Welche Serie habt ihr zuletzt gesehen?

[Jovis]

Ich bin nicht ganz unbewandert, aber auch nicht sehr leicht zufriedenzustellen mit Pornographie. Michael Ninn zum Beispiel war ja irgendwann in den 90ern (?) in aller Munde aber mich kannst du damit jagen. Pirates... auf gar keinen Fall. Eher fand ich "Captain Lust" super, wo man bei Sexszenen auf Deck die Matrosen im Rhythmus summen hörte. Ich hab mir dann im Zusammenhang mit Misty Beethoven oft mitgenannte Werke auch mal angeguckt, aber dann doch für doof befunden, außer Sex World (der aber besser hätte sein können), den ich manchmal mitgucke, wenn ich mal wieder Westworld durchgucke. Auch das X-rated Musical Alice in Wonderland fand ich sehr gut. Und schließlich auch den ein oder anderen frühen Brigitte Lahaie Film (vor Beate Uhse). Aber das war es dann auch schon. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass gerade in dem Bereich schwer was zu empfehlen ist. Mein früherer Comichändler zum Beispiel war regelmäßiger Kunde in der Pornoabteilung der Videothek in der ich während des Studiums gearbeitet habe. Ein Mann, der mir ganz viele tolle Comics empfohlen hat. Aber die Pornos die er in den Himmel gelobt hat (unter anderem New Wave Hookers 1) fand ich alle völlig vernachlässigbar. Schwieriges Thema. A Touch of Genie... da hast du mich jetzt aber doch neugierig gemacht. Ich halte da mal die Augen auf.

[franque]

"New Wave Hookers" kenne ich auch und finde ihn völlig grauenerregend. Der gilt als Kipppunkt (1985), weg vom Kinematographischen hin zum unambitionierten, extrem schmierigen Video-Asi-Gerammel fragwürdigster (sexistischster) Art. Wird ja auch noch mal so dargestellt in der letzten Staffel "The Deuce", wo Pornoregisseurin Maggie Gyllenhaal sich bei einer Erotik-Messe-Vorstellung des Werks angewidert davon macht.
Es gibt aber offenbar auch nach 1985 noch einiges von Interesse, was ich aber eben noch nicht kenne.
Das mit "Sex World" sehe ich ähnlich; Prämisse gut, zu wenig draus gemacht, insgesamt eher mittelprächtig. "Alice In Wonderland" ist sicher weird, aber mir etwas zu debil-trashig.

Zu den den Topempfehlungen zähle ich auch Radley Metzgers "The Image" alias "The Punishment Of Anne", ein S/M-Teil von 1975, geht mehr in Richtung transgressiver Kunstfilm und ist 100 mal besser als die Schlaftablette "Geschichte der O" aus demselben Jahr. Ist außerdem völlig untypisch, da kaum die üblichen Situationen und moneyshots vorkommen.

[OK Boomer]

Fun Fact: Barbara "Jeannie" Eden feiert in 10 Tagen ihren 92. Geburtstag.

[franque]

War ja mit Hagman auch noch mal in "Dallas".

[Jovis]

Zu den den Topempfehlungen zähle ich auch Radley Metzgers "The Image" alias "The Punishment Of Anne", ein S/M-Teil von 1975,

Metzger habe ich mehreres auf meiner Festplatte und den finde ich auch insgesamt interessant, aber vieles davon habe ich noch nicht gesehen. The Deuce finde ich total geil. Eine der ganz wenigen Serien der letzten 10 Jahre die ich wirklich gut fand. Leider vermasseln sie mir hier die Freude, in dem sie die 3. Staffel einfach nicht mehr auf Scheibe pressen. Da macht sammeln mal leider gar keinen Spaß mehr. Fand die 3 Staffel aber auch richtig gut, vor allem auch das Ende. Denn das hat man ja leider in großem Stil verlernt, eine Sache auch gut zu Ende zu bringen.

[franque]

Ja, das Ende war wirklich grandios.
Metzger hatte ja etliche Softerotik-Werke und war sicher einer der besten Filmemacher in diesem Metier (SC und HC), s. auch z.B. "The Lickerish Quartet", "Score" oder "Therese And Isabelle".

[Jovis]

"Kultiger sowjetischer Dreiteiler" - so heißt es auf der Rückseite der Pidax-DVD von "Kapitän Nemo - 20000 Meilen unter dem Meer". Und obwohl ich erst das Nebeneinander von sowjetisch und kultig belächelte, so trifft es doch zu. Überdrehte, im Ansatz bizarre Traumsequenzen (mit Tanzszenen der ansonsten eher unbeweglich erscheinenden Darsteller) und zugleich diese vollkommen unaffektierte Darstellung von Handlung, in völligem Gegensatz zur üblichen Nötigung des US-Kinos und TV gefälligst JETZT SOFORT dieses oder jenes Gefühl zu empfinden... stattdessen lässt man dann eben doch die Darsteller Gefühle zeigen und empfinden, so wie die Liebe zum Meer und seinen Kreaturen in wortlosen Szenen der Betrachtung von Muscheln und des Blicks aus Bullaugen. Das hat schon echt was. Und statt Talking Heads gibt es unerwartet viele Szenen, die die Tricktechnik ihrer Zeit eigentlich überfordern (eine Meeresbodenwanderung zum Beispiel), die aber mit dem Mut der Verzweiflung doch ziemlich überzeugend, theatralisch halt, umgesetzt wurden.

Irgendwie wirkt das ganze sehr überzeugend. Eine echte Alternative zum hochgezüchteten Fernsehen der Neuzeit. Beseelt, inspiriert und mit viel Liebe gemacht.

[Martin 37]

Durch Mandalorian bin ich angefüttert worden, so dass ich mich jetzt auch für aktuelle Star Wars - Serien (und ggf. irgendwann sogar Filme) interessiere. Um die Wartezeit zur nächsten Staffel mit Mando und Klein-Yoda zu verkürzen, schauen wir uns wohl mal Ahsoka an, die bald startet. Diesmal also Frauenpower. Hauptsache es gibt nicht nur das nervige Weltraumgeballere oder Lichtschwertkämpfe. Da würde ich am liebsten immer vorspulen.

Hier ein Trailer der bald kommenden Staffel:

STAR WARS: Ahsoka Trailer German Deutsch (2023)

Bis dahin schauen wir uns auf jeden Fall jede Woche (dienstags gibts eine neue Folge) Only murder in the building an. Die neue Folge von gestern steht noch aus.

Ciao
Martin

[Meister Yupa]

Ich bin gerade bei Trickfilmen:
Zuletzt "The Owl House" (leider von Disney abgebrochen)
Und aktuell "Moon Girl and Devil Dinosaurier"

[Martin 37]

Will Trent -Staffel 1

Meine Frau und ich haben beim Kaffee und Plätzchen Will Trent zu Ende gesehen. Die beiden letzten Folgen handeln von einem Serienmörder und geben großen Aufschluss über den Jungen aus dem Müll, Will Trent. Inzwischen habe ich alle Charaktere liebgewonnen. Da ist jetzt auch viel Herz dabei. Will und Angie, aber auch die restlichen Kollegen. Ich hoffe, es geht mal weiter mit der Serie. Ganz an Monk reicht es aber nicht ran, da der Spaßfaktor geringer ist.

8 von 10 Punkten

Ciao
Martin

[Jovis]

Jetzt sind belesene Fachleute gefragt...

Hat hier jemand "Die Schatzinsel" gelesen? Oder eine buch-nähere Version als ich gesehen? Ich habe jetzt den Adventsvierteiler mit Michael Ande zu Ende geguckt. Das Fazit des Erzählers (nämlich offensichtlich Lederstrumpf ) ist folgendes: "Flints Silberbarren müssen irgendwo noch auf der Insel liegen, aber dort werden mich keine 10 Pferde in diesem Leben mehr hinbringen." So, aber...

Was passiert ist in der Geschichte ist eigentlich folgendes: die Guten haben sämtliche Piraten angeheuert, die zu finden waren, haben sich also dermaßen an der Nase rumführen lassen, dass selbst Rick LeRouge sich kaputt lachen würde. Und vor der Abfahrt hat unser lieber Jim Hawkins sogar noch mindestens einen Piraten wiedererkannt, aber die falschen Schlüsse gezogen, sich stattdessen mit dem Schiffskoch angefreundet, der aufs nicht vorhandene Haar der Beschreibung Long John Silvers entspricht.

Folgerichtig mussten sie sich auf der Insel dann mit dem ganzen Pack herumschlagen, sind aber irgendwie siegreich nach Hause gekommen. Die Insel kann für das alles aber mal gar nix. Es spricht eigentlich überhaupt nichts dagegen, sich eine neue Mannschaft deutlich besser auszusuchen, nochmal hinzufahren und sich ganz in Ruhe Flints Silberbarren auszubuddeln.

Jetzt meine Frage: entspricht diese sagenhaft schlecht durchdachte Handlungsführung dem Roman von Jack London? Der Mann ist doch hoch anerkannt als Autor. So eine banale Humbugstory ist ihm nicht wirklich aus der Feder geflossen, oder? Wer weiß Bescheid?

[Örtliche Bücherei]

Ich hatte das Buch tatsächlich mal gelesen. Vor vielen Jahren allerdings. Schulbibliothek.

„Belesene Fachleute“ bin ich sicherlich nicht, möchte dennoch meinen Senf abgeben. An das Ende kann ich mich jedoch nicht mehr erinnern. Nehme deshalb an, dass es etwa gleich ausging, wie im Film.

Im Punkt „Banale Humbugstory“ muss ich jedoch entschieden widersprechen! Zumindest der TV-Vierteiler ist absolut gelungen. Nebst dem Ohrwurm der Titelmelodie (Siebzehn Mann auf der ...) sind die Schauspieler, die Örtlichkeiten und die Handlungsführung absolut gediegen und gehören zu den Perlen aller 70er Jahre Vierteiler.

[Jovis]

Da sind wir einig (bis auf die Sache mit der gediegenen Handlungsführung. Siehe oben.). Ich habe gerade wieder mal(!) großen Gefallen dran gehabt, aber dieses Ende ist mir jetzt erstmalig aufgefallen. Das ist aber so ein typisches Ding: wenn sie ihn sagen lassen, er würde wieder hinfahren, schreien alle nach ner Fortsetzung. Also muss er sagen, dass er auf keinen Fall JE wieder hinfährt. Aber der Grund ist einfach Quatsch. Der ist nur dazu da, uns Zuschauer am Ende zufrieden zu stellen. Und das kann ich mir für das Buch nicht vorstellen.

[Martin 37]

Private Eyes - Staffel 1 - Folgen 1 und 2 - Prime

Nachdem wir Will Trent verlassen haben, sind wir direkt beim nächsten Privat-Detective gelandet, der einen alten Porsche 911er fährt. Keiner ist davon übrigens gelb, wie der von Rick Master.

Hier ist ein Ermittler-Duo am Werke, dass sich in den beiden ersten Folgen erst finden muss. Er ist ein ehemaliger Eishockey-Profi und nunmehr ein Talentsucher, sie ist die Tochter eines ehemaligen Polizeiermittlers. Als beim Eishockeysport ein junger Spieler fast stirbt, ermitteln beide zusammen nach dem Täter.

Bisher eine launige Unterhaltung, die man entspannt ansehen kann. Es sind 5 Staffeln der kanadischen Serie. Wir werden weiter schauen, insbesondere weil keine andere Krimi-Serie genügend Folgen bietet (Only Murders ... wird natürlich mit der einen Folge pro Woche weiter angesehen).

Ersteindruck: 6,5 von 10 Punkten

Die Schatzinsel hatten wir als Hörspielplatte. Die habe ich geliebt, viel mehr als den Vierteiler. Der Michael Ande ist äußerst unpassend. Und so ganz dumm wie im Vierteiler waren die auf der Platte nicht. Ich meine auch, dass das Ende anders war. Ist aber sehr lange her. Gelesen habe ich das Buch aber nie.

Ciao
Martin

[Jovis]

Keiner ist davon übrigens gelb, wie der von Rick Master.

Schade eigentlich. Ich glaube, eine Serie mit Rick Master-gelbem Porsche würde ich ohne zu zögern sofort gucken. Das ist echt so cool. Wie ein Flower Power Porsche.

[Martin 37]

Ich freue mich aber auch so über die beiden alten Porsche bei Will Trent und Private Eyes. Und die sieht man häufiger, aber nicht so oft wie bei Magnum den Ferrari.

Ciao
Martin

[franque]

Das "Gefragt - gejagt" Promi-Special wirkt heute so, als ob der Cast von "Einer flog übers Kuckucksnest" Quiz spielen würde.

[frank1960]

Zum einen ist der Roman nicht von Jack London, darüber hinaus folgt der Vierteiler ziemlich werkgetreu der literarischen Vorlage. Und tatsächlich, Jim möchte auch dort nie wieder zurück auf die Insel. Weshalb erneut auf eine gefährliche Reise begeben?

[Jovis]

Zum einen ist der Roman nicht von Jack London,

Haha. Ooops. Ich vergesse immer, dass es Stevenson gibt und denke dann an London. Haha. Tut mir leid. Aber interessant. Das heißt, diese seltsame Begebenheit in der Kneipe, dass sie die totale Ähnlichkeit des Kochs mit Silver erkennen, aber nicht zu Ende denken, trotz der Versammlung der Piraten um ihn herum, die jeden ins Grübeln bringen müsste, das ist so auch in der Vorlage?

Und das mit der Insel am Schluss: natürlich fährt man da nochmal hin. Der Stress kam ja nur daher, dass sie sich wirklich zielstrebig die Piraten an Bord geholt haben. Die Insel selbst ist doch bar jeder Schrecken. Ich finde das nicht logisch, es sei denn, so war meine Vermutung, dass das Buch noch eine Home Sweet Home Philosophie am Ende hat, die im Film nicht ausgeführt wurde, höchstens angedeutet, als Jim seiner Mama gegenübersteht.

[frank1960]

Damals hat's wohl jede Menge Einbeinige gegeben. Kimble hat ja auch nicht jeden Einarmigen verdächtigt. Sonst wär er heute noch auf der Flucht.

[Jovis]

Dann kam's vielleicht nur mir komisch vor. (Wobei sie sich halt darüber unterhalten, dass er wie Silver aussieht und Jim einen der Silver-Piraten erkennt, der wie ein Kumpel mit den anderen da zusammensaß. Ein klein bisschen komisch ist das schon.)

Und Kimble: das war schon auch ein ganz komischer Knabe. Wenn's im Busch brennt, macht er Kaiserschnitte, aber wenn man mal beim Schlange stehen cool sein muss um nicht aufzufallen, dann zwinkert er so nervös mit den Augen, dass selbst Polizeierstsemester ihm die Angst erwischt zu werden ansehen.

[frank1960]

Silver war verschlagen und konnte mit seiner falschen Liebenswürdigkeit Bedenken zerstreuen. Seine Freundschaft zu Jim eigentlich schon ehrlich, wenn auch den eigenen Zielen dienend.
Janssen hat gern einen hinter die Binde gekippt. Vielleicht hat er damit signalisiert, dass er wieder einen braucht, und man hat's für dramatische Momente benutzt. Nein, David, nein, schon so lange tot, verflucht seien die Hetzer.

[Örtliche Bücherei]

Zum einen ist der Roman nicht von Jack London, darüber hinaus folgt der Vierteiler ziemlich werkgetreu der literarischen Vorlage.

Jetzt habe selbst ich die beiden Autoren verwechselt. Fränkiboy, du hast schon wieder absolut recht! Der Vierteiler beruht auf einer Vorlage, welche nicht von London stammt. Mea culpa!

Jetzt, wo du es erwähnst ... kommen manche Erinnerungen hoch. Vermischen sich zusätzlich noch mit Jules Verne, von dem in jener Zeit auch einige Werke in TV-Mehrteilern verfilmt wurden.

War eine schöne Zeit damals!

[Jovis]

Oh ja. Das war es. Obwohl die Zeit der Videotheken, wo plötzlich ein ganz anderes Feld unsterblicher Klassiker verfügbar wurde, trotzdem die schönere war. Der weiße Hai, Terminator, Caligula... DAS war die Welt des Films für mich. Und als "Paris, Texas" rauskam, war das für mich ein Zeichen, dass die Videothek einfach DER Ort für Filmliebhaber ist. Ein Film, der sicher doch - anders als eben der Weiße Hai oder Flammendes Inferno - seinen Weg ins Öffentlich-Rechtliche finden würde, aber erst in Jahren. Und die Videothek, bei aller Liebe, war es auch, die mir offenbarte, dass ab sofort viele Sachen einfach für mich für immer abgemeldet sind. Das Kleine Fernsehspiel zum Beispiel rechtfertigte sich ganz allein dadurch, dass es uns alternativlos vor die Nase geknallt wurde. Ja, war womöglich das ein oder andere Highlight dabei. Aber es gab eben auch ein Kammerspiel um den Sohn und seine krebskranke Mutter, welches damit endete, dass er sie zum Schluss eine halbe Stunde auf dem Stuhl sitzend fotografiert und dabei zum Lachen bringt. Das ist ganz bestimmt ganz wertvoll für ganz viele Menschen und nicht etwa sinnlose Verbrennung der GEZ-Gebühren, aber ich war in der Videothek. Und konnte mich fortan entscheiden, DAS nicht mehr zu gucken. In der Videothek habe ich auch Kopfjagd kennengelernt, womit ich einen Kreis zum Filmthread schließe.

[joe ker]

Das "Gefragt - gejagt" Promi-Special wirkt heute so, als ob der Cast von "Einer flog übers Kuckucksnest" Quiz spielen würde.

Haha, das hab ich gestern auch nebenbei laufen lassen. Wirkte fast schon abgekartet und die Kandidaten waren teils etwas über dem Strich, besonders das schon etwas bizarre Buttongedrücke war anstrengend