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  1. #651
    Mitglied Avatar von MangaForever
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    @ Kulturerbe

    Ich habe allgemeines Interesse, aber ich hätte gern auch ein paar Kaufempfehlungen. Ich lese Mangas tatsächlich nur auf Deutsch und Englisch, daher werde ich wohl nicht so viel Auswahl haben. Mich interessieren auch Titel, die noch nicht lizenziert worden sind, denn auf sie würde ich sonst gar nicht aufmerksam werden und es besteht immer eine Chance, dass sie später noch lizenziert werden. Zum Thema Zeitreisen fand ich z.B. auch Ihotose Box und Man in the Window interessant.

    @ Alita

    "Die Stadt, in der es mich nicht gibt" kenne ich leider schon, aber die anderen Mangas werde ich mir mal ansehen.

    @ Mia

    Die Mangas sehen alle sehr gut aus (habe sie gleich unterstützt). Es wäre schön, wenn nach Miyako weitere Shojo/Josei Mangas mit Zeitreisen erscheinen würden.
    Geändert von MangaForever (20.12.2017 um 11:38 Uhr)

  2. #652
    Mitglied Avatar von Mia
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    Zitat Zitat von MangaForever Beitrag anzeigen
    @ Mia

    Die Mangas sehen alle sehr gut aus (habe sie gleich unterstützt). Es wäre schön, wenn nach Miyako weitere Shojo/Josei Mangas mit Zeitreisen erscheinen würden.
    Danke fürs unterstützen. Man kann nur das beste hoffen.
    TP meinte erst noch sie hätte da noch keine anderen im Blick, wo vor ner Zeit das bei ILS gefragt wurde.
    Bei Kaze + Carlsen wurden sie btw auch gewünscht.
    Muss ja nicht alles ähnliche bei einem Verlag kommen. Finde ich auch oft eher unpraktisch und zeitgleich würden sie so wohl eh nicht kommen.

    Der Shonen ist ansich auch sehr schön für das Thema und gut für einen Einzelband umgesetzt.

  3. #653
    Mitglied Avatar von MangaForever
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    Habe sie bei den anderen Verlagen auch gleich mal unterstützt. Beim Shonen Titel hast du mich jetzt auch überzeugt. Erst hat mich der Fußball etwas abgeschreckt, aber Manga sieht nach näherer Betrachtung ganz gut aus.

  4. #654
    Mitglied Avatar von Mia
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    Zitat Zitat von MangaForever Beitrag anzeigen
    Habe sie bei den anderen Verlagen auch gleich mal unterstützt. Beim Shonen Titel hast du mich jetzt auch überzeugt. Erst hat mich der Fußball etwas abgeschreckt, aber Manga sieht nach näherer Betrachtung ganz gut aus.
    Schön zu hören, meine es gab auch noch einen anderen Shonen/Seinen den mal jemand wünschte, aber ich komme da im Moment nicht drauf. Vielleicht stolpere da wieder mal drüber.

    Mir fiehl jetzt noch ein anderer Josei mit ähnlichen Thema ein: (Da gehts mit um Zeitmanipulation, ob er so auch richtig reißt kann so nicht sagen..)

    Antinomie von Maro Sakura

    Hier mein Wunschpost: (wieder ganz unten xd)
    http://comicforum.de/showthread.php?...=1#post5245788

  5. #655
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    Hallo zusammen,

    ich muss mich entschuldigen, ich habe in den letzten Wochen leider keine Zeit für den Thread gehabt. Ich hoffe in baldiger Zukunft wieder regelmäßiger diesen Thread mit Inhalt befüllen zu können. Ich lese natürlich weiterhin viele Manga, ein Großteil davon ganz gut bis mittelmäßig, wenige herausragend, aber mir fehlt leider selbst für diese manchmal die Zeit, ausgiebiger darüber zu schreiben. Ich möchte auch weiterhin über viele tolle und bis dato weder bei den westlichen Verlagen noch bei Scanlation-Gruppen sonderlich beachtete Serien berichten und versuche das zumindest bei einem Teil der Manga, die mir zusagen, im Laufe der Zeit so gut es geht, in die Tat umzusetzen.

    Ich spreche wie oben erwähnt aus Erfahrung, wenn ich sage, dass Zeit für ein Hobby im Alltag meist als kostbares Gut zu betrachten ist, deshalb besonders noch einmal vielen Dank an alle, die hier trotz Zeitmangel, die sicher viele von uns plagen, ab und zu reingucken. Ich finde Manga als visuelle Ausdrucksform, als Medium Geschichten zu erzählen, faszinierend und dank der Breite an behandelten Themen nur selten ermüdend und freue mich mit jedem, der diese Ansicht teilt. Wenn dieser Thread helfen kann, diese Faszination weiter zu befeuern oder zumindest ab und an mit neuen Impulsen wachzukitzeln, wäre das schön.

    Nachstehend zumindest ein paar aktuelle Cover von Serien, die ich hier bereits einmal erwähnt habe und die ihre Qualität in meinen Augen bis dato hervorragend halten können:


    Der großartige Abschlussband von Hengoku no Schwester.

    Hengoku no Schwester von Takeyoshi Minoru
    erscheint beim Verlag Shōgakukan
    In 6 Bänden abgeschlossen
    Erscheinungsjahr: 2015




    Hakumei to Mikochi von Kashiki Takuto
    erscheint beim Verlag Enterbrain
    bisher 6 Bände, fortlaufend
    Erscheinungsjahr: 2013





    Arte von Ōkubo Rei
    Erscheint beim Verlag Tokuma Shoten
    bisher 8 Bände, fortlaufend
    Erscheinungsjahr: 2014




    Gift +- von Nagate Yuka
    erscheint beim Verlag Nihon Bungeisha
    bisher 10 Bände, fortlaufend
    Erscheinungsjahr: 2015




    Ihotose Box von Miyao Ikumi
    erscheint im Magazin Evening beim Verlag Kōdansha
    bisher 2 Band, fortlaufend
    Erscheinungsjahr: 2017



    PS. Wer Ideen hat oder selber vorstellen möchte, bitte jederzeit. Ich freue mich darüber.

  6. #656
    Mitglied Avatar von Mikku-chan
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    Ich hoffe ja, dass ein deutscher Verlag (Altraverse vllt?) sich Arte schnappt. Dieser Titel sieht unglaublich gut aus und reizt mich sehr. Erinnert an Kaoru Moris Werke. :3
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  7. #657
    Mitglied Avatar von Sakuya
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    Die Cover von Hengoku no Schwester und Hakumei to Mikochi sehen toll aus


  8. #658
    Ahornbaum Mitglied Avatar von Desty
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    Arte muss nach Deutschland , entweder MC oder Carlsen

  9. #659
    Mitglied Avatar von Timcampy
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    Arte würde ich auch gerne hier haben da ich die Serie auch sehr interessant finden.

    Bei Hakumei to Mikochi finde ich den Anime bisher einfach großartig ich würde den Manga auch sehr gerne hier haben (oder auch auf englisch)

  10. #660
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    Hallo zusammen,

    heute möchte ich die Manga-Umsetzung einer Literaturvorlage aus dem Jahr 1926 vorstellen. Es handelt sich dabei um

    Panorama-t
    ō kitan (dt. etwa "Die merkwürdige Geschichte der Panorama-Insel") von Edogawa Ranpo (Romanvorlage) und Maruo Suehiro (Manga-Umsetzung)
    erschienen beim Verlag Kadokawa Enterbrain
    Einzelband
    Erscheinungsjahr: 2008



    Inhaltsangabe:
    Die Geschichte erzählt von dem erfolglosen, in seine Utopien vernarrten Schriftsteller Hitomi Hirosuke in der Übergangszeit zwischen Taishō- und Shōwa-Periode, 1926 - 1927. Eines Tages erfährt Hitomi, dass sein guter Freund Komoda Genzaburō aus Schultagen, der ihm wie aus dem Gesicht geschnitten ähnelt, verstorben ist. Seines eigenen trostlosen Daseins überdrüssig, fasst Hito kurz entschlossen den gewagten Plan, in die Rolle seines toten Freundes zu schlüpfen und mit dessen beachtlichem Vermögen seine utopischen Fantasien zu verwirklichen. Doch wird er die Nahestehenden des Verstorbenen mit seiner Scharade täuschen können?

    Eigene Meinung:
    Was sich zunächst ein bisschen wie die Prämisse eines Disney-Familienfilms über Zwillinge anhört, ist eine psychologisch vielschichtig und visuell wuchtvolle Adaption eines Romans des wohl unbestritten bekanntesten Meisters japanischer Mystery- und Krimigeschichten. Edogawa Ranpo hat einen von dem westlichen Auge oft unbemerkten aber beständigen Einfluss auf japanische Werke im Mystery- und Krimibereich, seine Ideen, oftmals in der Prämisse grotesk, verstörend, aber sehr spannend und gekonnt balanciert zwischen Mystik und Deduktion, werden alle Jahre wieder adaptiert oder referenziert.

    Auch die Geschichte von der Panorama-Insel spielt mit einem universell zugänglichen Gedanken, mit dem sich wohl fast alle Menschen schon einmal beschäftigten - was würde ich machen, wenn ich unglaublich viel Geld hätte, wenn ich damit machen könnte, was ich will? Diese naiv-fantastische Vorstellung verkommt hier jedoch zu einer Röhre, durch die sich die unglaublichen, schier überbordend dekadenten Utopien des Hochstaplers Hitomi zwängen. Das Werk schildert ein dem Leser alllzeit offenbartes Versteckspiel rund um den beschriebenen Identitätsdiebstahl. Den nötigen Stressfaktor bilden wachsendes Misstrauen und Argwohn von Familie und Geschäftspartnern des verstorbenen Komoda. Es ist für mich spannend, wie sich die Spirale in den Wahnsinn, die den unwillkürlichen Niedergang der Figuren begleitet, dreht und dreht. Der Mysteryaspekt ist hier bereits Jahre alt und doch für mich zeitlos.

    So zeitlos, wie die Geschichte ist, so anachronistisch fühlt sich bisweilen die visuelle Interpretation von Maruo an. Fast jede wichtige Seite könnte in meinen Augen auch ein altes Filmplakat sein. Oder eine moderne Ukiyo-e-Interpretation, die trieft vor Wollust und Wahnsinn. Wo der Künstler in seinen anderen Werken sonst irgendwo zwischen Surrealismus und deutschem Expressionismus wütet, ist die Panorama-Insel trotzdem eines seiner für die Allgemeinheit zugänglichsten Werke, finde ich, sowohl was den moderaten Grad von Sex und Gewalt, als auch die stringente Erzählweise angeht. Das ist auch der Grund, warum ich mir dieses Werk ausgesucht habe, um es hier vorzustellen. Der Eroguro-Aspekt hält sich im Großen und Ganzen sehr bedeckt, wenn auch dieser Band nicht ganz von pompös-dekadenten Sexeskapaden und der einen oder anderen Ekelszene verschont geblieben ist. Aber man weiß ja am Ende auch, was man kauft, wenn Maruo auf dem Cover steht.

    Der Zeichenstil, die Ästhetik der Geschichte, sie soll hier jedoch nicht anwidern, nicht erregen, sondern viel mehr provokant zum Fantasieren antreiben. Was hier an wenig subtiler Symbolik, an wirklich bombastischer Bildsprache aufgefahren wird, haut mich um. Wie detailliert und sauber, ohne große Abkürzungen, einfach mit viel Arbeitseifer gezeichnet wurde, das lässt einen sehr staunen darüber und auch ein wenig bedauern, dass Maruo so spät entdeckt und einem Großteil des Manga-Publikums durch seine gewöhnungsbedürftige Ausrichtung auch immer verwehrt bleiben wird. Das ist hier für mich auch der größte Pluspunkt, diese dem Inhalt der Vorlage natürlich naheliegende völlig ausufernde Fantastik in Bildern. Ich will nicht zu viel verraten, aber es ist wunderschön und verstörend zugleich, was sich auf der Insel herumtreibt und ein Schauspiel darbietet. Orgien, Wahnsinn, Pfauenfedern und Unterwassertunnel, Dekadenz, Artistik und fremdartige Kostüme. Panorama-Szenen, an denen man länger hängen bleibt als einem vielleicht lieb ist.

    Das Ende der Geschichte hätte für mich persönlich noch etwas stärker sein können, es taucht eine bekannte Figur aus Edogawas Repertoire auf und der Band endet. Und wieder, auch zum Schluss, grobe Symbolik, die so grell schillert, dass es einen fast erschlägt. Ich mag das hier aber, hier, in dieser verrückten Geschichte eines Träumers, der einen Zirkus oder besser, einen ganzen Freizeitpark, ach was, einen Garten Eden der Illusionen oder all das und mehr, auf einer kleinen Insel im Pazifik entstehen lassen möchte. Und dabei skrupellos über alle Hürden hinwegrollt.

    Die Geschichte ist, soweit ich weiß, in Frankreich und den USA in Übersetzung erschienen, aber scheinbar auch in beiden Ländern lange out of print. Wer aber die Chance hat, noch gebraucht an dieses Buch zu kommen, sollte den Titel lesen. Zumindest dann, wenn einen die Verbildlichung roher menschlicher Zügellosigkeit und Lebenseuphorie samt einer zugegeben im Vergleich wenig einfallsreichen, aber dafür gekonnt erzählten Rollentausch-Thrillergeschichte nicht abschreckt.

  11. #661
    Mitglied Avatar von Smoke
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    Danke für die tolle Vorstellung Kulturkerbe.
    Der Titel sieht sehr interessant aus. Bei der Story musste ich ganz kurz an den talentierten Mr. Ripley denken.
    Die Zeichnungen sind wunderschön und sehr detailreich und hauen einen um. Hier ist die Leseprobe.


  12. #662
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    Hallo Smoke,

    danke dir fürs Lesen und vor allem für das Bereitstellen der Leseprobe. Bei so einem Titel im Grunde obligat. Man kann es im Sample leider nicht erkennen, aber später in der Geschichte, auf der Hedonisteninsel, werden alle möglichen visuellen Verrücktheiten aufgefahren. Das fand ich sehr faszinierend und amüsant. Da gibt es Lokomotiven, bei denen der Dampf aus Elefantenrüsseln kommt oder Menschen, die in Schwanenbooten mitten auf dem Wasser ungezügelt ihren Orgien frönen, mit Gleitern wie Vögel am Himmel schweben, in altertümliche Kleidung gehüllt merkwürdige Artistik aufführen, etc.

    Es gibt in der Geschichte auch einige Verweise auf Literatur und Kunst, allen voran Edgar Allan Poe.

    Ein schöner, ungewöhnlicher Titel, der leider außerhalb Japans derzeit so schwer zu bekommen ist. Aber ich freue mich sehr, wenn dir die Vorstellung gefallen hat. Vielleicht sieht sich ja ein deutscher Verlag den Titel an. Es ist, wie gesagt, einer der zugänglichsten von Maruo, der größtenteils abseits der avantgardistischen Eroguro-Szene flaniert.

  13. #663
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    Hallo zusammen,

    ich möchte heute einen Titel vorstellen, der es meisterlich versteht, kindliche Begeisterung in Erwachsenen zu wecken.

    Toshokan no aruji (dt. "Der Chef der Bibliothek") von Shinohara Umiharu
    erschienen beim Verlag Hōbunsha
    abgeschlossen in 15 Bänden
    Erscheinungsjahr: 2011



    Inhaltsangabe:
    In der Kinderbibliothek "Tachiaoi" arbeitet ein unscheinbarer Brillenträger wortkarg und brüsk zwischen den Buchregalen. Sein Name ist Mikoshiba und trotz seines forschen Auftretens, scharen sich Jung und Alt um diesen fähigen Bibliothekar. Denn durch seine Leseempfehlungen werden die Kunden der Bibliothek nicht nur in fantastische Welten entführt, auch ihre ganz alltäglichen Probleme finden ihre Lösung oft in den Geschichten, die Mikoshiba ihnen grimmig in die Hand drückt.

    Eigene Meinung:

    Ich liebe es zu lesen. Ich denke, das habe ich mit dem Großteil der Manga-Leser hier gemein. Ich liebe die Macht der Worte, ich liebe die Möglichkeit, mich an einen Ort zu träumen, wenn es der Autor versteht, mit den Worten geschickt zu spielen. Ich liebe Bücher, den Duft der bedruckten Seiten, den Anblick der ordentlich gereihten Buchrücken. Und ich liebe Bibliotheken. Ich liebe die Idee dahinter, ich will und wünsche, dass Bücher allen zugänglich sind. Ich glaube im Lesen, in Büchern, in den dort vermittelten Werten, in ihrer reflektierenden Fantastik, in ihrer Kraft zu heilen und zu lehren, liegt das Fundament einer aufgeklärten und freien, fähigen Gesellschaft. Was ich sagen will, ich liebe das Thema, das dieser Manga inne hat. Er geht sogar noch einen Schritt weiter und fokusiert sich speziell auf Geschichten für Kinder. Eine kleine, privatgeführte Bibliothek für Kinder, das ist der sympathische Dreh- und Angelpunkt, der wiederkehrende Schauplatz dieser fünfzehnbändigen Reihe.



    Dort arbeitet wie in der Inhaltsangabe erwähnt ein recht forscher junger Mann mit Pilzkopffrisur. Mikoshiba fehlt das, was in Japan allgegenwärtig und im Servicebereich unabdingbar ist, nämlich Kundenfreundlichkeit. Trotzdem vermag er es durch seine Kompetenz und sein Fachwissen, durch die Fähigkeit, eine Situation und einen Menschen blitzschnell zu durchschauen, eine subtile Anleitung zum Lösen der offenkundigen Probleme an die Hand zu geben. Nach diesem Prinzip sind die Kapitel grundsätzlich aufgebaut. Es wird eine Figur oder eine Situation beschrieben, die irgendwie in Kontakt mit den Mitarbeitern oder Kunden der Bibliothek stehen, dann wird eine entsprechende real existierende Kindergeschichte dazu genutzt, eine Analogie zur aktuellen Problematik zu ziehen und sie entsprechend zu lösen. Dieses Schema gibt es zwar, aber es wird auch immer mal wieder durchgerüttelt.

    Die für die Analogien herangezogenen Kindergeschichten reichen von westlichen Literaturklassikern bis zu japanischen Kinderbuchautoren. Diese Referenzen auf reale Bücher sind für mich persönlich immer der Höhepunkt der Kapitel, die Geschichten werden kurz erzählt oder zumindest so umrissen, dass man sie auch dann nachvollziehen kann, wenn das Original nicht bekannt ist. Ich will behaupten, hier findet man Anregungen, noch einmal tiefergehend in Kinder- und Jugendliteratur zu schmökern. Ich kannte nicht alle hier vorgestellten Titel und habe einiges mitnehmen und lernen können. Die verschiedenen Kapitel sind dabei sehr einfühlsam und ruhig erzählt (teilweise fast tragisch), aber stets durchsetzt mit einfachem Humor und einer angenehmen und passenden "Unschuld", letzteres vor allem durch die vor Optimismus strotzenden Kinder, die in der Bibliothek ein und ausgehen, letzteres durch den Tsundere-Charakter von Mikoshiba selbst.



    Als kleines Beispiel für den Ablauf sei ein Kapitel genannt, in dem eine Mutter, die durch den Druck ihres dauerhaft abwesenden Ehemannes und der strengen Schwiegermutter viel zu übervorsichtig mit ihrem Sohn umgeht und ihn auf Schritt und Tritt bewacht. Durch gewisse Umstände kommt es dazu, dass Mikoshiba dieser Mutter die Geschichte von der Wunderbaren Reise von Nils Holgerson zum Lesen mitgibt. Nach der Lektüre des Buches sieht diese Mutter in dem davonziehenden Nils eine Analogie zu ihrem eigenen Jungen. Und lernt dabei, dass es sehr wohl wichtig sein kann, dass ein Kind eigene Erfahrungen macht und sich selbst zu behaupten versucht.

    Neben Mikoshiba gibt es einige leicht zu mögende wiederkehrende Charaktere, die alle für sich und in Interaktion für mich interessant sind. Sie entsprechen im Grunde bekannten Archetypen, aber funktionieren als Team der Bibliothek einfach sehr gut. Ja, sie sind ein Team. Und der Humor kommt in diesem Team nie zu kurz, das ist wichtig, da die behandelten Themen teilweise schon nicht ganz ohne sind, auch die referenzierten Kindergeschichten können eine Schwere mit sich bringen (bspw. "Der glückliche Prinz" von Oscar Wilde). Die Dialoge zwischen dem forschen Mikoshiba und dem einzigen erwachsenen Stammkunden der Bibliothek Miyamoto, einer herzensguten Seele, der leider oft unverdient einen drauf kriegt, sind köstlich zu lesen.



    Was der Titel hervorragend vermag, ist, die Liebe für Bücher, für das Lesen und auch die Wichtigkeit davon dem Leser zu vermitteln. Im Titel wird öfter davor gewarnt, Kinderliteratur als Literatur ausschließlich für Kinder abzutun oder es wird bereut, dass die Charaktere in ihrer eigenen Kindheit nicht die Möglichkeit wahrnahmen, Kinderbücher zu lesen als sie noch selbst Kinder waren sondern leider erst als Erwachsene. Die Geschichte handelt zwar von Literatur für Kinder, sie ist aber für Erwachsene geschrieben, die Probleme sind (meist) Erwachsenenprobleme und es wird bemüht versucht, in Erwachsenen die Liebe, die Passion zu entfachen, für Kinder- und Jugendliteratur. Wie wichtig es ist, aus all diesen klugen, witzigen und einfühlsamen, fantastischen Geschichten zu lernen. Und dieser Lernprozess kann immer stattfinden, das wird bereits im ersten Kapitel klar gemacht, auch wenn man schon lange über die Bücherregale hinweggucken kann.

    Ich empfehle diese Serie absolut allen, die das Lesen lieben. Denjenigen, die episodische, einfühlsame und doch gutgelaunte Slice-of-Life-Geschichten mit tollen Charakteren mögen. Ich empfehle diese Geschichte allen, die etwas lernen wollen. Über Kinderbücher. Über die erzieherische Kraft und das Potential von Literatur. Und vielleicht auch über sich selbst. Bei mir hat es funktioniert.

    PS. Der Titel erscheint auch in Frankreich unter dem Titel "Le Maitre des livres" beim Verlag Komikku.


  14. #664
    Moderator Anime- und Mangaforum Avatar von Meister Yupa
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    Danke fuer den Bericht. Der Manga hoert sich interessant an. Kurze Frage noch: Werden die Geschichten, wie hier Niels Holgerson, auch im Manga dargestellt? Wenn ja, auch individuell, d.h. Niels Holgerson hat einen anderen Zeichenstil als irgendwelche Samuraigeschichten?

  15. #665
    Mitglied Avatar von Yellowbird13
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    Danke für die Vorstellung!

    Der Toshokan no Aruji ist wieder ein Titel ganz nach meinem Geschmack. Da er sowohl in den USA als auch bei uns kaum jemals erscheinen wird werde ich mir die französische Ausgabe mal anschauen.

    Eine Frage hätte ich allerdings auch noch: Gibt es neben den Einzelepisode auch noch eine (grobe) Rahmengeschichte oder bleibt es bis zum Schluss beim vorgestellten Muster?
    To quote the poets... we're fucked - Master Ren, Monstress

  16. #666
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    Hallo zusammen,

    tut mir Leid, ich habe erst jetzt die Fragen gesehen. Euch beiden, Alita, Yellowbird13, vielen Dank für euer Interesse.

    Danke fuer den Bericht. Der Manga hoert sich interessant an. Kurze Frage noch: Werden die Geschichten, wie hier Niels Holgerson, auch im Manga dargestellt? Wenn ja, auch individuell, d.h. Niels Holgerson hat einen anderen Zeichenstil als irgendwelche Samuraigeschichten?
    Ich hoffe, ich verstehe die Frage richtig. Die realen Literaturgeschichten werden handlungstechnisch vorgetellt, manchmal mehr, manchmal weniger tiefgehend, meist jedoch eher ein Umriss, es gibt auch entsprechende Illustrationen dazu, diese weichen aber generell eher nicht großartig vom eigentlichen Zeichenstil des Titels ab, es bleibt bei diesem sympathischen, runden jedoch wenig anspruchsvollen, stets angenehmen Seinen-Zeichenstil. Die Bilder zu den literarischen Vorlagen haben meist so eine Art dunkleren "Erzählfilter", aber es ist nicht so, dass klassisch japanische Geschichten jetzt im Ukiyo-e-Stil und die Europäischen im Kupferstich erzählt werden.

    Eine Frage hätte ich allerdings auch noch: Gibt es neben den Einzelepisode auch noch eine (grobe) Rahmengeschichte oder bleibt es bis zum Schluss beim vorgestellten Muster?
    Ich würde sagen, die Rahmengeschichte ist die Fortentwicklung der Charaktere. Es ist nicht so, dass es ein richtiges "Ziel" gibt, am Ende des Tunnels, es gibt lediglich Etappenziele, wenn Charaktere sich etwas innerhalb der Handlung vornehmen. Die Lebenswelt der Charaktere, der Mitarbeiter und Kunden und ihr Umfeld kennenzulernen, das ist die Rahmengeschichte, sie tragen die Geschichte und die darin vorkommenden Einzelschicksale weiter. Bspw. die Besitzerin der Bibliothek, die von sich behauptet, todkrank zu sein und bald sterben zu müssen und nur weiterleben zu können, wenn sie regelmäßig neue, aufregende Bücher empfohlen bekommt (das alles mit einem Augenzwinkern), bei der man nicht weiß ob es stimmt oder nicht oder aber die aufkeimenden Gefühle zwischen einer Mitarbeiterin der Bibliothek und dem oben erwähnten erwachsenen etwas tollpatschigen Stammkunden. Später wird auch die Vergangenheit von Mikoshiba weiter beleuchtet, seine Familie, der Grund, warum er Bibliothekar geworden ist, etc.

    Ich weiß nicht, ob du das als über die Bände hinweggreifende Rahmenhandlung zählen lässt, aber es ist bei dieser Art "Slice of Life" wahrscheinlich meistens so, dass die Weiterentwicklung bestehender und Einführung neuer interessanter Charaktere den primären Antrieb der Handlung darstellen.


    Entschuldigt, dass diese Punkte aus der Vorstellung nicht bereits deutlicher hervorgegangen sind. Wenn noch weitere Fragen sind, gerne jederzeit!

  17. #667
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    Hallo zusammen,

    da ich dieses Mal wenig zu sagen habe, möchte ich die Gelegenheit nutzen und etwas schreiben, was ich schon vor einer Weile machen wollte. Ich möchte mich von Herzen bedanken bei wirklich allen, die hier regelmäßig reinschauen. Und insbesondere bei denen, die sich darüber hinaus die Zeit nehmen und ihre Meinung kundtun. Das ist mir sehr wichtig. Auch wenn sicher nicht jeder mit jedem Titel immer etwas anfangen kann.

    Dieser Thread ist von Juni 2013 und inzwischen hat er über 90.000 Klicks. Und das Halloween-Special auf Splashcomics nun bald 2000 Klicks. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, ob das alles viel oder wenig in Relation betrachtet ist, aber es ist viel mehr als ich je dachte, mit dieser Art Nischenthema zu erreichen. Die Beiträge nehmen meist mehr Zeit in Anspruch, als ich vorab denke, vor allem da ich mich bemühen möchte, nur korrekte Informationen weiterzugeben (korrekte Namenslesungen, Veröffentlichungsstatus, etc). Wenn sich doch ein Fehler einschleicht, entschuldige ich mich dafür. Ich bedanke mich bei allen, die diesen Thread über die Zeit hin verfolgt haben und es weiterhin tun.

    Auch gilt mein Dank denen, die vielleicht nur mitlesen und nicht im Forum angemeldet sind, wenn euch einer der Titel interessiert, ist das großartig für mich.

    Und auch vielen Dank an alle, die mir PNs schicken und Fragen zu dem einen oder anderen Titel stellen.

    Ich hoffe der Thread hält sich noch eine Weile. Ich habe leider viel zu wenig Zeit, um so ausführlich über all die Titel zu schreiben, die bei mir im Regal stehen, die ich über die Jahre gelesen habe und die wahrscheinlich nicht so viele Menschen kennen. Manga bzw. Comics sind für mich ein tolles Mittel Geschichten zu erzählen, es ist mir sogar das liebste. Es ist bei vielen leider noch immer ein unterschätztes Medium, doch auch der deutsche Manga-Markt wandelt sich weiter und damit auch die Lizenzauswahl. Ich bin mir sicher, in einigen Jahren ist der deutsche Markt einem derartigen Reifeprozess unterzogen worden, dass auch eine noch mutigere und anspruchsvollere Themenauswahl einhergeht.

    PS. Heute noch speziell was für Desty (aber auch alle anderen die es interessieren könnte), der mich vor einer Weile Näheres zu nachfolgender Serie gefragt hat. Falls immer noch Interesse an der Serie "Grendel" besteht und du einen Japan-Import noch nicht getätigt hast, möchte ich dir sagen, dass ich zufällig mitbekommen habe, dass die Serie wohl später im Jahr in Frankreich veröffentlicht werden soll. Vielleicht wäre das ja dann einfacher zu Lesen.

    Grendel von Oikawa Mako
    erscheint beim Verlag Tokuma Shoten
    abgeschlossen in drei Bänden
    Erscheinungsjahr: 2016



    Inhaltsangabe:
    Es gab eine Zeit, in der haben Drachen die Welt regiert. Die Menschen haben still im Schatten der mächtigen Kreaturen gelebt. Eines Tages jedoch erschien ein Held, dem es das erste Mal gelang, einen Drachen zu bezwingen. Bald darauf begannen sich die Menschen gegen die Drachen aufzulehnen und sie zu vernichten.

    Kamelia ist zum Tode verurteilt worden, weil sie ihrer Pflicht als Schutzgarde nicht nachgekommen ist. Kurz vor Vollstreckung der Strafe wird ihr ein Angebot gemacht: Sie muss sich entscheiden, entweder sie wird für ihre Tat zur Rechenschaft gezogen oder sie akzeptiert, jemanden über die Landesgrenze zu eskortieren. Dieser jemand ist niemand geringeres als ein Nachkomme der als ausgestorben geltenden Drachenspezies. Kamelia will um jeden Preis leben und erklärt sich bereit, das Drachenkind Grendel trotz der zu erwartenden Gefahren zu begleiten.



  18. #668
    Ahornbaum Mitglied Avatar von Desty
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    Ui

    Dann werde ich mal die Serie auf mein FR Kauf Liste stellen :3

    Danke für die Info

  19. #669
    Mitglied Avatar von Murulo
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    Hallo!

    Wollte mal nachfragen ob hier schon jemand den Titel „Jagaaaaaaan“ (bin mir bei der Anzahl der A‘s nicht sicher) gelesen hat und was ihr denn davon haltet?

    Ich bin durch die wunderschönen Cover auf den Titel aufmerksam geworden und habe eben mal das erste Kapitel gelesen (Knappe 60 Seiten) und bin begeistert!

    Der Protagonist ist richtig schön speziell, geht so in Richtung „Dark Hero“ vermute ich.

    Schreibe aktuell vom Handy und kann euch leider keine Cover einbinden um euch das Artwork zu zeigen.

    Lieben Gruß,

    Murulo.

  20. #670
    Mitglied Avatar von Damian
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    Ich find' ihn gut
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  21. #671
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    Hallo zusammen,

    in letzter Zeit hatte ich gefühlt sehr viel Glück damit, ein paar Titel in meinem Thread vorgestellt zu haben, die zufälliger- und erfreulicherweise einige Monate später nun auch ihren Weg nach Deutschland finden. Ich nehme das einfach einmal als gutes Zeichen, dass sich der Markt auch weiterhin auf eine etwas breiter gefächerte Genrelandschaft zubewegt, in der auch weniger massentaugliche Serien ihre Nische finden können. Aber nicht nur in Deutschland wurden Titel lizenziert, die ich hier im Forum schon einmal kurz vorgestellt hatte. Auch in Frankreich gab es natürlich ein paar Titelüberschneidungen. Eine davon hat mich jüngst besonders gefreut, deshalb sei sie hier einmal extra erwähnt. Ich hoffe dem einen oder anderen ist diese Info dann auch nützlich.

    Anfang letzten Jahres hatte ich einmal über einen schön gezeichneten Seinen-Titel über eine resolute Sängerin im Paris der frühen 1940er Jahre berichtet. Während der Titel damals ganz frisch war, ist er inzwischen in leider nur zwei kurzen Bänden abgeschlossen. Noch im Laufe des Jahres wird der Titel in Frankreich erscheinen, soweit ich weiß. Damals hatte ich leider versäumt, eine Leseprobe beizufügen, dies möchte ich nun nachholen - Leseprobe auf der Seite von Comic Zenon, Verlag Tokuma Shoten. Ein für mich sehr ansprechender, klarer und ausdrucksstarker, detaillierter Zeichenstil, bei dem die Hintergründe wie achtvolle Bleisiftskizzen aussehen, die Figuren zwischen Otoyomegatari und Gisele Alain platziert werden können. Meiner Meinung nach lohnt sich hier das reinlesen, auch wenn man Japanisch nicht versteht.

    Gohyakunenme no Marion (dt. etwa "Marion des fünfhundertsten Jahres") von Hikasa Yū
    erscheint im Magazin "Comic Zenon" beim Verlag Tokuma Shoten
    Erscheinungsjahr: 2017
    Abgeschlossen in 2 Bänden




    Inhaltsangabe:
    Paris im Jahre 1940. Marion führt eine Gruppe Kinderdiebe an, die sich alltäglich um ihr Brot bemühen. Als ein Mann dabei die Singstimme des Mädchens hört, lädt er sie ein: "Möchtest du nicht die Rolle der Jeanne d'Arc in unserem Bühnenstück spielen?"
    Jedoch rückt das Grollen des großen Krieges immer näher heran. Diese Zeit des Aufruhrs verschluckt das Schicksal dieses Mädchens.

    Zunächst muss ich den fantastischen Zeichenstil, der unglaublich tolle, detaillierte Straßenszenen des alten Paris hervorbringt, erwähnen. Die ausdrucksstarken Gesichter. Die sympathische Protagonistin, genannt Chaton, das Kätzchen, ist entschlossen und clever, fürsorglich und schlagkräftig. Der historische Hintergrund rund um das malerische Paris bedrohlich und lässt Böses ahnen. Das Theater zur Zeit des Zweiten Weltkriegs in Frankreich ist ein für Manga-Veröffentlichungen völlig unverbrauchtes und sehr interessantes Thema. Ehrlich gesagt, kann ich nichts schlechtes über den Titel sagen und sehe einer Veröffentlichung im Westen positiv entgegen. Der französische Verlag Komikku hat bereits Arte, der französische Verlag Ki-oon bereits "Aoi horus no hitomi" und "Fushigi kuni no bird" lizenziert, die ähnlich starke weibliche Protagonisten mit festem Ziel in einer "Männerwelt", gebettet in ein historisches Setting, thematisieren. Dazu kommt das französische Thema, welches sicher noch weiteres Interesse bei den Verlagen generieren wird.

    Doch auch in Deutschland halte ich es nicht für unwahrscheinlich. Der sehr ansprechende Zeichenstil und insbesondere an Ermangelung an Manga mit 2. Weltkriegsthema, zumindest zur europäischen Seite und dem generell hohen Publizierungswillen der deutschen Verlagslandschaft zu diesem historischen Abschnitt, sprechen durchaus für eine zukünftige Lizenzierung, denke ich zumindest. Mal sehen. Ich jedenfalls bin froh, dass die Riege an toll gezeichneten, historischen Titeln mit weiblichen Protagonisten um so einen interessanten Kandidaten ergänzt wurde.

    PS. Die obigen beiden Inhaltsangaben entsprechen denen der japanischen Verlage Kadokawa und Tokuma Shoten.
    PS. Da ich nicht so viel Zeit habe, würde ich diesen Post wenigstens kurz dazu nutzen, daran zu erinnern, dass nächten Monat in Frankreich der 1. Band von Ishizuka Shinichis Blue Giant (Originalverlag Shōgakukan) beim französischen Verlag Glénat erscheint. Dies ist einer der besten Manga, die ich in der jüngsten Zeit gelesen habe. Ich möchte allen, die auch nur einen Hauch Leidenschaft für das Medium Manga hegen und keine absolute Abneigung gegen das Musiker-Thema verspüren, aus ganzem Herzen empfehlen, diesen Ausnahmetitel einmal anzutesten, wenn es denn die Sprachkenntnis erlaubt. Großartige Comic-Kunst eines wahnsinnig begabten Künstlers, der sich bereits mit seinem thematisch ganz anders gelagerten Vorgängerwerk, Gaku, dass ich hier ebenfalls vorgestellt habe, großen Respekt bei mir erarbeitet hat.

    Ich bin darüber hinaus Glénat sehr dankbar, dass der Verlag es wagt, trotz der vorhersehbar bescheidenen Verkäufe, an dem Autor festzuhalten, um so auch Lesern außerhalb Japans die Möglichkeit zu geben, diese leidenschaftliche Geschichte zu lesen. Ich hoffe diese Chance wird von diesen auch wahrgenommen.

    Eine ausführliche Inhaltsangabe spare ich mir hier und hoffe auf Verständnis. Eine Beschreibung des Titels sollte es im Netz bereits auch in diverse Sprachen übersetzt schon zur Genüge geben.


    Blue Giant von Ishizuka Shinichi
    erscheint im Seinen-Magazin Big Comic, Verlag Shōgakukan
    Abgeschlossen in 10 Bänden, Folgeserie "Blue Giant Supreme" 4 Bände fortlaufend
    Erscheinungsjahr: 2013




    Jazz übt auf den Oberschüler Miyamoto Dai eine magisch anziehende Faszination aus. Als er damit beginnt, Saxophon zu spielen, entsteht in ihm der leidenschaftliche Wunsch, der Beste zu werden.



  22. #672
    Ahornbaum Mitglied Avatar von Desty
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    Zitat Zitat von Kulturkerbe Beitrag anzeigen
    Hallo zusammen,

    in letzter Zeit hatte ich gefühlt sehr viel Glück damit, ein paar Titel in meinem Thread vorgestellt zu haben, die zufälliger- und erfreulicherweise einige Monate später nun auch ihren Weg nach Deutschland finden. Ich nehme das einfach einmal als gutes Zeichen, dass sich der Markt auch weiterhin auf eine etwas breiter gefächerte Genrelandschaft zubewegt, in der auch weniger massentaugliche Serien ihre Nische finden können.
    Gibs doch zu du arbeitest heimlich als Lizenzberater für Manga Cult

  23. #673
    Mitglied Avatar von Mikku-chan
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    Ohhh, beide Titel sprechen mich total an; ich liebe ja Musik in Büchern. In meinen Augen ist es unglaublich spannend zu sehen, wie ein akustisches Medium in der Literatur und besonders in einem visuellem Medium (Manga, Comics etc.) widergegeben wird.
    Avatarcopyright @Guilt|Pleasure/Kahira - Motiv: Poseidon Lynch - for personal use only

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  24. #674
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    Hallo Desty,

    Gibs doch zu du arbeitest heimlich als Lizenzberater für Manga Cult
    Tja, wer weiß?

    Quatsch! Wenn es so einen Posten gäbe, wäre das natürlich klasse. Aber ich denke bei der Vielzahl an Titeln, die ich hier über die Jahre vorgestellt habe, ist es zwangsläufig so, dass auch mal ein Treffer dabei ist. Aber danke für dein Vertrauen!

    Hallo Mikku-chan,

    du hast damit recht, finde ich. Es gibt so viele klasse Serien, wenn ich zurückblicke, die ich ganz großartig fand und die alle etwas mit Musik zu tun haben. So richtig aufgefallen ist mir das noch gar nicht, aber Nodame Cantabile und Piano no mori, Beck und jetzt auch Blue Giant. Ich scheine durchaus ein Faible für Manga mit Musikerthematik zu haben. Ich muss gestehen, auf einer Seite ist es interessant, Akustik in Bildsprache übersetzt zu sehen, ebenso wie bspw. einen Geschmack in Kami no shizuku u. ä. Titeln, andererseits haben Umsetzungen mit Ton, Anime oder Drama, doch einen ganz eigenen Charme, der, zumindest bei mir, einem überaus unmusikalischen Menschen, viel emotionaler einschlägt, als es meine Fantasie vermag. Ich bin nicht so gut darin, mir Musik vorzustellen, vielleicht weil ich nie welche gemacht habe? Aber ich mag die dargestellte Passion, die auch in anderen Genre vertreten ist. Etwas, dass Manga für mich wirklich großartig rüberbringen können. Die inszenierte Leidenschaft treibt mich zum Lesen an. Ich beneide aber ehrlich gesagt jeden, der eine bessere musikalische Vorstellungskraft hat als ich. Das muss toll sein.

    PS. Momentan gibt es sehr viele frohe Botschaften aus Frankeich für Manga-Freunde zu berichten. Ich habe hin und wieder über diese einfühlsame, wohlige Liebesgeschichte gesprochen und jetzt ist sie in Frankreich lizenziert worden. Im Oktober soll beim französischen Verlag Soleil der erste Band erscheinen. Weil ich mitbekommen habe, dass es einige positive Resonanz auf den Titel gab, wann immer ich ihn erwähnt habe (meine ich mich zu erinnern), sei er noch einmal kurz erwähnt. Ich habe ihm damals keine großen internationelen Chancen ausgerechnet, aber wie man sich irren kann? Zum Glück!:

    "Neko no o-tera no Chion-san" von Ojiro Makoto (dt. etwa "Chion vom Katzentempel"), in Frankreich unter dem Titel "La Fille du temple aux chats"
    Verlag: Shōgakukan, in Frankreich ab Oktober 2018 beim Verlag Soleil
    Bandzahl: 6, fortlaufend
    Erscheinungsjahr: 2016



    Inhaltsangabe:
    Gen wechselt von der Stadt in die Oberschule aufs beschauliche Land. Dort wohnt er zur Untermiete bei seiner entfernten Verwandten, der drei Jahre älteren Chion, in einem buddhistischen Tempel. Das Mädchen wirkt zunächst sehr ernst auf ihn, umso unvorbereiteter ist er, als...

    Ein fantastischer, detaillierter Zeichenstil, entspannt und leise erzählt. Sympathische Charaktere, eine bittersüße Melancholie, die die alltäglichen Bilder manchmal versprühen. Ein toller Titel, der international wahrscheinlich wenig Aufmerksamkeit generieren wird, es aber verdient hat, hier erwähnt zu werden.





    PS. Obige Inhaltsangabe orientiert sich an der offiziellen des japanischen Verlage Shōgakukan und wurde durch mich nur an wenigen Stellen ergänzt.
    Geändert von Kulturkerbe (03.05.2018 um 08:45 Uhr)

  25. #675
    Ahornbaum Mitglied Avatar von Desty
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    Hab gerade deine Kritik zu Tanya the Evil gelese und wollte dich mal fragen gibt es Seinen Mangas die du empfehlen kannst die im 1 WW spielt oder generell im Preusischen setting ?

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