Das ist keine Anschuldigung (gegen wen?), das ist ein ironischer Seitenhieb.Zitat von Max Sinister:
Zitat felix: "Mit Deiner Begründung hätte man vielleicht auch die Nürnberger Prozesse einstellen sollen."
Sorry, das ist schon eine ziemlich schwere Anschuldigung.
O.k., noch mal zum Mitschreiben:
Ich stelle 1. fest:Mingamanga: "Wehe dem, der sich da mißverständlich ausdrückt, wie eben Franz Zumstein, der in allzugroßer Naivität davon ausgegangen ist, daß möglicherweise auch Nazis Menschen sein könnten. Und sich entsprechend nicht dazu durchringen konnte, irgendjemanden zu verurteilen. Anderen Leuten allerdings fällt sowas natürlich nicht besonders schwer ..."
Das "Anderen Leuten fällt sowas nicht besonders schwer" bezieht sich (in diesem Kontext) auf das Urteilen "anderer Leute" über Nazis.
Ich stelle 2. fest:
Mingamanga konnotiert positiv, das Zumstein sich nicht dazu "durchringen" (woher weiß er um den ... ähem ... inneren Kampf, den Zumstein ausgetragen hat??) konnte, irgendjemanden, d.h. in diesem Zusammenhang den Nazi, zu verurteilen.
Ich stelle 3. fest:
Mingamanga konnotiert negativ, dass andere Leute dies tun.
Zu einem Urteil mussten andere Leute aber kommen, z.B. im Rahmen der Nürnberger Prozesse. Wenn man deren Tätigkeit im Kopf hat und mit der von Mingamanga als geradezu tugendhaft dargestellten Zurückhaltung Zumsteins vergleicht, lässt das die Richter bei den Prozessen moralisch doch gewaltig abstinken ... schließlich verurteilen sie.
Undurchdachtes Geschreibsel, mehr nicht, aber eben auch Unsinn, der nach einem ironischen Seitenhieb schreit.
Wie man von diesem zu "Platzgummer läßt Nazis frei rumlaufen" (O-Ton Mingamanga) kommt, lässt sich nur mit der hier von Platzgummer selbst eindrucksvoll dokumentierten Hysterie erklären ...
könnte man diese gerade doch ausufernde diskussion einfach mal aussetzen und morgen - etwas weiser und leiser - weniger geharnischt fortführen?
zur flagge auf dem cover:
die wurde entfernt, weil sie zu plakativ und völlig aus dem kontext gerissen zu möglichen falschen urteilen und schlüssen führen könnte.
efwe
Das kann natürlich gut sein.
Ich erfasse zum Beispiel auch Deine Definition von "unter der Gürtellinie" nicht so richtig.
Denn der Gürtel scheint bei Dir selbst ja deutlich höher zu hängen, als bei denen gegen die Du austeilst.
Wie meinen, Vorwurf?
Das war eigentlich ein ganz harmloser und einfacher Satz, den ich Dir aber gern erkläre.
Während Du nun gleich mit stinkenden Fischköpfen um Dich schmeißt,
hatte ich lediglich das Adjektiv "bayrisch" eingefügt, ohne jede Bewertung.
Und warum sich davon dann jemand angegriffen oder diffamiert fühlt, der doch jedes seiner Postings selbstbewußt mit der Signatur "Ich bin ein Bayer" beschließt, begreife ich leider auch schon wieder nicht.
Was natürlich daran liegen könnte, dass ich halt kein besonders helles Bürschlein bin....
PS: Meine nun schon dritte Portion in diesem Thread. Mag den ein- oder anderen allmälich nerven. Will damit aber eigentlich auch nur sagen: Ihr Diskutanten seid nicht unter Euch, es lesen auch welche mit und denken sich ihren Teil...
Geändert von ZAQ (07.07.2011 um 21:42 Uhr) Grund: PS ergänzt
Das Ferienkind
@ Mingamanga und efwe
Danke für die Antwort.
Übrigens gefällt mir das Wort "Watschenbaum". Hab´s auch gleich mal im Wiktionary nachgeschlagen.
@ Zyklotrop
Weitere Filme dieser Art sind "Wiener Blut" (1942) und "Liebe ist zollfrei" (1941).
Danke für die Infos! Bis auf "Wiener Blut" (den gibt's auf DVD) kenne ich keinen dieser Filme, trotzdem scheint mir die Einstufung als Propaganda bei diesen harmlosen Klamotten (siehe Wikipedia-Inhaltsangaben) überzogen. Nachdem die Nazis das gesamte Kunstschaffen überwachten, konnte Moser sicherlich nichts für vereinzelte eingebaute propagandistische Sticheleien, in echten Hetzfilmen hat er nie mitgewirkt.
Auf jeden Fall ist efwes Formulierung gegenüber Moser mehr als unfair, denn im Gegensatz zu Heinz Rühmann oder Attila Hörbiger hat er Rückgrat und Charakter bewiesen.
Das ist unrichtig, als 1941 der erste Quax-Film gedreht wurde, hatte er sich schon drei Jahre zuvor von ihr scheiden lassen, um seine Karriere nicht zu gefährden.
Aber das nur am Rande... ich wollte keine OT-Diskussion anzetteln.
Wird auch in Österreich verwendet. "Glei foid da Watschnbam um" (in etwa: "Gleich fällt die Backpfeifenbirke um") ist gleichbedeutend mit "Gleich setzt's Ohrfeigen".
Geändert von Zyklotrop (08.07.2011 um 19:26 Uhr)
Da verwechselst du was. Rühmann lies sich da von seiner ersten Frau scheiden, Hertha Feiler war die zweite.
Liebe ist zollfrei war doch schon ziemlich tendenziell. Und nein, nicht alle Filme, die unter den Nazis gedreht wurden waren so. Der Großteil war komplett unpolitische Propaganda. Aber klar, wirklich ankreiden tut das Hans Moser niemand, eben weil er auch Rückgrat bewiesen hat. Ist auch völlig legitim.
Du empfindest es als "unter der Gürtellinie", wenn man über Deine Intelligenz spekuliert? Befindet sich die bei Dir etwa da?
Ich hätt's mir fast gedacht ...
Mja, das sagen sie bei der BILD-Zeitung auch immer, wenn sie bei einem Kriminalbericht -zigmal Formulierungen wie "der türkische Täter" u. dgl. verwenden. Völlig ohne jede Bedeutung ...
Es widerstrebt mir, Dir zu widersprechen. Wo Du ausnahmsweise recht hast, hast Du recht, selbst als Hamburger (Herkunftsbezeichnung völlig ohne jede Bedeutung).
Geändert von Mingamanga (09.07.2011 um 11:13 Uhr)
Ich bin ja auch kein Mensch - ich bin ein Bayer.
- Karl Valentin
So, jetzt wieder Scherz beiseite.
@ felix da cat: Deine Erklärung überzeugt mich nicht im Geringsten; im Wesentlichen läuft das auch in der Langfassung auf das hinaus, was ich vermutet habe. Zudem zeigst Du da Deutungsmöglichkeiten auf, die sich aus Deinem bloßen Zitat nicht ohne weiteres ergeben.
Bevor ich mich dazu aber (voreilig?) äußere, würde ich gerne wissen: Wo, bitteschön, soll in Deiner Äußerung die Ironie liegen, und warum soll ich mich deswegen nicht beleidigt fühlen?
Ironie ist nämlich nicht dasselbe wie "harmlose Blödelei, die man nicht ernst zu nehmen braucht". Dafür aber die häufigste Ausrede, wenn man mal wieder ganz besonders verheerend und geschmacklos danebengelangt hat.
(Falls Du auf meine Bitte um weitere Erläuterung nicht eingehen willst, äußere ich mich später trotzdem zu Deiner Antwort.)
Ich bin ja auch kein Mensch - ich bin ein Bayer.
- Karl Valentin
Genau wie bei uns in Bayern. Hier im Thread allerdings is schon eher ein ganzer Watschenregenwald umgefallen ...
Leider kann man das nicht für alle sagen.
Auf Telepolis veröffentlicht Hans Schmid derzeit eine Artikelreihe mit dem Titel Das Dritte Reich im Selbstversuch, in der er über die sogenannten Vorbehaltsfilme referiert, sowie über die Probleme, die sich daraus ergeben, daß diese unter Verschluß gehalten werden. Der vorerst letzte Artikel dieser Reihe heißt Edle Kunst, nur leider etwas schmutzig und handelt von der antisemitischen Propagandakomödie Venus vor Gericht, von Hans H. Zerlett, in der sich zahlreiche bekannte Schauspieler der Vor- und Nachkriegszeit ein Stelldichein gaben:
In Venus vor Gericht, einer antisemitischen Produktion der Bavaria Filmkunst GmbH, macht eine ganze Reihe jener Publikumslieblinge des westdeutschen Nachkriegskinos mit, die auch häufig vom Fernsehen engagiert wurden und meine Kindheit begleitet haben. Carl Wery habe ich unzählige Male als bayerisches Schlitzohr (...), Bauernhofbesitzer (...), General (...) oder Arzt (...) erlebt, und der Erfinder der Kneipp-Kur war er auch (...). Paul Dahlke glänzte als Justus, der verständnisvolle Lehrer in Das fliegende Klassenzimmer (1954) und als der nette Geheimrat in Drei Männer im Schnee (1955), schipperte für die ARD auf der MS Franziska (1978) den Rhein hinunter und animierte zum Lesen von Defoes Robinson Crusoe (Der Monddiamant, 1974).
Ernst Fritz Fürbringer war wie Wery ein General in Es geschah am 20. Juli, mit dem sich die Westdeutschen als ein Volk von Widerstandskämpfern feierten, und bevor Siegfried Schürenberg als Sir John den Posten des Polizeichefs übernahm, kämpfte er in den Wallace-Krimis als Polizeichef Sir Archibald gegen das Verbrechen (...). Hansi Knoteck ist heute vergessen, aber wenn man wie ich im Sendegebiet des Bayerischen Rundfunks aufwuchs, kam man um die dauernden Wiederholungen von Die fidele Tankstelle (1950), Heimat, Deine Sterne (1951) oder Heimatglocken (1952) nicht herum. Wenn der Volksschauspieler Beppo Brem in der BR-Serie Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger ermittelte, war das ein Pflichttermin. Leider spielt er in Venus vor Gericht genauso mit wie Liesl Karlstadt, die kongeniale Partnerin von Karl Valentin.
Bin ich also dafür, dass die Stadt München das Denkmal auf dem Viktualienmarkt abreißt, mit dem sie Liesl Karlstadt ehrt? Will ich den Komödienstadl verbieten, weil da Beppo Brem den Paradebayern gab? Mitnichten. Aber wenn eine ganze Riege von Darstellern, mit denen man seine Kindheit verbracht hat, plötzlich in einem ziemlich miesen und auch recht beängstigenden Nazi-Propagandafilm auftaucht, fühlt man sich betrogen. Ich hätte das gern früher gewusst, statt es zufällig zu entdecken, weil ich für Telepolis einen Aufsatz darüber schreibe.
Geändert von Mingamanga (09.07.2011 um 11:23 Uhr)
Ich bin ja auch kein Mensch - ich bin ein Bayer.
- Karl Valentin
Um dein Posting mal kurz zusammenzufassen: "Ich darf über jeden Witze machen, gern auch jenseits des guten Geschmacks, aber wehe, jemand lacht über mich."
Humor ist die Möglichkeit, sich von den Dingen zu distanzieren, über sich selbst lachen zu können heisst, reflektierenden Abstand zu sich selbst zu nehmen.
Zugegeben bin ich versucht, deshalb ebenfalls über deine Intelligenz zu spekulieren, aber ich lasse es.
Ich bin nicht der einzige, dem der "Witz" in felix' erstem Posting hier entgangen ist. Falls da überhaupt je einer drin war. Wenn Du mir nachweisen kannst, wo sich in dem Posting von felix der Witz verbirgt, dann meinetwegen. Ansonsten ist das nur eine weitere Behauptung von Dir, die Du einfach mal so ohne wirklichen Nachweis in die Welt setzt, genau wie jener Sensationsartikel, dem wir das Editorial am Anfang dieses Threads verdanken.
(Allerdings würde ich an Deiner Stelle den Nachweis doch lieber erst einmal felix selbst überlassen, bevor's wieder ausufert, gell?)
Ist auch besser so. Und über Deine, hm, Intelligenz gibt sich übrigens längst niemand mehr irgendwelchen Spekulationen hin ...
Ansonsten:
Gilt auch für Dich, Ellen. Also laß ruhig mal wieder was sehen von der Weisheit, dem sprühenden Witz und der Selbstironie, für die Deine Beiträge hier zu Recht berühmt sind.
Bis morgen dann.
Geändert von Mingamanga (09.07.2011 um 12:31 Uhr)
Ich bin ja auch kein Mensch - ich bin ein Bayer.
- Karl Valentin
Stimmt !
@ Mingamanga:
Es ist schon peinlich - zum Fremdschämen - was an Foren"kultur" alles möglich ist.
Bisher habe ich Deine Ausführungen immer gerne verfolgt, aber was hier als belustigend vom Stapel gelassen wird, hat bei anderen Usern schon zu Verwarnungen geführt.
Das ist nur noch Beleidigung und Häme.
Es passt nicht, sich in seinen Werken den politisch-korrekten humanen urbanen-multikulturellen Anstrich zu geben und sich dann selber bajuwarisch-chauvinistisch zu verhalten. Auf diese Weise diskriminiert man den eigenen Ansatz und läßt Zweifel an der bisher demonstrierten toleranten Gesinnung aufkommen, die sich ja durch Deine Comics zieht und welches ja als Dein inhaltliches Anliegen rüberkommt.
Selten genug, aber hier kann ich nur L.N.Muhr folgen - das ist hier wirklich unter der Gürtellinie.
Ich hoffe, es gelingt Dir noch die Reißleine zu ziehen.
Geändert von Schninkel (09.07.2011 um 16:26 Uhr)
Mingamanga: Ich habe geschrieben "ironisch", nicht "witzig". Das ist nicht ganz dasselbe.
Ansonsten: Für eine weitere Diskussion stehe ich nicht zur Verfügung. Wozu einem verbalen Amoklauf noch Nahrung geben?
Lern erst einmal Dich zu benehmen.
Hättest du vielleicht mit einem Smily kennzeichnen sollen. Im Internet kann man deine Stimmfärbung ja nicht hören.
Ansonsten kann ich nur sagen, dass Mingamanga sogar noch Zumstein "allzugroße Naivität" attestiert hat, was willst du Mingamanga also vorwerfen? Dass er (den ich persönlich kenne, und von dem ich weiß, dass er kein Rechter ist) auf dein Anpflaumen unwirsch reagiert, ist IMO voll verständlich. Wenn er damit angefangen hätte OK, aber so?
Noch ein Aspekt: Auch wenn es verständlich ist, dass viele Leute ein ungutes Gefühl dabei bekommen - die Nazis waren tatsächlich Menschen und nicht Dämonen, Monster im buchstäblichen Sinn oder Außerirdische.
Das soll jetzt mein letzter Beitrag in dieser Diskussion sein. Ich nehm mir erstmal wieder eine Forumpause. Bis in, sagen wir, sechs Monaten oder so.
1934: Maskerade
1934: Die Töchter ihrer Exzellenz (Die kleine Trafik)
1934: Frasquita
1934: Polenblut
1934: Karneval der Liebe
1934: Der junge Baron Neuhaus
1934: Hohe Schule / Das Geheimnis des Carlo Cavelli
1935: Der Himmel auf Erden
1935: Vorstadtvarieté (Die Amsel von Lichtental)
1935: Frühjahrsparade
1935: Familie Schimek
1935: Knox und die lustigen Vagabunden (Zirkus Saran)
1935: Winternachtstraum
1935: … nur ein Komödiant
1935: Die ganze Welt dreht sich um Liebe
1935: Die Fahrt in die Jugend
1935: Eva
1935: Endstation
1935: Ein junger Mann aus Oxford (Buchhalter Schnabel)
1936: Burgtheater (Sag beim Abschied leise Servus)
1936: Das Gäßchen zum Paradies
1936: Ungeküsst soll man nicht schlafen gehn
1936: Schabernack
1936: Konfetti (Confetti)
1936: Hannerl und ihre Liebhaber
1936: Alles für Veronika (Der Schlaumeier)
1937: Die verschwundene Frau
1937: Der Mann, von dem man spricht
1937: Die glücklichste Ehe der Welt
1937: Die unentschuldigte Stunde
1937: Mein Sohn, der Herr Minister
1937: Die Fledermaus
1938: Mutterlied
1938: Dreizehn Stühle
1938: Immer wenn ich glücklich bin
1938: Die unruhigen Mädchen
1938: Kleines Bezirksgericht
1938: Es leuchten die Sterne
1939: Das Ekel
1939: Opernball (von Géza von Bolváry)
1939: Castelli in aria
1939: Liebe streng verboten
1939: Menschen vom Varieté
1939: Anton, der Letzte
1940: Wiener G’schichten
1940: Sieben Jahre Pech
1940: Der Herr im Haus
1940: Meine Tochter lebt in Wien
1940: Der ungetreue Eckehart
1940: Rosen in Tirol
1941: Wir bitten zum Tanz
1941: Liebe ist zollfrei
1942: Wiener Blut
1942: Einmal der liebe Herrgott sein
1942: Dove andiamo, signora?
1942: Sieben Jahre Glück
1943: Sette anni di felicità
1943: Maske in Blau
1943: Karneval der Liebe
1943: Abenteuer im Grandhotel
1943: Schwarz auf weiß
1943: Das Ferienkind
1943: Reisebekanntschaft
1944: Schrammeln
1944: Der Millionär
Du kannst davon ausgehen, dass sämtliche im dritten Reich entstandenen Filme mehr oder weniger "Nazi-Filme" waren, da es ja keine unabhängige Filmproduktion mehr gab.
Moser war allerdings sicher kein eifriger Nazi, sondern eher ein Opportunist. Und das festhalten an seiner Ehe mit Bianca Hirschler war für die damalige Zeit, trotz seiner Popularität - von der auch die Nazis profitierten - sogar recht mutig.
Nicht alle waren so mutig (ein gegenteiliges Beispiel ist z.B. Franz Lehár).
Heinz Rühmann ist sicherlich ein anderer Fall als Moser. Rühmann hatte sich, vor seiner Scheidung, mehrfach bei Goebbels über seine Ehe mit seiner jüdischen Ehefrau beklagt. So schreibt Goebbels z.b. am 11.06.1936 in seinem Tagebuch: "Rühmann ... zu Besuch. Rühmann klagt uns das Eheleid mit seiner Jüdin". Er ging beim selbsternannten Kulturförderer Goebbels, wie allerdings auch andere "Künstler" seiner Zeit, regelmässig ein und aus.
Er beklagte sich in Schreiben an Nazi-Kulturpolitiker über schlechte Kritiken seiner Filme und verlangte "solche Betrachtungen zu unterbinden". Rühmann setzte sich vor dem Entnazifizierungsausschuss, nach dem zweiten Weltkrieg, persönlich für Fritz Hippler, einen NS-Kulturpolitiker, der den Propagandastreifen "Der ewige Jude" produziert und gestaltet hatte, ein.
Rühmann war wohl kein Nazi, aber ein Opportunist, der stets die Nähe zur NS-Spitze suchte.
@ efwe
Ich hab mich sehr gefreut, als ich merkte, worum es bei dieser "Grand Prix" Story geht.
Neben meiner Comicleidenschaft, beschäftige ich mich auch sehr mit Motorsport, und diese Geschichte vereint beides recht gut (soweit ich das nach dem 1. Teil sagen kann). Für mich geht es in erster Linie um den Motorsport in der Zeit bei dieser Story, es ist nun mal Fakt, dass ohne der Nazis Motorsport auf diesem Niveau zu der Zeit nicht möglich gewesen wäre. Natürlich weiß ich, dass der Motorsport nur für ihre Zwecke instrumentalisiert wurde, die Leistungen sind deswegen aber trotzdem erreicht worden und sind eben Fakt.
Das heißt aber nicht, dass ich mit deren Ideologie sympathisiere, im Gegenteil! Auch habe ich das Mahnmal von Bernd Rosemeyer an der A5 bereits besucht, auch in dem Wissen, dass er bei der SS war, für mich steht aber der Rennfahrer im Zentrum des Interesses.
Zu der Diskussion will ich jetzt gar nichts sagen, nur soviel, mir hat auch SvA ganz gut gefallen.
Wir müssen irgendwann akzeptieren, dass die NS-Zeit ein Teil unserer Geschichte ist, ob uns das passt oder nicht. Es ist auch für mich manchmal schwer, weil ich diese Ideologie zutiefst verabscheue.
Wer zuletzt am Fischteich ist, ist ein ganz großer Blödboy!
@ Zauberland: Gleich der von dir erstgenannte Film, Maskerade war eine rein Österreichische Produktion, und das gehörte vor 1938 nicht zum Deutschen Reich. Gewiss wurden Filme, die in Deutschland gelaufen sind, dem Propagandaministerium zur Abnahme vorgelegt, auch z.B. solche aus USA und anderen Ländern. Dennoch waren das freilich keine Propagandafilme. Auch solche, die im Deutschen Reich produziert (oder koproduziert) wurden, waren deshalb nicht automatisch Propagandafilme. (Ganz im Gegenteil, das war die Minderheit.) Obwohl freilich leichte Unterhaltungsfilme (und das war auch Maskerade, wenn auch von herausragender Qualität) dem Regime auch gelegen kamen.
Klar, Moser, Forst ect. hätten auch emigrieren können. (Wie so viele andere Künstler ihrer Generation.) Sie hätten versuchen können in ihren Filmen subversive Stinkbomben zu verstecken. (Wie etwa Reinhold Schünzel mit Amphittryon.) Das war ihre Sache nicht. Dennoch war etwa das, was Hans Moser während der Nazi-Zeit gemacht hat zum überwiegenden Teil keine Propaganda, nichtmal daran anstreifend.
Geändert von Susumu (11.07.2011 um 19:41 Uhr)
Lesezeichen