In den Comicaffinen Ländern wie bsw. Frankreich, Belgien oder den USA werden ja nicht selten Originalzeichnungen aus Comicserien wie Asterix, Tim und Struppi, Disney oder den Superhelden (um nur einige zu nennen) zu teilweise sehr hohen Preisen gehandelt. Dabei scheint es einen größeren Markt zu geben, der natürlich auch nur sehr selten entsprechend bedient werden kann. Galerien speziell für die 9. Kunst bieten dann über Kataloge und Auktionen solche Zeichnungen oder Grafiken an. Besonders preisintensive Stücke schaffen es auch hin und wieder in die Presselandschaft und verursachen entsprechend Staunen beim nicht involviertem Publikum. Künstler wie Herge, Barks oder Uederzo erobern dadurch einen Markt abseits der gedruckten Welt der Comichefte und leben durch ihre Zeichnungen nun vieleicht auch in der Kunstwelt fort.
Da wir hier im Mosaikforum sind möchte ich mal die Frage in den Raum werfen, wie es sich aus eurer Sicht bzgl. den Originalzeichnungen der Mosaikzeichner/künstler darstellt. Bei den Digedags ist zwar ein sehr großer Teil des Schaffens von HH im Leipziger ZGF gebunden, dennoch exsistiert offensichtlich ein ganz kleiner Teil auch außerhalb dieser Institution. Erst im letzten Mosaiker konnte man sich davon überzeugen und auch ebay Auktionen in der Vergangenheit zeugen von diversen Zeichnungen sowohl mit als auch ohne Mosaikbezug aus der Feder des Meisters oder seines Kollektivs. Geht man weiter zu den Abrafaxen so wissen wir, dass auch Lona Zeichnungen an Fans verkauft/verschenkt hat. Damit meine ich nicht die Art von Zeichnung die man kostenfrei nach langem Anstehen am TdoT oder in Wolfen oder sonstigen Börsen von einem Zeichner in 10min. skizziert bekommt und dankend mit einer Signatur "für Dieter, Heiz oder Jürgen" versehen ließ, sondern Arbeiten, an denen so ein Künstler vieleicht mehrere Stunden arbeiten musste. Die Ungarn hatten so ein Machwerk dieses Jahr auf der Börse presentiert, wo Zeichnungen von Lona für ungarische Fans abgebildet waren.
Auch gab es bsw. in Wolfen dieses Jahr Originalzeichnungen von Jens Fischer aus den frühen 90igern am Mosaikerstand.
Ich würde gern mal eure Meinungen zu folgenden Fragen lesen.
1. Gehören solche Sachen in ein Museum oder sollten auch diverse Sammler darauf Zugriff haben? Also eher Handhabung wie bei den Kieserzeichnungen damals oder Schenkung ans ZGF wo man wenigstens 0,1% des Konvolutes in einer Ausstellung bewundern kann.
2. Ist aus Sicht der Comicsammler ein Sammeln von Originalart (spez. beim Mosaik) eher nicht im Fokus? Nicht selten werden ja hohe Geldbeträge für einzelne Heftausgaben aufgewendet, während man bei einer Zeichnung (Unikat) vieleicht weniger großzügig agieren würde.
3. Ist das ein Phänomen (geringeres Interesse für Originalart) was in Deutschland ausgeprägter scheint im Vergleich zu anderen Ländern?
4. Kann man überhaupt Preise für Originalzeichnungen der Mosaikmacher ansetzen, quasi als eine Wertschätzung der künstlerischen Arbeit, oder bestimmen einfach auch Angebot und Nachfrage wie immer den Preis.
5. Würde ein Handel von Originalart dazu beitragen können ggf. generationsübergreifend das küstlerische Werk am Leben zu halten (bedenkt man das Durchschnittsalter des gemeinen Mosaiksammlers)?
Wie seht ihr das?