Manga für Erwachsene - Seinen und Josei

**Desty** · 07.11.2015, 09:43

Zitat von Miss Morpheus

mich interessiert dieses Magazin auch sehr :3

Schau mal hier bei google Bilder wegen Black Joke .

https://www.google.de/search?q=Black...w=1680&bih=921

ALTER SCHWEDE !!!

Dagegen ist Sun-Ken Rock und Wallman zahme Schosshündchen und Black Joke ist ein Tollwütiger Bissiger Strasenköter ( ne Mischung aus Rottweiler und Doberman xD )

Nur das Design der Nasen ist weng gewöhnungsbedürftig ^^"""

**Miss Morpheus** · 07.11.2015, 10:08

@Desty

Black Joke sieht ja mal echt übelst geil aus *___*
zu den Nasen: die sehen zwar manchel in der Tat etwas seltsam aus, aber insgesammt ist der Zeichenstil einfach nur geil ^^

**Aya-tan** · 11.11.2015, 08:07

Black Joke gefällt mir auch, der ist ganz nach meinem Geschmack.

**Desty** · 11.11.2015, 08:54

Aya und ich sind uns mal bei einem Manga einig ???

Das muss ich in meinem Kalender Notieren xD

**Aya-tan** · 12.11.2015, 08:00

Zitat von Desty

Aya und ich sind uns mal bei einem Manga einig ???

Das muss ich in meinem Kalender Notieren xD

Wir sind uns doch öfters einig, wenn es um brutales Zeugs geht. Ich will ja auch Shimauma, Wolf Guy, Edogawa Ranpo Ijinkan,... Black Joke ist da keine Ausnahme, zumal der Manga auch lustig ist (schwarzer Humor halt

).

**Desty** · 12.11.2015, 09:29

He He

Ja ich weis , bei so derben sachen sind wir uns komischerweise immer einig ^^

Und ich liebe scharzen Humor !!
Franken Fran z.b war ein echtes Highlight für mich

Und Shimauma hat TP mir ja hoffung gemacht durch den Chat

**Kulturkerbe** · 04.12.2015, 17:57

Hallo zusammen,

ich habe diesen Thread längere Zeit nicht mehr mit neuem Inhalt befüllt. Das möchte ich heute mit einer weiteren Titelvorstellung ändern.

Bei der Überlegung, welcher Manga es denn werden sollte - nach einer längeren Pause - gab es natürlich viele neue Kandidaten. Es sind in letzter Zeit einige meiner Meinung nach wirklich tolle Titel herausgekommen. Ich habe jüngst faszinierende Werke lesen dürfen. Und trotzdem ist es am Ende eine kurze Serie von zwei Bänden geworden, die schon etwas älter ist. Vor einigen Jahren gelesen, ist sie mir noch immer sehr lebhaft in Erinnerung. Das ist auch der Grund, warum ich diesen Titel hier vorstellen möchte.

Kakusan (dt. "Diffusion") von Oda Hideji
erschienen im Seinen-Magazin Gekkan Afternoon beim Verlag Kōdansha
In zwei Bänden abgeschlossen
Erscheinungsjahr: 1995

Inhaltsangabe:
Nach dem Ende der Versetzung von Asamis Vater kehrt sie mit ihrer Familie fünf Jahre später in ihren Heimatort zurück. Sofort macht sie sich auf, ihren Sandkastenfreund Kacchan (Katsuhiko) zu treffen. Von seinem Umfeld stets als merkwürdig empfunden, hat Azami jedoch auf eine Art immer das Gefühl gehabt, mit diesem Jungen etwas Wichtiges zu teilen. Doch als sie Kacchan schließlich am Flussbett sitzend entdeckt und wie früher nach ihm ruft, begegnet er ihr mit Kälte.

Eigene Meinung:
Die Inhaltsangabe habe ich - bis auf wirklich kleine Anpassungen - so übernommen, wie der japanische Verlag sie vorgibt. Und doch sagt sie meiner Meinung nach fast nichts über dieses wunderbare Werk. Um was geht es also tatsächlich?

Die Geschichte erzählt von Asami, einem Mädchen das lange weg war und Kacchan, ihrem Freund, der in dieser Zeit eine Veränderung durchgemacht hat. Kacchan macht das, was ich mir als Kind ab und zu vorgestellt habe. Er löst sich auf und... manifestiert sich wieder - das kann überall auf der Welt sein. Überall. Klingt erst einmal toll. Wenn man sich dieses feinfühlige Werk doch dann durchliest, versteht man, was der englische Untertitel "A Diffusion Disease" sagen möchte. Denn es ist eine Krankheit, an der Kacchan leidet. Er scheint keine Kontrolle über den Zeitpunkt des Auflösens zu haben. Oder an welchem Ort er sich im Anschluss wiederfindet.

Die Gründe seiner Auflösung sind dabei beliebig. Vielleicht großer emotionaler Druck, vielleicht ist es auch Schmerz. Fakt ist, Kacchan wird einen Ort früher oder später verlassen. Oft reicht eine kleine Verzerrung des Bildes, irgendwas und die Krankheit bricht wieder aus. Immer dann, wenn Kacchan sich an einem Ort einlebt, es wagt, sich wohlzufühlen, passiert es und er findet sich woanders auf der Welt wieder.

Schließlich verschwindet Kacchan auch von Asami und die Geschichte entfaltet sich mitreißend in zwei Bänden. Eine Geschichte von Selbstfindung und dem Ankommen. Kacchan wünscht sich einen Ort, an dem er länger existieren kann. Asami wünscht sich Kacchan wieder. Doch ihr Leben dreht sich weiter, die Welt dreht sich weiter. Die Jahre vergehen, Asami wechselt die Schule, lernt einen Jungen kennen und vor diesen Alltag gestellt, geraten die Gedanken an Kacchan in den Hintergrund. Darf sie das denn? Kann sie das überhaupt?

Ich streiche Asami im obigen Absatz in den Mittelpunkt, aber der Fokus des Titels liegt klar auf Kacchan und seiner selbstverzehrenden Reise um die Welt - stets auf der Suche nach einem Ort, an dem er in Frieden leben kann. Er prägt auf diese Weise nicht nur Asamis Leben oder das eigene, sondern auch das von einer Handvoll weiterer Menschen, vornehmlich Mädchen in schwierigen Lebenslagen. Dabei sind die sich entfaltenden Beziehungen so divers wie subtil ausgearbeitet und das Herzstück der Geschichte.

Bei dieser Art von Handlung will man natürlich spekulieren. Und ich, zugegeben vielleicht ein plump, sehe darin vor allem eine wunderbare Analogie auf das jugendliche Leben. Die Suche nach dem Ort, an den man gehört. Die Lebensweise, die einem entspricht und die Menschen, an die man sich bindet, zu denen man sich zählen möchte, garniert mit der fantastischen, furchteinflößenden Fähigkeit des unsteten Seins. Es ist für mich somit eine Coming-of-Age-Story par excellence. Ich bin gewillt, zuzugeben, dass sie womöglich mehr als das ist. Wahrscheinlich weit mehr als das. Aber ich akzeptiere das Gefühl, nicht alles vollkommen durchblicken zu dürfen, zu können. Meiner Meinung nach ist der Mehrwert einer solchen Handlung die Interpretation. Ich bin mit meinem Verständnis der Geschichte gesättigt worden. Ein Kunstwerk, welches mich emotional berührt, das ist alles, was ich verlangen kann, um Zufriedenheit zu haben.

Der Zeichenstil wird den geneigten Manga-Leser unter Umständen verschrecken. Einige bestimmt. Sind es doch sehr realistische Gesichter, mit schwerem Bleistiftstrich, die einem auf den Seiten entgegenblicken. Und auch die eine oder andere Proportion will nicht immer so, wie sie wohl sollte. Aber dagegen halten wunderbar atmosphärische Zeichnungen, ergreifende Schattierungen und wirklich fantasievolle Szenarien. Oda Hideji zeichnet die Bilder zu seiner Handlung passend und bewegend. Anders, will ich sagen, geht nicht.

Bei einem solchen Titel ist es wohl so, dass man zu schnell zu viel sagt. Ich hoffe, ich habe es nicht schon getan. Wer jedoch die Möglichkeit findet, Kacchans Reise mitzuverfolgen, dem empfehle ich es eindringlich. Sie wird für mich persönlich immer etwas besonderes sein und zeigt zudem, welche emotionale Wucht und welchen Feinsinn das Medium Manga in den richtigen Händen überbringen kann.

PS. Es gab vor einigen Jahren eine französische Veröffentlichung (und Wiederveröffentlichung) unter dem Titel "Dispersion" bei dem Verlag Casterman unter dem Sakka-Label. Sie ist zwar lange out of print, aber all jene, die sich für diesen Titel interessieren, abseits der notwendigen Japanischkenntnisse, ist dies vielleicht eine adäquate Möglichkeit, sich diesem Werk anzunähern.

PPS. Der Begriff "Diffusion", wie er in der Naturwissenschaft verwendet wird, ist ein wenig anders gelagert und doch lassen sich wunderbare, den neugierigen Geist zufriedenstellende Gleichnisse zwischen diesem Titel und den beschriebenen Prozessen finden. Bei Interesse, empfehle ich, dazu zu recherchieren. Übrigens ist das japanische Wort "Kakusan" auch in Japan die Bezeichnung dieser naturwissenschaftlichen Vorgänge.

**Desty** · 03.02.2016, 20:37

Hi Kulturerbe

Ich wollte mal Fragen ob du mehr Mangas in richtung wie Otoyomegatari, Gisele Alain oder EMMA empfehlen kannst ?
Also Seinen/Slice of Life mit Historisch korrekten Hintergrund .

**Kulturkerbe** · 03.02.2016, 22:11

Hallo zusammen,

da ich in letzter Zeit nicht so viel Zeit habe, Titel ausführlich vorzustellen, will ich es nun mit ein paar knappen Vorstellungen von frisch in Japan erschienenen Titeln belassen, die bisher wahrscheinlich noch kaum irgendwo thematisiert wurden, mir persönlich aber sehr zugesagt haben.

Einen Manga, auf dessen weitere Entwicklung ich sehr gespannt bin, den ich bisher sehr gerne lese und in dem ich zukünftig zudem viel Potential für eine düstere Unterweltgeschichte sehe, ist

"Nora wo tsuku" (dt. etwa "Zum Acker überlaufen") von Higashimoto Toshiya
erscheint im Seinen-Magazin Manga Goraku Special beim Verlag Nihon Bungeisha
Erscheinungsjahr: 2016
bisher 1 Band, fortlaufend

Inhaltsangabe:
Shibuki Ryō ist es gelungen, Kantōs größte Unterweltgruppierung, die Akemi-gumi, zu infiltrieren und ist in deren Rängen inzwischen bis zu einem Wakagashira-hosa aufgestiegen. Das alles tut er, um den Kopf der Gruppe, Akemi Ren, verhaften zu können. Das sind die hartgesottenen Aufzeichnungen dieses Undercover-Polizisten.

Kurze Anmerkung meinerseits:
Die Serie hat einen sauberen, detaillierten und realistischen Zeichenstil, wie man es von dem Künstler gewohnt ist. Die Geschichte ist noch ganz frisch, daher ist es schwer, viel zu sagen, es wird jedoch ein gnadenloses und unverblümtes Unterweltmilieu dargestellt, inmitten sich das moralische Dilemma eines Undercover-Polizisten aufwickelt. Die Begrifflichkeiten der japanischen Unterwelt lassen sich meiner Meinung nach nur sehr mäßig 1 zu 1 übersetzen bzw. bringt es einiges an Erklärungen oder Vorwissen mit sich, dahinter zu steigen, deswegen lasse ich sie so stehen. Ein Wakagashira-hosa ist jedoch recht weit oben im Rang einer Gruppierung.

Des Weiteren kam vor einem Monat ein neuer Shimauma-Gaiden-Band heraus. Ich hatte über frühere bereits in diesem Thread berichtet, deswegen gibt es auch für den dritten seiner Art eine kurze Vorstellung.

Shimauma Gaiden Haihinkaishū ("Shimauma Gaiden: Abfallverwertung" bzw. "Shimauma Another Story: Salvage" gemäß des englischen Untertitel) von Obata Fumio
erschienen im Seinen-Magazin Young King beim Verlag Shōnen Gahōsha
Erscheinungsjahr: 2015
1 Einzelband

Inhaltsangabe
Wie handhabt man die "Einsammelbitte" einer ganz normalen Person? Ohne zu wissen, worauf derjenige sich einlässt, schlittert er so nicht leichtsinnig in ein Leben voller Bedauern?!

Ich habe es grob Einsammelbitte genannt, im Japanischen wird Kaishū-irai benutzt. Die Gruppe rund um Shimauma und Dora nennt sich Kaishū-ya, also zu deutsch etwa diejenigen, die etwas einsammeln bzw. wiederbringen. Darauf spielt somit natürlich auch der Titel dieses Spin-offs an.

Zeitgleich kam übrigens auch Band 12 heraus. Ein Jahr lag bedingt durch diverse andere Projekte des Mangaka zwischen dem 11. und 12. Band. Ein Glück, dass das überstanden ist.

Wen es zudem interessiert, in Frankreich wird voraussichtlich im September der erste Band von Yokokuhan - The Copycat von Tsutsui Tetsuya und Obata Fumio beim französischen Verlag Ki-oon (die sich auch verantwortlich für die Originalserie zeichnen) veröffentlicht werden. Vielleicht wird es ja dann auch mal etwas mit Shimauma im Nachgang. Für alle diejenigen, die darauf warten, würde es mich sehr freuen. Bis dato ist Shimauma im Westen nur in Italien veröffentlicht worden.

Des Weiteren habe ich mich freut, dass der erste Band nun in Sammelform erschienen ist, da die Serie mir gut gefällt:

Saraba, yoki hi ("Bis dann, ihr schönen Tage") von Akaneda Yuki
erscheint im Josei-Magazin Comic It beim Verlag Kadokawa ASCI Media Works
Erscheinungsjahr: 2016
1 Band, fortlaufend

Inhaltsangabe:
Keiichi arbeitet bei einem Verlag für Bilderbücher, Akira als Kindergärtnerin. Als frischverheiratetes Pärchen beginnen sie ihr neues gemeinsames Leben in einer Provinzstadt. Ein Alltag, der in wundervoll ruhigen Bildern zärtlich erzählt wird.

Eigene kurze Anmerkung:
Comic-It ist ein für mich interessantes und recht ungewöhnliches Josei-Magazin, das mich mit dieser stimmungsvollen, unaufgeregten Geschichte über das frische Ehepaar Hirose sehr berührt hat. Und das großartig bittersüße Cover des ersten Bandes ist an dieser Stelle sicherlich auch eigens hervorzustreichen. Ein sehr weicher, melancholischer Zeichenstil, der innerhalb des Buches in seinem Detailreichtum mehr an einen Seinen-Titel erinnert. Er ist sicher nicht ganz frei von Genre-Klischees aber schiebt hin und wieder Szenen ein, kleine Ausschnitte des Lebens, die ihn mir dennoch sehr sympathisch machen. Ich bin gespannt auf mehr.

**Desty** · 03.02.2016, 22:46

Shimauma kann man gar nit oft genug erwähnen ^^

Hoffe du wirst auch zu meiner anfrage oben paar Leckerlis bereithalten

**Kulturkerbe** · 03.02.2016, 23:19

Hallo Desty,

Ich wollte mal Fragen ob du mehr Mangas in richtung wie Otoyomegatari, Gisele Alain oder EMMA empfehlen kannst ?
Also Seinen/Slice of Life mit Historisch korrekten Hintergrund .

Das ist ein tolles Genre, das ich sehr gerne lesen. Deswegen habe ich eine sehr große Anzahl an mir bekannten Titeln, die ich dir nenen kann. Einige der meiner Meinung nach besten und vielleicht auch diejenigen, die leider etwas übersehen werden:

Ich sage Serien, die gerne übersehen werden und fange direkt an mit einer Nennung, die es inzwischen schon zu einer Lizenzierung in Frankreich und einer offiziellen Web-Übersetzung in englischer Sprache geschafft hat, aber um es vorneweg zu nehmen: Ich finde "Arte" von Ōkubo Rei (im Magazin Gekkan Comic Zenon beim Verlag Tokuma Shoten) schlicht sehr unterhaltsam. Tolle Serie, wirklich. Die sollte man sich ansehen, wenn man Interesse an diesem Setting hat.

Dann gibt es eine schöne Serie, die im Westen wahrscheinlich total unbekannt ist, die ich aber sehr gerne lese. Ich glaube, wenn sie nur einmal mehr Verbreitung erfahren würde, hätte sie durchaus das Potential ähnliche Beliebtheit wie "Aria" oder "Yokohama kaidashi kikō" zu generieren. Zumindest meiner Meinung nach.

Chirori von Koyama Aiko
erscheint im Shōnen-Magazin Gessan beim Verlag Shogakukan
Erscheinungsjahr: 2012
bisher 8 Bände, fortlaufend

Inhaltsangabe:
Die Geschichte spielt zur Zeit der großen Öffnung japanischer Häfen. Ein kleines Café in der Hafenstadt Yokohama, das Kamome-tei (dt. "Seemöwenpavillon"). Dort arbeitet das junge Mädchen Chirori. Inmitten der vorüberziehenden Jahreszeiten versucht dieses Mädchen das Leben in vollen Zügen auszukosten.

Eine kurze Anmerkung:
Die Geschichte ist historisch in die Zeit der Bunmeikeika in der Meiji-Epoche einzuordnen. In dieser Zeit hat Japan westliche Einflüsse bereitwillig aufgenommen, während die Zeit davor eine deutliche Ablehnung gegenüber dem Westen herrschte. Die Geschichte ist jedoch nicht politisch sondern konzentriert sich auf das ruhig erzählte Leben von Chirori und der Besitzerin des Lokals, "Madame". Zusammen führen sie das kleine Café am Meer und durchleben die Jahreszeiten in einem vergangenen Japan.

Ich will irgendwann noch mehr zu dieser Serie schreiben, weil sie mir sehr gut gefällt. Sie ist eine Mischung aus den oben genannten ebenfalls tollen Serien, wie ich finde. Direkt am Anfang des ersten Bandes gibt es fast 20 Seiten keinen Dialog, als sich Chirori an die morgendliche Routine macht. Wundervoll in aussagekräftigen Bilder und klarem Pinselstrich festgehalten. Wirklich mein Geheimtipp.

PS. Was ich im Kontext der Geschichte ganz lustig finde. In Japan wird das Wort "Chirori" für ein metallenes Utensil verwendet, mit dem man Sake warmhält. Aber das am Rande, weil es den meisten wohl unbekannt sein dürfte.

Auch empfehlenswert und wird bald sogar mit einer europäischen Veröffentlichung in Frankreich (Verlag Ki-oon) und Spanien (Verlag Milky Way Ediciones) erfreulicherweise für einige mehr zugänglich, ist Chichikogusa von Tagawa Mi (im Magazin Blade Online beim Verlag Mag Garden) über einen wandernden Arzneiverkäufer und seinen Sohn.

Inhaltsangaben in nicht-japanischer Sprache zu Chichikogusa sowie zu Arte solltest du relativ einfach im Netz finden können, da diese weitaus bekannter sind als Chirori. Deswegen bitte ich hier um dein Verständnis, dass ich sie mir an dieser Stelle spare.

Das ist nur eine kleine Auswahl dieser tollen Sparte, sollten dich weitere Titel interessieren oder du mehr zu einer der Serien wissen willst, bin ich gerne behilflich.

**Desty** · 04.02.2016, 07:58

Arte und Chirori sehen ja mal abartig Geil aus O.O

Vor allem Arte sieht nach einem Manga aus wie ich ihn sehr gerne hier haben würde , wäre eventuell sogar ein JP Import wert ^^

Kannst gern noch VIEL mehr in der Richtung hier Posten

ACH FUCK IT
Wieso hab ich Säckeleshuber beim Französisch Untericht in der Schule nicht besser aufgepasst ....
Die Franzen bekommen Mangatechnisch echt Zucker in den A.... geblasen .....

**Aya-tan** · 04.02.2016, 08:09

@ Desty
Dabei hättest du Arte eigentlich schon längst früher entdecken können. Hat hier nämlich einen Thread:
http://www.comicforum.de/showthread.php?148748-Arte

**Moxxi** · 04.02.2016, 08:12

Zitat von Aya-tan

@ Desty
Dabei hättest du Arte eigentlich schon längst früher entdecken können. Hat hier nämlich einen Thread:
http://www.comicforum.de/showthread.php?148748-Arte

Das wollte ich auch grade schreiben xD

Bzw du kannst die Reihe ganz legal hier lesen

http://www.manga-audition.com/comic-...y-kei-ohkubo/#

**Desty** · 04.02.2016, 08:13

Ähhhhhhh

das ist nun Peinlich xD

Dann mal ab in den Topic ^^

@Moxxi : ja ich will aber PRINT SACKELZEFIX !!!

**Moxxi** · 04.02.2016, 08:22

Zitat von Desty

@Moxxi : ja ich will aber PRINT SACKELZEFIX !!!

Wer will das nicht

Aber zum Reinlesen iset top.
Hat ja bis jetzt auch erst 6 übersetzte Kapitel.

Wünschen/unterstützen schön und gut, aber ich glaube eh nicht an diese ganze Nummer.

Chirori und Chichikogusa sehen aber auch toll aus :3

**Kulturkerbe** · 11.04.2016, 22:32

Hallo zusammen,

letzte Woche kam der erste Band einer Serie heraus, die gerade relativ beliebt in Japan ist. Der Titel ist Nōmen joshi no Hanako-san (dt. etwa "Hanako, das Mädchen mit der Noh-Maske") von Oda Ryō. Die Serie erscheint im Magazin Itan beim Verlag Kōdansha.

Die Inhaltsangabe ist eigentlich recht nichtssagend, dass ich sie in diesem Fall auch weglassen könnte. Sie besagt nicht mehr als dass die Oberschülerin Hanako aus gewissen Gründen eine Noh-Maske trägt. Damit sieht sie zwar gruselig aus, aber im Innern ist sie zuckersüß. Die Geschichte bietet den Lesern Liebe, Freundschaft und Noh-Masken. Mit vielen Ausrufezeichen.

Die Serie ist wirklich lustig, darum stelle ich sie hier auch kurz vor. Ich weiß nicht, wie die Chancen für eine Lizenzierung im Westen stehen, für eine Serie mit derartigem Charakterdesign, aber klar ist, die Noh-Maske ist ein Alleinstellungsmerkmal, das deutlich hervorsticht und im Gedächtnis bleibt. Der Zeichenstil ist klar definiert und detailliert und in meinen Augen dadurch auch gekonnt ansprechend. Es erinnert zuweilen mehr an den Stil für ein modernes Seinen-Magazin, nur einen Tick zarter, blumiger. Für mich das Paradebeispiel eines ansprechenden Zeichenstils einer Josei-Serie. Zumindest für meinen Geschmack. Ich lese die Serie zurzeit gerne und wenn ein skelettierter Tierschädel die Massen in Liebesdingen nicht abschreckt, sollte es eine Noh-Maske erst recht nicht tun.

PS. Ich erinnere mich in diesem Kontext gerade an eine aktuell laufende Seinen-Serie - Semimaru Zanjitsuroku (dt. etwa. "Die Aufzeichnungen der letzten Tage von Semimaru") von Tsunamino Yū, im Magazin Morning Two beim Verlag Kōdansha - in der wurde ein Büroangestellter plötzlich zu einer Zikade. Einige Arten dieser Instekten sterben kurz nachdem sie aus dem Erdboden gekrochen sind und so hat der Büroangestellte nur noch wenig Zeit, sein Leben in vollen Zügen auszukosten. Das war ein gewöhnungsbedürftiges Set-up für eine Comedy. Aber hier sei das zumindest an dieser Stelle nur eine beiläufige Randbemerkung.

Übrigens, beim Durchgehen älterer Vorstellungen, sind mir wieder ein paar Titel ins Auge gesprungen die es inzwischen zu einer westlichen Lizenzierung gebracht haben. Das freut mich ungemein. Es zeigt mir damit, dass es durchaus sinnvoll sein kann, auch bisher ausschließlich japanischsprachige Titel einer Leserschaft vorzustellen, die der Sprache vielleicht nicht mächtig ist, aber dieser so ausgewählte Titel vorab zumindest dezent näher bringen zu können. Ich glaube zumindest daran, dass das bei dem einen oder anderen frühzeitig Interesse wecken könnte, was einer späteren Lizenzierung in einer verständlichen Sprache vielleicht zu Gute kommen wird.

In Frankreich gibt es von den hier vorgestellten Serien inzwischen baldige (oder bereits erfolgte) Veröffentlichungen u. a. folgender Serien:

Harukaze no Snegurochka von Samura Hiroaki (beim Verlag Casterman unter dem Titel "Snegurochka") (gibt es auch in Italienisch unter dem Titel "La ragazza d'inverno" bei Panini)
Mitsu no Shima von Koike Nokuto (beim Verlag Komikku unter dem Titel "Les Oubliés")
Otome sensō - Dívčí válka von Ōnishi Kōichi (beim Verlag Komikku unter dem Titel "Dívčí válka - La guerre des pucelles")
Hawkwood von Ohtsuka Tommy (beim Verlag Doki Doki unter dem gleichen Titel)

In die USA hat es auf den flüchtigen Blick bis dato nur eine hier vorgestellte Serie geschafft, aber mal sehen, was die Zukunft noch so bringt. Der Markt erholt sich und geht damit auch in die Breite. Kuzu no honkai und Kuma miko sind beispielsweise zwei Serien, die ich ganz unterhaltsam finde und hier vorstellen wollte, irgendwann zumindest, die US-Verlage sind mir mit einer Lizenzierung scheinbar jedoch zuvor gekommen. Durchaus ein Glück, finde ich!

Complex Age von Sakuma Yui (beim Verlag Kodansha USA unter dem gleichen Titel)

Weiterhin ist mir aufgefallen, dass meine eigentliche Manga-Leidenschaft, die Gekiga-Werke, insbesondere der siebziger Jahre, hier von mir so gut wie gar nicht vorgestellt werden. Diese Sparte spricht für gewöhnlich (nicht zwangsläufig, aber sicherlich tendendziell) eher eine ältere Leserschaft an, die im Forum augenscheinlich weniger häufig vertreten ist. Dabei gibt es darin so viel kunstvolles Artwork, wunderbare Symbolik, subtile Emotionen, aber auch rohe Gewalt, lustvollen Sex und dunkle, schauerliche menschliche Abgründe zu bestaunen. Und das alles auf einer gemeinsamen Leinwand in schwarz-weißen, dicken Pinselstrichen. Ich weiß nicht, wie geläufig Namen wie beispielsweise Hatanaka Jun, Tsuge Yoshiharu, Kamimura Kazuo oder Tatsumi Yoshihiro hier wirklich sind. Aber falls es hier doch Interessenten gibt, die auch gerne etwas über diese älteren Titel lesen wollen, bitte lasst es mich wissen.

Zur Motivation lasse ich schamlos einige Cover neuerem und älterem Jahrgang wortlos nachfolgend stehen. Für mich persönlich stellt die Gekiga-Welle der 60er und 70er und die aus ihr hervorgegangene Generation an Mangaka die wunderbarste, die in ihren Kompositionen ehrlichste und harmonischte, aber auch die deprimierendste und freieste Schaffensperiode dieses Mediums dar. Viele der noch lebenden Künstler lassen diesen einzigartigen rohen, melancholischen Flair auch in ihre Werke der Neuzeit mitschwingen. Darum sollte ich es grundsätzlich wohl lieber an Personen als an Jahreszahlen festmachen, schätze ich.

**Smoke** · 12.04.2016, 09:13

Wow, danke dir Kulturkerbe. Deine Beiträge hier in Forum finde ich immer sehr interessant und informativ

Ähm, leider kann ich kein japanisch (mein deutsch ist auch nicht das beste), weder lesen noch schreiben, deswegen kommt jetzt was ich entziffern konnte. Es geht um Gekiga-Werke zu denen du hier Bilder gepostet hast.

Das erste Bild hat mich einfach umgehauen, das Artwork erinnert mich stark an Lady Snowblood ist es was Kazuo Kamimura? Worum geht es in diesem Werk? Das zweite Cover sieht auch sehr interessant aus. Das dritte habe ich schon mal gesehen bzw. gelesen (glaube ich). Carlsen hat mal eine Grafik Novel von Yoshihiro Tatsumi unter dem Titel "Geliebter Affe und andere Offenbarungen" veröffentlicht. Und in dem Band ist die Erzählung mit dabei. Und natürlich das 5. Bild von Osamu Tezuka. Das Artwork ist einfach nur göttlich! Ganz ehrlich, seine Geschichten, die Art wie er die erzählt, wie er die Frauen zeichnet (gezeichnet hat?).... jetzt fehlen mir einfach die Worte. Es ist ein Gefühl, ich weiß nicht, ist einfach überwältigend! Erzähle mal was davon

PS: ich lese gerade Kirihito von Osamu Tezuka, vielleicht deswegen bin so von dem Bild angetan

**Yllana** · 12.04.2016, 12:54

was ist eigentlich aus der gekiga-Bewegung (wenn man das so nennen kann) geworden? Denn wenn ich die Definition richtig verstehe, haben die gekigaka sich in den 50ern ja als so eine Art Gegenbewegung zu den eher humororientierten manga gesehen. Aber nachdem dann irgendwann in den 80ern (schätze ich, von manga-Geschichte hab ich viel zu wenig Ahnung) viel mehr manga mit komplexerem Zeichenstil und komplizierteren storys entstanden sind und sich dann die seinen-Sparte entwickelt hat, ist gekiga als eigener Bereich ja eigentlich überflüssig geworden, oder?

**Desty** · 19.04.2016, 09:00

So mal wieder ne Frage an unseren Manga Gourmet Kulturerbe ^^

Kennst du weitere Manga mit der .... nenen wir es mal Stimmung/Atmo/Vibe/Stil ( ja ich weis nicht wie ich es umschreiben soll ) wie z.b The Ancient Magus Bride oder den hier https://www.mangaupdates.com/series.html?id=125484 ?

Bin inzwischen richtig Süchtig nach solchen Mangas ^^

**Peuchel** · 19.04.2016, 11:18

@Desty: Ich liebe solche Serien im Moment auch und bin vor Kurzem auf "Somali to Mori no Kami-sama" aufmerksam geworden. Vielleicht ist die Serie auch was für dich?