Hallo zusammen,
vielen herzlichen Dank an alle, die sich die Zeit genommen haben, hier zu kommentieren und viel wichtiger noch, die Vorstellungen der Titel zu lesen. Ich weiß, dass es manchmal sehr frustrierend sein kann, wenn vermeintlich interessante Titel nicht in einer verständlichen Sprache verfügbar sind oder absehbar werden. Ich hoffe dennoch sehr, der eine oder andere behält sich einen der hier von mir vorgestellten Titel für ein bisschen länger im Kopf und sieht ihn sich vielleicht sogar genauer an, sollte er einmal doch lizenziert werden. Das wäre toll.
Hallo Sakuya,
Ich habe mir Gedanken dazu gemacht. Das ist gar nicht so einfach, vorneweg, ich habe keinen Titel im Kopf, der wirklich absolut ähnlich ist wie Made in Abyss, dort fließen einige sehr individuelle Merkmale zusammen ("Moe-Zeichenstil", teilweise sehr düstere Szenen, Abenteuer- oder Schatzsuche als Thema). In dieser sehr speziellen Kombination ist mir kein anderer Titel bekannt.Kulturkerbe, kannst du mir vielleicht einen Titel empfehlen der so ähnlich wie Made in Abyss(Zeichenstil, Atmosphäre, Setting) ist?
Aber jüngst wurde von Tokyopop eine laufende Serie namens Sky World Adventure lizenziert. Diese Serie erinnert mich in einigen Punkten doch sehr stark an Made in Abyss.
Asebi to sora sekai bōkensha (dt. etwa "Asebi und die Abenteurer der Himmelswelt") von Umeki Taisuke
erscheit beim Verlag Tokuma Shoten
bisher 8 Bände, fortlaufend
Erscheinungsjahr: 2014
Dieser Titel spielt in einer Welt, in der Menschen im Himmel schwebende Inseln bewohnen. Zwischen den Inseln treiben riesige schlangenähnliche Kreaturen, sogenannte "Drachenfische" ihr Unwesen. Wenn Menschen den Angriffen der furchteinflössenden Wesen Paroli bieten wollen, heuern sie sogenannte "Eishi" an, das sind so etwas wie Beschützer der Luftschiffe, in denen die Leute hin- und herreisen. Der Hauptcharakter Yū ist ein eben solcher, sehr begabter Eishi. Zusammen mit seiner mysteriösen Begleiterin, Asebi, ein Androidenmädchen, suchen sie nach der verlorenen Hauptstadt einer alten Zivilsation namens Woldesia.
Da du mit Made in Abyss sicher sehr vertraut bist, wirst du die offensichtlichen Parallelen zwischen den beiden Serien sofort erkennen, denke ich. Die Suche nach einer vergangenen Kultur durch ein Abenteurerduo Mensch & Android in einer bedrohlichen, fremdartigen Fantasyswelt, liest sich zunächst sehr ähnlich, wobei das Ganz geographisch aus dem tiefen Boden in die Luft gehoben wurde.
Ich muss dazu jedoch sagen, dass "Made in Abbyss" die Expedition etwas besser und spannender aufbaut. Die Serie rund um Asebi ist im Grunde sehr konservativ erzählt, das bedeutet, dass sich alles im Großen und Ganzen recht berechnbar entwickelt, dennoch gibt es einen spürbaren Spannungsbogen auch in dieser Serie. Der Worldbuildingaspekt ist nicht übermäßig kreativ, fliegende Inseln kennt man auch aus anderen Werken. Dennoch macht diese Serie nichts wirklich schlecht, aber eben auch nicht herausragend, es ist eine leicht bekömmliche, viel weniger düstere (leider ästhetisch weniger gewagte) Abenteuerserie in oben beschriebenem Korsett. Ich denke jedoch, wenn man "Made in Abbyss" mag, sollte man zumindest einmal bei Erscheinen genauer hinsehen, bei dieser Serie, ob sie einem nicht auch gefällt.
Ich hoffe das hilft dir etwas.
Hallo Desty,
Ich mag die Serie auch sehr gerne. Mich stört hier die teilweise überbordende, "ungewollte" Laszivität der Protagonistin auch nicht, ich mag die dargestellte Mischung aus Ernsthaftigkeit und Humor, Ruhe und Sturm, sehr gerne. Großartig gezeichnet, fantsievoll gestaltete Fantasywelt, wieder ein toller Titel aus dem Harta-Magazin, das fast ausnahmslos lesenswerte Perlen produziert. Ungewöhnliche Verabeitung eigentlich bekannter Konzepte, darin brillieren die Manga aus dem Harta-Magazin sehr gekonnt.Habe mir nun aus Fr den Manga Stravaganza ( seht sehr geiler Titel ) bestellt und nun wollte ich dich fragen ob es weitere Mangas in dert Art ( oder Goblin Slayer , How To Build a Dungeon oder Overlord ) in Fr schon lizenziert worden sind ?
Ich weiß nicht, was dir an diesem Titel so gefällt, was du genau meinst mit "in der Art", aber ich nenne dir gerne ein paar tolle, ungewöhnliche Fantasy-Titel, die in französischer Sprache vorliegen:
Dodoma von Shiraishi Jun
Verlag Tokuma Shoten bzw. in Frankreich Komikku
Abgeschlossen in 3 Bänden
Erscheinungsjahr: 2014
Die hier dargestellte Welt ist eine aus Stein, betitelt Wa no kuni, in deren Mitte ein einzelner großer Baum steht. Zwei Bewohner dieser sonderbaren Welt, die Brüder Shino und Mana sind von ganz unterschiedlichem Charakterschlag, einer optimistisch und lebensfroh, der andere ernst und diszipliniert. Sie verbringen ihre Tage friedlich mit dem Rest der Einwohner Wa no kunis, bis eines Tages die steinernen Mauern, die ihre Welt umgeben, isolieren, vermeintlich beschützen, von zwei fremden Frauen eingerissen werden. Die Frauen wirken bedrohlich, sie sprechen eine fremde Sprache und bringen eine unfassbare Wahrheit mit: Die "Welt", in der sich die beiden Brüder ihr Leben lang geglaubt haben, ist nichts anderes als das Innere eines riesigen Ungetüms.
Der Titel ist leider bereits mit drei Bänden abgeschlossen, man merkt, er hätte länger gehen sollen, was aber den Inhalt der drei Bände, allen voran die achtsam aufgebaute Fantasywelt, die ich in dieser Form noch nicht gestaltet gesehen habe, nicht an Gehalt und Wert mindert. Der Zeichenstil ist sehr sorgsam detailliert, sauber und macht, was bei Fantasy für mich sehr wichtig ist, alles irgendwie greifbar, glaubhaft. Der Titel gefällt mir alles in allem wirklich sehr, sehr gut - vielleicht auch dir? Es ist schade, dass man ihm nicht all die Zeit gegeben hat, die er brauchte. Ein Geheimtipp, meiner Meinung nach.
Die französische Version ist unter gleichnamigem Titel beim Verlag "Komikku" erschienen und bereits komplett vorliegend.
Französische Leseprobe des Verlags Komikku zu Dodoma von Shiraishi Jun, Verlag Tokuma Shoten
Ein zweitere interessanter Titel ist
Rōsokuhime (dt. etwa "Die Kerzenprinzessin") von Suzuki Kenya
Verlag Kadokawa Enterbrain bzw. in Frankreich Black Box Editions
Abgeschlossen in 2 Bänden
Erscheinungsjahr: 2008
In dieser kurzen, zweibändigen Serie geht es um Prinzessin Squa, die durch die politischen Umstände im Land in ein Kloster ziehen muss. Begleitet wird sie von der ihr treu ergebenen, viel mehr, schwer verliebten Dienerin Flora. Die unterkühlte Prinzessin und ihre forsche Begleiterin haben Schwierigkeiten sich an das Klosterleben zu gewöhnen. Das Ganze ist wirklich beeindruckend mühevoll gestaltet. Optisch ist der Titel eine absolute Überraschung, wenn man nicht damit rechnet. Hier wird keine Mühe gespart, Blumen, Muster, Wandteppiche, Felswände, das farbenfrohe Gefieder eines Fasans, alles ist sorgfältig ausgezeichnet, man mag gar nicht glauben, wozu Suzuki Kenya zeichnerisch fähig ist, wenn man nur seine "Oshiete Galko-chan"-Gagserie kennt. Die dargestellte Welt ist sehr eng an das europäische Mittelalter angelehnt, aber nicht als "übliches" Fantasy, sondern realistischer, ohne Drachen und Orcs. Teilweise erinnern mich die Panels an alte mittelalterliche Abbildungen auf Wappen oder in alten Büchern, so prunkvoll ist es gezeichnet. Unbedingt einmal in die Leseprobe schauen und sich ein eigenes Bild machen, ob einem der Zeichenstil zusagt. In dieser Serie gibt es auch wieder mehr nackte Haut zu sehen als in Dodoma, wenn auch insgesamt noch ganz züchtig, falls dir das bei Stravaganza gefallen hat bzw. wichtig war. Insgesamt ist die Geschichte eher ruhig erzählt, wenig bis kaum Action.
Die Ausgabe von "Black Box Editions", Rosoku Hime - Princess Candle, scheint leider doch schwierig außerhalb Frankreichs bestellbar zu sein, wenn du Glück hast, findest du aber ggf. einen französischen Online-Shop, der die Serie anbietet und auch international verschickt. Ansonsten kannst du bei Interesse einfach mal Black Box Editions selbst kontaktieren, ob ein Versand möglich ist.
Französische Leseprobe von Black Box Editions zu Candle Princess - Rōsokuhime, von Suzuki Kenya, Verlag Kadokawa Enterbrain
Dies sind zwei Fantasy-Titel, die mir persönlich sehr gut gefallen haben, die abseits des üblichen Genre-Einheitsbreis erzählen und mir deshalb als erfrischend und einfallsreich in Erinnerung bleiben. Sie sind, ehrlich gesagt, beide nicht wirklich "wie Goblin Slayer, etc.", sie sind für mich aber wie "Stravaganza - Isai no hime" ungewöhnliche und interessante, einfallsreiche und optisch sehr eindrucksvolle Fantasytitel. Vielleicht, ich hoffe es zumindest, sprechen dich diese Titel auch etwas an. Zwei, in meinen Augen, Geheimtipps, über die scheinbar kaum einer Bescheid weiß.
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