch schon ein paar tausend Seiten. Teilweise den Barbaren in der Classic Collection begleitet, den ersten Savage Sword Omnibus gesichtet und ich verschlinge regelmäßig die franko-belgischen Abenteuer des wilden Recken. Im Vergleich zu allen drei dieser Reihen fallen diese sieben Prestige-Hefte mit insgesamt über 500 Seiten doch deutlich ab. Klar gibt es da Lichtblicke und das macht auch oft Spaß, insgesamt gesehen kommt das aber nicht über alltäglichen Einheitsbrei hinaus, fällt so manches mal sogar deutlich darunter. Aber der vierte Band der „Conan der Barbar – Classic Collection“ steht ja schon im Januar ins Haus und das aktuelle Album von „Conan der Cimmerier – Die Menschenfresser von Zamboula“ liegt schon hier bereit. Ich freu mich drauf!

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (02.01.2021 um 13:27 Uhr)
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  9. #209
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    Mein sehr geschätzter God_W

    Ich finde deine Rezensionen großartig (aber das weißt du ja). Früher musste ich mir regelmäßig Comicmagazine kaufen, um derartig gute Rezensionen lesen zu können, jetzt kann ich sie hier im Forum lesen und das "for free".

    Du wertest dieses Forum deutlich auf ... diejenigen, die deine Rezis noch nicht kennen, sollten diese Wissenslücke schnellstens schließen.

    Dir und deinen Angehörigen alles Gute für das neue Jahr, bleibt gesund ... "möge die Kraft mit euch sein".

    Wir lesen voneinander ... !

  10. #210
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    Danke mein lieber @freeman17 ,

    ich wünsche Dir und den Deinen ebenfalls ein großartiges 2021, möge alles besser werden als 2020 (sollte ja machbar sein). Hoffentlich hält das Jahr einige grandiose Geschichten aus der Neunten Kunst für uns parat!

    Ich werde versuchen weiterhin meinen Senf zu den von mir gelesenen Sachen hierzulassen. Sollte mein Nerd-Room-Hybrid irgendwann mal fertig sein vielleicht sogar wieder ein wenig ausführlicher als zuletzt.
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  11. #211
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    Kommen wir zum Finale meines kleinen Advents- und Weihnachts-Runs, wie immer gab es zwischendurch auch wieder ein paar Sachen, die nicht direkt mit Weihnachten zusammenhängen, man kann ja nicht immer nur ein Thema lesen. Los geht’s wieder mit einem Band, den ich Krümelchen abends so nach und nach vorgelesen habe, also mal wieder Disney, da steht sie momentan total drauf.



    Walt Disneys Schöne Bescherung



    Hierbei handelt es sich um die preisgünstige, aber dennoch recht schmucke 2017er Weltbildausgabe des Disney Weihnachtsalbums von 2016. Es ist meistens so, dass Weltbild/Jokers den Vorjahresband zum Kampfpreis raus haut. Versammelt wurden 20 weihnachtliche Erzählungen, davon immerhin zehn als deutsche Erstausgabe und eine teilweise Erstveröffentlichung. Geboten wird ein breit gefächertes Sammelsurium von Klassikern und modernen Variationen. So sind Geschichten vom Ende der 1940er Jahre ebenso vertreten wie vergleichsweise aktueller Stoff von 2011. Uns hat der Band ausgesprochen gut gefallen und auch wenn uns im Schnitt die etwas älteren Geschichten eher zugesagt haben, so gibt es auch unter den Neueren einige wirklich schöne Perlen zu entdecken, die eine wundervolle Weihnachtsatmosphäre verströmen.


    Die enthaltenen Geschichten.


    Highlights waren für uns gleich die erste Geschichte, „Der Weihnachtsmann hat’s schwer“, weil die Verwechslungskomödie einfach toll geschrieben ist und mit perfektem Timing aufwarten kann, „Tief gesunken“, Onkel Dagoberts Variante von Mel Brooks‘ „Das Leben stinkt“, der Barks-Klassiker „Ein Fest der Liebe“ und Krümelchen hat die Pinocchio-Story noch sehr gut gefallen, wohingegen ich die kleine Story um „Die Weihnachtsüberraschung“ für Daniel Düsentriebs kleines Helferlein noch sehr süß fand. Insgesamt wieder tolle Einstimmung aufs Fest.

    8/10




    Sandman Deluxe 6: Die Gütigen



    Ich muss eingestehen, dass ich mit dem sechsten Deluxe-Band der Saga so meine Schwierigkeiten hatte. Das krakelig und etwas ungelenk daherkommende Artwork mit einem „Modern Art“ Touch gefällt mir über weite Strecken leider gar nicht. Ab und an funktioniert es und versprüht einen künstlerischen Anspruch, aber zum größten Teil finde ich es einfach nur hässlich und unansehnlich. Dazu kommt die Erzählstruktur von „Die Gütigen“, dem zwölfteiligen Hauptwerk des Bandes, wo dieser Zeichenstil eigentlich durchgehend zum Einsatz kommt. Die ist zwar insgesamt sehr gut und vor allem das Finale weiß absolut zu überzeugen, dennoch kommt mir die sprunghafte, verschachtelte Erzählweise oftmals sehr krampfig und aufgezwungen vor. Das hätte man schöner in einem Guss erzählen können. Hier habe ich immer das Gefühl, da wollte jemand eine wunderbare und spannende Geschichte noch etwas mehr aufmotzen, um das Ganze noch künstlerischer, literarischer oder spezieller wirken zu lassen – und das halt etwas zu offensichtlich. Schade, denn das hat die tolle Geschichte meines Erachtens eigentlich nicht nötig.

    Die letzten Fünfzig Seiten, also die Geschichte über Orpheus macht dann fast alles richtig, was zuvor nicht so gut funktioniert hat. In schön gezeichneten Bildern entfaltet sich eine wahre griechische Tragödie vor unseren Augen, die ob der geradlinigen Erzählweise zu fesseln, und mich viel stärker an den Hauptcharakter zu bindet weiß, als es den „Gütigen“ zuvor gelang. Dazu die vielen Kreise, die sich dadurch schleißen und so manches frühere Fragezeichen in Luft auflösen. Fulminant! Wäre nur der gesamte Band so gewesen.

    6,5-7/10




    Rip Kirby – Die kompletten Comicstrips Band 1



    Vielen lieben Dank allerliebste Foxy-Lady für die wundervollen Stunden, die Du mir in meinem Lesesessel bei kernigem Bourbon und wundervollem Swing und Jazz der 40er Jahre durch das Überlassen dieses Bandes beschert hast! Kaum etwas habe ich in den letzten Wochen so genossen, als mich, nachdem der Rest der Family ins Bett verschwunden ist, mit oben besagtem Setting und den Rip Kirby Zeitungsstrips in die Leseecke zu lümmeln und in eine vergangene Zeit zu „flüchten“. Ich liebe ja solche klassischen Detektivgeschichten, auch wenn sie ab und an mal etwas übers Ziel hinausschießen. Oftmals, so wie hier, ist es schön den Zusammenhang zu aktuellem Zeitgeschehen zu sehen, wenn es in der Geschichte vermeintlich mal wieder mit den Gäulen durchgeht. Eine tödliche chemische Formel, die zu einer weltweiten Bedrohung werden kann? Wissenschaftler, die versuchen Länderübergreifend zusammenzuarbeiten, weil es den Politikern nicht gelingen will? Regierungen, denen der eigene Machtausbau als „Friedenssicherung“ wichtiger ist, als internationale Bündnisse. Wer da mal nicht gleich an die Atombombe denkt…

    Solche Stories wechseln sich wunderbar mit Old-School Detektivgeschichten und Kriminalfällen, die zum Miträtseln und Mitfiebern einladen. Rip Kirby ist der idealisierte Mann des Faches, nicht nur kernig und stark, sondern auch hochintelligent und äußerst rechtschaffen und loyal. Die Damenwelt liegt ihm zu Füßen, himmelt ihn geradezu an, sein treuer Butler Desmond ist sowas wie Alfred und Robin in Personalunion. Allgemein sind so einige Parallelen zu Batman zu erkennen, auch was Kirbys Faible dafür angeht hübsche Ex-Verbrecherinnen bei der Resozialisierung zu unterstützen. Weiß zufällig jemand was da zuerst da war, das Huhn oder das Ei? Klar, Bats gab es schon ein paar Jahre früher, aber derart stringent aufgebaute Storylines, gerade was z.B. Catwoman betrifft, kam das beim Mitternachtsdetektiv nicht erst viel später?


    Auf jeden Fall freue ich mich ungemein auf die weiteren Fälle, die ich zusammen mit Rip lösen darf, die Bände zwei und drei des Bocola Verlages liegen schon hier bereit, kürzlich ist Band 10 erschienen, da habe ich also noch reichlich Stoff vor mir. Das Artwork von Flash Gordon-Schöpfer Alex Raymond ist eine atmosphärische Augenweide, das enorme Format (ich war echt überrascht, wie groß die Bücher sind!) ist absolut perfekt für die Bilder und auch die einleitenden Bonus-Seiten sind wieder außerordentlich gut gelungen und wirklich informativ. Aber hey, wer hat das bei Bocola schon anders erwartet?

    8,5-9/10




    Walt Disneys Wunderbare Weihnachten




    Das soll jetzt aber der letzte Disney Weihnachts-Band für 2020 gewesen sein, beendet haben wir (Krümelchen und ich) den ganz passend am Abend des ersten Weihnachtsfeiertages. Wieder handelt es sich um die Weltbild-Ausgabe, diesmal allerdings von 2014, enthalten sind also die Geschichten aus dem gleichnamigen Disney-Weihnachtsband von 2013. 15 Großteils tolle Geschichten zum Fest, die uns richtig in Weihnachtsstimmung, und oft auch zum Lachen gebracht haben.

    Gleich der Start, wo Gundel Gaukeley mit Hilfe der Panzerknacker versucht Onkel Dagobert am Gewinn einer Wette zu hindern, indem er für weiße Weihnachten sorgt, ist sowohl abenteuerlich als auch lustig und bringt eine schöne, weihnachtliche Botschaft mit sich. Braucht man wirklich „Weiße Weihnachten um jeden Preis“, oder sind es ganz andere Dinge, die wirklich wichtig sind? Mickeys anschließender Kampf in „Der Weihnachtsbraten“ macht den Truthahn zum Satansbraten und wirft bei mir mal wieder die seltsame Frage auf, ob das ethisch überhaupt okay ist, dass die Mäuse, enten und selbst Gänse in den Geschichten immer Truthähne und Weihnachtsgänse verspeisen? Aber sei es drum, Krümelchen scheint das zu akzeptieren, was soll ich dann schon kritisieren. „Volldampf Voraus“, in dem Donald sich als Lokführer einen Herzenswunsch erfüllen darf, ist für mich ein absolut gelungenes Highlight unter den Disney-Weihnachtsgeschichten, die ich bislang kennenlernen durfte. Ein großes Abenteuer, wie es selbst Carl Barks oder Don Rosa zu Ehre gereicht hätte. Als Liebhaber von Seemannsgarn trifft „Weihnachtsüberraschungen“ auf Onkel Dagoberts Unterseeboot natürlich voll meinen Geschmack. „Weihnachtsmann in Nöten“ ist mal eine richtig tolle Goofy-Story, in der sich der Tollpatsch wahrlich um den Glauben an den Mann in Rot verdient macht und „Weihnachtsmann auf Sendung“ bringt einen klassischen Zweikampf zwischen Dagobert und Mac Moneysac auf die Mattscheibe. Also wieder viele Highlights und einige zumindest schöne Geschichten. Klar in der Weihnachtszeit ist man ja auch milder gestimmt („Alles hat seinen Preis“ mit Herrn Schlamassi in der Hauptrolle hat mir zeichnerisch leider gar nicht gefallen und der Humor hat auch nicht wirklich bei mir gezündet).


    Der Inhalt von “Wunderbare Weihnachten”.


    Auf jeden Fall freue ich mich schon tierisch auf die nächste Adventszeit. Vier weitere Disney-Weihnachtsbände habe ich noch locker auf dem Lese-K2.

    7,5-8/10



    Hellboy Winter Special



    Nach dem Eisner-Award gekrönten One-Shot „Krampusnacht“ im vergangenen Jahr wartet die diesjährige Winter Sonderausgabe von Hellboy gleich mit drei Geschichten auf. Das macht es natürlich etwas schwieriger Figuren zu etablieren und bei Storybögen weiter auszuholen, wenn gerade mal 8-10 Seiten pro Geschichte zur Verfügung stehen.


    Dennoch gelingt das überraschenderweise ziemlich gut, denn gleich zum Einstieg weiß die im Budapest des Jahres 1989 spielende Geisterstory „Das Geschenk des Geizigen“, eine kleine Scrooge-Variation, voll zu überzeugen. Auch die stimmungsvolle Horror-Story über die eingeschneite Kleingruppe in einem abgelegenen Gasthof im Norden des Bundesstaates New York kreiert eine tolle Atmo und ein gruseliges Finale, auch wenn es hier nicht um Weihnachten, sondern um die Wintersonnenwende, also „Die längste Nacht“ des Jahres geht. Die Finale Story über „Die Bestie von Ingelheim“ mischt im Jahre 1412 schließlich Kreuzritter mit Werwolf-Mythen. Passt perfekt, lese ich doch aktuell immer mal wieder ein Heft aus Marvels „Werewolf by Night“ Omnibus und schaue mir mal wieder ein paar entsprechende Klassiker filmischer Schaffenskunst an. Also ein rundum stimmiges Finale meiner Weihnachtslektüre 2020, 2021 kann kommen!

    8,5/10

    VG, God_W.
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  12. #212
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    @God_W:

    beim Sandman sind die 6,5 meiner Meinung zu hoch. Ich bin allerdings auch der Meinung, das der gute Neil Gaiman auch besseres als den Sandman gemacht hat.
    Die "mittelmäßigen Höhlenzeichnungen" (der Ausspruch ist nicht von mir, passt aber Perfekt) in diesem 6.Band sind echt der Gipfel des schlechten Artworks in den Sandman-Bänden. Leider haben mich die Geschichten (bis auf ganz wenige Ausnahmen) auch nicht vom Hocker gehauen. Deswegen werde ich auch meine 7 Sandman-Bände nächste Woche hier im Forum bei meinem Comic-Verkaufsrun zu einem Spottpreis anbieten. Ich warte noch auf Verpackungsmaterial (z.B. Luftpolsterfolie) um loszulegen.
    Anstatt Sandman hätte ich mir wohl besser Barks und Rosa-Comics besorgen sollen. Da hätte ich wieder dieses LTB-Feeling (Kolumbusfalter u.s.w.) vernommen.
    So, genug genörgelt.
    Ich bin gespannt wie du Will Eisners "Signale aus einer anderen Welt" finden wirst. Ist für mich der beste Comic den ich je gelesen habe. Auf diese Rezension freue ich mich besonders.
    LG
    Mollari

  13. #213
    Mitglied Avatar von God_W.
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    @Mollari : Hihi, na das ist ja mal was! Ich hab eher damit gerechnet, dass sich Leute beschweren ich hätte den Band zu schlecht bewertet und würde nur die hohe Kunst des Artworks nicht erkennen. Jetzt kommt's gerade andersrum.

    Falls Du außer dem Sandman noch mehr Sachen loswerden willst, ich habe da eine recht lange Gesuchliste geschaltet:
    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5531015

    Wenn Du davon was loswerden möchtest...

    Mit Don Rosa und Barks hab ich aktuell viel Spaß, die "Signale aus einer anderen Welt" werde ich mir wohl noch ein Weilchen aufheben, da musst Du Dich noch etwas gedulden bis ich dazu ein paar Zeilen schreiben kann.

    PS: Wenn Du jemanden taggen willst darfst Du den Doppelpunkt nicht direkt hinter den Namen setzen, der Name mit dem @ muss alleine stehen.
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  14. #214
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    Danke für den Hinweis.

    LG
    Mollari

  15. #215
    Mitglied Avatar von Norrin Radd
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    Zitat Zitat von Mollari Beitrag anzeigen
    @God_W:

    beim Sandman sind die 6,5 meiner Meinung zu hoch. Ich bin allerdings auch der Meinung, das der gute Neil Gaiman auch besseres als den Sandman gemacht hat.
    Die "mittelmäßigen Höhlenzeichnungen" (der Ausspruch ist nicht von mir, passt aber Perfekt) in diesem 6.Band sind echt der Gipfel des schlechten Artworks in den Sandman-Bänden. Leider haben mich die Geschichten (bis auf ganz wenige Ausnahmen) auch nicht vom Hocker gehauen. Deswegen werde ich auch meine 7 Sandman-Bände nächste Woche hier im Forum bei meinem Comic-Verkaufsrun zu einem Spottpreis anbieten. Ich warte noch auf Verpackungsmaterial (z.B. Luftpolsterfolie) um loszulegen.
    Anstatt Sandman hätte ich mir wohl besser Barks und Rosa-Comics besorgen sollen. Da hätte ich wieder dieses LTB-Feeling (Kolumbusfalter u.s.w.) vernommen.
    So, genug genörgelt.
    Ich bin gespannt wie du Will Eisners "Signale aus einer anderen Welt" finden wirst. Ist für mich der beste Comic den ich je gelesen habe. Auf diese Rezension freue ich mich besonders.
    LG
    Mollari
    Der Sandman sagt mir ehrlicherweise auch nicht so zu, wie es allgemein wohl der Fall ist. Nach den zwei ersten Panini-DeLuxe-Bänden habe ich da nichts mehr gekauft. Aber gut, kann ja nicht jeder den gleichen Geschmack haben.
    Da hört sich "Signale aus einer anderen Welt" schon besser an. Den werde ich mir auf alle Fälle mal zulegen. Mein Comic-SciFi-Favorit ist ja "Der ewige Krieg", den ich auch erst seit letztem Jahr mein Eigen nenne.

  16. #216
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    Nur zur Info: Signale aus einer anderen Welt ist kein SF-Comic!
    Er ist mehr eine Vorstellung was in unserer Welt passieren würde, wenn wir Signale aus einer anderen Welt empfangen würden. Und was dies mit unserer Gesellschaft machen würde.
    Ist einfach nur Genial!

  17. #217
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    Die Zeit zwischen dem Weihnachtsfest und heute habe ich themenmäßig mit einigen Schwerpunkten zugebracht. Ganz vorne stand mal wieder ein Schwung fabelhafter Western, dazwischen eine Rache-Story, an der mein Herz ein Stück weit hängt, ein Ausflug zu den Asen, der mich in frühe Kindheit zurückversetzte und ein älteres, politisches Werk, welches nicht nur gut in die Jahreszeit passt, sondern auch heute noch äußerst aktuell erscheint. Zu diesen Erlebnissen will ich die nächsten Tage mal meinen Senf hierlassen. Los geht es mit…


    Durango Gesamtausgabe 5



    – Band 13: Ohne Erbarmen


    Ja, da braucht es schon einen Mistkerl ganz besonderen Kalibers um Durango von seiner kürzlich gefundenen Sesshaftigkeit nebst Frau und Herd wegzuholen. Genau so ein Scheusal erster Güte ist Louie Holedigger. Der skrupellose Bastard schreckt selbst vor Massakern an ganzen Familien nicht zurück, hat Freude am Töten und Reue ist ein Fremdwort für ihn. So macht sich unser einsamer Held auf, die Welt von diesem Ungeziefer zu befreien. Das gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht, denn Gesetzeshüter sind keine große Hilfe, und im Indianer-Reservat schlagen die Uhren sowieso ganz anders.


    Das war er also, der letzte Durango, bei dem Yves Swolfs noch selbst zum Zeichenstift gegriffen hat, bevor er im weiteren Verlauf der Reihe nur noch als Autor in Erscheinung tritt. Grandiose Bilder, vor allem die Landschaften haben es mir angetan, zieren diese schnörkellose, geradlinige und auch recht brutale Hunting-Story, die leider etwas zu geradlinig und auch vorhersehbar daherkommt. Ein toller Western mit vielen klassischen Szenen und Motiven, aber etwas zu wenig Varianz.
    7/10

    – Band 14: Mit einem Bein in der Hölle


    &
    – Band 15: El Cobra


    Der Staffelstab – pardon – der Zeichenstift wird an Thierry Girod übergeben, welcher einem den Übergang so sanft als möglich gestaltet. Gerade zu Beginn haben vor allem die Gesichter noch einen deutlichen Swolfs-Einschlag, auch wenn Aufnahmewinkel und die Abstände zu den Personen schon sichtlich anders gewählt wurden, als es bei Swolfs Inszenierungen der Fall ist. Aber hey, lieber jemand mit einem eigenen, tollen Stil, als stets eine halbgare Kopie von irgendwem. So gefällt es mir dann nach und nach auch immer besser, wenn Girod im Verlauf der beiden Bände mehr und mehr eigenen Stil erkennen lässt, dabei aber immer eine kernige Western-Atmo zu kreieren vermag. Der Zeichnerwechsel hat mir den Spaß an Durango also keineswegs verdorben und die Reihe auch in keiner Weise abgewertet.


    Der wieder mal weit gespannte Storybogen wartet mit einem bleihaltigen Opener auf, bevor sich die Geschichte um eine verbrecherische Gesellschaft, die Mittelständler auf äußerst abscheuliche Weise dazu zwingt, ihre Gewinn erwirtschaftenden Minen zu verkaufen, entfaltet. Klar erfindet auch diese Ausgangssituation das Genre nicht neu (wer will das auch?), aber die Erzählstruktur ist äußerst gelungen, durchgehend fesselnd und mit vielen tollen Nebenfiguren gespickt. Dass Durango selbst auf sehr persönliche Weise eingebunden ist erhöht den Mitfieberfaktor nochmal beträchtlich und als im zweiten Band „El Cobra“ auch noch der junge Benicio del Toro und Sheriff Kris Kristofferson mitmischen bin ich voll in meiner liebsten Durango-Welt.


    9/10

    Sehr stark und ich bin schon gespannt wie die Geschichte weiter geht, denn beendet war sie am Ende dieser fünften Gesamtausgabe noch nicht. Jetzt stellt sich die Frage, inwieweit die Arbeit an Band 18 der Reihe fortgeschritten ist, denn mit diesem Album könnte ja der Weg für eine sechste Gesamtausgabe frei sein. Oder macht es eher Sinn sich die Bände 16 und 17 einzeln zu holen? Was meint Ihr? Der Band insgesamt bekommt von mir…

    8-8,5/10

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  18. #218
    Mitglied Avatar von LaLe
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    Bone hattest du vorher noch gar nicht gelesen?
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  19. #219
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Nee, und bislang auch nur den ersten Band. Mehr hab ich davon auch noch nicht. Wieso?
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  20. #220
    Mitglied Avatar von LaLe
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    Irgendwie war mir so als hättest du den schon durch. Muss jemand anderes gewesen sein, der sich dazu ausließ.
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  21. #221
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Jup, kann ich nicht gewesen sein. Aber ich freu mich auf die weiteren Bände!
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  22. #222
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    Zu Sandman: Ich finde die ca. ersten 30 Hefte fantastisch, aber danach baut die Serie deutlich ab. Lag vielleicht daran, dass man damals sehr überrascht von dem grandiosen Erfolg war und Gaiman das Ganze unnötig in die Länge zog.

  23. #223
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    Zitat Zitat von Claus Bürvenich Beitrag anzeigen
    Zu Sandman: Ich finde die ca. ersten 30 Hefte fantastisch, aber danach baut die Serie deutlich ab. Lag vielleicht daran, dass man damals sehr überrascht von dem grandiosen Erfolg war und Gaiman das Ganze unnötig in die Länge zog.
    Vollkommen richtig. Für mich ist dies nur eine durchschnittliche Serie. Den ganzen Hype kann ich nicht so richtig nachvollziehen. Klar, die Serie hatte ihre Momente (für mich meistens wenn Delirium ihre Szenen hatte), aber viel zu wenige, und ein zum größten Teil grottenschlechtes Artwork.

    LG
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  24. #224
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    Der Sandman scheint ja echt eine Reihe zu sein, die polarisiert und bei der jeder so seinen Lieblingsbereich hat (sofern man denn überhaupt was damit anfangen kann). Das mit den ersten 30 Heften sehe ich etwas anders Claus, ich fand die ersten beiden Bände der Deluxe Ausgabe super, Band drei, der ja die Hefte 19-28 enthält fiel dagegen etwas ab. Die absoluten Highlights und wahre Meisterwerke waren für mich die Bände vier und fünf mit den Heften 29-56. Danach wurde es für mein Empfinden deutlich schwächer, gerade mit den "Gütigen" in Band 6. Ein Kollege aus dem Nachbarforum hat mit den "Gütigen" damals seinen Sandman-Einstieg gefunden und war gleich total geflasht, die Bände drei und sechs der Deluxe Edition sind für ihn der Gipfel der Schaffenskunst. Ist schon spannend, wie unterschiedlich da die Meinungen sind. Mir persönlich gefiel bislang auch das Artwork über weite Strecken sehr gut, zumindest passte es ideal zur Erzählung, dass Du das komplett anders siehst ist natürlich absolut legitim Mollari. Aber gerade das finde ich sehr spannend an der Reihe. Die hat halt so ihre Eigenheiten, Ecken und Kanten, ist kein allgemeingefälliges "Standard"-Teil. Ich bin auf die drei weiteren Bände der Deluxe Ausgabe gespannt. Mit Delirium hatte ich Anfangs übrigens echte Schwierigkeiten, ging mir furchtbar auf die Nerven, mittlerweile freue ich mich immer sehr, wenn ich sie sehe.
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  25. #225
    Mitglied Avatar von LaLe
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    Dass manche Probleme mit dem Artwork haben, kann ich nachvollziehen. Auch, dass einem nicht alles an Story zusagt. Aber durchschnittlich ist daran nun wirklich gar nichts. IMO.
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