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Thema: Just my 2 cents - (nicht ganz so kurze) Reviews von God_W.

  1. #726
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Ja, das wäre bei mir dann eher Preacher, Hitman, Punisher und ein paar Einzelbände gegen Saga, Y - The last man und ein paar Einzelbände.
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  2. #727
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    Zitat Zitat von kingschiggy Beitrag anzeigen
    Western fänd ich toll, da würde sich bei dir bestimmt nach Abschluss eine großartige Übersicht ergebeben. Blueberry, Comanche, Durango als Klassiker-Säulen, ausgeschmückt mit feinen Splitter(n) wie Undertaker, Stern, Apache Junction oder einzelne wie Bis zum bitteren Ende/ Go West Young Man... die S&L-Titel wie Bouncer, Serpieri, Salleck mit Chinaman... vielleicht noch ollere Sachen wie Buddy Longway und Jerry Spring, Tex, den All-Mohikaner, Mac Coy usw. Uff, da hättest du reichlich zu tun! Aber du schaffst dann sozuagen das Westerncomic-Rerenzwerk und man braucht immer nur auf deinen Thread verweisen


    Ennis/Vaughan fänd ich auch interessant, hab noch ungelesen neben u.a. den MAX-Punisher und Saga hier stehen. Das wäre sicher auch schneller zu bewältigen und du wärst nicht so festgefahren auf ein Genre. Vielleicht zwischendurch einen kleinen Joe-Hill Run mit Locke&Key, Cape und den Black Label-Sachen?


    Und falls es Batman geschafft hat, dich Superhelden-mäßig doch ein bisschen mehr anzufixen: Green Lantern von (anfangs) Geoff Johns als ein zukünftiges Großprojekt? Über Rebith, den Sinestro Corps War, Blackest Night, Dritte Armee ... über die Corps-Sachen, die Red Lanterns etc. bis vor etwa 2 Jahren, wo dann auch dein Batman-Spezi Morrison wieder Abgefahrenes zu beigesteuert hat.


    Ich hätte mir damals auch nie vorstellen können, dass mich ein Comic über Typen, die mit Laternen durchs All fliegen, mal catchen würden, aber das wurde dann zwischenzeitlich geradezu episch und die grüne Leuchte zu meinem Liebling. Und da du ja auch ein wenig ein "Jäger" zu sein scheinst - da
    hättest du auch eine schöne Herausforderung der Beschaffung der Panini-Bände Apropos: im alten Panini-Forum gab es auch ein, zwei schöne Threads, wo GL-Runs diskutiert wurden.


    Und auf der Marvel-Seite würde sich mit der Spider-Man-Kollektion ja momentan ein wunderbarer Einstiegspunkt in das Ultimative Universum anbieten! Bei Spidey von Bendis mitunter schon soapig, die Ultimativen von Millar ein bisschen krawallig und die X-Men und die Fantastischen Vier gehen anfangs auch noch echt klar. Vor dem Event Ultimatum dann bitte aussteigen!


    Ich würde dir aber ans Herz legen wollen, zumindest Spider-Man aus dem UU mal anzutesten - die ersten 2,3 Bände sind ja noch günstig momentan und gut erhältlich.


    Ich freu mich jedenfalls, egal, was du dir vornimmst auf deine unglaublichen Rezensionen! Von Timur Vernes gibt es relativ neu den Sekundärband "Comicverführer". Ich denke, dieser Titel gebührt dir
    Ha, schöne Idee, aber einen gesamten Western-Rundumschlag werde ich sicher auch nicht in einem Jahr schaffen. Ein paar Sachen, wie die Gringos, Durango, Lance und ein paar Einzelbände sowie den ersten Serpieri hatte ich ja schon am Wickel. Aber Blueberry, Comanche, Undertaker, Marshall Bass, weitere Prugnes, Lucky Luke, Mondo Reverso und einige Einzelbände hätte ich noch im Petto.

    Locke und Key hab ich ja schon durch, aber Cape und einen Teil der Black Label Sachen, die unter Hills Label erschienen sind hab ich hier, die kommen eh mal irgendwann.

    Nee, Superhelden von Marvel und DC mit Superkräften sind nicht so mein Metier. Bats schön und gut, jetzt noch ein bissl Daredevil und bald ein wenig Punisher, das passt dann schon. Ansonsten hab ich ja Hellboy und Spawn am Wickel und Black Hammer will ich mir auch bald mal genauer anschauen, vielleicht auch irgendwann Invincible. Das reicht aber auch so ziemlich was Superhelden angeht.

    In Spidey werde ich vermutlich tatsächlich mal reinlesen, aber nicht weil ich mir das hole, sondern weil ich einen Buddy habe, der Spidey mag und der sich die Reihe vielleicht ins Abo nimmt, da kann ich dann mal reinschauen, er leiht sich von mir auch immer mal was aus.

    Haha! Von dem Buch hatte ich noch nicht gehört, das ist ja witzig, aber sicher zu viel des Lobes.

    Und auch vielen Dank für das ausführliche Feedback!
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  3. #728
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    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    Ja, das wäre bei mir dann eher Preacher, Hitman, Punisher und ein paar Einzelbände gegen Saga, Y - The last man und ein paar Einzelbände.
    Die 4 Hitman Deluxe habe ich auch bereits im Regal stehen. ;-)

  4. #729
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Schon gelesen? Meine kommen wohl nächste Woche hier an.

    Auf alle Fälle führt Ennis vs. Vaughan aktuell vor Conan, dicht dahinter die Western. Eisner/Pratt und Spawn sind momentan recht abgeschlagen.
    Geändert von God_W. (04.11.2022 um 22:15 Uhr)
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  5. #730
    Mitglied Avatar von berlepsch
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    Nein. Noch nicht gelesen. Aber evtl können wir das ja koordinieren.

  6. #731
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Das wäre eine schöne Idee!
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  7. #732
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    Die Türme von Bos-Maury – Integral 1 (Hermann)



    Vor einiger Zeit hat mich das Mittelalter-Epos Die 7 Leben des Falken (7 Alben, Gesamtausgabe aktuell bei Splitter) zusammen mit der Vorgeschichte/Fortsetzung Der Rote Falke (10 Alben, aktuell antiquarisch von Kult Editionen und Vollendung bei Finix) maximal begeistert. Schnell wurden in der Comic-Community Stimmen laut, dass doch Hermanns Die Türme von Bos-Maury das stärkere Werk rund ums Mittelalter sei. Manche finden es ebenbürtig, einige besser, so Mancher sieht den Falken doch noch vor dem Ritter von Bos-Maury.

    Hermann Huppen konnte mich vor einiger Zeit mit zwei seiner in Afrika spielenden Alben überzeugen und die Comanche-Gesamtausgabe wartet ebenfalls auf dem Lese-K2 auf Sichtung. Bei so vielen unterschiedlichen, aber durchweg positiven Stimmen zu seinen „Türmen“ wollte ich mir dahingehend auf alle Fälle selbst ein Bild machen, weshalb ich die Bände einpackte, als wir unsere diesjährige Urlaubsreise antraten. Leider komme ich erst jetzt dazu ein paar Zeilen dazu zu tippen, aber besser spät als nie.


    Kurz zum Umfang: Die Reihe umfasst mittlerweile 16 Alben, allerdings erzählen die Ausgaben 11 bis 15 wohl recht lose Einzelgeschichten über Personen, die in der Hauptreihe nur am Rande auftreten, oder über Jugendjahre eines Protagonisten, oder auch ein Abenteuer, welches ein Nachfahre ganz andernorts erlebt. Ich habe mich jetzt vorerst an die Hauptstory gehalten, welche die ersten Zehn Alben umfasst und bei Erko in drei Integral-Ausgaben erschienen ist. Als Ergänzung oder auch „Vervollständigung“ habe ich mir noch das recht frische Album „Der Mann mit der Axt“ dazu gepackt, welches von Hermann als Band 9b geführt wird, also zwischen den regulären Bänden 9 (Khaled) und 10 (Oliver) angesiedelt ist. Die Geschichte umfasst bei mir also 11 Alben, weshalb ich bei der Lektüre der dritten Integral-Ausgabe nach drei Alben eine kleine Pause für Band 9b gemacht habe. Jetzt aber los…

    Die hübsche Bauerstochter Babette ist unsterblich in den strammen Jüngling Gereon verliebt. Von einem fahrenden Hilfsmaurer als Schwiegersohn hält Babettes gestrenger Vater allerdings äußerst wenig, weshalb er den Flegel lautstark vom Felde jagt. Die Tochter, verzweifelt durch die harten Worte des Vaters und verschreckt durch die Schläge, welche ihr von ihrem alten Herrn angedroht werden, sucht ihr Heil in einer vorübergehenden Flucht in die Wälder. Dort ist gerade eine adelige Jagdgesellschaft auf der Suche nach Beute, einem der „edlen“ Herren scheint jedoch die wohlgeratene Bäuerin als weit lohnenswerteres Ziel. Gierig macht er sich über die verschreckte Babette her. Tief verzweifelt und starr vor Angst ergibt sie sich in ihr Schicksal, doch was ist das? Ein Speer im Rücken des Edelmannes macht dem grausigen Treiben ein jähes Ende, doch ein Nachspiel ist gewiss, denn der Tod eines Höhergestellten blieb in früheren Tagen, ganz im Gegensatz zu einer Vergewaltigung eines wertlosen Mauerblümchens, nur selten ungestraft…


    Erst nach dieser grandios komponierten Eröffnung, bei der sofort klar wird, dass Herrmann hier nicht zimperlich zu Wege geht, das harte Leben der Bevölkerung und die harschen Klassenunterschiede schonungslos und realistisch darstellt, lernen wir bei einem Festmahl den Ritter Aymar von Bos-Maury kennen. Ein frommer, edelmütiger, doch nahezu mittelloser, fahrender Ritter auf der Suche nach Verbündeten und einem Weg seine Heimat-Feste Bos-Maury mit ihren wunderbaren, beeindruckenden Türmen für sich zurückzugewinnen. Fortan folgen wir dem Weg des stolzen und ehrbaren Mannes und dem seines getreuen Dieners auf ihrer Reise, während der es allerlei Abenteuer zu bestehen gibt, vor allem aber die Lebenswege vieler Personen gekreuzt werden, wodurch sich Geschichten verflechten und Schicksale verweben.

    Im ersten Band „Babette“ stehen selbstredend die Bauerntochter und der von ihr geliebte Maurer im Fokus, im zweiten Album „Der Schäfer“ verwebt der Autor mittelalterlichen Aberglauben und schaurige Lagerfeuergeschichten mit dem Geschick einer Räuberbande, die ihr Unwesen treibt und im abschließenden dritten Album dieses ersten Gesamtausgabenbandes besuchen wir „Das Kloster“, in welchem vieles von Statten geht, nur nichts Frommes oder Heiliges.


    Das war mein Einstieg in Die Türme von Bos-Maury und ich muss sagen, dass ich ordentlich beeindruckt, ja nahezu begeistert bin. Die Geschichte(n) sind unglaublich dicht, realistisch und nachvollziehbar erzählt, die Epoche wird glaubhaft und lebendig dargestellt und es ist einfach packend und ich somit gespannt, wie es weiter geht. Kleine Wermutstropfen gibt es allerdings auch. Nach dem Aufschlagen des Bandes dachte ich bei den ersten Seiten „Uägh! Wie sieht das denn aus?!?“. Das liegt per se jedoch nicht an Hermanns Artwork, sondern an der seltsam plakativen Kolorierung, die streckenweise echt so aussieht, als hätte die unser Krümelchen (7 Jahre) besser und stimmungsvoller hinbekommen können. Sehr plakativ, großflächig eintönig und nur selten wirklich passend und stimmungsvoll. Die Geschichte ist derart gut, dass dieses Manko schnell in den Hintergrund rückt, beim zweiten Band wird es sogar besser, beim dritten aber wieder schlechter. Keine Ahnung was das soll, aber das trübt den Gesamteindruck schon ein Wenig. Das Bonusmaterial am Ende, über die Entstehungsgeschichte der Alben und ihre ersten Veröffentlichungen, ist stellenweise ganz interessant, wirkt aber ehrlich gesagt auch wie eine große Selbstbeweihräucherung des Verlegers. Wenn ich mir dann vor Augen halte, wie „wertig“ diese Gesamtausgabe, immerhin kleiner als Albenformat und von der Farbgebung nicht so prächtig, im Vergleich zu einer Gesamtausgabe von beispielsweise Splitter, All oder Schreiber & Leser wirkt, dann kommt mir das fast ein wenig lächerlich vor. Sorry, ist nicht böse gemeint, aber das schmälert den Gesamteindruck schon ein wenig.

    8,5/10

    VG, God_W.
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  8. #733
    Mitglied Avatar von JRN
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    @God_W. :

    Das dürften die Originalfarben sein ... die allerdings für einen Druck auf holzhaltigerem, gelblicherem Magazinpapier hin ausgelegt gewesen sein dürften.
    Ich habe die Carlsen-Originalausgabe hier, wo die Farben inzwischen "abgetönter" aussehen [weil das Papier nach über 30 Jahren ordentlich nachgegilbt ist], dafür gibt es keine Brillanz mehr. Schwarz erreicht maximal einen Sättigungsgrad von 90% [eher 85%; erscheint also dunkelgrau].

    Eine farblich optimale Ausgabe wäre wohl nur erreichbar gewesen, wenn die Farben [ohne schwarz] im Digitalisierungsprozess ein wenig "runtergeregelt" worden wären [was in vordigitaler Zeit problemlos möglich gewesen wäre und von jedem Drucker hätte bewerkstelligt werden können, weil der Schwarzfilm ja immer separiert war]. Ich vermute, dass es auf den neuen digitalen Druckvorlagen, mit denen ERKO arbeitet, keine separierten Farbebenen mehr gibt. Und wenn dann "Schwarz = 100%" eingestellt wird, dann knallen die Farben natürlich so richtig ins Auge ...

    Auch wenn das ziemlich genau die Farben sein dürften, die Hermann [oder seine Koloristin] damals zu Papier gebracht hat, ist es trotzdem schade, wenn die Gesamtwirkung dadurch getrübt wird [oder besser: aufgegrellt wird].

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

  9. #734
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Das klingt schlüssig, so wirds wohl sein. für die Erläuterung @JRN !
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  10. #735
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Prinz Eisenherz Band 12 - Jahrgang 1959/1960



    Da auch der tapfere Prinz Eisenherz bei seinen Abenteuern schon gegen die Pikten zu bestehen und hatte und den Hadrianswall besuchte dachte ich mir, dass es ganz passend ist, wenn ich mir ein paar Bände als Reiselektüre einpacke. Gesagt getan, so gab es während unserer Schottlandrundreise dieses Jahr neben Hermanns „Türme von Bos-Maury“ noch einige Ausflüge mit dem Prinzen von Thule und sogar noch einen dritten Begleiter, aber dazu später mehr, jetzt erstmal zu Eisenherz.


    Ich kann es schon vorwegnehmen, es handelt sich erneut um wahren Hochgenuss, der uns von Großmeister Hal Foster serviert wird. Ob spannende Abenteuer, wilde Kämpfe, romantische Verwicklungen, spitzbübische Tricksereien, humorvoller Slapstick oder gar hochtrabende Dramen. Die gesamte erzählerische Bandbreite wird aufgefahren, und das in Fosters famosen Bildern.

    Los geht es mit einer Trickreichen Befreiungsaktion für Sir Gawain, die natürlich etwas klamaukig, aber äußerst sympathisch endet. Bevor es anschließend wieder auf eine wichtige Mission für König Artur geht, um dessen Feinde daran zu hindern sich gegen ihn zu verbünden, gilt es bei einem großen Turnier einem Jüngling unter die Arme zu greifen. Ein spannendes Wechselspiel nach welchem ein unsterblich verliebtes Pärchen lernen darf, dass es sich mit etwas Komfort doch reichlich angenehmer liebt und lebt, als ohne selbigen. Einfach köstlich!


    Im weiteren Verlauf werden seit langem mal wieder mythische Elemente eingeflochten, wo wir doch zuletzt fast durchgehend „realistisch“ unterhalten wurden. Dieser Ausflug nach Avalon hat mir außerordentlich gut gefallen, gab es solche halbmagischen Abenteuer, teils mit wissenschaftlicher Auflösung, früher doch häufiger in der Reihe. Dass auch bei Eisenherz und Aleta ab und an mal der Haussegen schief hängt beruhigt irgendwie ungemein und die Passagen, in welchen der junge Arn erneut die Hauptrolle übernimmt haben mir ebenfalls wieder gefallen. Dramatisch bis zum bitteren Ende wird es dann beim großen Finale. Was für ein Jahresabschluss 1960! Bin auf die nächsten Jahre wieder enorm gespannt.

    10/10

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  11. #736
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    Flash Gordon – Band 1: Auf dem Planeten Mongo



    - - - *FLASH* - Ahaaaaaaaa! Saviour of the universe - - -

    Wer hat ihn nicht sofort im Ohr, wenn der Name Flash Gordon fällt, Queens Titelsong zur Bonbonbunten Kult-Kinoverfilmung der wahnwitzigen Abenteuer des Supersportlers, den es nach einem Flugzeugabsturz Knall auf Fall zu einem vorübergehend dem Wahnsinn anheimgefallenen Wissenschaftler, anschließend in eine Rakete und schließlich auf den Planeten Mongo verschlägt, wo er dem machtbesessenen, tyrannischen Diktator Ming die Stirn bieten muss.


    Klingt total gaga? Ist es auch irgendwie, eben eine typische Space Opera aus der Zeit von Magazinen wie Weird Tales oder Amazing Stories, sogenannter Pulp eben, also einfache, fantasievolle Unterhaltung, die es für ein paar Minuten erlaubt dem Alltag zu entfliehen, in fremde Zeiten und ferne Welten. Was macht dann Flash Gordon unter all diesen Geschichten, Comics und Zeitungsstrips so besonders? Die Antwort ist ein Name: Alex Raymond.

    Dank des fast schon visionären Artworks von Alex Raymond, sieht die Serie einfach unglaublich gut aus, ein Augenschmaus von vorne bis hinten, denn der Mann hat einfach deutlich mehr Arbeit, Recherche und Details in seine Bilder gesteckt, als die Konkurrenz. Klar, die Inspirationen für die Science-Fiction Welt sind teils sehr offensichtlich in der Historie unserer Erde und in der bekannten Tier- und Pflanzenwelt vergangener Zeiten zu finden. Ansonsten trägt der Stil diese unverkennbaren, geschwungenen, stromlinienförmigen Striche, wie sie in der Science-Fiction dieser Zeit, und eigentlich bis in die späten 50er Jahre Gang und Gäbe waren.


    Die frühen Flash Gordon TV-Serien, erst aus den 30ern, dann in den 50ern, hab ich beide nicht gesehen, aber der Film von 1980 hat mich als Kind bei späteren TV-Auswertungen natürlich geflasht (sorry für das billige Wortspiel) und auch die Zeichentrickvariante habe ich in den 90ern auf Tele5 verfolgt, also erst Flash Gordon, dann die Defenders of the Earth. Dass es sich dabei um Comicverfilmungen handelt wusste ich damals allerdings noch nicht.

    Jetzt hat der Hannibal Kult Verlag die Gelegenheit geschaffen, dieses Frühwerk eines begnadeten Künstlers in toller Qualität neu zu entdecken, dazu mit reichlich informativem Bonusmaterial ausgestattet und in schickem Hardcover. Wer Lust darauf hat und sich an einer, ich sag mal, etwas naiven und stereotypen Geschichte, in der sich nahezu jede Frau unsterblich in den gutaussehenden Polo-Helden verliebt, nicht stört, der bekommt hervorragende Unterhaltung für die Augen geboten und lernt einen der Grundpfeiler der Science-Fiction kennen. Polo-Spieler? Ja, der große Held bekam erst später auf der Leinwand einen Football verpasst, in den 30er Jahren sah das noch anders aus. Es wird schnell klar, wie Raymonds Flash Gordon den bereits vorher gestarteten Buck Rogers überflügeln konnte, Raymond war einfach ein Meister am Zeichenbrett.


    7/10

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  12. #737
    Mitglied Avatar von JRN
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    @God_W. :

    Angesichts solcher Farben verstehe ich erst recht, warum Dir Die Türme von Bos-Maury ein wenig grell vorgekommen ist ...
    So hätte die Hermann-Kolorierung auch aussehen können ...

    Ein Tipp: Immer mal einen Schwarzweißband zwischenschalten. Usagi Yojimbo böte sich an ...



    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

  13. #738
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    Danke, aber ich hab noch genug s/w-Material auf dem K2.

    Fosters und Raymonds Arbeiten sind aber auch absolute Augenweiden und die Ausgaben von Bocola und Hannibal Kult äußerst gelungen!
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  14. #739
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Die Zeichnungen von Alex Raymond sind wirklich großartig. Aber die Geschichten sind mir dann doch, leider, einfach zu altbacken.
    Diese wöchentliche Veröffentlichungsweise (hier auf den Fotos ja sehr schön zu erkennen) hatte mich dann ebenfalls, schon bei den klassischen Tarzan-Comics, extrem gestört. Jede Seite muss dann immer unbedingt mit einem kleinen Highlight und/oder Cliffhanger enden. Am Stück liest sich das dann einfach nicht mehr gut.

  15. #740
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Ja, das kann ich schon nachvollziehen. Diese Erzählweise ist schon enorm gewöhnungsbedürftig, da muss man sich drauf einlassen und gedanklich etwas umstellen können, das ist sicher nicht jedermanns Sache. Dazu die damaligen Frauenbilder und die überzeichneten, stereotypen Charaktere. Das hat dann schon was von massivem Trash, wenn man mit heutigem Denken darauf schaut. Macht mir aber dennoch enorm viel Spaß und beleuchtet so ein bisschen die Art der Unterhaltung zu einer anderen Zeit, das macht es für mich echt spannend. Aber wie gesagt, kann absolut jeden verstehen, der da nur mit den Augen rollt.
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  16. #741
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Mal eine allgemeine Frage in die Runde: Weiß jemand eine günstige Unterkunft mit W-LAN, Parkplatz und brauchbarem Frühstück in Köln, von wo aus man gut die Stadt erkunden kann und auch mit den Öffis ins Stadion kommt? Die Gattin bekommt zum Geburtstag Pink-Tickets für den 08.07.2023 in Köln und ich würde da gerne ein kleines Sightseeing-WE draus machen, also Freitags anreisen und bis Sonntags bleiben, weil sie noch nie in Köln war.


    2. Frage: Wer ist aus Köln oder auch auf dem Konzert und will sich vielleicht mal auf ein Kölsch treffen?
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  17. #742
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    Als Kölner kann ich dir sagen, dass es da viele gute Hotels im Zentrum gibt, aber in kaum einer anderen Stadt ist die Parkplatzsituaton so katastrophal.

  18. #743
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    Das hatte ich befürchtet, deshalb wäre uns auch eine Unterkunft etwas außerhalb recht, wenn man mit den Öffis eine gute Anbindung hat. Vielleicht sogar in Stadionnähe, wegen dem Konzert...
    Das muss auch nichts tolles sein, weil wir nur zum schlafen im Zimmer sein werden und tagsüber komplett unterwegs.
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  19. #744
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    Die Türme von Bos-Maury – Integral 2 (Hermann)



    Nach Camelot und Mongo führt mich mein weg wieder zurück ins finstere Mittelalter, und finster geht es in der Welt von Bos Maury zuweilen wahrlich zu. Im zweiten Integral-Band sind erneut drei Alben versammelt und glücklicherweise schaut die Farbgebung diesmal deutlich stimmungsvoller und weniger grell aus. Vielleicht nicht optimal, aber in Verbindung mit Hermanns Artwork doch sehr ansehnlich, auch wenn ich sagen muss, dass es Herr Huppen etwas an Varianz bei den Gesichtern zu mangeln scheint. So manche Charaktere scheinen sich lediglich durch die Frisuren zu unterscheiden, da muss man schon gut aufpassen um nicht durcheinander zu kommen.


    Erzählerisch macht Hermann Huppen da weiter, wo er aufgehört hat. Viele Charaktere mit spannenden Hintergründen und eine lebendige, rohe und realistische Darstellung des Mittelalters. Das Leben der Armen und der Adeligen, der Mächtigen und Entmachteten, der Diener und Herren, nichts wird ausgespart und auch religiöse Umbrüche thematisiert. Den roten Faden liefert weiterhin Aymar, der Ritter von Bos Maury, mit seinem Knappen Oliver, die wir auf ihrer Reise begleiten.


    Im ersten Album „Reinhardts Rückkehr“ steht mit Reimhardt ein heimkehrender Kreuzritter im Fokus, der mehrere Jahre in Gefangenschaft der Sarazenen verbrachte und mal wieder den Beweis liefert, dass die Ansichten bezüglich ehrenvollen Verhaltens auch unter Kreuzrittern zuweilen recht eigentümlich sind. Am Wegesrand treffen wir zwischenzeitlich ein Bettelmädchen, welches noch einen besonderen Platz in unserer Geschichte einnehmen soll.


    „Alda“ ist ein dralles, verführerisches Prachtweib wie es im Buche steht. Sie betreibt eine recht anzügliche Herberge, doch wird sie vielleicht auch dem klassischen Sinnbild der „heiligen Hure“ gerecht? In der nahen Burg, in welcher die Reisetruppe um Herr Aymar bei einem alten Freund sichere Ruhestatt sucht gehen derweil äußerst seltsame Dinge vor sich, denn den Verlockungen von Geld und Weib ist schon so mancher rechtschaffene Mann erlegen und ließ sich in den Wahnsinn treiben. Dass es für unsere Recken derart gefährlich werden würde war jedoch nicht abzusehen, doch in der Nacht schleicht eine bekannte Silhouette mit nur einer Hand über die Zinnen – ob das unseren Freunden zum Vorteil gereicht?


    Im letzten Album des Bandes, „Sigurd“, wird es etwas mystischer und rätselhafter, wenn ein uralter Fluch bezwungen werden will und finstere Geheimnisse ans Licht gezerrt werden. Neben einigen Zweikämpfen, die ausgefochten werden wollen bringt Hermann Träume und Visionen in beeindruckenden, großartigen Bildern auf die Seiten, deren Atmosphäre man mit geradezu mit einem Zweihänder durchschneiden könnte. Allgemein ist die Optik dieses zweiten Integral-Bandes deutlich besser gelungen als noch beim ersten Band. Die Farben wirken gedeckter und stimmungsvoller und sind Herr Huppens Zeichnungen schon die ganze Zeit über ansehnlich, so läuft er im letzten Album zu absoluter Höchstform auf. Ein wahrer Augenschmaus und im Verbund mit der stark erzählten Geschichte schon beinahe ein Meisterwerk.

    9,5/10

    VG, God_W.
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  20. #745
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    Prinz Eisenherz Band 13 - Jahrgang 1961/1962



    Nach der Auflösung des hochdramatischen Finales des Vorgänger-Bandes erwartet Eisenherz bei seiner Rückkehr ein Gefühlsausbruch in die andere Richtung, ist der stattliche Recke doch erneut Vater geworden! Neues Leben in der Bude sorgt natürlich erstmal für Wirbel, aber auch mit den drei zuvor geborenen Sprösslingen hat man weiterhin alle Hände voll zu tun, vor allem, wenn sie sich entführen lassen!


    Im weiteren Verlauf der optisch wieder beeindruckenden Mittelmeerreise warten gewohnt große Abenteuer, es wird aber auch wieder äußerst humorvoll, vor allem, wenn Eisenherz eine „Jugendliebe“ trifft. Ja, manchmal bekommt man auf schmerzliche Weise in Erinnerung gerufen, wie glücklich man mit dem sein kann, was man zu Hause hat.


    Am packendsten erzählt war für mich der Storybogen um eine tapfere asiatische Kriegerin, aber auch kleine Geschichten wie Aletas schwimmender Freund oder die vom Drachen verteidigten Mönche sind wie funkelnde Juwelen in einem Sack voller Geschichten. Richtig kritisch wird es dann nochmal, wenn die Gefahren von Religion, Missionierung und, äußerst aktuell anmutend, maßlose Gier vermeintlicher Vertrauenspersonen des Glaubens thematisiert werden. Was soll ich sagen? Wie schon fast gewohnt…

    10/10

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  21. #746
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    Flash Gordon – Band 2: Der Tyrann von Mongo



    Der Zweite Band der Flash Gordon Reihe von Hannibal Kult umfasst die Sonntagsseiten von 1937 bis 1941 und pocht storytechnisch somit deutlich auf den zweiten Weltkrieg und die damit einhergehenden Zustände in Europa. Mongo wird quasi das Europa von Flash Gordons Welt und Ming gibt den Hitler. Optisch wird freilich wieder ordentlich die Historien- und Literaturkiste gegriffen, was uns großartige und fantastische Bilder mit allerlei Getier und Landschaften liefert, aber auch mal an Robin Hood und Konsorten erinnert.


    Die Erzählweise mit den Wöchentlichen Höhepunkten ist zwar gewöhnungsbedürftig, bietet aber auch viele Gelegenheiten für Schmunzler, wenn man das Ganze mal von der trashigen Seite betrachtet. Die Grundprämisse, dass jede Frau Flash Gordon zu Füßen liegt und tödliche Eifersucht auf die Gegenspielerin entwickelt, bleibt uns erhalten und wirkt häufig leider massiv aufgesetzt, aber hey, so war das gefestigte Bild der Leserschaft damals nun mal, die wollte man eben nicht enttäuschen.


    Das Bonusmaterial ist wieder klasse, der Band insgesamt äußerst gelungen und wertig aufgemacht und inhaltlich weiß mich die Passage im ewigen Eis maximal zu begeistern. Spannend, abenteuerlich und einfach in grandiosen Bildern, die zum Verweilen einladen. Ganz große Kunst Herr Raymond, zumindest am Zeichenstift. Schwierig eine Wertung zu geben, denn Charme haben die Geschichten trotz, oder gerade wegen der stereotypen Unzulänglichkeiten, die Bilder sind eine glatte 10.

    7,5/10

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  22. #747
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    Die Türme von Bos-Maury – Integral 3 (Teil 1 von 2) (Hermann)



    Der dritte und finale Integral-Band der Türme von Bos-Maury enthält gleich vier Alben statt wie bislang drei. Dennoch werde ich nach drei Alben unterbrechen, um das später erschienene, und als Album 9b nummerierte Album „Der Mann mit der Axt“ einzuschieben, denn an die Stelle gehört es im zeitlichen Ablauf der Geschichte. Also eigentlich ganz einfach: Erst die ersten drei Alben aus dieser Gesamtausgabe hier, dann folgt eine kleine Pause, bevor wir zum großen Finale mit den Bänden 9b und 10 kommen.


    „William“ ist der Titel des siebten Bos-Maury-Albums und der Name von Sir Aymars jungem, stürmischen und vielleicht etwas zu selbstbewussten Begleiters. Vorlaut und arrogant könnte man ihn vielleicht auch nennen, denn Bescheidenheit lernte er von seinem wohlhabenden Vater keinesfalls. Dennoch deucht Aymar, dass der Junge das Herz am rechten Fleck hat und so ziehen sie gemeinsam weiter, die Schar um den Ritter der Türme wächst also. Nachdem wir auf dem Meer gewahr werden, dass der Herr von Bos-Maury zwar sattel-, keineswegs aber seefest ist, gelangt die Reisegruppe in Ungarn zu einem Kloster. Doch an dem zuerst friedvoll erscheinenden Ort ist nicht alles, wie es erscheinen mag.

    Auf dem Weg ins heilige Land durchstreifen unsere Helden auf der nächsten Etappe unter anderem Anatolien. In dem wilden, kargen und ungezähmten Land warten allerlei Gefahren, allen voran „Der Seldschuk“, oder ist er gar ein Freund? Das gilt es herauszufinden, während sich Aymar auch immer wieder seinen inneren Dämonen stellen muss und wir, wie in den vergangenen Bänden auch, mehr und mehr über die Vergangenheit und die inneren Kämpfe unseres Protagonisten erfahren.


    Endlich im Königreich der Himmel angekommen findet Aymar dort, wie so viele Kreuzritter vor ihm, vor allem Blut und Tod. Aber auch lohnende Aufgaben mit hehren Zielen und vielleicht sogar reichem Lohn stellen sich in Aussicht. Einer schar Männer zu Hilfe zu eilen, die in einer Burg belagert werden, könnte ein solches Unterfangen sein, aber auch das Schicksal des jungen „Khaled“ soll noch von Belang sein.

    Wieder drei große Geschichten auf weiten Reisen, die Hermann uns hier auftischt, doch auch wenn wir den ein oder anderen Charakter aus früheren Abenteuern wiedersehen, so hatte ich doch gehofft und erwartet, dass sich die Erzählung mehr zu einem großen Ganzen formt. Mittlerweile hege ich eher die Vermutung einer geraden Linie, einer Rundreise mit dem Ritter von Bos-Maury, auf dessen Weg uns viele Charaktere begegnen, aber auch die allermeisten wieder verlassen, ohne wiederzukehren, oder einen bleibenden Einfluss auf Späteres Geschehen zu hinterlassen. Das ist zwar nichts Schlechtes, hatte ich mir aber halt anders vorgestellt. Das Artwork und auch die Farben sind weiterhin toll, wobei das vor allem auf Landschaften, Bauten und Schlachten zutrifft. Personen und Gesichter sehen mir noch immer manchmal zu breiig, undefiniert und gleich aus. Man muss beim Lesen schon gut aufpassen, um die Personen nicht zu verwechseln.


    Das alles ist zwar Jammern auf hohem Niveau, rückt den Band (also die ersten drei Alben) bei mir aber eine Stufe unter Meisterwerk. Auf das Finale mit den letzten beiden Alben 9b und 10 freue ich mich dennoch schon ungemein!

    8,5-9/10

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  23. #748
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    Prinz Eisenherz Band 14 - Jahrgang 1963/1964



    Zu Beginn des nächsten Jahres der Eisenherz-Abenteuer geht es mal wieder schön listig zu, wenn der älteste Sprössling einmal mehr aus den Fängen eines gerissenen Entführers befreit werden will. Anschließend werden wieder große Schlachten im Auftrag König Arthurs geschlagen, es stehen allerlei Zweikämpfe auf dem Plan, häufig auch witzig und nicht unbedingt von Eisenherz selbst bestritten, und im Herzen Camelots regt sich finsteres Unheil, als ein Manne namens Mordred seine Unzufriedenheit Kundtut und heimlich Gleichgesinnte um sich schart.


    Als es schließlich gegen die einfallenden Sachsen geht schlägt für Arn die große Stunde. Das spannendste Abenteuer in dem Band hat nämlich Eisenherz‘ ältester Sohn zu bestreiten, wobei er sich ähnlich schlau und gewitzt anstellt wie sein alter Herr. Der hat im weiteren Verlauf mit Eifersüchteleien im Eheleben und Nebenbuhlern zu kämpfen, trifft einen alten Schüler Merlins, der sich der dunklen Seite der Macht verschrieben hat , und darf gar in der historischen Schlacht von Badon Hill seine Kampfkunst unter Beweis stellen. Zum Ende hin treffen wir die Wikinger, von denen es hoffentlich im nächsten Band noch mehr zu sehen gibt.


    Erneut ein herausragend erzählter und gezeichneter Band in perfekter Aufmachung. Dass die Vorworte und Bonusseiten mittlerweile größtenteils zu inhaltlichen Zusammenfassungen unter der Herausstellung einiger besonders erwähnenswerter Panels geworden sind, ist verständlich, was soll man denn nach 14 Ausgaben noch groß Neues schreiben? Foster selbst legt den Fokus mittlerweile häufiger nicht mehr auf Eisenherz, sondern auch auf dessen Kinder oder auch Nebenfiguren, deren Handlungen breiter ausgeschmückt werden, was eine tolle Entwicklung darstellt, die frischen Wind und Auflockerung bringt. Es bleibt einfach ein Meisterwerk.

    10/10

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  24. #749
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    Flash Gordon – Band 3: Der Untergang von Ming



    Der namensgebende Sturz von Erzbösewicht Ming gelingt Flash tatsächlich bereits im ersten Drittel des Bandes. Daraufhin bekommen wir schon bald eine neue alte Umgebung geboten, nämlich die der Erde, dorthin kehren unsere Helden nämlich zurück. Wozu? Um die Welt zu retten und vornehmlich um für Amerika zu kämpfen natürlich. Typisch für Kriegszeiten geht es in der Geschichte außerordentlich patriotisch zur Sache, zumindest nachdem Flash unter Beweis gestellt hat, dass er kein feindlicher Doppelagent ist, der für die Gegenseite spioniert.


    Hier beweist Raymond, dass er auch allerlei irdische Vehicle, Kriegsgerät und Landschaften atemberaubend und hochdetailliert in Szene zu setzen weiß, bevor wir nach getaner Arbeit wieder nach Mongo zurückkehren, wo weitere große Abenteuer warten. Ob in glühenden Lavalandschaften, in luftigen Höhen oder auf Kapitän Nemos Spuren, es wird zumindest optisch enorme Abwechslung geboten. Die Erzählweise bleibt freilich vorhersehbar und naiv gestrickt, gespickt mit schönen Frauen, Eifersuchtseskapaden und schließlich dem Zurückbesinnen auf die wahren Werte. Nostalgisches Flair und Zeitgeist, wie ich ihn mag.

    Mit den Sonntagsseiten vom 19. Januar 1941 bis zum 13. August 1944 liegen in der dreibändigen Sammlung jetzt alle von Alex Raymond gezeichneten Flash Gordon Abenteuer (und ein paar Seiten mehr) in großartiger Aufmachung und Qualität in deutscher Sprache bei Hannibal Kult vor. Bis auf einige Seiten mit unschönem Moire-Effekt (solchen quer verlaufenden Schlieren) ist die Ausgabe absolut gelungen und auch das Bonusmaterial ist nicht nur reichlich, sondern auch äußerst informativ.


    Nach seiner Rückkehr aus dem Kriegsdienst durfte Raymond leider nicht mehr zurück an die Arbeit an „seinem“ Flash Gordon, denn der Vertrag seines Ersatzmannes lief noch für mehrere Jahre. Aber was solls? Ohne diesen Umstand wäre uns einer der grandiosesten Krimi-Zeitungs-Tagesstrips aller Zeiten abgegangen, Denn Alex Raymond erschuf mit Rip Kirby einen neuen Helden, dem er bis zu seinem tragischen Unfalltod, zehn Jahre später, die Treue hielt. Anderes Genre, aber deutlich durchdachter und in allen Belangen besser erzählt und mit mindestens ebenso hübschen Vertretern des sogenannten schwachen Geschlechts bevölkert. Dazu diese oft aufkeimende, wunderbare Noir-Atmosphäre, hach, ich freu mich schon drauf! Wir lesen uns also bald wieder drüben bei Bocola, wo die Alex Raymond-Quelle für mich noch lange nicht versiegt ist, denn da bin ich erst bei Band drei angelangt.

    7,5/10

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  25. #750
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    Die Türme von Bos-Maury – Der Mann mit der Axt (Band 9b) & Die Türme von Bos-Maury – Integral 3 (Teil 2 von 2) (Hermann)



    Über ein viertel Jahrhundert später, nachdem die ursprüngliche, zehnbändige Storyline abgeschlossen war, hat sich Hermann Huppen nochmal dazu hinreißen lassen ein Abenteuer des Herrn Aymar von Bos-Maury zu schreiben und zu zeichnen. Es ist nicht so, als hätte er zwischenzeitlich nicht noch mehr Bände verfasst, nach dem vorläufigen Abschluss der Reihe 1994 folgten von 1998 bis 2012 doch fünf weitere Alben, doch die Ausgaben elf bis 15 beschäftigten sich wohl eher mit Randfiguren aus der Reihe, oder Vorfahren von Sir Aymar.


    2021 jedoch erschien mit „Der Mann mit der Axt“ ein spätes Album, welches sind nahtlos in die Hauptgeschichte einfügt, zumindest erzählerisch. Optisch nicht so wirklich, denn Hermanns Stil hat sich über die Jahre doch deutlich verändert, und nicht unbedingt zum Besseren muss ich leider sagen. Hatte ich zuvor schon öfter mal Probleme mit seinen Gesichtern, so ist das hier noch etwas schlimmer geworden und auch beim Drumherum ist der gute Mann mittlerweile weniger Detailverliebt und fleißig. Schleicht sich da etwa eine gewisse Schludrigkeit oder Faulheit ein? Die Aquarellhintergründe lassen es vermuten. Sei es drum, ganz schlecht sieht es nicht aus, nur eben nicht mehr meisterhaft und doch deutlich anders wie der Rest der Reihe.


    Die Geschichte führt Herrn Aymar nach seiner Rückkehr aus dem Morgenland schon sehr nach an sein Ziel, die heimatlichen Türme von Bos-Maury heran, sprichwörtlich in Sichtweite muss er verharren, während er sich überlegt, wie er sein rechtmäßiges Erbe zurückerobern will. In die Quere kommt ihm dabei der sadistische „Mann mit der Axt“. Eine packende, brutale und von Ungerechtigkeit durchzogene Geschichte über ein gequältes Volk, welches es lange Zeit nicht wagt sich gegen das Joch der Unterdrückung aufzulehnen.


    Nach einem hochspannenden, aber auch bitteren Finale, welches nicht für jeden ein Happy End bereithält, geht es zurück zum dritten Integral-Band und dem letzten dort enthaltenen Album „Oliver“. Weshalb diese letzte Etappe nicht nach dem Ritter von Bos-Maury, sondern seinem Knappen benannt ist liegt auf der Hand, denn die meiste Zeit über folgen wir ihm und erleben die hochdramatischen Geschehnisse aus seiner Sichtweise. Treue und Verrat, Hoffnung und Verzweiflung, Tod und Wiedergeburt. All das bietet uns Hermann Huppen in grandiosen Bildern, vor allem im Vergleich zum Vorgängerband, und führt sein Mittelalter-Epos mit einem Wechselspiel aus archaischer Wucht und leisen, aber hochemotionalen Tönen zu einem würdigen Abschluss, Kloß im Hals inklusive. Ein passendes Ende einer beeindruckenden Reise, auch wenn man sich vielleicht einen anderen Ausgang gewünscht hätte.

    8,5-9/10

    Ja, auch für mich sind die Türme von Bos-Maury ein Ausnahmewerk und wie es Hermann gelang nach so langer Zeit einen weiteren Band erzählerisch absolut schlüssig mit einzuschieben fand ich auch beeindruckend. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass ich den Band 9b mit reingenommen habe. Dennoch hat die groß angelegte und am Ende dichter Verwobene Geschichte der „7 Leben des Falken“ (Gesamtausgabe bei Splitter) bei mir die Nase insgesamt knapp vorn.

    VG, God_W.
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