Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen? [Bewertung + Review]

[crowenhaft]

The Purple Rose of Cairo









Woody Allens Liebeserklärung an das Kino.


Eine unglücklich verheiratete Serviererin (Mia Farrow) flüchtet sich aus ihrem tristen Alltag, täglich in die Welt des Kinos. Die Filmfigur Tom Baxter (Jeff Daniels) durchbricht während einer Vorstellung, die 4. Wand, spricht sie direkt an und tritt aus der Leinwand zu ihr hinunter in den Kinosaal. Sie verlieben sich, was zu Komplikationen in ihrem Umfeld führt.


Viele witzige Ideen, von Woody Allen, sorgen immer noch für beste Unterhaltung. So wartet Tom Baxter nach jedem Kuss auf die Abblende und erwartet, dass jedes Auto in das er steigt auch ohne Schlüssel losfährt, ganz so wie er das aus seinen Filmen gewohnt war.


Hatte ich schon ewig nicht mehr gesehen, aber hat mir immer noch Spaß gemacht.


9/10

[Junior Woodchuck]

Zuletzt geschaut, Jackie Chan in:
Who Am I (1998)
Police Story (1985)
Rumble In The Bronx (1995)
First Strike (1996)

Alle und andere schon ein paarmal gesehen und sie sind immer noch top. Die Handlung hinkt meist nicht allzu wenig, aber der Humor in den unglaublich gut choreographierten Kämpfen und Verfolgungsjagden macht das alleine wieder wett. Inspirationsquelle auch im Bereich Parkour mit Aktionen wie chimney slides und dem flüssigen Überwinden von Hindernissen. Meist dann noch mit Bill Tung als Onkelfigur und dem Abspann mit den missglückten Stunts. Eine Legende.

[Jovis]

Ich bin gerade ein wenig ratlos. Ich habe in den letzten 6 Monaten sehr viel Filme erneut geguckt und bin jetzt etwas ermattet. Mein letzter neuer Film, den ich einlegte, war "Everything EveryWhere All At Once" und den habe ich nach wenigen Minuten ausgemacht. John Wick 4 habe ich nicht mal eingelegt. Neue Filme aus USA sind ein Tritt in den Hintern, eine Beleidigung für den Verstand. Aber für zu alte Filme bin ich gerade zu sehr auf anarchisch fixiert. Barbarella 1-6 wäre grade super, aber die gibt's ja nicht. Angefixt von der neuen Mediabook-Edition von "Spuren im Sand" sah ich also gestern:

Fort Apache (Uncut 124 Minuten in Originalsprache als Extra auf der deutschen DVD von "Bis zum letzten Mann) von John Ford mit John Wayne, Henry Fonda und Shirley Temple
John Ford ist definitiv viel besser als der Ruf seines liebsten Hauptdarstellers, keine Frage. Fort Apache ist ein ziemlich guter Film, der sich - wie ich finde - lose an General Custer anlehnt, dem aber mehr Seele einräumt, als es im Grunde erlaubt wäre. Er hat aber auch Schwächen. Der Film lebt über weite Strecken mit dem amerikanischen Trauma Familie und definiert sich gar über die Vater/Tochter-Beziehung von Fonda und Temple, geht da aber zum Schluss - nach dem Ableben des Vaters unter moralisch höchst fragwürdigen Umständen - gar nicht drauf ein. Jedenfalls nicht nennenswert. Was denkt sich denn die Tochter jetzt, wo ihr Vater als Mörder in die Geschichte eingeht und dabei noch seine eigenen Soldaten mit in das Verderben riss? Da hat John Ford keine Antworten. Klar, soll das Publikum auch mal ein bisschen arbeiten, denkt er sich zu Recht. Tun die ja aber nicht.

Das ist schade, dabei tut Ford vorab alles Mögliche, um eine erstaunlich differenzierte Darstellung der Ereignisse abzuliefern, wie es eigentlich dann erst wieder im Spätwestern und im frankobelgischen Comic unter Greg und Hermann passiert ist.

Und Shirley Temple, hier bereits mehr oder weniger erwachsen... über ihre Rollen in Filmen, das kindliche Lächeln und die zu Schandtaten auffordernde Grübchenmasche kann man Bücher schreiben und sehr kritisch berichten, aber was sie da an minutenlanger Mimik präsentiert um ihr Innenleben auszudrücken, das ist so scheinheilig wie hervorragend. In den 70ern wäre ihr an der Seite von Romy Schneider und in Europa garantiert der ein oder andere Meilenstein auch fürs kunstkino-beflissene Publikum gelungen.

Ich bin grad nicht in der Stimmung, einen amerikanischen Film aus der moral-evolutionären Steinzeit der USA besonders hoch zu bewerten, aber da das doch ein ziemlich guter Film ist, entlasse ich den jetzt mit 5/10 Punkten. Aber den Teufelshauptmann und Rio Grande habe ich trotzdem erst mal wieder ins Regal gestellt.

[frank1960]

Erstmal entspannen. Das heißt nicht, du sollst jetzt Picon trinken. Nein, leg einfach Hatari, El Dorado, Hafenkneipe von Tahiti usw. ein. Dann macht der Duke auch wieder Freude. Für mich is er neben McQueen eh der Größte. Ich mach mir keinen Kopp und genieße seine Western. Versuchs später nochmal mit bis zum letzten Mann. Na dann. Ab zum Rio Grande und andante singen mit Ken Curtis. Auf geht's, Pilger.

[Jovis]

Erstmal entspannen. Das heißt nicht, du sollst jetzt Picon trinken. Nein, leg einfach Hatari, El Dorado, Hafenkneipe von Tahiti usw. ein. Dann macht der Duke auch wieder Freude. Für mich is er neben McQueen eh der Größte. Ich mach mir keinen Kopp und genieße seine Western. Versuchs später nochmal mit bis zum letzten Mann. Na dann. Ab zum Rio Grande und andante singen mit Ken Curtis. Auf geht's, Pilger.

Ich hab den Film ja nicht zum ersten Mal gesehen. Und ich mag ihn ja auch.

[Jovis]

Ich habe damals direkt angefangen, die Jean Rollin Mediabook Collection von Wicked Vision zu kaufen und habe somit alle 8 davon. Zu schade, dass es nie weiterging. Ein paar hätte ich gerne noch.

Nacht der Gejagten (8. und letztes Release der Reihe mit der göttlichen Brigitte Lahaie in der Hauptrolle!) habe ich immer als schwächeren Rollin-Film im Kopf, wohl wegen der zum Teil sehr sterilen Schauplätze, aber in Wirklichkeit ist der ziemlich gut. (Das mit den Schauplätzen wird auch gen Ende nochmal aufgewertet. Die Halle mit den Waggons ist zum Beispiel ziemlich cool.) Der Plot, dass die Hauptfigur alles vergisst, was sie nicht direkt vor Augen hat und daher völlig beziehungslos ist und Leute trifft, die offenbar emotional mit ihr verbunden sind, zu denen sie aber erst eine neue Beziehung aufbauen müsste (wenn sie die Zeit dazu bekäme) ist aber auch ganz schön gut und in solchen Ideen liegt auch das Geheimnis von Rollin's Genie begraben.

[joe ker]

Der gekaufte Tod (Death Watch) von Bertrand Tavernier 1980
Mit Romy Schneider, Harvey Keitel, Harry Dean Stanton, Max von Sydow und Robbie Coltrane

In einer nicht näher bestimmten Zukunft gibt es keine Tod durch Krankheiten mehr. Die Älteren werden mit Chemikalien freudig gehalten und verbringen die letzen Jahre in Einrichtungen und leben in ihrer ganz eigenen Welt. Als man Kate offenbart das sie an einer tödlichen Krankheit leide und nur mehr wenig Zeit zum Leben habe, erhält sie ein TV Angebot welches die Filmrechte an ihrem Ableben live zu verfolgen, beinhaltet. Zuerst sagt sie zu, da ein betrachlicher Batzen Geld fließt, flieht aber dann vor dem TV Sender. Auf der Flucht trifft sie Robby, ein Reporter, der sich eine Kameralinse ins Auge setzen hat lassen und ohne Kate's Wissen wird ihre Flucht und ihr Leiden live zum TV Sender übertragen.
Ist zwar Sci-Fi, aber alles sieht aus wie in den 80ern. Eher ruhig wird die Handlung erzählt, mehr Drama als SF und Tavernier stellt die Psyche von Kate und auch Robby ins Zentrum. Einer der letzten Filme von Romy Schneider und irgendwie prophezeihend was ihr späteres Ableben angeht. Das Ende ist dann allerdings etwas anders als man erwartet.
Interessanter Film, der ein wenig an die alten Reality-Jagd Filme wie Millionspiel erinnert. Wäre heutzutage ein Effektgewitter und mit möglichst vielen Twists. Damals hat man sich dem Thema noch eher ruhig genähert. Das heißt auch, man muss sich auf den Film schon etwas einlassen.

[Jovis]

Aber den sollte ich mir nochmal angucken. Ich glaube, den habe ich zu Unrecht etwas vernachlässigt, bzw. die Nachtblende zu oft vorgezogen.

[frnck1960]

Resurrection - Die Auferstehung: Nette Variante vom Film Sieben, mit "Silberblick" Lambert in der Hauptrolle. Der Twist im letzten Drittel weiss zu gefallen ("Wollt ihr mich verarschen!")

Song of Solomon: Üble Splatter-Variante von Der Exorzist. Ganz gute Splattereffekte mit hauchdünner Handlung. Schauspielerisch auf dem Niveau von Daniel der Zauberer.

Human Centipede 3: Der beste Teil der Reihe. Ich schwöre! Mit einem oscarreif aufspielenden Dieter Laser und Eric Roberts in einer kurzen Gastrolle.

[Jovis]

Die eiserne Rose (Jean Rollin Collection Nr. 6)
Ich bin da zwiegespalten. Einerseits mag ich den Film. Sehr sogar. Wenn am Anfang so ein Dracula-Verschnitt auf den Friedhof geht, oder die Clownin die Wege entlangschreitet. Und die kontrapunktischen Strandszenen gliedern den Film ja in den Zyklus der anderen ein, die auch diese Strandszenen haben. Was ihn gleich noch ein wenig interessanter macht.

Und doch... dieses Thema hätte ein anderer, anspruchsvollerer Regisseur oder Autor vielleicht besser hingekriegt als Rollin. Es ist ja schon SEHR poetisch. Was macht es mit uns, wenn wir uns auf den Friedhof begeben? Die Nähe des Todes und der Wiedergeburt mit Leidenschaft und Sex mischen? Und mit Poesie? Rollin ist im Grunde auch ein Poet, aber hier macht er die Mischung im Grunde nur zu einer Ode an das Morbide. Ist das nicht doch zu wenig? Man hätte uns aber auch ganz schön langweilen können mit pseudo-poetischem, philosophischem Nichts. Am Ende bleibe ich zwiegespalten. Und am Ende mag ich den Film eben dann immer noch.

[frnck1960]

Lulu on the bridge: Richtig schöne Modernisierung der Kurzgeschichte "Zwischenfall auf der Eulenfluß-Brücke" von Ambrose Bierce.

[franque]

The Palace, I/P/CH/F 2023, Regie: Roman Polanski

Diese Satire ist ja trotz Ovationen in Venedig katastrophal angekommen, was vermutlich auf die ewige Kontroverse um Polanskis Person zurückzuführen ist. Auf Rotten Tomatoes hat das Teil stolze 0% positive Reviews zu verzeichnen und Karl Arsch von der Rennbahn ist auf imdb etc. auch wieder nur am rummosern. Nun, fuck Rotten Tomatoes & Co!, ich habe mich permanent kringelig gelacht! Der inzwischen steinalte Polanski liefert ein astreines Exemplar der aus der Mode gekommenen Kunstform namens Groteske, eine Art Geistesverwandten von TRIANGLE OF SADNESS und FELLINIS SCHIFF DER TRÄUME, nur nicht zu Wasser, sondern in einem Schweizer Luxushotel zu Silvester 1999. Dort läuft in Erwartung des Millennium-Bugs eine sagenhafte Freak-Parade auf, bestehend aus schwersten Botox-Unfällen, bekloppten russischen Oligarchen (im TV übergibt Jelzin im Vollsuff das Zepter an einen gewissen Vlad P) und anderen Wracks wie ein 97jähriger John Cleese mit sexhungrigem Walross von Ehefrau oder ein derangierter Ex-Pornostar (Luca Barbareschi aus CANNIBAL HOLOCAUST!) sowie ein verboten aussehender Mickey Rourke als Finanzbetrüger. Oliver Masucci als Hotelmanager versucht, diesen Affenzirkus durch die Silvesternacht zu lotsen. Polanskis alter Weggefährte Jerzy Skolimowski und dessen Frau/Ko-Autorin (wie etwa bei dem genialen EO) schrieben am Drehbuch mit.
Ich darf darauf hinweisen, dass Polanskis voriger Film J'ACCUSE sein bester seit Ewigkeiten war und definitiv neben THE PIANIST der beste in der Ära nach TESS. Diesmal präsentiert er also ein Comedy-Highlight. In krassem Gegensatz zu dem total doofen WAS? von 1973, den ich noch nie abkonnte und dessen Hauptdarstellerin Sydne Rome hier als Lifting-Abomination zum Eierabschrecken auch noch frei rumläuft. Ach ja, die Frisur von Fanny Ardant ist ebenfalls denkwürdig... Nonstop Nonsens also und ein schwerer Tipp! Es kann ja nicht immer nur Blake Edwards' DER PARTYSCHRECK sein.

[Jovis]

Den will ich sehen. Vielleicht zusammen mit Gott des Gemetzels? Der liegt nämlich auch noch hier rum. Der wird zwar nicht Comedy-mäßig sein, zum Lachen aber bestimmt schon.

[Jovis]

Supergirl Directors Cut (139 Minuten im neuen Mediabook von Plaion):
Seit ich den DC erstmals sah (die kürzeren Fassungen kenne ich gar nicht), ist das für mich mindestens das bessere Sequel zu Superman 1. Dank Hollywood, die ausufernde Origin-Stories in Comic-Filmen zu einem entsetzlichen Obergähn gemacht haben, verlor der Vorgänger allerdings bis heute einen beträchtlichen Teil seines Wiedersehens-Charms zusätzlich und so hat mir nun Supergirl sogar besser gefallen. Ich weiß, dass der Film überaus schlechte Kritiken einfährt und das viele sich für das Kostüm und die Unschuld vom Lande Linda Lee schämen, aber das geschieht völlig zu Unrecht. Die Christopher Reeves-Filme sind auch ganz schön simpel und ab Teil 2 sogar eher doof als naiv.

Supergirl hat die kosmischere Backgroundstory, ruht sich nicht so ausschließlich auf den "Guckt mal ich kann fliegen"-Szenen aus, hat eine beachtliche Sammlung sehr guter Stars, angeführt von Mia Farrow, Faye Dunaway und Peter O'Toole und hängt sich ganz pfiffig an die Reeves-Filme an inklusive der Übernahme von Jimmy Olsen. Die Story ist außerordentlich wendungsreich und kehrt großartigerweise in die kosmische Backgroundstory zurück nebst Phantomzone und ist als eigenständiger Film deutlich besser geeignet als Superman 1, der im Grunde ein unglaublich langer Prolog zu einer eventuellen richtigen Superheldengeschichte ist (die dann aber beide Versionen des Teil 2 auch nicht geworden sind!).

Zu den Gaststars: Peter O'Toole ist seinem Ruf als rebellischer Anarchist immer treu geblieben und damit die ungleich coolere Vaterfigur als es Max von Sydow oder der gealterte Sean Connery je waren, bzw. auf dem Weg waren zu sein. Zusammen mit Farrow und Dunaway, die ebenfalls zu den eher aufrüherischen Naturen Hollywoods zählen, schreibt das Trio einen Subtext in das Geschehen, der den Film überaus interessant und sympathisch macht. Da ist mehr Humor als in die Dialoge geschrieben wurde. Da kann der olle Superman noch so oft mit der US-Flagge durchs Bild fliegen und dem Präsi seine Anerkennung zollen. Der liebe Onkel o'Toole experimentiert zeitgleich mit dem verbotenen Omegahedron und sorgt bei mir für die bessere Stimmung.

Nochmal zur Edition: ich habe gerade die DC-Version in deutsch geguckt und bekomme die 91 Minuten der deutschen Cut-Kino-Synchro, dann 34 Minuten der Uncut-Neu-Synchro und schließlich 14 Minuten englisch mit deutschen UTs und alles schön durcheinander gemixt. Damit kriegt man den Normalbürger aber nicht mehr eingefangen. Das war auch nur, um es mal gesehen zu haben. Beim nächsten Mal guck ich den komplett in englisch. Dennoch eine großartige Edition mit allen 3 Schnittfassungen, jeweils mit Synchro-Wahlmöglichkeit, einem tollen Beiheft mit der Geschichte der Supergirl-Comics und natürlich sehen alle 3 Fassungen besser aus denn je. Auf jeden Fall ein Schmuckstück in der Sammlung.

EDIT: Wir finden hier auch schon Ansätze von Tim Burtons Batman 1+2, wenn Faye Dunaway in einer alten Geisterbahn wohnt, die eben auch noch in Betrieb ist. Ich wiederhole: der Supergirl-Film ist ein drastisch unterschätztes buntes Spektakel und macht bei wiederholtem Gucken deutlich mehr Spaß als alle anderen Film, die ich in diesem Post erwähnt habe. (Naja gut, Batmans Rückkehr glänzt mit Michelle Pfeiffer und da lasse ich eigentlich nichts drauf kommen. Und doch... hätte mir ein sexy Catwoman-Film mit der Pfeiffer und anderem Regisseur wahrscheinlich besser gefallen.)

[crowenhaft]

DER MANN VOM GROSSEN FLUSS 1965




https://www.ofdb.de/film/11198,Der-Mann-vom-großen-Fluss


Im Virginia des Jahres 1863 stürzt der amerikanische Bürgerkrieg den Farmer Charlie Anderson in einen tiefen Konflikt: Da er die Sklaverei ablehnt, mag er die Südstaaten-Armee nicht unterstützen. Als überzeugter Kriegsgegner kann er sich jedoch ebensowenig auf die Seite der Nordstaaten schlagen. So bemüht er sich, seine Familie aus den Wirren jener Zeit herauszuhalten.

»
"Die Männer stehen keinen Kampf mehr durch, das ist mir schon vor der Schlacht klar gewesen..."
"Warum hast Du dann noch gekämpft?"
"Mitmachen ist leichter, als weglaufen."

Hatte den Film seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen (in meiner Erinnerung war der s/w)... Einer der Filme, die ich sofort mit James Stewart verbinde, der hier den Patriarch der Anderson-Familie spielt, welcher seine Farm und seine Familie fest im Griff hat. Als sein Jüngster von den Nordtruppen gefangen genommen wird, sieht er sich gezwungen sich doch in den Konflikt einzumischen... mit dramatischen Folgen.


Gegen Ende etwas sentimental, doch ein klasse Western.
8/10

[joe ker]

Spellbound - Ich kämpfe um dich (1945) von Alfred Hitchcock

Gregory Peck in einem seiner ersten großen Filme. Hitchcocks Beitrag zur freud'schen Psychoanalyse. Gut gealtert und durchweg spannend. Mit einer der berühmtesten Traumsequenzen der Filmgeschichte, ausgestattet von Salvator Dali. Die knapp drei Minuten sind ein phantastisches Puzzle und wenn man alles genau beobachtet dann hat man spätestens da auch die Auflösung.
Da ich vorhabe die Spellbound Ausstellung demnächst zu besuchen, muss natürlich der Film noch mal gekuckt werden. Allein das Gemälde mit den Augen
Ingrid Bergman ist so hübsch wie immer, Peck wirkt in seinen Anzügen manchmal etwas verloren. Hitchcock kommt erst nach knapp ner halben Stunde ins Bild, seinen Cameo hat er ja später immer an den Anfang gelegt.
Schade das man solche Filme meist nirgends streamen kann.

[joe ker]

KISS in Attack of the Phantoms (1978) von Gordon Hessler


Den hab ich als Jungspund mal im Kino gesehen (München Cinema 2,90Mark und man konnte den ganzen Tag im Kino bleiben) und irgendwie nie vergessen. Nicht das der Film so ein Highlight wäre, aber manchmal möchte man halt etwas Nostalgie und deshalb stand der schon lange auf Der Liste.

Leider ist der Film nur schwerlich erhältlich, offiziell nur im Original mit dt Untertiteln. Als ich vor kurzem auf ner Filmbörse war, gabs den mit deutscher Synchro als Bootleg zu einem vernünftigen Preis. Dreimal vorbeigegangen und dann hab ich zugeschlagen.

Ist keine Version von den bei ofdb angegebenen und so hoffte ich zumindest auf eine ansehbare Version. Ja, der ist soweit ok, Bild etwas bessere VHS Qualität, gsd nur etwa 3-5min asynchron und als Ton gibts zumindest Stereo.

Leider halt nur mit deutscher Synchro ohne Englisch aber da hätte ich mir auch die Kissology Version holen können.

Ein finanziell angeschlagener Freizeitpark soll mittels 3er KISS Konzerte wieder gesunden. Der Gründer des Parks allerdings hat andere Ideen, er möchte so eine Art Westworld mit lebensechten Robotern aufbauen und KISS mag er eh nicht. Und so steuert die Handlung auf eine KISS vs Doppelgangerroboter Auseinandersetzung zu. Dank ihrer Talismane haben Gene und Co besondere Kräfte, die ihnen helfen alles zum Gute zu wenden.

Dazu gibt es in der deutschen Version ständig irgendwelche Kiss Songs, viele Songs sind von den Soloalben, die damals afaik grad raus kamen und die sind leider echt übel, leider noch vor Dynasty, die hatte schon gute Songs. Die Kämpfe sind an peinlichkeit kaum zu überbieten, die Tricks halt enorm einfach, der Film wurde ja auch afaik damals fürs TV hergestellt, da darf man nicht so viel erwarten.
Ein herrlicher Thrashspaß wenn man etwas mit KISS anfangen kann, bin da jetzt allerdings auch nicht so der Fan, hab die einmal Live gesehen, das hat gereicht. Musikalisch überhaupt nicht so mein Fall und die Bühnenshow ist seit gefühlt 30 Jahren die selbe.
Mich hat der Flick gut unterhalten, allein die seltsamen Nebenstränge, die eigentlich nicht aufgelöst werden oder mit ein, zwei Sätzen zum verstummen gebracht werde, machen den Film zu einem leicht bizarrem Erlebnis. Die Synchro von KISS geht für mich in Ordnung, Gene halt mit Stimmverzerer was auch gut passt.

Wieder mal ein Hoch auf die Scheibenkultur (auch wenns ein böses Bootleg ist), sowas wirds wohl nie zu streamen geben!

Mit dem Kiss Film hab ich ein weiteres Jugendfilmjuwel abgehakt, vor einem Jahr der deutsche Film Klassenfeind, der auch wegen abgelaufener Rechte nirgends erhältlich ist. Mal kucken was ich demnächst angehe.

[crowenhaft]

MEN
Was Dich sucht, wird Dich finden

A
https://www.ofdb.de/film/360276,Men-...rd-dich-finden


Harper möchte sich von ihrem Mann scheiden lassen. Der will dies nicht akzeptieren, liest ihre Smartphone Nachrichten, wird übergriffig und droht seiner Frau damit sich umzubringen.


Nach „Ex Machina“ und „Auslöschung“ widmet sich Alex Garland in seiner dritten Regie-Arbeit „Men“ dem Thema „toxische Männlichkeit“. Das Horror-Drama mit Jessie Buckley und Rory Kinnear bietet viel Anlass, es zu sezieren und zu diskutieren…

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"James... Was genau willst Du von mir?"
"Deine Liebe!"
"Ja..."

Einer dieser Filme, die sehr verstörend auf den Zuschauer wirken, voll Symbolik sind (Äpfel, Tunnel, Messer, Briefkastenschlitze...) und nicht nur wegen dem blutigen Body-Horror-Finale, im Gedächtnis bleiben.



Keine leichte Kost aber sehenswert.
7/10

[crowenhaft]

MISSING YOU
Mein ist die Rache (2022)





https://www.ofdb.de/film/362051,Miss...-ist-die-Rache

Als Hee-joo sieben Jahre alt ist, wird ihr Vater ermordet. Er war Polizist und hatte an dem Fall eines Serienmörders gearbeitet. Ki-beom wird als Mörder festgenommen, kann aber nur wegen eines Mordes für schuldig erklärt werden. Für den an seiner Freundin. Für die anderen Morde gibt es keine Zeugen und nicht ausreichend Beweise. Er wird zu 15 Jahren Haft verurteilt.
Direkt als Ki-beom aus dem Gefängnis entlassen wird, kommt es zu weiteren Morden in seiner Umgebung.

Südkoreanischer Serienmörderfilm der mich sehr überrascht hat. Hervorzuheben sind die Darsteller des Ki-beom, Kim Sung-oh, sehr unheimlich und die Schauspielerin Shim Eun-kyung, welche die Erwachsene Hee-joo spielt, das 'Maskottchen' des Polizeipräsidiums, die von den Polizisten als Familienmitglied gesehen wird, doch ihre eigenen Ziele verfolgt.

Wieder ein sehr gewalttätiger Film und mich beschleicht das Gefühl, dass es in der sükoreanischen Seele sehr viel unterdrückte Spannungen zu geben scheint.



Spannend und blutig
8/10

[crowenhaft]

THE WITCH: SUBVERSION 2018
https://www.ofdb.de/film/323223,The-Witch-Subversion/




Als 8-jähriges Kind flieht Ja-joon blutüberströmt aus einer Forschungsstation und landet bei einem älteren Ehepaar, das einen landwirtschaftlichen Betrieb führt. Dort wächst sie auf und führt ein normales Teenager-Leben bis sie bei einer Casting-Show teilnimmt. Verschiedene Organisationen sind nach diesem Auftritt hinter ihr her.

Fängt mit einem Blutbad an, läßt sich aber Zeit den Mystery-Faktor zuerst in den Fokus zu bringen. Man muss also etwas Geduld mitbringen, doch wenn man weiß, dass der Regisseur Hoon-jung Park das Drehbuch von 'I Saw The Devil' verfasst hat, kann man sich ausmalen, dass es noch ziemlich blutig wird. War ein großer Erfolg in den südkoreanischen Kinos. Da verwundert es nicht, dass es 2022 eine Fortsetzung nach sich zog: The Witch 2: The Other One



7/10

[joe ker]

Ein Bekannter hat mir erst gestern von Teil Zwei berichtet, meinte der geht so in Richtung Akira.

[crowenhaft]

ENTITY
Es gibt kein Entrinnen vor dem Unsichtbaren, das uns verfolgt (1982)



https://www.ofdb.de/film/7240,Entity...-uns-verfolgt/

Die alleinerziehende Carla Moran (Barbara Hershey) führt ein beschauliches Leben, bis sie eines Nachts völlig unerwartet von einem unsichtbaren Wesen vergewaltigt wird. Zunächst will ihr niemand glauben, doch als sich die Angriffe auf sie und ihre Familie häufen, versucht ein Team von Wissenschaftlern, der "Wesenheit" auf die Spur zu kommen. Es kommt zur unvermeidlichen Konfrontation mit dem übernatürlichen Grauen.

Kannte den Film bisher nicht und fand ihn sehr beängstigend. Barbara Hershey spielt das Missbrauchsopfer, dem niemand glaubt unheimlich beklemmend und wie sie sich weg von der Psychologie dem Parapsychologischem zuwendet, nur um dem Spuk endlich Einhalt zu gebieten, ist gut geschrieben und führt zu einem Grabenkrieg der damaligen Fakultäten der Universität. Einzig die Effekte gegen Schluss wirken aus heutiger Sicht etwas billig, obwohl ein Stan Winston mitgewirkt hatte.



Absolut sehenswert
9/10

[franque]

Da finde ich den Film furchtbar, aber Barbara Hershey sehr gut, allen Widrigkeiten zum Trotz. Ist eben einer von diesen esoterikfreundlichen Hollywood-Kitschfilmen, die ihre hanebüchene Prämisse aufrichtig ernst meinen, wie etwa auch der sturzöde AMITYVILLE HORROR oder der entsetzliche Reinkarnations-Quark AUDREY ROSE von Robert Wise. Alles nach "wahren Geschichten", uh-huh...

Was für ein himmelweiter Unterschied zu dem absolut fulminanten SHOCK von Mario Bava, der von Anfang bis Ende sensationell zu nennen ist. Der mit Lichtjahren Abstand beste Haunted House-Film ever (abgesehen von THE SHINING, wenn man den mitzählen wollte), eine Tour de force, dass (im Film buchstäblich) die Wände wackeln.

[Jovis]

Ich hab den seinerzeit gesehen als Videotheken neu waren, ich aber noch mit gymnasialen Habitus an meine Selbsterziehung mit Medien heranging. Und da war der Film für mich ein gefundenes Fressen und ich fand ihn gut. Der kommt halt in dieselbe Sparte wie "The Changeling", weil er eben versucht glaubhaft und seriös mit einem Thema umzugehen, dass man in Printmedien nur aus Spinnerzeitschriften kennt. Was wäre, wenn es das wirklich gäbe? Habe allerdings nie registriert, dass die Frau Barbara Hershey war. Jedenfalls habe ich ihn dann auch nie ein zweites Mal geguckt, denn dieser Versuch geht halt auch meist mit dem Verzicht auf spektakuläre, schockige oder voyeuristische Szenen daher und da war dann irgendwann meine Devise, eben gerade NICHT was zu gucken, was mir auch selbst passieren könnte. Für Realismus gehe ich auf die Straße und nicht ins Kino.

Fazit: ist und bleibt ein guter Film. Trotzdem.

[franque]

Nun ja, so seriös war's nun auch wieder nicht, denn Hershey wird doch in einer Szene von dem unsichtbaren "Geist" vergewaltigt.