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  1. #26
    Moderator Splitter Forum
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Du beschreibst den Wandel des Produkts Comic. Ich sprach vom nicht stattgefunden Wandel im 'allgemeinen Bewusstsein' zum Medium.

    Ob billiges Manga-TB, Graphik-Novel oder 'edles Comic-Buch': In den Köpfen der meisten Deutschen sind Comics immer noch die 'billigen Heftchen', immer noch 'Kinderkram', deren maximaler Wert darin liegt, Lesenlernen zu erleichtern, aber wer lesen kann und immer noch Comics liest, ist im höchsten Grade suspekt ("ein buntes Heft vor Augen, geistig im Lall-Alter", wie es mal so trefflich formuliert wurde), ein Besuch im Comic-Laden immer noch ähnlich 'pfui' wie ein Besuch im Erotic-Shop. Und natürlich weiterhin das Eingeständnis 'ja, Asterix ist die Ausnahme', aber selbst Werner ist bei denen, die in ihrer 'wilden Zeit' dessen Erfolgsweg begleitet haben, nur noch ne nostalgische Erinnerung, das Medium selbst aber für 'Erwachsene' weiterhin unziemlich. Und Stichwort 'Erwachsene': Frag mal Leute ausserhalb der Scene: Bei 'Comics für Erwachsene' denken die meisten nicht an Möbius & Co. sondern an Pornos.
    Der Wandel im Produkt ist ja wohl nur möglich, wenn der
    Wandel auch beim Leser stattgefunden hat! Wir haben
    ja keine Planwirtschaft, sondern eine Marktwirtschaft.

    Ansonsten übertreibst Du maßlos, denn die falsche Sicht
    auf den Comic von Nichtlesern ist kein Alleinstellungsmerkmal
    der neunten Kunst. Auch Sammler von Spielzeug werden
    belächelt, auch Computer-Spiele werden mit "gewaltfördernd"
    pauschal belegt, oder nimm die Teddy-Bär oder Ü-Eier-Sammler,
    ja sogar "ganz normale" Briefmarkensammler werden
    von denjenigen belächelt, die das eben nicht verstehen.

    Und mal ganz ehrlich unter uns: wenn du als Otto-Normal-
    verbraucher nur den Kontakt zu Comics vom Kiosk kennst,
    dann kannst Du auch kein anderes Bild aufbauen, denn
    die dort noch existierenden Comics sind eben billige Kinder-
    comics oder solche, die so erscheinen.

    Und diese Sichtweise ist nicht "fehlgeprägt", sondern ich
    kann sie sogar sehr gut verstehen: Ich selbst habe am Kiosk
    schon seit bestimmt 10 Jahren kein einziges Comic mehr
    gekauft, denn dort ist (für mich) nichts mehr von Interesse.
    Und trotzdem lese und kaufe ich Comics fast täglich.

  2. #27
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen

    Und diese Sichtweise ist nicht "fehlgeprägt", sondern ich
    kann sie sogar sehr gut verstehen: Ich selbst habe am Kiosk
    schon seit bestimmt 10 Jahren kein einziges Comic mehr
    gekauft, denn dort ist (für mich) nichts mehr von Interesse.
    Und trotzdem lese und kaufe ich Comics fast täglich.
    dann muß man halt bei bestimmten Aktionen (wie die Bild/FAZ Aktion) die Leser darauf hinweisen, das sie Comics in ihrer Stadt in diesen und jenen Comicladen bekommen.

    Und der Comicladen muß seine Nachbarschaft/Stadtteil halt mehrmals im Jahr darauf aufmerksam machen, das es ihn gibt anstatt gar nicht oder wie jetzt einmal zum GCT (ist in der restlichen Wirtschaft irgendwie normal)

  3. #28
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    wenn wir mal ehrlich sind, hat sich doch vor allem die verpackung des produktes gewandelt. ein großteil der verkauften comics sind gesamtausgaben (daran bin ich nicht ganz unschuldig), neuauflagen alter serien, fortführungen von klassikern etc. und in der tat verkaufen sich diese auch sehr gut. wirklich neue bildsprachen oder ausdruckformen finden in der nische statt (reprodukt etc).
    und auch sollte nicht vergessen werden, dass die leser, die sich heute comics im buchdeckel kaufen, ihren ursprung am kiosk hatten.
    das einzig wirklich neue der letzten jahre, das auch entsprechende auflagen hatte, waren die manga. superhelden gibt es schon seit 50 jahren in deutschland. moderne franko-belgier orientieren sich am japanischen comic oder am us-comic à la mcfarlane.
    das alles hat aber nichts mit der ursprungsannahme zu tun, dass mehr getan werden muss, um comics ins kommerzbewusstsein zu bringen.
    ich bin mir sicher - um beim leidigen beispiel "bluthochzeit" zu bleiben -, dass die wenigsten zuschauer wussten, dass der film auf einem comic basiert. an diesen umständen müsste etwas geändert werden.

    efwe

  4. #29
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Der Wandel im Produkt ist ja wohl nur möglich, wenn der
    Wandel auch beim Leser stattgefunden hat! (...)
    Schon, aber der Leser ist ja 'subkulturelle Nische' und als solche nicht repräsentativ für 'das allgemeine, gesellschaftliche Bewusstsein', von dem ich spreche.
    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen


    Ansonsten übertreibst Du maßlos,
    Natürlich. 'Ich übertreibe, um zu verdeutlichen'.
    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    denn die falsche Sicht
    auf den Comic von Nichtlesern ist kein Alleinstellungsmerkmal
    der neunten Kunst. Auch Sammler von Spielzeug werden
    belächelt, auch Computer-Spiele werden mit "gewaltfördernd"
    pauschal belegt, oder nimm die Teddy-Bär oder Ü-Eier-Sammler,
    ja sogar "ganz normale" Briefmarkensammler werden
    von denjenigen belächelt, die das eben nicht verstehen. (...)
    Und wieder an dem von mir Gemeinten vorbei: Ich beklage nicht, dass die Sammler (von was auch immer) belächelt werden, sondern, dass das Medium Comic nicht als das wahrgenommen wird, was es ist, sondern als 'Dummen-Literatur'. Dass Sammler 'generell belächelt werden ist wieder ne andere Sache. Aber der Unterschied ist da eben auch, dass jeder ein relativ klares und ZUTREFFENDES Bild von Teddys, Ü-Eierm, Bierdeckeln und Briefmarken hat. Das 'klare' Bild von Comics, das vorherrscht, ist aber eben unzutreffend (oder, wie Du richtig sagst, nur für die Kiosk-Comics zutreffend).
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  5. #30
    Mod Comicgate-Forum Avatar von Asher
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Ich beklage nicht, dass die Sammler (von was auch immer) belächelt werden, sondern, dass das Medium Comic nicht als das wahrgenommen wird, was es ist, sondern als 'Dummen-Literatur'.
    Ein aktuelles Beispiel, wie Comics "da draußen" wahrgenommen werden (nämlich derart, dass Graphic Novels ihnen nur ähnlich sind, da Comics ja für Kinder und Jugendliche, GNs hingegen für Erwachsene sind): Ein Zeichenstil – dem Comic nicht unähnlich
    Geändert von Asher (03.09.2010 um 14:32 Uhr)

  6. #31
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    gut geantwortet Frauke,

    hier ist noch ein Artikel zu dieser Ausstellung:

    http://www.swp.de/hechingen/lokales/...art5616,616230

  7. #32
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Ist nicht jedes Buch, dass auf den Markt kommt, die Saat?
    ..schon, aber die Frage ist halt, ob man sich den "Lamborghini" jemals leisten wird

  8. #33
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    Zitat Zitat von Mervyn Beitrag anzeigen
    Es geht ja nicht nur um die Energie, wer hat das Geld um auf so vielen Festivals Präsenz zu zeigen?
    Der BUERGERMEISTER!!!

  9. #34
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    ich bin mir sicher - um beim leidigen beispiel "bluthochzeit" zu bleiben -, dass die wenigsten zuschauer wussten, dass der film auf einem comic basiert. an diesen umständen müsste etwas geändert werden.

    efwe
    Gelegenheit dazu bietet sich ja bald wieder, wenn der Adele-Film in Deutschland startet. Wobei ich nicht weiß, ob der seinen Weg auch in die Multiplexe finden wird oder ähnlich wie Blueberry wieder in einigen kleinen Programmkinos versauert. Das Potential ist aber mMn bei Adele größer, da zumindest der Name Luc Besson einige Mainstream-Zuschauer ins Kino locken könnte und Fantasy ja auch ein aktuell beliebteres Genre ist als Western.

  10. #35
    Mitglied Avatar von Schninkel
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    Zitat Zitat von HerrHase Beitrag anzeigen
    Gelegenheit dazu bietet sich ja bald wieder, wenn der Adele-Film in Deutschland startet. Wobei ich nicht weiß, ob der seinen Weg auch in die Multiplexe finden wird oder ähnlich wie Blueberry wieder in einigen kleinen Programmkinos versauert. Das Potential ist aber mMn bei Adele größer, da zumindest der Name Luc Besson einige Mainstream-Zuschauer ins Kino locken könnte und Fantasy ja auch ein aktuell beliebteres Genre ist als Western.
    Die Cinestar-Kette bringt Adele zumindest schon mal - aber einen Hinweis auf den Comicursprung sucht man vergeblich.

  11. #36
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    Ich habe "Adele" vor kurzem in der Pressevorführung gesehen.
    Nicht schlecht und mit vielen direkt von Tardi übernommenen Szenen und Figuren,
    aber eben auch mit einem Hauch "Indiana Jones" - Abenteuer und Fantasy angereichert um den Film für die Masse interessanter zu machen.

    Und auch wenn es mich nicht überrascht hat, so ist es doch vielleicht erwähnenswert und bezeichnend,
    dass die beiden bei der Vorführung anwesenden "offiziellen" Pressebetreuer selbst noch nie von der Comicvorlage gehört hatten,
    genau wie wohl 95% der Journalisten.
    Ich hab dann bei der Gelegenheit ein paar Exemplare des "Adele"-Heftes vom Gratis Comic-Tag verteilt und es gab viele erstaunte Gesichter über dieses "krakelig" gezeichnete Heftchen bei dem die Polizisten und Wissenschaftler tatsächlich genauso aussahen wie im gerade gesehenen Film.

    Dasselbe Spielchen übrigens kurz davor bei der Pressevorführung von "Vertraute Fremde": Andere Agentur, andere Betreuer, aber genauso ahnungslos und überrascht ("wie die Comicvorlage spielt in Japan?").

    Das mag man bedauerlich finden, nein, das ist bedauerlich, aber so sieht es eben in der Realität aus.

    Immerhin: Bei "Adele" steckt mit Luc Besson ein echter Fan des Tardi-Comics dahinter, der sich also auch sicher nicht gegen die Nennung der Vorlage sträuben wird.

    Bei der "Bluthochzeit" war das aber wirklich anders, ich habe ja von der PR-Arbeit damals Einiges mitbekommen.
    Zumindest die deutsche Produzenten-Seite hatte eben gar kein Interesse daran, dass die Zuschauer überhaupt wissen, dass der Film auf einem Comic beruht (daher auch meine Behauptung, dass die eh nie nach Erlangen gekommen wären). Interessant war da nur die Grundidee, von der recht brutalen Umsetzung in Hermanns Groteske war man weniger begeistert - deshalb kommt im Film dann auch lediglich der Hund um.
    Geändert von ELDORADO (04.09.2010 um 11:20 Uhr)

  12. #37
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    Zitat Zitat von fulbecomics Beitrag anzeigen
    ..schon, aber die Frage ist halt, ob man sich den "Lamborghini" jemals leisten wird
    Warum habe ich das Gefühl, dass ein
    "Lamborghini" für dich 12,80 Euro kostet?

  13. #38
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Ich sehe aber das Generations-
    thema nicht als das eigentliche Problem des Salons.
    Der Unterschied zu den USA besteht ja vielmehr darin,
    dass dort "populäre" Titel im Vordergrund stehen,
    während man hier eher das "elitäre Moment" hochhält.
    Was es immerhin ermöglicht, daß das Kulturamt 200.000 Euro da reinbuttert. Wäre der Salon kommerziell, müßte er auch Gewinne abwerfen. Und dann müßten entweder 100.000 Besucher kommen (was ich für äußerst unwahrscheinlich halte), oder die Inhalte würden gewaltig abgespeckt. Dann bliebe nur die Messe übrig. Und dann kämen eben wie auch jetzt schon, nur 25.000 Besucher. Wenn überhaupt.
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  14. #39
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Schon, aber der Leser ist ja 'subkulturelle Nische' und als solche nicht repräsentativ für 'das allgemeine, gesellschaftliche Bewusstsein', von dem ich spreche.Natürlich. 'Ich übertreibe, um zu verdeutlichen'. Und wieder an dem von mir Gemeinten vorbei: Ich beklage nicht, dass die Sammler (von was auch immer) belächelt werden, sondern, dass das Medium Comic nicht als das wahrgenommen wird, was es ist, sondern als 'Dummen-Literatur'. Dass Sammler 'generell belächelt werden ist wieder ne andere Sache. Aber der Unterschied ist da eben auch, dass jeder ein relativ klares und ZUTREFFENDES Bild von Teddys, Ü-Eierm, Bierdeckeln und Briefmarken hat. Das 'klare' Bild von Comics, das vorherrscht, ist aber eben unzutreffend (oder, wie Du richtig sagst, nur für die Kiosk-Comics zutreffend).
    Natürlich kann man die Situation, dass ein Mehrteil der
    Bevölkerung den Begriff Comic - in seiner eigentlichen
    Bedeutung und Spannweite - nicht richtig erfasst, kritisch
    sehen. Aber es bleibt doch dabei, dass der Comic nicht das
    Schlusslicht aller Erkenntnis darstellt und dass der Comic
    nie anerkannter war, wie Heutzutage. Alles (in Bezug auf
    diesen Umstand) ist also überwiegend auf dem richtigen
    Weg und um es wieder auf Erlangen zu beziehen:

    Wenn man eben Kunst vor Kommerz stellt, dann kommt eben
    auch mehr Kunst raus. Es wäre (bei entsprechendem Willen)
    problemlos möglich den Salon eine Spur populärer zu machen.

  15. #40
    Moderator Splitter Forum
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Was es immerhin ermöglicht, daß das Kulturamt 200.000 Euro da reinbuttert. Wäre der Salon kommerziell, müßte er auch Gewinne abwerfen. Und dann müßten entweder 100.000 Besucher kommen (was ich für äußerst unwahrscheinlich halte), oder die Inhalte würden gewaltig abgespeckt. Dann bliebe nur die Messe übrig. Und dann kämen eben wie auch jetzt schon, nur 25.000 Besucher. Wenn überhaupt.

    Siehe meinen vorherigen Beitrag: der Salon teilt doch
    nur das Schicksal dutzender anderer geförderter Kunsthallen,
    -messen, -projekte, die viel Geld verschlingen und doch
    nur wenig Besucher haben!

    In dem Sinne hat quasi jedes stinknormale Theater die
    Erlangen-Probleme. Es ist kein spezifisches Comic-Problem.

  16. #41
    Moderator Splitter Forum
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Was es immerhin ermöglicht, daß das Kulturamt 200.000 Euro da reinbuttert. Wäre der Salon kommerziell, müßte er auch Gewinne abwerfen. Und dann müßten entweder 100.000 Besucher kommen (was ich für äußerst unwahrscheinlich halte), oder die Inhalte würden gewaltig abgespeckt. Dann bliebe nur die Messe übrig. Und dann kämen eben wie auch jetzt schon, nur 25.000 Besucher. Wenn überhaupt.
    ... und by the way; denke dabei nicht vorrangig an
    den Salon vor Ort, sondern an die Medienwelt insgesamt.

    Wenn du möchtest, das sich in den Köpfen der Bevölkerung
    etwas bewegt, dann du musst ihnen auch die Chance geben
    und Inhalte präsentieren, mit denen sie etwas anfangen
    können. Die deutschlandweite Berichterstattung rund um
    den Salon ist in der Regel so elitär, dass sie wie ein Ausschluss-
    verfahren wirkt.

    Wie gesagt: das amerikanische Beispiel ist hier zum Vergleich
    gar nicht so schlecht, denn dort ticken die Uhren ganz anders.
    Geändert von horst (04.09.2010 um 23:39 Uhr) Grund: ein wort vergessen

  17. #42
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Die deutschlandweite Berichterstattung rund um
    den Salon ist in der Regel so elitär, dass sie wie ein Ausschluss-
    verfahren wirkt.
    Danke das dies mal jemand anderes so offen und ehrlich ausspricht

    Ich finde es immer wieder sehr erstaunlich, daß selbst im Comicforum (wo sicherlich viele Hardcorefans vertreten sind), immer wieder vollstes Verständnis darüber geäussert wird, wenn z.b. in manchen Fachmagazinen oder in den angesagten journalistischen Medien, "ganz" bestimmte Comics (darf man sie überhaupt noch so nennen?) gewürdigt werden - und dann selbst Comicverleger usw. das alles "ach so toll" finden.

    So z.b. aktuell der sehr "schön" inszenierte und mit entsprechden journalistischen Reportagen garnierte Hype um die "Graphic Novel" - die ja von nicht comicaffinen Zeitschriften gar schon ausserhalb der Comics, als völlig eigenständige Medienform wahrgenommen werden (wie lächerlich ist das denn? )
    Aber selbst die Fachhändler findes es Klasse - und merken dabei gar nicht das ein Produkt rein für den Buchhandel kreiiert wird - wo man sich dann auch auf der Buchmesse lieber gleich einsortiert.

    Dazu tragen dann noch die verschiedenen "Comic-Preise" (darf man die noch so nennen?) hierzulande bei - die ja wie Erlangen 2010 wunderschön bewies - gar noch den Publikumspreis als Juryvorgabe auslegt!

    Abschliessend feiert man sich dann noch selbst ein bisschen - und stempelt alle "anderen Comics" als stupide und banal ab.

    Wie möchte man mit solchen Präsentationen jemals das Medium Comic im Gesamten wieder in Deutschland populär machen und vor allem dem "breiten Publikum" ???


    Was ich hier mit einer zugegebenermassen "sehr spitzen" Formulierung aussagen möchte ist.
    Wenn selbst manche Comicverlage nicht richtig an das Medium glauben und irgendwie leider selbst dazubeitragen, daß durch gezielte Abgrenzungen die "dummen" Vorurteile "Comics sind Kinderkram" nicht aus den Köpfen der Menschen kommen - warum sollten denn die viel grösseren Branchen wie Film und Fernsehen oder Spielindustrie dies für nötig halten?

  18. #43
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen

    Wie möchte man mit solchen Präsentationen jemals das Medium Comic im Gesamten wieder in Deutschland populär machen und vor allem dem "breiten Publikum" ???

    zum Beispiel, das sich Comicverlage in Frankfurt nicht abgrenzen und für sich stehen, sondern mit den Buchverlagen zusammen und nebeneinander.

    vielleicht sollten sich einige mal überlegen, warum wieso weshalb es die GN geschafft hat, solche Aufmerksamkeit zu bekommen? Und Medien darüber berichten. Alben schaffen es anscheinend nicht. Warum auch immer.

  19. #44
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Nur wenn einer oder mehrere der (alten) Comicfans bzw. sogar der Hardcorefans irgendwann ein gewisses Über-Standing bzw. die Macht oder das Geld hat als Produzent, Regisseur oder eine ähnliche Position, kann er etwas nachhaltiges und großes für die dt. Comicszene bewirken.

    Siehe Tarantino (seine Interessen (bsw. Anime/Trash/Comics werden zum allgemeingültigen Kultfaktor), Frank Miller (vor Sin City ist der bei Robocop 2 doch auch an der Filmindustrie verzweifelt) , Kevin Smith und Nicholas Cage (verkauften zeitweise Ihre Comicsammlungen, auch wenn beide zugegebenermassen letztendlich nicht ganz so viel beigetragen haben)
    Vielleicht schaffen dies demnächst ja auch der Rockstar Gerald Way mit seiner
    Umbrella Academy oder Robert Kirkman mit The Walking Dead.


    Ähnliches ist es doch auch in wesentlichen kleineren Dimensionen, doch auch bei den heutigen Verlegern (efwe, horst und all die anderen hier ) die früher alle selbst reine Konsumenten waren und später den Schritt auf die andere Seite gewagt haben und somit die dt. Comicszene nachhaltig in Ihrem Sinne beeinflusst haben.

    Das blöde bsw. bei Ralf könig, Moers oder Brösel war in der Vergangenheit leider nur, dass sie sich in der breiten Öffentlichkeit wie Asterix nur auf Ihren eigenen Namen / Projekt gesehen und reduziert vermarktet wurden.
    Hier hätte man zumindest die Chance als eine Art neue deutsche Comicwelle o.ä leider verpasst.
    Die breite Öffentlichkeit braucht einfach einen Namen oder Schubladen wie Graphic Novel auch wenn sie noch so doof sind.
    Geändert von Huckybear (04.09.2010 um 19:57 Uhr)

  20. #45
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von Kaifalke Beitrag anzeigen
    zum Beispiel, das sich Comicverlage in Frankfurt nicht abgrenzen und für sich stehen, sondern mit den Buchverlagen zusammen und nebeneinander.
    Und das soll dem Comic was bringen? Dadurch wird nur die "Faszination Comic" kaputtgemacht. Und die hat sicher mehr dazu beigetragen, Comics ind Bewußtsein der Buchhändler zu bringen als alles andere, das je auf der Buchmesse stattfand.
    Und ohne die Konzentration im Comiczentrum wird die Buchmesse für Comicleser völlig uninteressant.
    Geändert von Mick Baxter (06.09.2010 um 13:11 Uhr) Grund: Klar, muß natürlich Buchhändler heißen.
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  21. #46
    Mitglied Avatar von Hinnerk
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Und die hat sicher mehr dazu beigetragen, Comics ind Bewußtsein der Comichändler zu bringen als alles andere, das je auf der Buchmesse stattfand.
    Du meinst wohl eher Buchhändler. Dass man Comichändlern Comics ins Bewußtsein bringen muß, würde mich etwas wundern bzw. schrecken.

  22. #47
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Und das soll dem Comic was bringen? Dadurch wird nur die "Faszination Comic" kaputtgemacht. Und die hat sicher mehr dazu beigetragen, Comics ind Bewußtsein der Comichändler zu bringen als alles andere, das je auf der Buchmesse stattfand.
    Und ohne die Konzentration im Comiczentrum wird die Buchmesse für Comicleser völlig uninteressant.
    Comicleser müssen doch nicht von Comics überzeugt werden. Denen kann man seine Neuigkeiten, Neue Serien, Projekte doch auch in Erlangen, München, Köln präsentieren.

  23. #48
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Comicleser müssen doch nicht von Comics überzeugt werden. Denen kann man seine Neuigkeiten, Neue Serien, Projekte doch auch in Erlangen, München, Köln präsentieren.
    Was ist das denn für eine Aussage?

    Du darfst sie doch nicht ausgrenzen! Auch nicht auf der Buchmesse!

    Nur eine gemeinsam "starke" Präsentation ist auch dem Medium dienlich.
    Wenn nun jeder kleine Verlag sich irgendwo in den riesigen Hallen der Buchmesse mit seinen 4qm verlieren würde, wird das Medium noch viel weniger wahrgenommen, als es ohnehin schon wird.

    Nur weil jetzt Reprodukt mal dieses Jahr den Weg in einen andere Halle geht, so ist das doch nicht der "Weisheit letzter Schluß"


    Genau das was efwe in seinem Editorial mal so in die Runde wirft - wäre eine mögliche Form den Comicmarkt richtig nach vorne zu bringen.

    Das dies nicht so einfach zu verwirklichen ist - haben wir ja mittlerweile sehr plausibel von einigen hier vernommen.

    Aber das was du hier wieder mal vorschlägst - ist einfach nur mittelfristig das Ende des Comicbereichs in Frankfurt - nicht mehr und nicht weniger

  24. #49
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    möglich, ich weiß es nicht und Du weißt es auch nicht.

    Dann wäre es vielleicht besser, die Comicecke wäre genau am Eingangsbereich, wo jeder Hallenbesucher reinkommt und auf die Comicverlage trifft, egal ob Comic- oder Nichtcomicleser.

    (ich war letztes Jahr in Frankfurt und bin den Eingang reingekommen und gleich gerade aus gegangen und den Ständen gefolgt und habe von Comicverlagen erstmal weit und breit nichts gesehen. Hat erstmal lange gedauert bis ich auf die Comicecke gestossen bin.)

  25. #50
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Warum habe ich das Gefühl, dass ein
    "Lamborghini" für dich 12,80 Euro kostet?
    So ist es! Und Disney, Marvel und Co. haben genau dies erkannt und sprechen deshalb auch einen viel größeren Markt an. Diese sähen also und Ihr erntet...
    Geändert von fulbecomics (05.09.2010 um 12:09 Uhr)

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