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Thema: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen? [Bewertung + Review]

  1. #3576
    Vielserienschauer Avatar von Filmfreak
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    Summer Shark Attack

    Nicht das Wasser ruiniert ihr Gesamtbild, sondern der Hai, der sie gleich zerfleischen wird – war ein spaßiger Einstieg mit den Bitches *lach* Dann beißt der Hai in Grandmas Kopf, krass. »Summer Shark Attack« hatte keine klassischen Schockmomente und dennoch schockte mich die ein oder andere Szene. Gibt viele Verluste. Der grummelige Jones hat nicht nur Witz, sondern auch Waffen beigesteuert – den Dreierpack wußte ich sehr zu schätzen, sogar die Aufmunitionierung war überaus positiv. Die Entwicklung der Heldin (Molly), welche sie vom Buch weg und hin zu Bigger Betty führt, konnte sich echt sehen lassen. Erst recht als ihr Freund draufging, hat sie Blut geleckt ^^ Partyfilm, der Laune macht. Intensiv und sehenswert.


    7/10

  2. #3577
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    TL;DR:
    Wer Superhelden mag, sie einmal ganz anders erleben will oder Klein-Gegen-Groß-Crimestories mag, bekommt hier mit 8 Folgen keinen zu langen Einstieg in eine Comicverfilmung, die auf jeden Fall keinem weh tut.



    Meine Einstellung zu Superhelden ist in etwa die Selbe wie die zu Pornos - Es macht Spaß, sie sich ab und zu anzusehen, manchmal kommt was Gutes dabei raus, aber meistens sind sie mir egal und ich verstehe die Begeisterung darum nicht. Superhelden sind für mich die traurigen Kopien von Manga-Helden, nur in weniger kreativ und mit albernen Kostümen. Ich konnte westlichen Comics und dem Superheldenkosmos also noch nie etwas abgewinnen, und das hat sich auch mit der großen Marvel-Revolution nur unerheblich geändert. Sicher, ein Deadpool oder ein Winter Soldier sind schon mal ganz großartige Popkorn-Unterhaltung, aber für mich gibt es keine seelenlosere, flachere Popkorn-Unterhaltung als Marvelfilme wie Avengers. Entsprechend versuche ich also, die Cape-tragenden Weltenretter so gut es geht zu vermeiden. Kürzlich hat mir nun aber mein Mitbewohner die Serie 'The Boys' wärmstens ans Herz gelegt. Mit der Beschreibung, es handele sich um eine Serie von bösartigen Superhelden die machen was sie wollen und eine Gruppe einfacher Leute erhebe sich gegen sie hat er mich eingefangen. Das klang interessant: Das Superhelden-Konzept ins Gegenteil verkehrt, quasi eine düstere, dystopische Vision von Superhelden, die gar nicht so super sind, und gegen die die Gesellschaft etwas unternehmen muss. Spannendes Setting.

    Um es mal vorweg zu nehmen: Das hatte ich leider doch etwas falsch verstanden.

    The Boys - Handlung und Charaktere

    Wir befinden uns in einer Welt, in der es ein paar wenige Superhelden, Sups genannt, gibt, die im Dienste der Gesellschaft stehen und wie Superstars gefeiert und vermarktet werden. Dabei dreht sich die Serie um die berühmtesten von ihnen, die sogenannten SEVEN, sieben Superhelden die für den Megakonzern Vordt arbeiten und von Homelander angeführt werden, der psychopathischen Version von Superman und dem wohl mächtigsten Lebewesen der Welt.

    Unser Protagonist ist der junge und verträumte Hughie, der als kleiner Berater in einem Technikhandel ein unbedeutendes aber zufriedenes Leben fristet. Bis bereits in der ersten Folge bei einem alltäglichen Gespräch mit seiner Freundin Robin auf dem Bürgersteig diese in buchstäblich tausende kleine Fetzen zerstückelt wird, als der Flash-Abklatsch A-Train superschnell durch sie durchrennt. Dies setzt bei Hugie einen Rachefeldzug in Gang, den er zusammen mit einer alten Dingdreher-Bande von hartgekochten Veteranen im Laufe von in Staffel eins 8 Episoden durchziehen wird, um die zutiefst korrupten und moralisch verkommenen Seven endlich zu Fall zu bringen, allen voran den selbsternannten Gott Homelander.


    Ein starker Anfang, der schnell abflacht

    Das Wichtigste zuerst: The Boys ist keine düstere Serie. Bei der Beschreibung meines Mitbewohners hatte ich mit etwas wirklich Düsterem im Sinne von Jessica Jones gerechnet, aber leider versteht sich diese Serie eher als schwarze Komödie. Die Humorelemente, das habe ich erwartet und so war es auch, haben mich vor allem in den ersten drei Episoden kein einziges Mal abgeholt und sind mir immer leicht störend aufgefallen, zum Glück aber nicht so, dass es einen wirklich rausreißen würde. Später wird das besser, der Rest aber nicht. Fängt die Serie auch vielersprechend und mit hohem Tempo an,zieht sie nach 2-3 Folgen sehr stark die Handbremse an und streckt sich, TROTZ der niedrigen Folgenanzahl, ab der Hälfte sehr. Was mich dabei vor allem gestört hat ist, dass das hier KEINE Superheldenserie ist. Das ist KEINE Rachegeschichte oder gar eine Dystopie, in der eine kleine Gruppe frustrierter Unterdrückter versucht, gegen die Supermonster zu kämpfen. Es ist im Grunde ein Heist-Thriller. Nach den ersten Folgen beschränken sich die Handlungen der Protagonisten fast nur noch auf Geheimhaltung, Spionage, Informationsbeschaffung, Manipulation und Sabotage, dabei nutzen sie als Basis ein kleines, heruntergekommenes Anwesen und müssen permanent aufpassen, ihre Gesichter nicht öffentlich zu zeigen. Die Serie ist da wirklich sehr ruhig und geht sozusagen realistisch vor in der Bemühung der titelgebenden 'Boys', Wege zu finden wie man dem Megakonzern Vordt und seinen Seven schaden kann. Das kann man mögen, wie viele es auch tun, aber für mich war so eine Detective-Informationskrieg-Story einfach überhaupt nicht das, was ich mir von einer Dark Superhero-Serie erwartet hatte, und ich war dementsprechend ernüchtert.


    Der Humor wird später besser bzw. weniger schlecht, ist alles in allem gefühlt aber einfach überflüssig in der Serie. Sie hätte so viel besser sein können, wenn sie wirklich nur ernst und düster gewesen wäre, statt aller Nase lang einen 'Darf man darüber überhaupt lachen?'-Gag zu bringen. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Störender im Gesamtkonzept fiel mir da schon auf, AUCH WENN DAS ABSICHT SEIN KANN, dass die Seven, um die sich die ganze Serie dreht, eigentlich nur aus Witzfiguren bestehen. Wirkt das Avengers-Ensamble am Anfang noch wie eine Art unantastbarer Superkrieger, werden sie von Folge zu Folge mehr dekonstruiert und man merkt, dass der eigentlich wirklich ernstzunehmende Antagonist Homelander ist. Wie gesagt, das wird schon Absicht sein, aber die Serie schwenkt sehr schnell dahin, dass es nicht mehr heißt "Wir müssen die Seven zu Fall bringen", sondern "Homelander muss weg." Der tatsächlich so gut wie unsterbliche Laseraugen-Overlord wird geradezu überzeichnet als Ultrabösewicht inszeniert und verdient sich diese Rolle auch gut als der moralbefreite Bastard, der er in jeder Folge ist, verborgen unter der schmierigen Fassade des weltoffenen Patrioten des Volkes. Das ist schon okay, nur wäre eine Antagonistenriege aus eben wirklich wenigstens 3-4 intelligenten, bedrohlichen und ernstzunehmenden Superwesen spannender gewesen, als es wieder nur mit einem Imperator zu tun zu haben, der ALLE ANDEREN kontrolliert und bedroht.

    Es hilf nicht, dass der Personenkreis der Boys nicht viel interessanter ist. Das betrifft allen voran Protagonist Hughey, der nach zwei starken, ersten Folgen zur Kartoffel verkommt und für den gesamten Rest der Serie so gut wie nichts Relevantes oder Bedeutendes mehr beiträgt, stattdessen steht er immer in der Ecke rum, äußert moralische Bedenken und guckt, als hätte er einen salzigen Fisch im Mund. Billy Butcher, der 'Anführer' der Gang, ist der 'MACHER' in der Serie und die treibende Kraft hinter den Geschehnissen. Das wäre auch nicht weiter schlimm, wenn dieser lethargische Hughey nicht in den letzten zwei Folgen auch noch zunehmend anstrengender und nerviger werden würde. Plötzlich ist ihm das alles doch zu viel, plötzlich will er aussteigen, bekommt Angst und moralische Bedenken, und warum? Weil wir eine Spannungskurve brauchen und der Typ sonst eh keine Relevanz in dieser Serie hat.

    Als letzter großer Kritikpunkt meinerseits ist das hundertprozentig auf Cliffhanger und #BetterGoWatchSeason2Now getrimmte Ende zu nennen. Vielleicht war ich zu naiv, aber ich hatte erwartet, dass die Staffel in sich abgeschlossen ist und die Serie rund beendet, auch weil ich kaum noch Potential für eine Staffel 2 sehe. Dass wir zum Abschluss also diesen recht billigen und auch ein wenig vorhersehbaren Twist serviert bekommen, stieß mir doch einigermaßen sauer auf.

    The Boys ist nicht schlecht

    Das Alles klingt jetzt unglaublich negativ, aber Fakt ist, dass ich The Boys in acht oder neun Tagen gebingewatched habe. Das mag auch daran liegen, dass meine Ansprüche an Serien nicht besonders hoch sind, aber es gibt auch allerhand Stärken zu nennen, welche die Serie in sich vereint. Am wichtigsten ist dabei ohne jeden Zweifel die schauspielerische Leistung des Castes - Homelanders
    Antony Starr stiehlt allen anderen buchstäblich die Show, die Süffisanz, Gelecktheit und größenwahnsinnige Arroganz mit der er Homelander spielt, macht seinen Charakter zu einer perfekten, hassenswerten Figur, die intelligent, heuchlerisch, zutiefst sadistisch und hochgefährlich ist. Seine Performance ist es, die einen Großteil des Reizes dieser Serie ausmacht. Dann haben wir Karl Urban als Billy Butcher, dessen Frau von Homelander vergewaltigt und mutmaßlich getötet wurde, der den abgekochten, psychisch verrohten Gangster überzeugend spielt. Man fühlt seine Wut auf die 'Sups' quasi, der gerade gegen Ende nur all zu oft in offenen Rassismus umschlägt. Chace crawford als The Deep, der in Folge 1 als widerwärtiger Schänder auftritt, dann aber Stück für Stück tatsächlich einigermaßen nachvollziehbar als lächerliche, vollkommen macht-, und planlose Figur erzählt wird, die wirklich niemand ernst nimmt und die Delphine vielleicht etwas zu sehr liebt, als gesund für ihn wäre. Auch sonst eigentlich nur gute Performances, bis vielleicht auf den Protagonisten Hughey, gespielt von Jack Quaid. Aber das mag auch einfach daran liegen, dass ich den Schauspieler schlichtweg nicht leiden kann und nicht gerne sehe.

    Die Cinematic bzw. die Optik der Serie ist teilweise wirklich großartig. So bekommen wir direkt in der ersten Episode diese eindrucksvolle und dezent verstörende Szene, während am Ende selbiger ein cool inszenierter Kampf mit einem Unsichtbaren stattfndet. Dann trumpft der Humor auf, wenn er sowas zustande bringen kann. In Kurz, 80 % der Zeit sind die Bilder der Handlung und dem Setting geschuldet entsättigt, unspannend und eben sehr konservativ. Aber die Optik hat ihre Momente, wenn auch leider wenige davon.

    Starlight, der weibliche und unverkommene Neuzugang bei den Seven, ist ein guter Charakter und hätte vielleicht die eigentliche Protagonistin sein sollen, was sie auf eine Weise ja auch war. Ihre Entwicklung, die sie im Gegensatz zu Hughey hat, war angenehm mit anzusehen, wenn man wohl auch noch mehr aus ihr hätte herausholen können. Was ich sehr mochte war die Beziehung zwischen dem Boys-Mitglied Frenshie und dem asiatischen Sup-Mädchen, dass er aufnimmt, da man auch hier eine einfühlsame Entwicklung beobachten kann, die beide zusammenwachsen lässt. Der Rest der Boys ist, wie angedeutet, eher steril und unnahbar unterwegs. Zuletzt: The Deep hat einen wirklich guten Arc innerhalb der ersten Staffel. Er wird von einem der Hauptgesichter der Seven - einem arroganten und selbstgerechten Lackaffen - zum ganz, ganz armen Schwein, und man beginnt wohl oder übel unweigerlich ein bisschen, mit ihm mitzufühlen. Man muss nicht mit seinem Charakter sympathisieren, kann aber sehen, dass da in Zukunft wohl noch Einiges passieren wird.

    Potential (noch) nicht genutzt

    Alles in allem war The Boys eine Abwechslung, auf die ich ohne meinen Mitbewohner niemals gestoßen wäre, und ich bin eigentlich ganz froh, mich mal aus meiner Komfortzone getraut zu haben. Das Potential einer Superhelden-Dystopie wurde hier mit der ersten Staffel leider nicht ausgenutzt, da die Serie sich zu sehr in Nebenhandlungen und dem Aufdröseln der Seven verloren hat. Das kann in der zweiten Staffel besser werden, aber ob ich mir die noch ansehen werde...? Keine Ahnung, eigentlich habe ich keine große Lust dazu. Aber wenn The Boys mit Staffel 2 endet, wäre es vielleicht eine Überlegung wert.

    Wer Superhelden mag, sie einmal ganz anders erleben will oder Klein-Gegen-Groß-Crimestories mag, bekommt hier mit 8 Folgen keinen zu langen Einstieg in eine Comicverfilmung, die auf jeden Fall keinem weh tut.

    6/10 Arschbomben für The Boys


  3. #3578
    Vielserienschauer Avatar von Filmfreak
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    Mile 22

    Schmerzlich mit anzusehen war für mich, wie die Elite-Agenten nach und nach dezimiert werden, selbst „Mother“ bleibt nicht verschont. Etwas Gutes hat es aber doch, denn so wie’s aussieht, könnte ein 2. Teil folgen. James Silva ist noch nicht fertig mit dem Dreifachagenten *lach* Nervenaufreibend und spannungsgeladen trifft es ganz gut, und Mark Wahlberg hat es sowieso drauf (mich an die Hand zu nehmen und durch den Film zu geleiten). Außerdem gibt es Action satt. Als der Film begann ging es mir nicht so sehr um die Action, sondern wie ein Team von geheimen Geheimagenten (Overwatch) zusammen funktioniert, welche Schwierigkeiten sogar „Geister“ haben und wie sie eine Quelle mit allen Mitteln schützen, bevor es zu spät ist. Dieses, du kannst niemandem trauen und das ununterbrochen, mag ich am meisten. Was James in dem Interview über Politiker sagte, trifft den Nagel auf den Kopf.

  4. #3579
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    See you in September

    Lindsay lebt in Manhattan, ist wunderschön und hat ein echtes Problem: Sie leidet unter Bindungsangst. Und dann macht auch noch ihre Therapeutin den ganzen August Urlaub. Also inseriert sie und gründet für 31 Tage eine Gruppe. 8 Menschen mit demselben Problem melden sich bei ihr, mit Lindsay sowie ihrer besten Freundin Monica – welche bloß Zuschauerin ist – sind es beachtliche 10 Mitglieder. Im wirklichen Leben mag ich keine Gruppentherapien, in Filmen aber schon – wie diese hier. Ab der ersten Sitzung wollte ich mit dabei sein und Lindsays Geschichte weiterverfolgen (denn das B-Wort wird ernsthaft in Angriff genommen), weil ich fast alle sympathisch fand und deren kennenlernen sowohl schön als auch witzig war.

    Toller Beziehungs- und Therapiefilm.


    7/10

  5. #3580
    Vielserienschauer Avatar von Filmfreak
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    What the Fuck?

    Oh Shit, Mann *lach* Bereits beim Hauptmenü lachte ich mir die Seele aus dem Leib, mein Hals hat dermaßen geschmerzt, so laut war ich. Diese Lachgranate als Film getarnt besitzt neben einem frech-unverschämten aber charmant-liebenswerten Rémi auch eine ebenso mitreißende Musik – und ist in dieser Kombination eine Wucht. Seine Freundin Sandra war auch super: Überaus sympathisch, wenn sie ihn ohrfeigt, schnell und mit den Händen spricht und vom Arzt verlangt, das er Rémi die volle Dosis geben soll. Knallharte Frau ^^ Wenn Lachen gesund ist, dann ist der Mix aus „Versteckte Kamera“ und „Jackass“ genau das richtige. Lange nicht mehr so viel gelacht. Was für eine geile Sketchparade und mega unterhaltsamer Film.


    9/10

  6. #3581
    Vielserienschauer Avatar von Filmfreak
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    Gutshot Straight – Gnadenloses Spiel

    Es sah nach einem Kartenspielerfilm aus, als ginge es bloß darum. Er driftete jedoch schnell ab und dann war einer auch schon tot. Ein Thriller also und wahrlich kein schlechter. Gefallen hat mir, das Jack Frau und Tochter versorgte, obwohl er nicht der Familientyp zu sein schien. Oder vielleicht dachte er, es wäre bereits zu spät um nochmal von vorn anzufangen. Eine große Rolle hatte Steven Seagal jetzt nicht, aber eine wichtige und gnädig gegenüber Jack ist er zudem. Ihm wird oft ins Gesicht geschlagen, jedes Mal direkt und voll auf die Zwölf, zack, zack, gut das Jack kein Model ist *lach* Den Trailer finde ich schrecklich, ihn konnte ich nicht zu Ende schauen, da dieser »Gutshot Straight« mehr schlecht als recht repräsentiert. Der Film ist besser. Die Frage, die ich mir nun stelle, ist: Wo geht er hin und wie wird er seinen Lebensunterhalt bestreiten, weil er zu Oscar meinte, nie wieder Karten spielen zu wollen.

  7. #3582
    Vielserienschauer Avatar von Filmfreak
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    Plötzlich Familie

    Ich mag den Trailer sehr. Darum wollte ich ins Kino, darum jetzt die DVD. Es ist so schön, wenn Ellie und Pete sich streiten – könnte ewig und drei Tage zuschauen ^^ Sie machen das wirklich gut mit den Kindern und geht zu Herzen, so wie sie sich um sie kümmern. Aber die Oma war ein ganz anderes Kaliber, ihre Umarmungen sind entwaffnend. Man hat keine Chance *lach* Für Kinder gibt’s kein Handbuch, jedes ist anders, jedes braucht was anderes. Stimmt schon, wenn man neu irgendwo hinkommt, ist es immer ungewohnt und erstmal unschön.

    Doch im Gegensatz zu Lizzy wäre ich bei Pete und Ellie ziemlich schnell aufgetaut, und das, obwohl ich scheu bin wie ein Reh und dazu noch introvertiert. Käme dann so jemand wie Grandma Sandy daher.... es wäre um mich geschehen (Umarmungen sind das beste und ihre sind echt und warm). Hätte mich wie von selbst integriert, als würde ich schon Jahre bei ihnen leben. Deshalb fand ich es gut, das Lizzy sich rechtzeitig gefangen hat, denn sie war die einzige, die am Schluß noch aus der Reihe getanzt ist. Schöne und bewegende Komödie.


    8/10

  8. #3583
    Vielserienschauer Avatar von Filmfreak
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    Marquise – Die Rolle ihres Lebens

    Wenn sie tanzt, geht einem das Herz auf. Mein Herz. Tanzen ist doch auch Kunst, und sie hat prima getanzt. Hätte sie es nicht in irgendeinem Stück mal einbauen können, als es ganz zu lassen? Sie hat dabei immer so schön gestrahlt und es schien ihr Freude zu bereiten, mit ihrer unbändigen Energie das Publikum zu begeistern, so wie sie mich begeisterte, wenn ich sie herumwirbeln sah. Als der Molière-Widersacher Racine sie zu fassen kriegt, ist es damit vorbei. Eine Theater-Aktrice kann man ersetzen, eine einmalige Tänzerin hingegen nicht – was ihr zum Verhängnis wurde. Diese Historienkomödie, welche sich exakt ab der Hälfte in ein Drama wandelt, besticht in erster Linie durch die wunderbare und anmutige Sophie Marceau.

  9. #3584
    Vielserienschauer Avatar von Filmfreak
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    Escape – Die Flucht

    Sein Aufstieg zum Pentathlon-Star und die Siege bei der Olympiade hielten mich bei der Stange. Vielleicht interessierte mich ja bloß, was die Amerikanerin ständig bei Eric wollte (Romantik) *lach* Die Flucht zum Mannschaftsbus der USA – äußerst gelungen. Doch die Freiheit scheint nicht ganz so sexy zu sein, wie gedacht (hätte ich ihm gleich sagen können). Denn hier knickt der Film kurz ein. Karriere weg, mieser Job und Julia ist auf und davon. Sowohl der Film wie auch Eric erholen sich schnell dank Creese, der Eric wieder auf die Beine hilft. Ich finde es nicht schlimm, das er dabei an die Zukunft denkt und was für ihn rausspringt. Diese Freundschaft ist stark genug. Richtig gut gemacht wurde ebenfalls, die Liebe nicht außer Acht zu lassen. Blüht sie auf, blühe ich auf – und alle sind happy. Und wenn das prima funktioniert, dann auch alles andere. Auch wenn es Erics ehemaligem Trainer (Müller) gar nicht schmeckt und er was dagegen unternehmen will. »Escape – Die Flucht« profitierte davon und mit einem durch- und austrainierten Dolph Lundgren wurde daraus ein guter Streifen.

  10. #3585
    Vielserienschauer Avatar von Filmfreak
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    Dragons of Camelot

    Arthur ist tot. Morgan greift nach der Macht und entfesselt einen Drachen, von dem sie glaubt, er könne ihr den Sieg bringen. Galahad kann fliehen und auf seiner Suche nach Lancelot findet er Mitstreiter – besonders möchte ich Dindrane, die Räuberin, hervorheben. Sie, dunkelblond und schön, stiehlt sein Herz. Oder er ihres? Schwer zu sagen ^^ Der Film gefiel mir sofort, nicht nur weil Galahad gleich Freunde fand, die ihm halfen, sondern auch wegen der coolen Dialoge. Er war trotz blutiger Tode heiter und viele Drachen gibt es ebenso zu sehen.

  11. #3586
    Mitglied Avatar von franque
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    Der New York Ripper (Lo Squartatore Di New York), Italien 1982, Regie: Lucio Fulci


    1982, als die amerikanischen Slasher um die Teenies dahinmetzelnden Michael Meyer und Hanspeter Voorhees nebst unzähliger Epigonen die Leinwände rot färbten, präsentierte Fulci diesen notorisch unangenehmen Hybriden aus Giallo und US-Slasher (der nicht zuletzt an William Lustigs "Maniac" von 1980 erinnerte, ein - falls überhaupt möglich - noch berüchtigteres Machwerk und Lieblingskind der Staatsanwälte dieses Planeten).

    Lt. Williams hat's in NYC (hier wie häufig bei Fulci massives Location-Shooting) mit einer Reihe extrafieser Frauenmorde zu tun; er konsultiert einen Psychotherapeuten als Profiler und bekommt zudem, während er mit seiner Prostituiertenfreundin im Bett liegt, den ersten Anruf des Mörders, der offenbar komplett von Sinnen ist und mit einer Quak-Quak-Quak!!!-Donald-Duck-Stimme spricht. Ist kein Witz. Später legt er die Polizei mit einer manipulierten Fangschaltung herein und killt Williams' Freundin Kitty, während dieser am anderen Ende zuhören darf - diese Szene gilt normalerweise als hauptsächlicher Stein des Anstoßes, zumal der Killer eine Brustwarze und einen Augapfel onscreen mit dem Rasiermesser durchtrennt ("Ein andalusischer Hund", Urvater aller Kinokontroversen, lässt grüßen). Selbst manch genreaffiner Zuschauer fand, dass Fulci hier zu weit gegangen sei; es gab allerdings angeblich eine wohl japanische Schnittfassung, die noch expliziter gewesen sein soll, wovon eines der Standfotos kündet. Whatever.

    Insgesamt muss man aber feststellen, dass der "Ripper" bei weitem nicht so ein exzessives Blut- und Matsch-Bad darstellt wie Fulcis damalige Nonstop-Gore-Horrorfilme (der beste für mich: "L'Aldilà"/"Die Geisterstadt der Zombies"), dafür ist er allerdings auch weniger stylish. Hier werden eher präzise Nadelstiche gesetzt. Ich persönlich finde allerdings die Szene am Unangenehmsten, in der eine nymphomane Upper-Class-Madame sich von ein paar schmierigen Typen in einem Lokal, ähem, füßeln lässt ("mal sehen, ob du da unten rasiert bist, har har har").

    Trotz aller dick auftragener Sleaze-Schmutzschicht des Werks hat mich das Ende aber doch nun ein zweites Mal umgehauen, da es so unglaublich traurig ist und geradezu zu Herzen geht. So ca. in den letzten 20 Minuten wird nämlich das Motiv für den pathologischen Frauenhass des Täters klar, wenn auch natürlich nicht nachvollziehbar. Der ist keineswegs so irre, wie es zunächst schien:


    Seine vormals auch schon attackierte Freundin entdeckt seine todkranke Tochter im Krankenhaus. Das kleine Mädchen leidet an Knochenkrebs und hat bereits einen Arm und ein Bein amputiert und bekommt von einer Krankenschwester Donald-Duck-Geschichten vorgelesen, yes, inklusive Quakquakquak-Lautmalerei. Die Mutter hatte die Familie nach der Diagnose verlassen und hurt jetzt in Europa rum, so gibt man uns zu verstehen.




    Ach ja, wofür hat uns Gott das Duschgel geschenkt?
    Geändert von franque (01.11.2019 um 15:10 Uhr)

  12. #3587
    Vielserienschauer Avatar von Filmfreak
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    __

    Step Up 1 & 2 & 3

    Teil 1 war gut. Teil 2 steigert sich auf unglaubliche Weise und war deshalb besser (Choreographien, Moves, Power der Gruppen, Freundschaft). Teil 3 setzt noch einen oben drauf. »Step Up« mochte ich, weil der böse Bube das Mädel kriegt und zugleich eine zweite Chance (mußte die ganze Zeit an »Dirty Dancing« denken). »2 the Streets« punktet außerordentlich mit dem rebellischen Straßengirl Andie und wie sie mit Chase und anderen Außenseitern eine eigene Tanztruppe gründet. »Make a Move« bläst in dasselbe Horn. Da gefielen mir die „Pirates“ und das dies nicht bloß eine Gruppe und die Festung nicht nur ein Zuhause war, sie waren eine Familie. Obwohl ich bereits ahnte, das Natalie eine Spionin ist (Blicke sagen so viel aus).

    Und als es sich bewahrheitete, fand ich den Film dennoch super, vor allem wegen der Romantik, die kurz nicht ganz so harmonisch verlief. Oder wegen des Dokumentarfilms, in dem alle gefragt werden, was ihnen Tanzen bedeutet. Ich mag zudem, das Charaktere aus dem Vorgängerfilm in der Fortsetzung zu sehen sind. Die Story ist eine andere, spielt vielleicht sogar woanders, aber durch die Charaktere, besonders wenn sie einem sympathisch waren, wie Camille, über die ich mich sehr, sehr gefreut habe, werden die Filme toller als sie eh schon sind. Bin gespannt, ob diese Tradition beibehalten wird, wenn ich mir Teil 4 und 5 zur Brust nehme. Dann könnten die „Pirates“ dabei sein, natürlich nur als Support, doch schön wär’s allemal.

  13. #3588
    Vielserienschauer Avatar von Filmfreak
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    Pin Cushion

    Deprimierend wie verstörend, wenn Mutter und Tochter sich belügen, Iona in der Schule lügt und sich verbiegt, was gerade mit den Farben unheilvoll rüberkommt. »Pin Cushion« ist keine leichte Kost, von Anfang an liegt eine Schwere in der Luft, die mich fast erdrückt hätte. Da braucht man gute Nerven, die ich nicht habe ^^ Ich finde, Iona ist selbst schuld, das es so ausgegangen ist, denn wer lügt und die schlechten Angewohnheiten anderer übernimmt, kann nichts Gutes erwarten. Sie träumt auch noch von den Bitches. Was ist überhaupt die Moral von der Geschichte? Gut, das die Mutter, das Monster, tot ist und Iona endlich unbelastet ihr Leben weiterleben kann? Sie schien am Schluß glücklich zu sein. Komischer Film.

  14. #3589
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Joker

    Wow! Was für ein Film! Schon lange keinen so intensiven Film mehr gesehen. Die physische Präsenz von Joaquin Phoenix ist einfach unglaublich. Man nimmt ihm die Rolle jede Sekunde ab. Schon die erste Szene ist von einer solchen Intensität, dass ich die Luft anhalten musste. Einen Batman Film in so einem realistischen Setting würde ich gerne sehen. Von seiner Wucht her eigentlich nur vergleichbar mit Fight Club, auch wenn thematisch komplett anders.
    Wer hier einen Comic-Film erwartet ist komplett falsch. Was wir zu sehen bekommen ist der physische und psychische Verfall eines Menschen der nichts für seine Situation kann und von der Gesellschaft gnadenlos erniedrigt wird. Ein Loser dessen Hilferuf niemand hören will. Der Wandel zum Joker ist zu 100% nachvollziehbar. Beängstigend.

    Unterstützt von einem genialen Soundtrack und einer innovativen Kameraarbeit.

    Für mich der Film des Jahres, wenn nicht sogar des Jahrzehnts!

    Wohlverdiente 9/10
    Geändert von PhoneBone (06.11.2019 um 19:49 Uhr)

  15. #3590
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    Skyscraper

    Ich weiß nicht, ob ich das beim Trailer schon gedacht habe, doch zwei Werke waren die ganze Zeit überaus präsent. »Stirb Langsam« natürlich, und besonders ein koreanischer Film namens »The Tower«. Dieser besaß dieselbe Zutaten wie »Skyscraper« (Familie, Brücke, Hochhaus und ein flammendes Inferno). Will versucht in eindrucksvoller Manier ins brennende Gebäude zu gelangen. Er schafft es. Was tut man nicht alles für seine Familie. Genau davon war ich angetan: Einmal der Ehemann und Vater, wo sich das Herz der Geschichte zeigte.

    Das andere wäre das übermenschliche, wenn er immer mehr über sich hinauswächst, trotz der Beeinträchtigung. Nicht nur der Held gefiel mir: Die kaltblütige Killerin Xia hatte ne tolle Frisur, genauso wie Georgie tolle Locken hatte. Ich bewunderte deren Haare und wurde so fast abgelenkt. Aber nur fast ^^ Während der vielen Actionmomente steigt die Spannung ins unermessliche und Dwayne, glaubhaft und gut wie immer, war sowas von in seinem Element. Seltsam war nur Botha, der Erpresser. Wird er jedoch erpresst, ist er angepisst. Häh? ^^

  16. #3591
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    Verdammt zu leben - verdammt zu sterben (I Quattro Dell'Apocalisse), Italien 1975, Regie: Lucio Fulci

    Vier Misfits - ein Spieler (Fabio Testi), eine Hure (Lynne Frederick), ein Säufer (Michael J. Pollard), ein mit den Toten redender Schwarzer (Harry Baird) - fliehen aus einem Westernkaff, nachdem dieses von einer Ku-Klux-Klan-artigen Bürgerwehr per Lynchjustiz gesäubert wurde, und begeben sich auf die Reise ins Ungewisse, die eine Reise in die Hölle zu werden scheint. Während sie sich als dysfunktionale "Familie" zusammenraufen, werden sie mit dem abjekten Bösen in Form von Outlaw-Anführer Chaco konfrontiert (Tomas Milian, der seine Rolle passenderweise an Charles Manson anlehnte).

    Bei allem Höllentrip-Ambiente schafft Fulci es noch, ein Teilremake von John Fords "Three Godfathers" (Joe Hembus: "das Krippenspiel des Westerns") einzuschleusen*. Die Familie, so zwangszusammengewürfelt sie zunächst auch sein mag, wächst zusammen angesichts der Widrigkeiten einer total feindseligen Welt; dies alles Fulci-Style natürlich, d.h. inklusive blutiger Einschusslöcher und Nicklichkeiten wie Milians einfallsreicher Folter eines Gefangenen und einer Bäuerchen erzeugenden Anthropophagus-Einlage. Und, du heiliger Bimbam, Lynne Frederick, hier noch zarte 19 Lenze jung... *Gulp*. Ich kann absolut verstehen, dass Peter Sellers sie bald darauf heiratete (auch wenn sie nach dessen frühem Tod als "Gold Digger" gebrandmarkt wurde).



    *gemeint ist die 1948er Version mit John Wayne; es gibt mehrere Verfilmungen des Stoffes incl. auch einer Stummfilmversion Fords
    Geändert von franque (10.11.2019 um 12:32 Uhr)

  17. #3592
    Mitglied Avatar von Bücherwurm77
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    Ja, da gab es Anzeichen dafür, daß Lynne Frederick und Fabio Testi mal eher unfreiwillig Menschenfleisch verzehrt haben. Vermutlich meinst du das, mit der Bäuerchen erzeugenden...

    Überzeugend dargestellt, fand ich auch diese Szene, wo die hübsche Lynne mal total high war, von jener Droge, die sie von dem bösen Tomas Milian verabreicht bekam...

  18. #3593
    Mitglied Avatar von franque
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    Einer der vielen religiösen Bezüge im Film, da Peyote ja auch bei manchen Indianerkulturen für kultische Handlungen eingesetzt wurde. Auch noch interessant dieser Treck der Schweizer (Quäker oder Mormonen?), der zunächst so eine Art Familienvorbild für die 4 darstellt und dann von Milians Leuten ausgelöscht wird. In John Fords "Wagon Master" ("Westlich St. Louis") wurde übrigens auch ein Mormonentreck von einem degenerierten Clan bedroht.

    Aufgefallen ist mir noch der pausbäckige österreichische Tatortkommissar Fichtl nachher in der verschneiten Minenstadt; die Szenen sind offenbar in Österreich gedreht worden.

    Ansonsten klar,

    der fette Braten war ein Teil von Pollards Arsch.





    NB: Übrigens war die frühere dt. Fassung an etlichen Stellen gekürzt (wo genau, sieht man bei der neuen DVD/Blu-Ray an den Szenenteilen mit dt. Untertiteln). In der Uncut-Version jedenfalls finden Frederick/Testi die Leiche mit dem fehlenden Stück... Die Vergewaltigung Fredericks wird hier z.B. auch deutlicher.
    Geändert von franque (10.11.2019 um 16:37 Uhr) Grund: Ergänzung

  19. #3594
    Vielserienschauer Avatar von Filmfreak
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    Der Staatsfeind Nr.1

    Viele, mich eingeschlossen, werden den Film unterhaltend finden und sich mitreißen lassen, wenn Robert um sein Leben rennt. Doch spätestens seit Snowden wissen wir, das ist kein Film, sondern Realität. Man wird nicht wie hier ne ganze Armee hinter jemandem herschicken und in der Öffentlichkeit operieren. Da wäre ich auch schon bei meinem Lieblingspart: Die 23-minütige und spannungsgeladene Verfolgungsjagd. Absolut mitreißend. Wenn Robert sich gleich darauf mit Brill zusammentut, dann war’s genauso gut, nur halt nicht mehr ganz so aufregend, schließlich war er jetzt nicht mehr alleine – denn nun kommt die coole Gegenspionage. Toll fand ich das Unterwäschegeschäft, die Verkäuferin und das Model Becky. Die Katze (Babe) mochte ich aber auch. Ein richtig schöner amerikanischer Weihnachtsfilm, in dem unbescholtene Bürger getötet und genötigt werden. Weihnachtlicher geht‘s nimmer ^_-

  20. #3595
    Mitglied Avatar von franque
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    Zitat Zitat von Filmfreak Beitrag anzeigen
    Ein richtig schöner amerikanischer Weihnachtsfilm, in dem unbescholtene Bürger getötet und genötigt werden. Weihnachtlicher geht‘s nimmer ^_-
    War das bei Cannons "Invasion USA" mit Chuck Norris nicht auch Weihnachten, oder war gerade Halloween? Weiß es jetzt wirklich nicht mehr genau. "Staatsfeind" ist aber auch sehr gut, stimme zu.

  21. #3596
    Mitglied Avatar von franque
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    Laß jucken, Kumpel 5: Der Kumpel läßt das Jucken nicht aka Täglich Blasmusik im Hinterhaus, BRD 1975, Regie: Franz Marischka


    Nach dem Crossover mit Marischkas "Lederhosen"-Reihe folgte der vorläufig letzte Teil dieser niveauvollen Serie. Zwei der bisherigen Hauptfiguren sind inzwischen abgekratzt (für den Selbstmord der auf den Strich gegangenen Kumpelgattin bekommt Zuhälter Herbert Fux hier jetzt die Fresse poliert), doch aufm Bpüüddt geht das Leben weiter, bzw. in einem Mietshaus der näheren Umgebung.

    Die Brüder Uwe und Klaus sowie Uwes schwangere Frau rollen mit ihrer Hanomag-Schrottmühle ("war ja ganz günstich, aus de Konkursmasse") in den Hinterhof.

    Nachbar Helmut, eine Saufnase ersten Ranges, warnt schon mal seine Alte:
    "Haste dem Kerl schon wieder deine Tiietten gezeicht?"
    (Sie, in Wahnsinnsakzent) "Wierkliech, ich weiß von nix."
    [...]
    (Sie weiter) "Na und?"
    "Na und, na und. Wat heißt na und? Blöde Kuh."
    "Wohl wieder Zoff gehabt aufm Pütt, wat?"
    (Er schlürft Suppe)
    "Schon wieder kalt, verdammt nochmal."
    "Mach dir doch warme Gedaanken. Und sieh lieber zu, dat de mal selber wieder einen hoch krist, sonst mach ich noch ganz andere Sachen."

    Neuankömmling Klaus, von Helmut in einem infantil-analretentiven Anfall schon mit Müll beworfen, wird von einer Nachbarin mit Holz vor der Hütt'n entkleidet, die offenbar aus Oberschlesien oder so stammt:
    "So een Dreck, nee das geht aber schlecht weg. Das muss in die Waschmaschine, runter damit."
    (Erschrocken) "Was wollnse?"
    "Das mach ich im Handumdrehen. Ich hab ne neee Waschmaschine, die hat ne Trockenschleeeder."
    Kaum ist die Hose runter, vögelt er sie auch schon am offenen Fenster von hinten.

    Ebenfalls im Hause residiert ein türkisches "Callgirl", das gerade seinen nächsten Freier durchknetet:
    (türkisch/arabische Mucke erklingt)
    (Freier, wieder mit Dialekt jenseits von allem)
    "Und da denk isch, türkische Froauen sind oalle rasiert".
    (Beim giving head hat er auf einmal den "Busch" als Schnurrbart in der Visage hängen)
    "Was isn dees?"
    [...]
    "Aah, du süße Kümmeltürkin, jetzt wed isch ma dei Schmuckkästlsche verrammele. Ah, des iss schöö, wie du mir am Oarsch krabbelest."
    (Auf seinen Hintern gekrabbelt ist das Karnickel des Callgirls, don't ask)
    "Ja, isch glaub isch spinn, da sitzt der Haas auf meinem Oarsch."
    (Sie lacht) "Besser als ne Filzlaus am Sack." Etc.pp.

    Das alles findet statt in den ersten 15 Minuten. Später darf Altnazi Kutter, der Hausmeister, wieder aus seinen Abenteuern im Dritten Reich erzählen, diesmal, wie mehrere Frauen nackt in Vorbereitung für die Aktion Lebensborn das Hüftkreisen trainierten und sich dazu ein Stück Kreide in den Arsch steckten, mit dem sie die Zahl 8 an die Tafel schreiben mussten.
    "Ilsa, She-Wolf Of The SS" und Erwin C. Dietrichs "Eine Armee Gretchen" had nothing on you, Franz.
    Geändert von franque (15.11.2019 um 15:36 Uhr)

  22. #3597
    Mitglied Avatar von frank1960
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    Die Prozedur mit der Kreide hat Ochsenknecht so ähnlich im Boot erzählt. Muss was dran gewesen sein. "Macht se gelenkisch"
    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
    Mit Bastei-Gruß,
    Euer Frank

    Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!


    Und alles mit Maschinenschrift und in Bunt!




    Dieser Beitrag wird sich in wenigen Sekunden selbst löschen.

  23. #3598
    Mitglied Avatar von franque
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    Zitat Zitat von frank1960 Beitrag anzeigen
    Die Prozedur mit der Kreide hat Ochsenknecht so ähnlich im Boot erzählt.
    Dieser sexualisierte "Nazi-Chic" war im 70er-Jahre-Kino ja in, beginnend schon mit Viscontis "Die Verdammten" und dann ausgiebig in "Der Nachtportier" und "Salon Kitty" sowie einigen waschechten Grindhouse-Bomben wie "Ilsa" und den italienischen Groteskerien wie "Lager SSadis Kastrat Kommandatur" etc.
    Was von den darin enthalten Sex-Eskapaden nun wahr ist oder nicht oder nur "Legende" oder frei erfunden oder das Ergebnis von fehlgeleiteter Psychoanalyse war, keine Ahnung. Jedenfalls wollte der damals ja zeitweise äußerst erfolgreiche deutsche Sexfilm dem wohl auch nicht ganz nachstehen. In dem dritten "Kumpel"-Film kommen erstmals Kutters Landser-Erlebnisse ("da war ich mit dem Adolf gerade auf Du, da kommt der Russ' dazwischen" sagt er sinngemäß), wo er u.a. Bekanntschaft mit einer rolligen russischen Partisanin machte.

    Es gab von diesem "Kumpel"-Film übrigens auch eine extended Hardcore-Fassung (ich glaube von dem dritten auch). Soweit ich weiß, war Pornographie in (West-)Deutschland erst ab 1975 zulässig; einer der ersten richtigen Pornos hierzulande war Hans Billians "Josefine Mutzenbacher - Wie sie wirklich war", der kaum noch Handlungselemente aufweist, dafür nach Meinung vieler eine der attraktivsten Hauptdarstellerinen jemals hatte (Patricia Rhomberg).
    Geändert von franque (17.11.2019 um 11:11 Uhr)

  24. #3599
    Vielserienschauer Avatar von Filmfreak
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    Otaku

    Ich war immer schon ein Stubenhocker und hab mich seit jeher lieber mit meinen Lieblingssachen als mit Menschen beschäftigt – somit war vorbestimmt, das ich ein Otaku werde *lach* Wenn ich es mir recht überlege, war ich schon ein Otaku, noch bevor ich wußte, was das ist ^^ An dieser Doku liebe ich die Themenvielfalt (Militär, Spiele, Cosplayer, Modellflugzeuge, Dōjinshi, Bondage, Idols) und das sie nicht nur das zeigt, von dem ich Fan bin. Sie zeigt ferner wie Japaner ticken, wie sie verehren und Leidenschaften ausüben. Der fast 3-stündige Film ist eine Offenbarung und begeistert auf ganzer Linie, während man dem Otakismus auf den Grund geht. Als ich sie dazumal zum ersten Mal sah fand ich mich sogleich darin wieder.

    Vorher kannte ich ja nur mich und wie ich mich meinen Sammlungen voller Inbrunst widmete. Plötzlich waren da noch andere und ich war fasziniert und zugleich elektrisiert. Manche wissen bis ins Erwachsenenalter nicht was zu ihnen paßt, seit dem Game Boy, speziell mit Erscheinen von »Resident Evil«, wußte ich, was meinem Leben gefehlt hat. Zu wissen, was man von ganzem Herzen will, das ist für mich Otakismus. Daraus resultiert Glück. Wichtigeres gibt es nicht. Ich nenne dieses Werk eine „filmische Bibel“, alles was man mir hier präsentiert bete ich runter, denn danach wird gestrebt und gelebt. »Otaku« ist die beste Dokumentation überhaupt, und wenn ich sie sehe, fühle ich mich jedes Mal aufs Neue wie Zuhause ^-^


    10/10

  25. #3600
    Mitglied Avatar von franque
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    La Ragazza Che Sapeva Troppo aka The Girl Who Knew Too Much, Italien 1963, Regie: Mario Bava


    Was ursprünglich als komödiantische Hitchcock-Hommage* gedacht war (s. Titel), wurde auf Bavas Intervention hin zum Ursprung eines ganzen, epochalen Genres, nämlich des Giallo. Weniger bekannt als Bavas "Sei Donne Per L'Assassino" ("Blood And Black Lace"/"Blutige Seide"), ist dieses ein Jahr vorher entstandene Werk der wahre Prototyp des (Sub-)Genres, incl. extrem stylisher Inszenierung und etlicher der später zum Standard gehörenden Plot-Komponenten. Das Ergebnis hebt sich damit ganz gewaltig von den damaligen deutschen Edgar-Wallace-Krimis ab, obwohl diese indirekt vermutlich ein gewisser Einfluss waren.

    In seinem letzten Schwarzweiß-Film präsentiert Bava (der auch wieder die Kamera macht) erneut eine traumhaft brillante Optik. Siehe hier natürlich auch den phänomenalen "gothischen" Look seines offiziellen Regie-Debüts "La Maschera Del Demonio" ("Die Stunde, wenn Dracula kommt", 1960), ein ernster Anwärter auf den Titel "schönstphotographierter S/W-Film jemals". Drei Jahre vor "Maschera" machte er schon Kamera und Co-Regie bei dem ebenfalls sehr wiederentdeckenswerten "I Vampiri" ("Der Vampir von Notre Dame", begonnen von Riccardo Freda), der 1957 der erste moderne italienische Horrorfilm überhaupt wurde.** Zwei Pionierleistungen für zutiefst ergiebige Genre der nächsten Jahrzehnte gingen also auf Bavas Konto.

    Ganz ausgesprochen gut gefällt mir in "La Ragazza" auch Leticia Roman, die hier inmitten Bavas Chiaroscuro-Bildkonstruktionen einfach großartig aussieht in ihrem Spagat zwischen "Fräulein in Nöten"-Panik und widerspenstiger Entschlossenheit. Sie erschien leider in nicht allzu viel und das auch nur in den Sixties. Ihr Debüt war das Elvis-Opus "G.I. Blues" (1960, of "Muss i denn zum Städele hinaus" infamy); es folgten u.a. die Titelrolle in dem wenig aufregenden Artur Brauner/Albert Zugsmith/Russ Meyer-Gipfeltreffen "Fanny Hill" (vor vornherein kompromittiert durch deutsches Sittenwächtertum) sowie "Old Surehand" und einige US-Serien-Auftritte, etwa in "Mannix". An ihrer Seite in "La Ragazza": der immer noch drehende Genre-Veteran tausend schöner Exploitation-Stunden John Saxon und die in diesem Jahr verstorbene Valentina Cortese (Truffauts "Die amerikanische Nacht" z.B.). Enthalten sind alle drei genannten Werke des Meisters in der "Macabre Visions"-Box von Arrow. Neben noch so vielem anderen... *wasserimmundzusammenlauf*







    *Die US-Version ("The Evil Eye") enhält noch einige entsprechende Szenen; es sieht dort mehr nach etwas "Charade"-haftem aus, mit Saxon als Mastroianni-Parodie.

    **nach zig Jahrzehnten Horrorverbot in Italien; etwas vage dem Genre Zuzurechnendes gab es dort vorher nur im Stummfilm, etwa den einen LSD-Trip ersetzenden "L'Inferno" nach Dante)
    Geändert von franque (18.11.2019 um 16:48 Uhr)

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