Zitat von
zaktuell
Natürlich. Sie verdienen ja auch mit 'jedem' Kontent.
Es ist doch so:
Wir haben n Künstler und n Kunstkonsumenten. Der Künstler macht seine Kunst (zB Musik), der Konsument konsumiert sie und zahlt dafür.
Klassischerweise (früher) gab es zwischen Künstler und Konsument Stationen wie Verlage, Plattenfirmen, etc. und Handel. Diese 'Zwischenstationen' hatten für den Künstler den Vorteil, dass er sich um Kopien-Herstellung (Platten, Bücher, etc.) nicht zu kümmern brauchte und nicht darum, dass seine Kunst beim Konsumenten ankam. Dafür haben diese 'Zwischenstationen' mit verdient.
Für den Konsumenten sah es so aus, dass er, je mehr Verfügungs-Freiheit er haben wollte, umso mehr musste er bezahlen: Er konnte für relativ wenig Geld (Rundfunkgebühr) Musik im Radio hören oder er konnte für relativ viel Geld die Platte kaufen und so die Musik gezielt hören, wann er wollte.
Durch Internetplattformen wie Youtube wird jetzt dieser 'Zwischenstationsaufwand' erheblich geringer und 'billiger': Der Künstler kann seine Musik da hochladen, der Konsument sie sich da anhören/ansehen. Der Konsument 'bezahlt' seinen Konsum indem er Werbung erträgt (oder zahlt für den download (dann bei iTunes o.Ä.), wenn er keine Werbung haben möchte. Soweit alles gut und schön. Der Knackpunkt ist, dass in der aktuellen Situation der Künstler nichts (oder nur wenig) von dem Erlös aus seiner Kunst zu sehen kriegt, weil der Plattformanbieter natürlich lieber in die eigene Tasche wirtschaftet. - Das ist ja der Punkt, um auf Posting 1 zurück zu kommen, den Sven Regener anspricht: Seine Videos gibt es nur auf seiner Homepage und nicht bei Youtube, weil Youtube zwar dick verdient, aber nur dünn bezahlt.
Es ist ja nicht so, dass Youtube all den schönen Kontent aus reiner Menschenfreundlichkeit jedermann zur Verfügung stellt. Sondern weil da n Geschäft hinter steckt. N Geschäft, bei dem der Plattformanbieter (bei erheblich geringerem Aufwand) das Geld einsackt, was bei der oben beschriebenen 'klassischen' Vermarktung bei Plattenfirmen und im Handel (deren Funktion er quasi übernommen hat) hängen geblieben ist. Und weniger an den Künstler abführt als dieser früher bei 'klassischem System' gekriegt hat.
Und: Der Konsument müsste im 'neuen System' weniger bezahlen, weil er nicht mehr für ein reales Produkt, das Herstellungs- und Materialkosten verursacht hat, sondern nur noch für den 'virtuellen Kontent'. Aber die Preise für download sind trotzdem nicht deutlich billiger. 'Die Industrie' hat also quasi gleiche Einnahmen bei geringeren Kosten und schüttet davon weniger an die Künstler aus... - Und da müsste man mal dran gehen und das System entsprechend ändern.
'Die Industrie' hat aber kein Interesse daran, weil sie vom aktuellen System profitiert. Und deshalb hält sie sich zurück und versucht den Konflikt auf Künstler/Konsument zu reduzieren und suggeriert, dass zwischen denen ein Interessenskonflikt besteht...
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