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  1. #576
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Wäre Bob Morane im Jahrgang 72/73 schon regelmäßig vertreten gewesen, wäre er einer der bis heute geschätzten Top-Titel. Behaupte ich mal ganz frech.
    Hm... kann ich mir bei mir nicht vorstellen. Ich kaufe mir gerade nach und nach die aktuellen Morane-Alben und finde die Geschichten spaßig. Aber die Serie rangiert für mich qualitativ eher auf dem Level wildester Eurospy-Filme der Sorte Agent 077 oder Kommissar X. Vernes hat sich da in einem gnadenlos campigen Agentenuniversum bewegt. Das Verhältnis Morane/Brazil ist ungefähr analog dem Verhältnis Kommissar X/James Bond, würde ich sagen.

    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Seien wir doch ehrlich: wie gerne hätten wir 40 Bände Brazil. Aber womöglich hätten die den Rang der 10 Bände die wir heute haben nicht mithalten können.
    Die großen Greg-Serien konnten nicht unbegrenzt weitergeführt werden, die waren konzeptionell auf eine bestimmte Ära ausgerichtet, die ungefähr von 1966 bis 1980 dauerte. Danach waren die Erzähluniversen von Brazil, Comanche, Morgan, Orient komplettiert bzw. auserzählt. Diese Art des "naiven" Abenteuercomics hatte sich überlebt (auch wenn die Serien später bekanntlich fortgeführt wurden, aber die späteren Geschichten haben sich in meinen Augen nie in den klassischen Kanon eingefügt). Für die genannten Serien reichte der Ideenvorrat für 10-13 Alben, dann war eben Sense. 40 Brazil-Alben auf dem Niveau der Klassiker wären meines Erachtens unmöglich gewesen.

  2. #577
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    (...) Und was auch immer dazu geführt hat, dass in Zack Morane nicht zum A-Helden wurde, behaupte ich trotzdem, dass er das Zeug dazu hatte. Wäre Bob Morane im Jahrgang 72/73 schon regelmäßig vertreten gewesen, wäre er einer der bis heute geschätzten Top-Titel. Behaupte ich mal ganz frech. (...)
    Da geh ich mit. In gewisser Weise gilt das mMn auch für Dani Futuro und Valerian.

    SciFi war im Koralle-ZACK a.) unterrepräsentiert und b.) Zu Anfang zu sehr auf Luc Orient/Enterprise fokussiert. - Dabei hatte, laut Sackmann in Deutsche Comicforschung, Koralle von Beginn an die Option für weitere Pilote/Dargaud-Serien, ausdrücklich inklusive Bob Morane. Es ist rückblickend nicht nachvollziehbar, warum man diese Option erst 1977 gezogen hat (und das auch nur mit zwei Alben im Heft) - grade auch mit Blick auf die vielbeschworene Material-Knappheit hätte sich mit Morane eine Serie mit vergleichsweise viel vorliegendem Matarial eigentlich gradezu aufgedrängt.
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  3. #578
    Mitglied Avatar von steven criegson
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    Zitat Zitat von ZAQ Beitrag anzeigen
    ... Bob Morane. Es ist rückblickend nicht nachvollziehbar, warum man diese Option erst 1977 gezogen hat (und das auch nur mit zwei Alben im Heft) - grade auch mit Blick auf die vielbeschworene Material-Knappheit hätte sich mit Morane eine Serie mit vergleichsweise viel vorliegendem Matarial eigentlich gradezu aufgedrängt.
    ...anstatt zusätzlich verstümmelt noch in der ZACK-Parade ein Schatten-Dasein zu fristen...

  4. #579
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von BobCramer Beitrag anzeigen
    (...) Die großen Greg-Serien konnten nicht unbegrenzt weitergeführt werden, die waren konzeptionell auf eine bestimmte Ära ausgerichtet, die ungefähr von 1966 bis 1980 dauerte. Danach waren die Erzähluniversen von Brazil, Comanche, Morgan, Orient komplettiert bzw. auserzählt. Diese Art des "naiven" Abenteuercomics hatte sich überlebt (auch wenn die Serien später bekanntlich fortgeführt wurden, aber die späteren Geschichten haben sich in meinen Augen nie in den klassischen Kanon eingefügt). Für die genannten Serien reichte der Ideenvorrat für 10-13 Alben, dann war eben Sense. 40 Brazil-Alben auf dem Niveau der Klassiker wären meines Erachtens unmöglich gewesen.
    Da geh ich ein Stück weit mit, biege dann aber in ne andere Richtig ab:

    Ja, die Zeit der ""naiven" Abenteuercomics" war vorbei. Die Greg-Serien waren aber teilweise schon gar nicht mehr solche, sondern schon auf dem Weg, 'erwachsener' zu werden. Ich denke, die hätten das Potenzial gehabt, mit ihren Lesern älter zu werden, mit ihnen zu wachsen. Nur war Greg dafür wohl dann nicht mehr der richtige Mann. Alle vier von Dir genannten Serien hatten über die von Dir genannten "10-13" Alben (plusminus) einen übergeordneten Bogen, der Top-Niveau hatte. Statt diesen aber weiter zuführen, kehrte Greg später aber zu den 'veralteten' Grundkonzepten zurück.

    Kurz im Einzelnen:

    Luc Orient: Begann als klassischer Flash-Gordon-Abklatsch. Es folgten großartige Einzelgeschichten. Mit der Arche der Dartz griff er auf die frühen Terrango-Zyklen zurück, verhedderte ich aber in einer Zeitfalle aus der er nicht mehr herausfand. Das letzte Album ignoriert die vorangegangenen und kehrt zurück zur Phase der 'losgelösten' Einzelgeschichten. - Ein fähiger Autor hätte hier vielleicht(!) eine Lösung der 'Zeitfalle' finden können und die Serie in zB Richtung Valerian weiter entwickeln können

    Comanche: Erzählt über 10 Bände den Aufstieg einer Ranch von der Bretterbude bis zum Palast. Gleichzeitig erzählt er die Geschichte der USA von der 'wilden' Zeit des Rechts des Stärkeren zur fortschreitenden Zivilisation. Und sie erzählt die Persönlichkeits-Entwicklung eines Mannes im Konflikt mit der fortschreitenden Zivilisation. Dann stieg Hermann aus. Für Rouge fiel Greg dann keine konsequente Weiterführung mehr ein, die Serie ignoriert auch hier den bisherigen Bogen und kehrt zurück in die 'Zeit der Bretterbude'. Ein anderer Autor hätte vielleicht(!) den überspannenden Bogen weiter führen können, die ausbreitende Zivilisation weiter beschreiben und die Entwicklung, die Dust dabei nimmt.

    Brazil: Beginnt mit 'James Bond für Arme', entwickelt sich schnell zu 'Kobra übernehmen sie'. Baut hier ein Serien-Konzept um eine Agenten-Truppe auf, um diese dann -und hier verlässt Greg konventionelle Pfade- schrittweise zu demontieren. Der Tod des Ex-Jockeys war eine erste 'Vorwarnung' an die Leser, die dennoch 'schockiert' gewesen sein müssen, als die Truppe komplett aufgerieben wurde und gnadenlos versagte (heute ein alter Hut, damals gab es sowas auch in anderen Medien noch nicht). Auch hier fiel Greg anschließend nichts 'innovativ Weiterführendes' mehr ein. Stattdessen plante er, eine neue Truppe aufzubauen, zurück zu den Anfängen, Rückfall auf das Serienkonzept, das er grade erst so fulminant zerstört hatte.

    Andy Morgan: Die wohl 'naivste', 'konventionellste' Greg-Serie, inklusive der in der damaligen Zeit üblichen 'jugendlichen Identifikationsfigur'. Das Serienkonzept Zwei Männer und ein Junge schippern über die Meere und geraten in allen Ecken der Welt in exotische Abenteuer funktionierte lange gut, wurde aber zunehmend antiquiert. Was macht Greg? - Wie schon bei Brazil dekunstruiert er die Serie: Das konzeptionell tragende Element -das Schiff- wird zerstört. Im folgenden Album (einem der besten der Serie, mMn) wird die 'jugendliche Identifikationsfigur' aus der Serie heraus geschrieben und damit zusammen mit dem Verlust des Schiffes, eine Grundlage geschaffen, konventionelle Strukturen zu verlassen, die Serie in andere Richtungen zu führen und die Serie wird 'frei', mit ihren Lesern 'älter zu werden'. Der Hafen der Verückten zeigt, dass das wunderbar funktioniert - und zeigt das Potenzial, das die Serie noch hatte, bzw. von hier hätte entwickeln können. Aber auch hier, wie bei Comanche: Hermann geht und für die Folgezeichner fällt Greg nur mehr ein Rückfall auf das frühere Konzept ein: Der Junge und das Schiff kehren zurück (wobei Ali auch wieder 'jünger' wird: Obwohl in der Hermann-Zeit schon pubertierend in ein Internat abgeschoben, ist er hier wieder das kurzbehoste Kind).

    Fazit: Grade das letzte Greg/Hermann-Andy Morgan-Album zeigt mMn, dass die Serien das Potenzial gehabt hätten, in neue, innovative und noch nicht ausgetretene Pfade weiter geführt zu werden. Aber die tatsächlichen Fortführungen von Comanche und Morgan zeigen auch, dass Greg dafür nicht mehr der richtige Mann war. Woran das liegt, bleibt spekulativ: Vielleicht hatte er sein Pulver verschossen und ihm fiel nichts mehr ein. Vielleicht brauchte er auch entsprechende Zeichner für die 'Inspiration', die er mit den Hermann-Nachfolgern nicht mehr hatte (aber Paape und Vance wären ja ggf. weiter da gewesen). Meine persönliche(!) Einschätzung ist, dass er einfach keine Lust mehr hatte: Die späteren Geschichten atmen für mein Empfinden den Hauch von 'Langeweile', 'Lustlosigkeit' und dem 'lästigen Druck', die Serien fortzusetzen, weil die Leser es ersehnen und es Geld bringt. Wirklich Mühe hat sich Greg da mMn nicht mehr gegeben. Vielleicht konnte er nicht (mehr) besser, aber mein Gefühl sagt, er wollte einfach nicht mehr wirklich.

    Insofern glaube ich nicht, dass der Niedergang der Serien an den Serien lag, die mMn eben nicht "auserzählt" waren. Ich denke es lag an Greg, der nicht mehr konnte oder wollte. Das ist also der Punkt, wo ich 'anders abbiege' (s.o.).
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  5. #580
    Mitglied Avatar von steven criegson
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    Zitat Zitat von ZAQ Beitrag anzeigen
    Ich denke es lag an Greg, der nicht mehr konnte oder wollte. Das ist also der Punkt, wo ich 'anders abbiege' (s.o.).
    Kann dieser "Ideen-Innovations-Zusammenbruch" bei Greg auch biographisch
    begründet seln durch seinen Verlagswechsel 1976?

    Denn bei allen 4 Serien entsteht der Eindruck,
    dass diese "Innovations-Implosion" mehr oder weniger zeitgleich geschah.

  6. #581
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    War Greg nicht Verlags bzw. Programmleiter Magazin und ist wie vorher Giraud dann später kpl.in die USA ausgewandert für einige Zeit wo es zum Bruch und Entfremdung zu Europa, Autorenschaft , seinen Serien und den Zeichnern gekommen ist ?
    Danach, keine Ideen oder Lustlos, krank , älter geworden, aber die alten Serien zumindest noch wie lustlose Auftragsarbeiten und Einnahmequellen als schnelle leichtes Geld für die Rente gesehen, weil Fans eben lästige Fortsetzungen von alten Kamellen haben wollten.
    Wäre Greg wenigstens bzw. so wie jetzt heute der ältere Van Hamme gewesen, hätte man sich noch auf ein paar schöne abgerundete Alben und einem rechtzeitig geordneten Rückzug für kommende Nachfolger freuen können.
    so bleibt bei ihm wohl der berufliche Bruch und anschließende kreative Burnout am Ende übrig.
    Verzweifelte Versuche mit neuen Sachen woanders alles wieder wieder auf Anfang statt den notwendigen nächsten Schritt alter Serien zu starten , gab es ja dann auch noch zusätzlich auch noch mit Colby oder Johnny Congo.
    Nach der Dekonstruktion konnte oder wollte er einfach nie den folgenden nächsten logischen Schritt mit alten Serien machen, sehr schade, so ist sein Werk durch die letzten harmlosen Auftragswerke zurück zum naiven Anfang auf 0 doch irgendwie stark getrübt und beschädigt
    Geändert von Huckybear (Gestern um 18:28 Uhr)
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  7. #582
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von Huckybear Beitrag anzeigen
    War Greg nicht Verlags bzw. Programmleiter Magazin und ist wie vorher Giraud dann später kpl.in die USA ausgewandert für einige Zeit wo es zum Bruch und Entfremdung zu Europa, Autorenschaft , seinen Serien und den Zeichnern gekommen ist?
    Er ging ja in die USA und sollte dort, wenn ich mich recht entsinne, eine große Depandance des Lombard-Verlages aufbauen... das ging aber total schief, und er kam wieder nach Europa zurück. Aber auch ohne das US-Abenteuer wäre die Zeit für seine vier Top-Serien abgelaufen. Erstens passten sie konzeptionell nicht mehr in die 80er, und zweitens hat Greg in 13, 14 Jahren fast 50 Szenarios für diese Serien verfasst, eben den klassischen Kanon. Da ist dann halt irgendwann die Luft raus, die Ideen gehen aus, die Innovationskraft ist nicht mehr vorhanden.

  8. #583
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Wäre Bob Morane im Jahrgang 72/73 schon regelmäßig vertreten gewesen, wäre er einer der bis heute geschätzten Top-Titel. Behaupte ich mal ganz frech.
    Das glaube ich nicht wirklich. Von Comanche z. B. erschienen im alten Zack Magazin 1972 zwar ein paar Kurzgeschichten, aber danach nur noch 4 albenlange Geschichten. Davon wurden zwei fast um die Hälfte gekürzt und erschienen jeweils nur in einem Heft. Band 3 wurde ja als Comic Box veröffentlicht. Von Regelmäßigkeit kann man da nicht sprechen, trotzdem ist Comanche unbestritten ein Top-Titel. Bob Morane war für mich eher eine C-Serie und wurde meiner Meinung nach zurecht erst 1976, nachdem das Comic-Material ausging, erstmalig im Magazin veröffentlicht. Ich glaube, die Reaktionen der Leser waren damals auch nicht unbedingt überschwänglich im Bezug auf Bob Morane. Und nach 50 Jahren so ein Behauptung aufzustellen, ist schon ganz schön frech . Ich bin da ganz bei BobCramer.

  9. #584
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Für mich ist ganz klar, warum Morane nicht schon 1972 im Heft aufgetaucht ist: weil die Serie qualitativ nicht mithalten konnte mit Brazil. Sie wurde 1976/77 ins Heft genommen, weil das Brazil-Material zur Neige ging und man halt irgendwas ähnliches bringen wollte, aber wenn sie wirklich gut angekommen wäre bei den Lesern, wären in ZACK sicher nicht bloß zwei Geschichten abgedruckt worden... Die Redaktion hat doch über die Leserbriefe ein Stimmungsbild bekommen, warum hätte sie auf Morane verzichten sollen, wenn die Leute die Serie toll gefunden hätten - zumal es ja Material im Überfluss gab?
    Geändert von BobCramer (Gestern um 22:54 Uhr)

  10. #585
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Zitat Zitat von John Beitrag anzeigen
    Und nach 50 Jahren so ein Behauptung aufzustellen, ist schon ganz schön frech .
    Nicht nach 50 Jahren, sondern inspiriert von Bob's Post heute morgen. Ansonsten aber behalte ich mir vor, auch weiterhin Thesen zur Diskussion zu stellen.
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    [QUOTE=Largo Beutlin;5890050]Im Gegensatz zu dir fördere ich das Comicwesen durch den Ankauf vieler Neuerscheinungen.[/QUOTE]

  11. #586
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von BobCramer Beitrag anzeigen
    Für mich ist ganz klar, warum Morane nicht schon 1972 im Heft aufgetaucht ist: weil die Serie qualitativ nicht mithalten konnte mit Brazil. (...)
    Es gab x Serien die 'qualitativ nicht mithalten konnten' und an denen trotzdem einigermassen treu festgehalten wurde (Enterprise, Barracuda,...). Und es gab x Serien, die qualitativ besser waren und trotzdem gecancelt wurden - zT evtl. aufgrund der Leserresonanz, weil die Serie für das Publikum 'zu gut' war (Valerian, Corto Maltese,...). Und wenn man mit Corto Maltese (zB) in frühen Jahren ein schief gegangenes Experiment ins Heft genommen hat, spricht wenig dafür, mit solchen Experimenten bei Bob Morane so lange zu warten.

    Kurz: Es gibt eigentlich keine 'kausale Linie', mit der sich die Präsenz oder Nicht-Präsenz von Serien erklären liesse. Es ist ein 'undurchschaubares' Konglomerat aus Redaktions-Vorlieben, Leser-Reaktionen, Verkaufserfolgen, Verfügbarkeit usw.

    Wenn ich heute bestimmte Serien mag, dann nicht nur, aber doch zT auch, weil ich mit ihnen 'comicmäßig sozialisiert' wurde. Und ein präsenterer und früher einsetzender Bob Morane in ZACK hätte mich damals dann wohl auch mehr 'mitsozialisiert' als es die beiden erst spät und dann auch wieder weg-Geschichten im Heft vermochten. - Das ich heute zB noch ein bißchen ein Herz für Michel Vaillant habe, liegt im Grunde einzig daran, dass mein Erst-Kontakt mit ihm die Carrera Panamericana war, die ich auch heute noch gut finde. Mit der konnte aber alles, was danach von der Serie kam, nicht mehr mithalten und so schrumpfte meine 'früh entflammte Vaillant-Liebe' von Beginn an immer weiter. Ob Morane dasselbe Schiksal erlitten hätte oder da die 'Liebe' eher gewachsen wäre, wäre vermutlich stark davon abhängig gewesen, mit welcher Geschichte mein Erstkontakt gewesen wäre und inwieweit nachfolgend präsentierte Geschichten, von da aus dann besser oder schlechter geworden wären.
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  12. #587
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Was ist wenn die damalige Redaktion ( Spina , Kläsener usw.) bestimmte Serien und Stoffe aus persönlichen Gründen oder vom Geschmack nicht mochte und andere bevorzugte ? Soll es ja heute auch noch geben
    Wäre etwas länger und öfter gelaufen wäre es wie Zaq schreibt mit "sozialisiert" worden, mal stärker mal weniger stark
    Geändert von Huckybear (Heute um 00:19 Uhr)
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  13. #588
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    Zitat Zitat von ZAQ Beitrag anzeigen
    Es gab x Serien die 'qualitativ nicht mithalten konnten' und an denen trotzdem einigermassen treu festgehalten wurde (Enterprise, Barracuda,...).
    Enterprise war populär, hat eine zeitlang die Auflage hochgezogen wie anscheinend andere TV-Adaptionen auch. Barracuda war der Startschuss zu den Koralle-Eigenproduktionen, wurde also forciert. Wenn Koralle qualitativ minderwertiges Material brachte, dann hatte das in der Regel einen nachvollziehbaren Grund. Es wäre aber nicht nachvollziehbar gewesen, schon 72/73 Morane zu bringen, wo man doch mit Brazil DIE Top-Agentenserie im Portfolio hatte. Eine Notwendigkeit ergab sich erst, als das Brazil-Material zur Neige ging.

    ZACK wurde auch mit zweitklassigem Cooper-Material geflutet. Aber das ist passiert, weil die Leser ganz scharf waren auf die Technik-Serien. Eine entsprechende Nachfrage gab es bei Morane anscheinend nicht.

    Zitat Zitat von ZAQ Beitrag anzeigen
    Und es gab x Serien, die qualitativ besser waren und trotzdem gecancelt wurden - zT evtl. aufgrund der Leserresonanz, weil die Serie für das Publikum 'zu gut' war (Valerian, Corto Maltese,...). Und wenn man mit Corto Maltese (zB) in frühen Jahren ein schief gegangenes Experiment ins Heft genommen hat, spricht wenig dafür, mit solchen Experimenten bei Bob Morane so lange zu warten.
    Corto war artfremdes Material, eine Anomalie im Heft, Valerian anscheinend zu gut oder zu progressiv für den typischen ZACK-Leser. Auf Morane trifft weder das eine noch das andere zu. Kann man insofern nicht vergleichen. Morane war gewöhnliches frankobelgisches Material, aber eben der B-Kategorie. Sowas bringt man dann, wenn man das A-Material aus welchen Grünen auch immer nicht bringen kann oder will. Das Verhältnis Morane/Brazil ist ungefähr so wie das Verhältnis Hondo/Blueberry oder Thomsen/Vaillant. So lange man genug Brazil/Blueberry/Vaillant-Material hat, nimmt man die B-Serien nicht ins Heft.

    Die meisten Entscheidungen der Koralle-Redaktion sind doch nachvollziehbar, das ist meines Erachtens kein undurchschaubare Konglomerat. 1) Es wird so schnell wie möglich das Top-Material der Top-Autoren verballert, um die Auflage hochzuziehen und Axel S. in Berlin zu erfreuen. 2) Es werden TV-Adaptionen wie Enterprise ins Heft gehoben, die zwar minderwertig sind, aber eine zeitlang die Auflage hochziehen. 3) Nach ca. einem Jahr werden Eigenproduktionen ins Heft gehoben, da der Vorrat an Lizenzcomics endlich ist, man verlässt sich dabei erstmal auf einen frankobelgische Profi, dem man bei Lombard den Stuhl vor die Tür gesetzt hat, der aber zuverlässig neues Material liefert, wenn auch nicht in Top-Qualität. 4) Als das aktuelle Material der Top-Serien unweigerlich zur Neige geht, wird älteres Material dieser Serien entweder im Heft oder den Comic-Boxen verbraten. 5) Weil das frankobelgische Material ausgeht, wird ab 1974 über Spinas Italo-Connection italienisches Material ins Heft gehoben (Spada, Gentlemen, Corto), wobei sich Spina bei Corto ganz erheblich verschätzt. 6) Als das Top-Material im Western- und Rennfahrer-Genre ausgeht, wird entsprechende B-Ware ins Heft gehievt (Hondo, Thomsen). 7) Als das Agenten-Genre nicht mehr mit A-Ware (Brazil) abgedeckt werden kann, wird auf B-Ware (Morane) zurückgegriffen. Nicht nachvollziehbar ist allerdings die Entwicklung während der Wiechmann-Ära, aber damit hatten ja die Spina/Kläsener-Leute nix zu tun.

    Naja, so sehe ich die Dinge auf jeden Fall.

  14. #589
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    ...interessant, dass Du die Verbindung Morane/Brazil - Agenten-Genre siehst. Ich wäre bei Morane eher im SciFi-Genre...

    Ansonsten: Ja, wenn mans so vereinfacht darstellt, mag es einigermassen nachvollziehbar sein. Ich finds aber an vielen Stellen nicht nachvollziehbar und zT widersprüchlich (zB: Einerseits wird immer wieder auf Materialknappheit abgehoben, andrerseits auf Verwendung verfügbaren Materials verzichtet und/oder 'verschwenderisch' mit Material umgegangen - das fängt schon damit an, dass es keine erkennbare Linie bei den Alben gab: Da wurden Erstveröffentlichungen und Nachdrucke aus ZACK wild gemischt - wenn Material knapp ist, hätte man dort doch ganz klassisch nur Nachdrucke aus ZACK bringen können und hätte so einige Top-Folgen von Blueberry, Morgan, Brazil und natürlich vor allem Lucky Luke noch in ZACK verwenden können, bevor man sie als Album bringt). Vielleicht warten wir mal den Juni und das dann erscheinende "Spaß • Spannung • Abenteuer" ab, vielleicht gibt es da ja (für mich) noch Erhellendes, was es auch für mich nachvollziehbarer macht, warum es zB bei Tangy und Jugurtha diese mehrjährige Pause gab uvm.
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  15. #590
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Ich sehe bei Bob Morane und Bruno Brazil inhaltlich auch keinen Zusammenhang, der eine Rangfolge erfordert. Der Zusammenhang ist Vance und der war für Zackleser eher attraktiv. Also eher ein Grund, beides zu bringen. Und auch: wenn hier jemand die beiden Alben in Zack nicht mochte, sollte man das nicht verallgemeinern. Die waren nämlich super ausgesucht. Und gerade die weisen einen Vergleich mit Brazil weit von sich.

    Ich glaube, dass Morane aus anderen Gründen ein Schattendasein im alten Zack führte und daraus eine Tradition entstand, Morane abschätzig zu beurteilen. Und die bisherigen Veröffentlichungsweisen (3x Vance!) haben nicht gerade da was rausreißen können. Aber das ändert sich ja gerade.
    Geändert von Jovis (Heute um 08:48 Uhr)
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    [QUOTE=Largo Beutlin;5890050]Im Gegensatz zu dir fördere ich das Comicwesen durch den Ankauf vieler Neuerscheinungen.[/QUOTE]

  16. #591
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von ZAQ Beitrag anzeigen
    Ich finds aber an vielen Stellen nicht nachvollziehbar und zT widersprüchlich (zB: Einerseits wird immer wieder auf Materialknappheit abgehoben, andrerseits auf Verwendung verfügbaren Materials verzichtet und/oder 'verschwenderisch' mit Material umgegangen - das fängt schon damit an, dass es keine erkennbare Linie bei den Alben gab: Da wurden Erstveröffentlichungen und Nachdrucke aus ZACK wild gemischt - wenn Material knapp ist, hätte man dort doch ganz klassisch nur Nachdrucke aus ZACK bringen können und hätte so einige Top-Folgen von Blueberry, Morgan, Brazil und natürlich vor allem Lucky Luke noch in ZACK verwenden können, bevor man sie als Album bringt).
    Der Erfolg von Koralle beruhte nicht nur auf dem Objekt ZACK, sondern auch auf dem der Boxen und Paraden. Das Top-Material nur dem Heft vorzubehalten, war zunächst gar nicht Teil der Publikationspolitik. Mehrere Top-Alben der Top-Serien wurden anfangs dem Publikationsobjekt Comic-Box zugeordnet, um demselben zum Erfolg zu verhelfen. Deshalb gab es "Öl auf der Piste", "Silberstern", "Caranoa", "Die teuflischen Augen", "Krater des Verderbens" exklusiv als Album. Dies pasierte im Übrigen zu einer Zeit, als man bei Koralle noch bis zur Oberkante Unterlippe bzw. Unterkante Oberlippe im frankobelgischen Top-Material stand.

    Als das Top-Material zur Neige ging, begann man ab 1975 damit, die Alben regelmäßig mit zweitverwerteten Stories aus dem Magazin ODER mit älteren Geschichten der Top-Serien zu bestücken. Anders liegen die Dinge bei Luke oder Master, Serien, die permanent mit ca. 2 Alben jährlich nachproduziert wurden, weshalb man die Albenreihen problemlos mit Exklusivmaterial bestücken konnte.

    Ich habe auch nicht für jede Einzelentscheidung der Koralle-Leute eine Erklärung, aber die generellen Linien sind für mich offensichtlich. Gibt ja auch genügend Interviews, die einem Einsichten in das "System Koralle" vermitteln. Ansonsten warte ich natürlich auch gespannt auf den Sekundärband im Juni.

  17. #592
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von BobCramer Beitrag anzeigen
    (...) Ich habe auch nicht für jede Einzelentscheidung der Koralle-Leute eine Erklärung, (...)
    Schade.
    Noch mal eben zwei Punkte, die für mich schwer nachvollziehbar sind:

    Wir sind uns wohl alle darüber einig, dass es 'Materialverschwendung' UND 'künstlerische Verhunzung' war, dass in der Wiechmann-Zeit Alben um ca. die Hälfte gekürzt wurden*. Besonders schmerzlich war dies, wenn es 'Top-Serien' betraf. Wieso aber konnte das Wiechmann überhaupt machen? - WEIL es Top-Serien betraf, hätte man diese doch auch bevorzugt, also früher schon verwerten MÜSSEN, so dass sie für eine 'Verstümmelung' durch Wiechmann gar nicht mehr zur Verfügung gestanden hätten. - Hab das jetzt nicht für alle 'verstümmelten' Alben überprüft, aber mindestens Comanche 5 hätte man bereits 1974/75 bringen können.

    Zweitens: Schwer nachvollziehbar, weil inkonsequent gehandhabt: Bei Vaillant und Orient wurde (im Detail noch weniger nachvollziehbar als sowieso schon) auf Chronologie geschi**en, weil man das Top- und daher das aktuelle Material zuerst bringen wollte. Als ZACK startete, hatte im Original bei Blueberry bereits der Südstaaten-Zyklus begonnen. Das heißt, man hätte mit Silberstern oder mit dem Goldminen-Zweiteiler anfangen können, beides überschaubare Länge, zum Start und daher zum Ausprobieren, wie's ankommt, sicherlich idealer. Zudem qualitativ top und beides jeweils auch gut losgelöst von der Gesamtserie lesbar. Zudem hätte man ob dieser 'Überschaubarkeit' besser mit anderen Western abwechseln können, damit mehr Vielfalt und auch bessere Möglichkeit, mehr Serien zu 'etablieren', als wenn durch übermässige Blueberry-Präsenz, dieser als 'ZACK-Hauptwestern' empfunden wird und dadurch alle anderen Western nur als 'Lückenfüller'.

    Sicher es mag dafür -im jeweiligen Einzelfall- Gründe und Argumente geben, die es 'nachvollziehbar' machen. Aber es gibt -für mich- zuviele 'Inkonsequenzen', wo man mal nach einem mehr oder weniger nachvollziehbaren Prinzip vorgegangen ist, in anderen Fällen aber eben grade nicht. Diese oft inkonsequenten Vorgänge, machen es mir so schwer eine nachvollziehbare Linie zu erkennen. Ich schätze, für jeden Fall, wo Du mir sagst: "Bei Serie A ist man B vorgegangen, weil C" könnte ich Dir vermutlich mindestens eine Serie nennen, wo man 'trotz C' nicht B vorgegangen ist oder obwohl C gar nicht zutraf, man trotzdem B gemacht hat... - oder so.

    *Wobei ich den dahinter steckenden Plan "Gekürzt im Heft, komplett im Album" zumindest überlegenswert finde...
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