Ich empfand den Band als sehr, sehr langweilig und highlightlos. Und wie könnte es auch anders sein, ist in geschlossener Isayama-Manier auf knapp 100 Seiten mal wieder so gut wie nichts passiert oder vorangegangen. Wir hatten vielleicht auf 5 Seiten Titanen.
Der Rest war Politik und Flashbacks. Zu Ersterem kann ich nur fortwährend den Kopf schütteln und mir an den Selben greifen. Wirklich, es ist nicht so als hätte ich etwas gegen politische Verstrickungen und Intrigen in Manga - Aber nicht in Attack on Titan. Das ist wie so oft gesagt überhaupt nicht das, was den Manga so lange ausgemacht hat, und ich kann mittlerweile nur noch in bedrücktem Schweigen mutmaßen, wie man eine solche Katastrophe von Story immer noch so konsequent weiter zugrunde richten kann. Es ist ja gerade so, als würde One Piece plötzlich in einer futuristischen Alienwelt spielen oder bei Shokugeki no Soma die Zombieapokalypse ausbrechen.
Flashbacks sind ja auch nicht Per Se schlecht und das war auch alles ganz interessant, aber hätte man das bitte nicht in einen Spinoff-Manga oder ein Extra-Kapitel auslagern können? Warum sind von den mittlerweile 24 erschienenen Bänden 5-6 Bände Flashback-Material? Weil man die Serie möglichst lange strecken und den Leser noch etwas zappeln lassen möchte. Wenn nicht, warum dann?
Die verzweifelten und bemühten Versuche, mir Empa und Sympathie für die Eldianer bzw. Reiners Kindertrupp einzuimpfen sind einen weiteren Band lang kolossal(Haha) gescheitert. Sie könnten mir egaler nicht sein. Wirklich ausnahmslos alle Charaktere in diesem Manga könnten mir egaler nicht sein, jetzt, wo ich weiß, dass das eh keine emotionale Geschichte um das Schicksal und die Freiheit der Menschheit und einzelner Charaktere, sondern ein CIV-Simulator mit WW2-Theme ist. Wen interessieren die schon? Von denen spielt eh keiner eine wichtige Rolle. Und am Ende werden sie dann doch wieder im Off weggeschreddert. Lookin' at you, Ymir.
Der Tybur-Vorstand ist bar jeden Charismas oder irgendeiner interessanten Eigenschaft. Hurra, noch ein Intrigant, der einen Anzug trägt.
In Eren als Protagonist habe ich auch jedes Vertrauen verloren. Der einst so wütende, leidenschaftliche Junge, der um seine Freiheit und Rache kämpfen wollte, ist wie alles andere in dieser Geschichte zur Kartoffel geworden. So wünscht man sich das.
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