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Thema: Miracleman/Marvelman

  1. #1
    Mitglied Avatar von Mervin Pumpkinhead
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    Miracleman/Marvelman

    Gibts denn von deutscher Seite schon einen Verlag, der Miracleman/Marvelman, die seit gestern laufende Serie sowie die Trades der alten Ausgaben, rausbringen wird? Wo Alan Moore draufsteht bin ich seit dem Black Dossier an lange Wartezeiten gewöhnt. Sollte ich daher eher auf die Originalausgaben setzen?
    Einige Worte unseres Sponsors: Speisen und Getränke wurden zur Verfügung gestellt von Sissi Skunk, an-der-südlichen-Flusstalbiegung.

  2. #2
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Na dann musst du dir keine Sorgen machen. Alan Moore steht nämlich nicht drauf.

  3. #3
    Mitglied Avatar von Mervyn
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    Alan Moore heisst jetzt "The original writer"

  4. #4
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Über Alan Moore lässt sich wohl nur noch mit zwinkernden Smileys schreiben.

  5. #5
    Mitglied Avatar von Schninkel
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    Zitat Zitat von Mervyn Beitrag anzeigen
    Alan Moore heisst jetzt "The original writer"
    "TAFKAP" Nun - er wollte es ja so.

  6. #6
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Ja, deswegen müssen wir jetzt das ganze uninteressante Zeugs über Mick Anglo und so als Sekundärmaterial ertragen. Da wäre der frühe Moore spannender gewesen.
    Mir gefällt die neue Kolorierung übrigens nicht so. Gut, Eclipse war noch schlechter, aber das neue, vor allem auf Glanzpapier, ist auch öde. Seht euch mal die unvollständige Urversion in s/w mit Graurastern an. Die sehen wirklich toll und episch aus.

  7. #7
    Mitglied Avatar von Hieronymus B.
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    Ich hab' was zum dritten Band geschrieben: https://zwieklugscheisser.wordpress....on-alan-moore/

  8. #8
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Wer ist der „Originalautor“?



    Titel: Miracleman 1 – Der Traum vom Fliegen

    Verlag: Panini (US/EN: Marvel)

    Format: 148 Seiten im Hardcover

    Inhalt: Miracleman (2014) #1-4

    Autoren: „Der Originalautor“, Mick Anglo

    Zeichner: Garry Leach, Steve Dillon, Alan Davis, Don Lawrence, Paul Neary

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Ein verlorenes Meisterwerk wird neu entdeckt! Anfang der 1980er Jahre nutzte einer der bedeutendsten Comic-Autoren der Moderne den britischen Recken Miracleman, um mit Hilfe dieser fast vergessenen Figur den Archetyp des amerikanischen Superhelden in die Gegenwart zu katapultieren. Jetzt erscheint der Meilenstein des Heldencomics endlich auf Deutsch!



    Just my 2 cents:
    Ich lese ab und an ja sehr gerne mal überschaubare, in sich abgeschlossene Reihen, wie zuletzt Lady Killer 1+2, die beiden Alien-Quadrilogien Feuer und Stein und Leben und Tod oder das herausragende Gipfel der Götter. Da ich spätestens seit Swamp Thing und V wie Vendetta auch großer Alan Moore Fanboy bin war es klar, dass ich irgendwann auch beim Miracleman landen würde, denn niemand anderes als Mr. Moore höchstpersönlich verbirgt sich hinter dem Pseudonym „Der Originalautor“. Wie es dazu kam ist nur ein kleiner Teil der Legendenbildung rund um dieses außergewöhnliche Werk.

    Nicht nur das Vorwort in dem 148 Seiten starken Hardcover, nein, vor allem auch die Fanstimmen, Wikipedia-Einträge, Berichte auf Fachseiten wie comic.de und nicht zuletzt die vielen Liebhaber hier im Forum machen ganz schnell deutlich: Hier handelt es sich nicht um einen X-Beliebigen Comic. Die komplette Story um den wilden Werdegang des Werkes hier und jetzt auszubreiten würde den Rahmen sprengen und vermutlich zu meiner ersten Rezi über drei Posts führen. Das Auf und Nieder der Serie, der Namenswechsel von Marvelman zu Miracleman, die Geheimniskrämerei um den Autor, das alles sind nur kleine Puzzleteile, die zur außergewöhnlichen Mythologie um diesen Comic beitragen. Wer das alles genauer wissen will sollte einfach mal Googlen, oder noch besser, den Band bei Panini kaufen! (Oder auch Beides )

    Gerade weil das gute Stück unter den Superheldencomics der 80er eine Sonderstellung einnimmt und laut einigen Stimmen sogar eine ganz neue Ära eingeläutet hat, will ich hier jetzt gar nicht allzu sehr ins Detail gehen, sondern die Story nur grob umreißen.



    Die Erde im Jahre 1956, die Miracleman-Family, bestehend aus Kid Miracleman, Young Miracleman und dem Kopf der Truppe, Miracleman, sind die größten Helden der Erde und schaffen es spielend jede auch noch so finstere Bedrohung von unserem schönen blauen Planeten abzuwenden. Selbst die Atomaren Sturmtruppen von Kommandant Garrers Science-Gestapo sind chancenlos.

    1982 erwacht der Journalist Michael Moran schweißgebadet aus einem seiner, in letzter Zeit immer häufiger widerkehrenden Alpträume. Träume von Feuer, Träume von Schmerz, von schwindelerregender Angst, Träume vom Fliegen. Doch als er erstmal wach ist holt ihn schnell der Alltag ein. Er ist für die Berichterstattung über eine Demonstration am nahegelegenen Atomkraftwerk zuständig. Doch dabei läuft die Sache schnell aus dem Ruder, als Terroristen auftauchen und einen ganzen Trupp Geiseln nehmen, darunter selbstredend auch Michael. In all dem Trubel lässt ihn ein kleiner Hinweis ein seltsam vertraut klingendes Wörtchen flüstern – KIMOTA! – und WWAOOOMM – Aus Michael Moran wird Miracleman, nach annähernd drei Jahrzehnten endlich zurück.

    Natürlich geht es den Terroristen jetzt erstmal schlecht, das ist jedoch nur Nebensache und würde es so weiter gehen, dann hätten wir hier eine sehr typische Superheldengeschichte, die mit einer ganz coolen Origin-Story und extrem gelungenen Artwork aufwarten kann. Aber weit gefehlt! Natürlich bleibt das ganze/ ein Superheldencomic erster Güte, aber Alan Moore bietet uns hier so viel mehr und entblättert ein vielschichtiges Werk, das auf vielen Ebenen Arbeitet und funktioniert, ja selbst eine Art Metaebene wird eröffnet.

    Schon in kleinen Szenen, wie etwa als Michael Moran seine Frau davon überzeugen muss, dass er er selbst ist, oder sie ihm dabei hilft seine Kräfte zu erforschen und er dabei sogar etwas tölpelhaft und hilflos wirkt. Das hat mich ein wenig an die sehr geerdete und bodenständige Art des Animal Man erinnert. Richtig los geht es allerdings erst, als der Miracleman beginnt zu hinterfragen, weshalb sich die Menschheit nicht an seine herausragenden und weltumspannenden Taten aus den Fünfzigern erinnert. Ebenso wenig an den Rest seiner Miracle Familie. Während Moran versucht diesem Rätsel auf die Spur zu kommen erscheinen zusätzliche Bösewichte auf dem Spielfeld und geheime Organisationen beginnen Strippen zu ziehen. Das ist alles so intelligent und überraschend verknüpft wie es meisterlicher kaum inszeniert werden kann, und dann trifft der Miracleman auch noch auf einen alten Bekannten.



    Das alles ist ganz großes Kino und weiß auf eine derart durchdachte Art zu fesseln wie ich es kaum in Worte fassen kann. Der letzte Teil des Bandes über die Warpsmiths ist dann Moore-Typisch richtig abgedreht und die Hintergründe dazu habe ich ehrlich gesagt nicht vollends verstanden, vielleicht ergibt sich da in den weiteren Bänden noch was. Das Ganze ist so fremd und verdreht gestaltet wie die Sprache der Warpsmiths selbst. Da braucht man erstmal einen Schwung Sprechblasen um richtig durchzublicken! Aber genau das mag ich an Moore, er macht einem vielleicht nicht immer alles so leicht und offensichtlich zugänglich, aber wenn man sich offen zeigt und auch mal bereit ist etwas Zeit zu investieren wird man mit hoher Kunst belohnt. Wie besonders das alles ist kann ich schwer in Worte fassen und vermutlich wird das beim Lesen meiner Rezi gar nicht so klar, aber ich verspreche Euch, wenn Ihr es kauft und lest werdet Ihr es nicht nur nicht bereuen, sondern mich auch verstehen.

    Hohe Kunst ist, wie bereits erwähnt, auch das Artwork, und das auch wirklich von ALLEN beteiligten. Garry Leach, Alan Davis, Steve Dillon, Paul Neary und Don Lawrence haben ein äußerst stimmiges Gesamtkunstwerk auf die Seiten gebracht. Der Retro-Look des Prologs ist samt vergilbt wirkender Seiten ebenso gelungen wie die grellbunte Space-Welt der Warpsmiths. Die Ausgabe von Panini ist restauriert und neu coloriert. Da ich das Original nicht kenne kann ich die beiden Farbvarianten nicht vergleichen, aber die hier vorliegende Version wirkt meisterhaft und passend wie die Faust aufs Auge. Die Größe des Hardcovers entspricht der Spawn Origins Collection, also ein Überformat, dass nahezu an Albenformat heranreicht und bringt die Zeichnungen ideal zur Geltung. Der 27-Seitige Anhang bietet noch ausführlichere Infos zur Entstehung dieses kultigen Klassikers, hinter den Kulissen Material mit Entwürfen, Skizzen, Covern und Kommentaren. So meisterlich wie der Comic ist Panini hier auch die Veröffentlichung gelungen. Ich hoffe nur der Neuausgabe meines geliebten Swamp Things wird die gleiche Liebe zum Detail zuteil.

    Meine Wertung: 9/10

    Wahnsinn, Moore hat es wieder geschafft mich komplett abzuholen und schon in diesem ersten Band eine stückweise Demontage des Superheldengenres gestartet. Ich bin gespannt wo das alles hin führt! Wie steht Ihr zum Miracleman?

    VG, God_W.

  9. #9
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Schwanger?!? Wie, schwanger??? Ein Baby?



    Titel: Miracleman 2 – Der rote König

    Verlag: Panini (US/EN: Marvel)

    Format: 180 Seiten im Hardcover

    Inhalt: Miracleman (2014) #5-10

    Autoren: „Der Originalautor“

    Zeichner: Chuck Austen, Alan Davis, John Ridgway, Steve Oliff, Rick Veitch,

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    EIN TEUFLISCHER PLAN!
    Nach all den Jahren hat Michael Moran erneut Zugriff auf die übermenschlichen Kräfte von Miracleman, die durch das Wort Kimota! aktiviert werden. Doch mit der Rückgewinnung seiner unglaublichen Erinnerungen und seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten gelangten auch zahlreiche Probleme in Mikes Leben. Dabei weiß der wiedererweckte Held noch nicht einmal, dass Dr. Emil Gargunza, die treibende Kraft hinter dem die Miracleman Entstehung verknüpften Geheimprojekt Zarathustra, schon vor langer Zeit Pläne für Mikes Frau und sein ungeborenes Kind schmiedete. Am Ende schein die Konfrontation zwischen Schöpfer und Schöpfung unausweichlich, während im Dschungel von Paraguay eine Entscheidung auf Leben und Tod ansteht und die Geheimnisse von Gargunza und Zarathustra ans Licht kommen…

    Eine wegweisende Superhelden-Geschichte die zum ersten Mal auf Deutsch erscheint. Dieser Band enthält die US-Ausgaben Miracleman (2014) 5-10.



    Just my 2 cents:
    Liz ist guter Hoffnung! Aber nicht von ihrem Mann Michael Moran, also nicht direkt, denn den Koitus bei dem es dazu kam hat der Miracleman mit ihr vollzogen. Jetzt könnte man meinen, dass das keine große Rolle spielt, denn Michael Moran ist defacto ja Miracleman. Er selbst sieht das allerdings ganz und gar nicht so, denn nachdem die beiden über Jahre versucht hatten Nachwuchs zu zeugen wurde festgestellt, dass Michael zeugungsunfähig ist. So sind Selbstzweifel und Ehekrach bereits vorprogrammiert.

    Derweil liegt Kid Miracleman nach den Ereignissen im ersten Band sabbernd im Koma und kämpft mit seinem Alter Ego. Dafür erfahren wir in verschiedenen Short-Stories, teils in Rückblenden, mehr über die weiteren Protagonisten der Saga. Der Young Miracle Man war wohl auch nicht immer der strahlende Ritter, wenn es darum ging das Herz einer Frau zu erobern. Die Psyche von Mr. Cream, dem Mann mit den blitzend blauen Beißerchen wird ebenso beleuchtet wie die treibende Kraft von der Doktor Gargunza, Miraclemans Nemesis, beseelt ist. Als es diesem gelingt die schwangere Liz in seine Gewalt zu bringen können wir mal einen Superhelden eskalieren sehen!

    Endlich erfahren wir, was es mit der Herkunft der Miracle Familie auf sich hat, weshalb sich niemand an ihre großen Heldentaten vergangener Tage erinnern kann, und was hinter dem Geheimprojekt Zarathustra steckt. Diese Offenbarungen haben es wahrlich in sich! Moore ist einfach ein meisterlicher Autor, dem scheinbar immer der richtige Kniff einfällt um mich vollends zu überraschen und für einen gewaltigen WTF!-Moment zu sorgen. Dazu die perfekte Ausarbeitung der Charaktere, ihrer Motive und seelischen Zustände, die auch bei Superhelden keineswegs immer astrein aufgeräumt sein müssen, es ist einfach ein Hochgenuss sich voll und ganz in seinem Werk zu verlieren.



    Natürlich wäre Moore nicht Moore, wenn er nicht den ein oder anderen kontroversen Schockmoment einstreuen würde und der ist in diesem Fall mal wieder mehr als gelungen und funktioniert vor allem durch das perfekte Artwork, dass in diesem Fall sogar bei weitem detaillierter und realistischer ausgefallen ist, als es sich so mancher vermutlich wünschen würde. Nach einem anfänglichen WHAT THE FUCK? (Ja, es ist exakt ein solcher Moment), musste ich schnell schmunzeln und kann mir lebhaft vorstellen wie Alan Moore sich beim Schreiben und Studieren der ersten Entwürfe des Künstlers ins Fäustchen gelacht hat, beim Gedanken daran wie seine Leser und auch die Kritiker auf diese Szene reagieren würden, vor allem auch im prüden Amerika

    Nach einem bösen kleinen Cliffhanger werden wir schließlich in einen kleinen Meta-Ebenen-One-Shot entlassen in dem wir quasi live miterleben dürfen, wie eine Überschwemmung in Kalifornien dafür sorgt, dass die aktuelle Miracleman-Ausgabe nicht rechtzeitig fertig wird. Hammer! Genau wie der ganze Band in dem Alan Moore wieder das liefert, was wir alle immer von ihm erwarten – dass absolut Höchste! Nochmal besser als der hervorragende erste Band, nochmal dichter, wieder voller Twists, erneut in grandiosen Bildern herausgearbeitet und weiter bröckelt die Fassade des Superheldengenres und wird in ihre Einzelteile zerlegt. Ein famoses Stück der neunten Kunst!

    Verpackt hat Panini das wieder in ein schönes Hardcover, dem diesmal satte 180 Seiten und wieder ordentlich Extras spendiert wurden. Das Vorwort von Christian Endres bringt ruft uns nochmal den aktuellen Stand ins Gedächtnis, bevor Meister Moore uns auf diese wilde Tour de Force schicken darf und am Ende gibt es alle Cover inclusive einiger Variants, einen ganzen Schwung Skizzen und Artworks bevor noch ein paar Zeilen über die Zeichner und Coloristen folgen. Hatte ich deren Arbeit eigentlich schon ausreichend gewürdigt? Vermutlich nicht, die ist nämlich wirklich kaum genug hervorzuheben. Mann, was muss das für ein tolles Ausgangsmaterial an Zeichnungen gewesen sein, wenn das nach der Neucolorierung, wie sie hier vorliegt so up-to-date, fantasievoll und realistisch wirkt! Ein weiteres Puzzleteil auf dem Weg zur Höchstnote.

    Meine Wertung: 10/10


    Einige von Euch hatten es ja schon erwähnt, und Ihr hattet Recht, es wurde nochmal besser! Sind alle der Meinung, oder gibt es hier auch welche, die den Erstling besser fanden als Band zwei? Ich für meinen Teil freue mich jetzt auf den Abschluss des Moore-Runs, aber auch auf Neil Gaimans Variation des Themas im abschließenden vierten Band.

    VG, God_W.

  10. #10
    Mitglied Avatar von Andreas1987
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    Band 3 fand ich am besten. Allein schon wegen dem Eugenik Ende. Das war schon ziemlich heftig und ließ mich geschockt zurück. Die ersten drei Bände kann man immer uneingeschränkt empfehlen

  11. #11
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    Sind alle der Meinung, oder gibt es hier auch welche, die den Erstling besser fanden als Band zwei?
    Ja. Hier. Die ersten zwei Bände von Miracleman haben mich tatsächlich am allermeisten geflasht. Das erste Duell mit Kid Miracleman ist für mich unübertroffen. Erinnert mich auch sehr an David Cronenbergs Scanners, der für mich immer ein besonderer Film bleiben wird.

  12. #12
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Ja, Scanners kam mir beim Lesen auch. Ganz großes Cronenberg-Kino!!! Verwunderlich, dass sich da (zum Glück) noch niemand an eine Neuverwurstung gewagt hat!

    Ich muss mir unbedingt mal die letzten beiden Bände vom Miracleman zur Brust nehmen...

  13. #13
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Miracleman 3 - Olymp

    Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen habe ich nach Band zwei nicht mehr am Miracleman weitergelesen. Vollkommen unverständlich, wenn ich bedenke, wie begeistert ich von den ersten beiden Bänden war. Aber klar, Miracleman ist halt auch nichts, was man mal so eben nebenbei liest, da sollte man schon in Stimmung und auch aufnahmefähig sein. Deshalb habe ich mir, statt einfach zu Band drei zu greifen, auch erstmal einen Re-Read der ersten beiden Bände angedeihen lassen und was soll ich sagen? Meine begeisterte Meinung dazu bleibt absolut bestehen!
    Miracleman 1 – Der Traum vom Fliegen
    Miracleman 2 – Der rote König

    Jemand hat mir mal gesagt, dass Alan Moore – denn niemand Geringeres verbirgt sich hinter dem „Originalautor“ - schon vor seinen „Watchmen“ bereits hier eine Demontage des Superheldengenres in Angriff genommen hätte. Das was Mister Moore in diesem dritten Band hier abzieht ist aber nicht nur eine angedeutete Demontage des Superheldencomics, nein, das ganze wird geradezu zerlegt, zerstört und gleichzeitig sowas von auf die Spitze getrieben, ach was auf die Spitze, weit darüber hinaus! Es gab ja bei verschiedenen Superhelden, allen voran natürlich Sups selbst, schon öfter mal Anklänge von kritischen Fragen, was passieren würde, wenn sich ein so mächtiges Wesen zu gottgleichem Herrschertum hinreißen lassen würde, aber hier werden diese Gedankenspiele halt im Moore-Style weitergesponnen.

    Mit am spannendsten ist an der Sache, dass unser Held Mike Moran über weite Strecken extrem geerdet daherkommt und sich mit äußerst bodenständigen und familiären Problemen konfrontiert sieht. Fast ein bisschen wie Animal Man Buddy Baker zu seinen besten Grant Morrison-Zeiten. Umso krasser kommen dann die weiteren Entwicklungen daher, auf die ich gar nicht weiter eingehen will. Nur so viel: Moore schreibt mal wieder grandios und, dass er sogar die Warpsmiths aus Band 1 (zum Glück hatte ich den Re-Read gemacht) in nicht nur sinnvoller, sondern sogar zentraler Rolle in einer Star Trek-mäßigen Erstkontaktstory mit einbindet ist schon enorm stark. Er treibt das ganze Thema weiter und weiter, sogar so weit, dass ich mich frage, was Neil Gaiman, der im abschließenden vierten Teil die Autorenarbeit übernommen hat, mit dieser Ausgangssituation noch groß anfangen will? Ich bin äußerst gespannt! Das wird dann übrigens mein erster Kontakt mit Neil Gaiman als Comic-Autor, also bin ich sogar doppelt gespannt.

    Dennoch muss ich sagen, dass mir Moores Gedankengänge hier an so mancher Stelle doch ein Stück weit zu abgehoben sind und die Erzählstruktur durch häufige Sprünge, weil uns die Geschichte quasi erst im Nachgang erzählt wird und somit zu großen Teilen aus Rückblenden besteht, sehr zerstückelt daherkommt. Das hemmt den Erzählfluss ein wenig und lässt weit weniger Spannung aufkommen, als möglich gewesen wäre und ein Mitfiebern findet nicht wirklich statt. Diese Kritikpunkte machen Band drei für meine Begriffe zum Schwächsten der dreien, auch wenn das natürlich auf sehr hohem Moore-Niveau stattfindet. Ach ja, John Totlebens fabulöses Artwork ist über jeden Zweifel erhaben!

    8,5/10

    Im Nachgang gibt es noch einen gelungenen One-Shot von Grant Morrison, was äußerst passend ist, habe ich den Miracleman doch zuvor bereits mit seinem Animal-Man verglichen, und auch die Retro-Story „Ein kleines Wunder“ von Mike Allred fügt sich schlüssig ins Gesamtbild und Lockert das Finale nochmal etwas auf. Weiterhin gibt es einen Schwung Cover und Skizzen zu bewundern, die uns als Bonus spendiert werden, von Seiten der Ausstattung also erneut alles tutti.

    VG, God_W.

  14. #14
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Miracleman 4 – Das Goldene Zeitalter



    Was war ich gespannt, was ein Folgeautor aus dem wohl noch machen könnte, was „der Originalautor“ nach seinem Run übriggelassen hat. Der Abschluss von Alan Moores Miracleman-Trilogie (es ist ja ein offenes Geheimnis, dass er sich hinter dem Titel „Originalautor“ verbirgt) hatte schon etwas Endgültiges in der Form: Was soll da denn jetzt noch kommen? Aber es kam etwas! Und auch nicht von irgendwem, sondern von Genregröße Neil Gaiman, der damals allerdings noch nicht den Superstar-Status innehatte wie es später der Fall werden sollte.

    Für mich war Miracleman mein Gaiman-Erstkontakt, zumindest was Comics angeht, und ich muss sagen, der Mann hat mich voll von seinen Qualitäten als Geschichtenerzähler überzeugt. Er versucht nicht Moores Endpunkt in gleicher Weise weiterzuführen, sondern macht das einzig Richtige: Er nimmt was ihm überlassen wurde, und macht etwas gänzlich Neues daraus. Nicht nur neu, sondern auch faszinierend und wunderschön kommt Gaimans Utopie daher und selbst ich als Neuling erkenne sofort den strahlenden, unbedarften Glanz des Golden Age der Comic-Kunst, dem Gaiman mit diesem Band nacheifern, gerecht werden, oder vielleicht sogar ein Denkmal setzen wollte.

    Es ist richtig schade, dass Gaiman seinen „Masterplan“ am Miracleman nicht verwirklichen konnte, sollte Band zwei doch seine Interpretation des Miracleman im Silver Age der Comic-Ära wiederspiegeln und den gottgleichen Helden im Finale in das Dark Age der 80er und 90er einführen, welches mit Werken wie Millers Dark Knight eingeläutet wurde. Bislang durften wir leider nur den ersten Schritt dieser Reise miterleben, der zwar in sich schlüssig auch so stehen bleiben kann, aber falls es doch noch irgendwann klappt wäre ich der erste, der auf den Zug mit aufspringt. Laut dem Vorwort in dieser Ausgabe (das ist von 2015) besteht allerdings noch vage Hoffnung, denn dort ist die Rede davon, dass Gaiman & Buckingham aktuell an der Fortführung ihres einstmals gefassten Plans arbeiten und bis Mitte 2019 gab es darüber auch noch regelmäßig Berichte. Ich drücke weiter die Daumen! Und sei es alleine, um den Fortgang von Winters Lebensweg erleben zu dürfen. Mit der „Gute-Nacht-Erzählung“ über ihre Reise als Kleinkind ist Gaiman alleine schon ein kleines erzählerisches Meisterstück gelungen.

    Mark Buckingham durfte sich in Sachen Artwork wohl ebenfalls richtig austoben, denn was er uns hier an abwechslungsreichen Stilen mit verschiedensten Einflüssen auftischt hält reichlich Überraschungen für das Auge bereit, auch wenn für mich weiterhin nichts über John Totlebens Artwork am Miracleman geht. Derart angefixt freue ich mich auf meine weiteren Begegnungen mit Mister Gaiman. Ich bin noch am Überlegen, ob ich vorerst die recht aktuelle „Studie in Smaragdgrün“ vom Dantes Verlag sichte, oder mich gleich an sein Opus Magnum, den Sandman wage. Die ersten sieben Bände von Paninis Deluxe-Ausgabe stehen schon hier, Band acht ist auf dem Weg und der abschließende neunte wurde bereits für die zweite Jahreshälfte angekündigt. Vielen weiteren Stunden mit Herr Gaiman als Reiseleiter steht also nichts im Wege.

    9/10

    Kennt Ihr den Miracleman? Eure Meinungen dazu? Und was würdet Ihr von Gaiman (abgesehen vom Sandman) so empfehlen?

    VG, God_W.

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