Finix Comics - Das Warten hat ein Ende

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Thema: Comic-Stammtisch: Violetta

  1. #26
    Mitglied Avatar von Pasi711
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    Zitat Zitat von Kaschi Beitrag anzeigen
    Hip, ist dieser Tipp der Finix-Seite zu Violetta angesichts des sich weniger an Kinder richtenden Humors nicht irreführend?
    Naja, man könnte ja argumentieren, dass auch die Kleinsten der Funny-Freunde schon im 12. Semester sind

    Scherz beiseite, unreflektiert sollte man das nicht unbedingt beliebig kleinen Kindern in die Hand geben. Die eine oder andere garstige Anspielung wird zwar einfach nicht verstanden, aber die Episode mit dem Krokodil und der Hand ist schon kritisch.
    Ich hab die Violetta-Bände dennoch im Bekanntenkreis an einige Kinder (Altersgruppe: 9 bis 12 Jahre) von Freunden verschenkt, aber nicht ohne den Eltern das Teil inklusive der kritischen Stellen vorher zu zeigen. Noch habe ich keine bleibenden Schäden feststellen können (außer den Dackelaugenblick, als ich erklärt habe, dass nach Nummer 5 1/2 Schluss ist).
    Andererseits scheint mir tatsächlich die Gruppe der deutlich erwachsenen Funny-Leser doch noch genauer die Zielgruppe zu sein. Ich habe mit Violetta sogar bei einem Kollegen punkten können, der ansonsten recht strikt auf Mosaik festgelegt ist.

    Aber ist vielleicht die diffuse Adressaten-Lage (ist das jetzt für Erwachsenen, die gelegentlich gern mal Kind sind - oder für Kinder/ Jugendliche, die hinreichend abgehärtet sind, um über makabre Witze zu lachen) eines der Probleme gewesen, das die Serie insgesamt hatte? So dass letztlich nur die ganz Verschrobenen Gefallen finden konnten?

  2. #27
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    Zitat Zitat von Pasi711 Beitrag anzeigen
    Aber ist vielleicht die diffuse Adressaten-Lage (ist das jetzt für Erwachsenen, die gelegentlich gern mal Kind sind - oder für Kinder/ Jugendliche, die hinreichend abgehärtet sind, um über makabre Witze zu lachen) eines der Probleme gewesen, das die Serie insgesamt hatte? So dass letztlich nur die ganz Verschrobenen Gefallen finden konnten?
    Da könnte was dran sein. Eine ähnliche Problematik hatten wir bereits bei Cotton Kid ausgemacht.
    http://www.comicforum.de/showthread.php?t=86007

  3. #28
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    Ist eben ein Grenzgänger oder besser: Grenzüberschreiter.

    Und der kritischen Momente gibt's zahlreiche, nicht nur die Krokodil/Hand-Szene:
    eine Vivisektion,
    im Off werden Menschen von Krokodilen verspeist,
    Schrumpfköpfe,
    ein lebendes Krokodil wird (im Traum) an die Wand genagelt,
    ölverseuchte Vögel krepieren elendiglich ...

    Das ist nicht unbedingt der Stoff, aus dem die Kinderträume sind ...

    Und: Sind die Kinder, die das "aushalten" abgehärtet? Oder nicht eher abgestumpft?

  4. #29
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    Mäuserichs Namen kenne ich per 60er-Jahre-Fernsehserie (nur davon gelesen, nie gesehen). Aber er reicht weiter zurück:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Belphegor

    http://www.wunschliste.de/0064
    Geändert von Kaschi (24.08.2009 um 20:56 Uhr)

  5. #30
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    Abt. völlig unnützes Spezialwissen :
    Belphegor ist auch ein nicht ganz untypischer Name für frankobelgische (Comic-)Haustiere, z.B. für den schwarzen Kater in Tassilo (siehe Band 1, Seite 14, Bild 7, in deutscher Übersetzung allerdings "Belfegor").

  6. #31
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von Kaschi Beitrag anzeigen
    Hip, ist dieser Tipp der Finix-Seite zu Violetta angesichts des sich weniger an Kinder richtenden Humors nicht irreführend?
    Ja - das hatte ich damals in der Tat schon geschrieben, ohne alle Details der Serie im Einzelnen zu kennen.
    Doch wie Pasi bin ich auch der Meinung, daß man es durchaus individuell auch den Altersgruppen um die 12 Jahre anbieten kann.
    Sie werden wohl weniger Anstoss an den Gewaltszenen nehmen, als wir uns vorstellen - allerdings werden sie natürlich auch nicht in den Genuss der diversen Anspielungen und Verweise kommen.


    Ich finde es übrigens schön das ihr diese etwas "schwammige" Festlegung auf die Altersgruppen, auch als eines der möglichen Defizite der Serie erkennt - mir geht das nämlich genauso.
    In diesem Kontext ist leider auch die Veröffentlichung der ersten beiden Alben von Carlsen fehlgeschlagen, was wiederrum dazu führte das die Serie fast völlig am Markt vorbei ging.

    Carlsen hat augenscheinlich auf den "jungen" Leser abgezielt - dazu die Alben mit 8 Euro in den Handel gebracht, mit dem Verzicht auf besondere Verarbeitungsqualität.
    Leider wurden sie nur in den seltesten Fällen vom Comicfachhandel geordert - könnte sein, daß sie damals gar mehr im grossen Einzelhandel (eventuell Karstadt usw.) angeboten wurde.

    Problem dieser Aktionen ist leider oft, daß viel irgendwann als Remittenden wieder zurückkommt, dann aber nicht mehr für den vollen VK im Fachhandel abgesetzt werden kann.
    Also geht man den Weg des Ramsches - was ja bis heute noch bei Violetta der Fall ist.
    Es ist anzunehmen, daß nur ein geringer Teil der Auflage zum vollen VK verkauft werden konnte.
    Übrigens ein Problem was unsere drei Alben deutlich zu spüren bekommt.


    Aus heutiger Sicht hätte man sicherlich besser daran getan, die Alben von Beginn auf den Fachhandel zu konzentrieren - aber nachher ist man natürlich immer schlauer.

    Aber daran ist auch etwas die Ausrichtung der Serie schuld - die dann doch eher dem "älteren" Publikum entspricht - nur hat diese Comic-Käufer-Gruppe (sprich die üblichen Verdächtigen) die Serie oft gar nicht wahrgenommen.

    Das wäre m.E. ein sehr guter Titel für das damalige ZACK-Magazin gewesen!

  7. #32
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    Zitat von hipgnosis:
    Ich finde es übrigens schön das ihr diese etwas "schwammige" Festlegung auf die Altersgruppen, auch als eines der möglichen Defizite der Serie erkennt - mir geht das nämlich genauso.
    Ich kann mich nicht erinnern, bereits während des Lesens einer Comicstory so oft über dessen Zielgruppe nachgedacht zu haben.

    Da ich glaube, dass sich die meisten Leser gern mit zumindest einer Figur - zur Not darf's auch eine Nebenfigur sein - identifizieren und eine gelungene Identifikation wesentlich zum kommerziellen Erfolg einer Comicstory beiträgt, haben es sich Tronchet, Tarrin und Krings aus meiner Sicht denkbar schwer gemacht.

    Was haben wir?
    Eine Story, die in Ton und Inhalt auf ein älteres Publikum abzielt als ... sagen wir mal ein Peyo-Comic. Die Titelfigur ist in etwa genauso alt wie der nette, zynismusfreie Benni Bärenstark (der einen Großteil seines Publikums in seiner Altersklasse findet).
    Dann scheint man den Fakt außer Acht zu lassen, dass sich Heranwachsende und Erwachsene (das wahrscheinlich intendierte Publikum) nun mal lieber mit Erwachsenen als mit Kindern identifizieren (in Album 1 gibt es mit dem Chauffeur nur einen halbwegs sympathischen erwachsenen Charakter).
    Schließlich sind die meisten Comicleser männlich. Ein Publikum, das Geschichten abenteuerlichen Inhalts stärker bevorzugt als das weibliche. Diesem ein vorlautes, manchmal auch nerviges 10-jähriges Mädchen als Titelheldin vorzusetzen, ist fast schon per se Kassengift.

    Wenn schon altkluge, weibliche Kinderhelden, wie z.B. Mafalda, dann funktionieren die imho eher in Gag- als in Semifunnyserien. Da sind vorlaute, Erwachsen klingende Kinderkommentare stets willkommen, um die Widersprüchlichkeit des Erwachsenenseins/der Erwachsenen bloßzustellen. Eine 10-jährige in einen zynisch-humorigen Abenteuerkontext zu stellen, ist kommerziell wesentlich riskanter ...
    Geändert von felix da cat (25.08.2009 um 17:50 Uhr)

  8. #33
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    Wie bewertet Ihr denn die zeichnerische Leistung?

    Ich muss gestehen, ich bin kein allzu großer Tarrin-Freund. Klar, der Mann kann zeichnen, sehr dynamisch sogar (bei ihm ist alles und jeder in Bewegung), ist bloß so, dass mir sein Stil nicht 100 %-ig zusagt. Bewegungsabläufe, Perspektivwechsel (oft arbeitet er mit verzerrter Perspektive) ... sieht alles sehr gekonnt aus, ist mir aber in dieser Dosis etwas zu viel des Guten.

    Die Farben sind mir auch zu düster. Wenn die Bilder mal aufhellen, wirken die Farben blaß. Kräftige, helle Farben sieht man kaum.

    Dieser etwas zu homogene Look trägt dazu bei, dass ich beim schnellen Durchblättern der Alben kaum einhalte, um mir eine besonders gelungene Seite oder Zeichnung länger anzusehen. Wenig, dass besonders herausragen würde.

    Krings übernimmt (unübersehbar) ab Album 3, Seite 17. Seine Arbeit erinnert mich sehr an die Batem-Marsupilami-Spätphase ... leider.
    Zwar lässt eine durchaus bemerkbare zeichnerische Entwicklung für die Zukunft hoffen, in Violetta bietet er ein erstes Highlight aber erst in Album 5 1/2 ... auf Seite 57 (die Ankündigungsseite des nächsten Zyklus). Krings zeigt auch auf einigen der folgenden Seiten, welches Potenzial in ihm steckt (nicht durchgehend, auch darunter sind einige nicht so prickelnde Panels, z.B. Seite 60, Bild 2). Wär schön, wenn er aus diesem bereits für seine Rasselbande-Story schöpfen kann.
    Geändert von felix da cat (26.08.2009 um 18:20 Uhr)

  9. #34
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    Unter diesem Gesichtspunkt (Zehnjähriges Mädchen als Identifikationsfigur) ist es interessant zu sehen, dass im unvollendeten Band 6 Der vergiftete Schlaf auf den vorliegenden Seiten die Eltern von Violetta eine größere Rolle spielen, insbesondere die Mutter. In Band 1 bis 5 musste die Kleene ihre Eltern erstmal aufspüren, weshalb diese logischerweise weniger in Erscheinung traten. Aber auch in Band 6 wäre ein Abenteuer von Violetta im Alleingang (na gut, mit Maus und Kombo als Side-Kicks) denkbar gewesen. Doch die ersten Seiten sehen so aus, als ob Krings und Trochet da die Gewichte verlagern wollten.

  10. #35
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Wie bewertet Ihr denn die zeichnerische Leistung?
    Deutlich positiver, muss ich sagen. Ich finde insbesondere die Szenerien von Afrika und auf hoher See sehr stimmungsvoll, habe sie auch eingehender betrachtet. Der dunklere Gesamtton stört mich dabei nicht.

    Etwas anders sieht es zu Beginn aus, wo das durchrationalisierte Elternhaus und die Schule das weniger exotische Setting bilden. Hier wirkt der düstere Stil auf mich erdrückend. Da ist es schon ganz gut, dass die Story sich ab Band 2 andere Schauplätze sucht.

  11. #36
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    Zitat von kaschi:
    Ich finde insbesondere die Szenerien von Afrika und auf hoher See sehr stimmungsvoll, habe sie auch eingehender betrachtet. Der dunklere Gesamtton stört mich dabei nicht.
    Bei Violetta bekommt die Redewendung "Afrika - der dunkle Kontinent" eine völlig neue Bedeutung.

  12. #37
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Also die Farben fand ich auch streckenweise sehr dunkel gewählt - kommt dann mit dem satten Druck teilweise noch kräftiger rüber - war ich auch etwas irritiert.

    Zeichnerisch fand ich die Serie hingegen sehr ansprechend - typisch "Ecole Marcinelle" eben - und richtig Drive in vielen Panels.
    Mir persönlich hat auch der Übergang von Tarrin auf Krings überhaupt nix ausgemacht - ganz im Gegenteil - ich habe selten so einen harmonischen Zeichnerwechsel innerhalb einer Serie gesehen - da hat er sich wirklich sehr bemüht.

    Wie felix schon anmerkte ist aber in seiner Arbeit eine Entwicklung zu erkennen - und in der Tat ist gerade das begonne 6. Album - oder auch die tolle Einführungsseite mit dem indischen Palast eine echte Augenweide.

    Sehr schade - da hätte wirklich eine schöne Fortsetzung stattfinden können - die Qualität ist/war auf jeden Fall vorhanden.

  13. #38
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    "hip summons an elemental" :P <diese Anspielung verstehen nur ehedem eingefleischte C64 Spieler>

    Zu Kombo wurde eigentlich schon das wesentliche gesagt. Klar gibt es in verschiedenen Serien einen eher etwas unbeholfenden Sidekick, aber an eine Begleitung des Helden / der Heldin, die dermaßen auf eigene Rechnung (versteckte Schatzkarte zum eigenen Nutzen) arbeitet, egoistisch (Desinteresse gegenüber dem Hilferuf von Violetta in Band 5) und versoffen ist, kann ich mich bei anderen Serien wahrhaft nicht erinnern. Außerdem sorgt er durch seine Art für massig zusätzlichen Ärger. Dieser Abkehr vom klassischen schwarz-weiß Denken, wo der Held bzw. seine Begleitung eher aus Unbedarftheit Fehler gemacht hat, gefällt mir.

    Beendet wurde die Serie nach dem ersten Zyklus aufgrund mauer Verkaufszahlen. Die Franzosen machen im Gegensatz der Deutschen daraus glücklicherweise kein Geheimnis: Band 5: 4200 - zu wenig, um Szenarist und Autor davon zu bezahlen.

    Lustig fande ich u.a. die Stelle, wo er im Flugzeug - Whisky-selig - Violetta den Schädel seines Ahnen anvertraute, damit sie in seinen (leeren!) Augen! (natürlich vergeblich) lesen sollte, wie es um ihren Vater steht. Dieser außergewöhnliche, wenn natürlich bisweilen auch recht rabenschwarze Humor hat mir an der Serie besonders gefallen.

    Die Thematik Funny / Semi-Funny, die sich nicht nur auf den Zeichenstil, sondern auch auf die Story bezieht, wurde bereits von felix sehr gut analysiert! Allerdings gefällt mir im Gegensatz zu ihm der Zeichenstil von Krings im Gegensatz zum (eher düsteren) Tarrin deutlich besser.

    Was schließlich die Gewalt angeht... Wieviele Morde sieht ein durchschnittliches Kind - detailliert, bewegt und in Farbe im Fernsehen doch gleich - bis es volljährig ist.... Dennoch sollten die Comic-Leser dieser Serie ein zweistelliges Alter imho erreicht haben.

    Das Interview mit Krings wird erscheinen, alle Verzögerungen gehen (bislang) zu meinen Lasten, großer Seufzer!

    Euer mschweiz
    Geändert von mschweiz (14.09.2009 um 19:03 Uhr)

  14. #39
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Hi Marcus - zurück aus dem wohlverdienten Urlaub!

    Schön das du nochmal auf Violetta eingehst - ich werde wohl die Woche auch nochmal weitermachen - hatte die letzten Tage einfach keine Zeit gefunden hier zu posten.

    Also Leute - schreibt doch einfach mal wie Euch die Serie gefallen hat - das belebt solche Besprechungen ungemein!

  15. #40
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    Zitat Zitat von mschweiz Beitrag anzeigen
    Was schließlich die Gewalt angeht... Wieviele Morde sieht ein durchschnittliches Kind - detailliert, bewegt und in Farbe im Fernsehen doch gleich - bis es volljährig ist.... Dennoch sollten die Comic-Leser dieser Serie ein zweistelliges Alter imho erreicht haben.
    Das meine ich auch! Zwar mag das "mörderische Pensum" für die Kurzen heute ein anderes sein als früher. Ob das aber gut so ist, möchte ich doch sehr bezweifeln.

    Siehe auch diese beiden Threads aus den tvforen:
    http://www.tvforen.de/read.php?3,376124,page=1
    http://www.tvforen.de/read.php?3,495296,page=1

  16. #41
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    ... Krings übernimmt (unübersehbar) ab Album 3, Seite 17...
    Das sieht man meiner Meinung nach wirklich sehr stark. Während Tarrin einen eher "3-dimensionalen" Stil pflegt der mich ein bißchen an Helden ohne Skrupel erinnert, bevorzugt Krings einen klassischen "2-dimensionalen" Ansatz wie man ihn von den meisten klassischen Funnies gewöhnt ist.

    Was mir sonst noch besonders bei Violetta aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass sich hier wieder einmal im franko-belgischen Funny mit dem Thema "Belgisch-Kongo" auseinandergesetzt wird. Violetta reiht sich da hinter Tim + Struppi und Spirou + Fantasio in eine ziemlich berühmte Vorgängerschar ein. Während die beiden anderen Serien aber noch vor einem kolonialen Hintergrund spielen, stellt Violetta die post-koloniale Geschichte des Kongos (Zaire/Kongo) in den Mittelpunkt.

    Da ich nicht den vollen Überblick über das ganze franko-belgische Comicschaffen habe, würde mich sehr interessieren, ob auch noch andere Comics dieses Thema aufgegriffen haben. Bei mir im Schrank stehen nur noch der Einzelband "Congo 40", und soweit ich weiß beschäftigt sich "Jimmy Wynberg" ebenfalls noch mit dem Thema.


    MfG

    Fritz the Cat

  17. #42
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    Tif & Tondu alias Harry & Platte fallen mir spontan ein.
    Ganz alte Sache von Dineur (Vorgänger von Will).

    Dann gibt es natürlich noch viele frankobelgische Helden, die in fiktive afrikanische Länder gereist sind, die dem Kongobild der jeweiligen Verfasser durchaus entsprechen/entsprochen haben dürften.

    Die megabrutale Phase (1885-1908) ist meines Wissens noch nie in einem Comic thematisiert worden.

  18. #43
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Tif & Tondu alias Harry & Platte fallen mir spontan ein.
    Ganz alte Sache von Dineur (Vorgänger von Will).

    Dann gibt es natürlich noch viele frankobelgische Helden, die in fiktive afrikanische Länder gereist sind, die dem Kongobild der jeweiligen Verfasser durchaus entsprechen/entsprochen haben dürften.

    Die megabrutale Phase (1885-1908) ist meines Wissens noch nie in einem Comic thematisiert worden.
    Vielen Dank für Deine Informationen! Da scheint es sich ja fast zu lohnen, einmal etwas tiefer zu forschen.


    MfG

    Fritz the Cat

  19. #44
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    Weiß denn jemand, ob die Schöpfer von Violetta das mittlere Afrika aus eigener Anschauung kennen?

  20. #45
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    Ich bin mittlerweile auch stolzer Besitzer dieser Serie (1-4 gebraucht gekauft, 5 neu im Laden) und möchte mich herzlich bei FINIX für die Vollendung bedanken! Diese Serie ist es wert gewesen.

    Ganz besonders gut fand ich, dass dabei das Format (SC, Layout) beibehalten wurde, aber die Verarbeitungsqualität deutlich zugelegt hat. Bei den beiden Carlsen-Alben habe ich jeweils Sorge, dass mit einer unvorsichtigen Bewegung die Leimung zerbricht und ich eine Loseblattsammlung habe. Auch ist das Papier für meinen Geschmack zu dünn. Die Finix-Alben hingegen haben eine hervorragende Verarbeitungsqualität.

    Ich war etwas stutzig über den abrupten Zeichnerwechsel mitten in Album 3. Zeichnerwechsel bei neuen Alben sind nichts seltenes, aber ein Wechsel innerhalb eines Albums, das kenne ich sonst nicht.
    Sind die Gründe dafür bekannt? Die fast vier Jahre dauernde Lücke zwischen Band zwei und Band drei deuten da auf einen Ausstieg im Unfrieden hin. Oder interpretiere ich zuviel hinein?
    Zumindest finde ich den Übergang erstaunlich gut gelungen. Der neue Zeichner hat sich gut an den Stil seines Vorgängers angepasst, so dass ich keinen Bruch in den Zeichnungen erkennen konnte.

    Wenn überhaupt sah ich in der Serie einen Bruch nach dem ersten Heft. Während ich bei dem noch den Eindruck hatte, hier würde der Szenarist seine Kindheitstraumata ausleben, und davon nicht übermäßig begeistert war, nahm die Geschichte mit Heft zwei richtig Schwung auf.
    Sei es Zombo als egoistisch-widerwilliger Partner Violettas, seien es die Seeleute oder seien es Retter und seine Familie - da kommt ein Schwung und Leben in die Serie, den sie nicht mehr verliert.
    Schade, dass nach dem fünften Album und einem liebevoll aufgebauten Figurenkosmos die Serie enden soll. Wobei - wenn man die fast vier Jahre Pause zwischen Band 2 und Band 3 denkt sowie an die weiterhin bestehende Motivation des Zeichners - vielleicht kommt hier ja auch noch einmal eine Fortsetzung.

    Die Idee, in Band 5 die bisher bestehende Fortsetzung mit abzudrucken finde ich einfach nur toll! Auch das ist ein schönes Zeichen der Liebe, die in dieses Album gesteckt wurde!

    Apropos: Dieses Album endet mit der Verheißung: "Hier endet die Serie Violetta - mitten im Spannungsbogen. Und trotzdem gibt es zu dieser schönen Serie noch viel zu erzählen. Deshalb besucht uns doch einfach auf unserer Webseite unter www.finix-comics.de Dort erwarten euch noch mehr Hintergrundinformationen und ein exklusives Interview mit Jean-Marc Krings, dem Zeichner dieses Albums."
    Eure Homepage ist derzeit offline. Was schätzt ihr, wann ändert sich das und ab wann kann man diese Hintergrundinformationen und Interview dort lesen?

    Auch ich dachte beim Lesen dieser Serie daran, dass wahrscheinlich kein anderes afrikanisches Land so oft in Comics vorkommt wie Kongo-Zaire - Belgien ist und bleibt halt die Hochburg des europäischen Comics.

    Aber bezüglich eurer Frage nach weiteren Comics zu dem Thema: Schaut doch mal nach Deutschland!
    Das meines Erachtens beste Album der Abrafaxe in franko-belgischer Aufmachung lautet "Congo - Die Abrafaxe in Afrika"
    Hier ein paar Infos: http://www.mosapedia.de/wiki/index.p...faxe_in_Afrika
    Kann ich nur empfehlen!

    Zu eurer Diskussion um Funnies oder Semifunnies: Violetta ist m.E. ganz klar ein Funny in der Art von Spirou & Fantasio, Asterix und Obelix sowie den Abrafaxen. Alle diese Comics leben von einem mehr oder weniger abenteuerlichen Plot, die die Geschichte über ein Album oder eine ganze Serie (Abrafaxe) trägt und der von den Szenaristen auch durchaus ernstgenommen wird. Daneben sind diese Alben gespickt mit jeder Menge Anspielungen, Sapstick-Gags und skurrilen Personen oder Situationen, die diese Serien erst witzig, also funny machen.
    Wenn dieser Plot fehlt oder zu schwach und nicht überzeugend ist (siehe die letzten Asterix-Alben) und die Hefte nur noch eine Sammlung von Gags und Slapsticks sind, funktionieren albenlange Geschichten nicht mehr.
    Die erwähnten reinen Gag-Reihen Cubitus und Isnogud funktionieren deshalb auch als Onepager oder Kurzgeschichten, nicht aber in Albenlänge, ebenso wie andere reine Funnies wie Gaston, Calvin&Hobbit, Hägar und andere.

    Auch wenn der Humor dieser Serie schon arg schwarz ist. Die Erwachsenenwelt bei Violetta ist mehrheitlich selbstsüchtig, rücksichtslos oder einfach nur abgrundtief böse. Gerade Marietta ist insgesamt so eindimensional schlecht gezeichnet, dass sie trotz ihrer zentralen Rolle ziemlich blass bleibt.

    Gerade Heft 1 leidet m.E. darunter, dass es nicht eine Ausnahme dieser Regel gibt. Ob Marietta, Chauffeur, Schuldiener, Lehrerin, Direktor, Autofahrer, oder Arzt - Schlechtigkeit ohne Ausnahme. Diese Eindimensionalität empfand ich als eine deutliche Schwäche

    In Heft 2 erhält man dann Retter und seine Familie als positive Figuren, der Pool füllt sich weiter mit dem Vater in Heft 3, dem geläuterten Arzt in Heft 4 sowie der Mutter und den geläuterten von Verneuil und Müller in Heft 5.

    Jetzt erst gibt es m.E. einen ausreichend großen positiv besetzten (und erfreulich skurrilen) Personenpool, um freudig und erfolgreich der schlechten Welt zu Leibe zu rücken. Jetzt wäre es sogar relativ leicht zu verschmerzen, wenn es auch Abgänge unter den positiven Personen gäbe. Schade, wenn es damit enden sollte und dieses Potential verschenkt wird.

    Noch mehr als an Pips hat mich Belphegor an die berühmteste namenslose Ratte im Comicuniversum erinnert, namlich an den Sidekick der Abrafaxe: http://www.mosapedia.de/wiki/index.php/Ratte
    Ratte und MAus sind einfach sehr nahe Verwandte.
    Zwar ist die Ratte (erster Auftritt 1992) deutlich älter als die Serie "Violetta", trotzdem würde ich nicht wetten wollen, dass die Abrafaxe in Belgien so sehr wahrgenommen werden. Wobei ich, sofern möglich, den Violetta-Autoren gerne mal die Frage nach einer Inspiration aus dieser Richtung stellen würde.

    PS: Immer diese Vernachlässigung der Abrafaxe bei Comicinterpretationen. Tztztz.

  21. #46
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    Hi Stingo!

    Zur Planung der Web-Site nur soviel.

    Wir mussten unsere alte Web-Site komplett einstampfen.

    Nun erfolgt ein Umzug auf einen neuen Server - dazu muss die Domain umgemeldet werden, was in schriftlicher Form erfolgen muss.
    Verzögert sich durch den Urlaub des Hauptbeteiligten etwas.

    Gleichzeitig müssen wir eine neue Web-Site auf anderem CMS aufbauen - daran wird aktuell gearbeitet.

    Bis diese dann online ist und alle bestehenden Infos dort integriert werden können, wird sicherlich noch einige Wochen dauern - wir müssen das alles ja neben unserem Berufsleben ausführen - und die Albenproduktion hat bei uns oberste Priorität!

    Das Interview wollte unser Übersetzer Marcus eigentlich mit Krings führen - aber ich glaube das ist etwas in Vergessenheit geraten.

    Dennoch gäbe es sicherlich noch einiges um die Serie und aus den Alben zu berichten - allerdings hatten wir seinerzeit schon ein paar Dinge in den Anhang von Band 5.einhalb integriert.


    Ich kann leider aktuell nichts versprechen - aber wir wollten die ganze Zeit schon auf der alten Web-Site mal Specials einpflegen - das hat aber wegen meinem absoluten Zeitmangel bisher nur im Backend stattfinden können.

    Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben!

  22. #47
    Mitglied Avatar von Aslak
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    Moin Stingo,

    entschuldige doch DEN

    Zitat Zitat von Stingo Beitrag anzeigen
    ... Calvin&Hobbit,
    ... kannte ich nocht nicht ! .

    Absolut , oder war's einfach der kleine Tippteufel ?!?

    Gruß,
    Nils

  23. #48
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    Das geplante Interview mit Jean-Marc Krings habe ich leider noch nicht geführt. Ich hoffe, dass es bis Ende Sommer meinerseits noch klappt.

    Grüße

    Marcus / mschweiz

  24. #49
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    Hey, danke für das reiche Feedback!

    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Hi Stingo!
    Ich kann leider aktuell nichts versprechen - aber wir wollten die ganze Zeit schon auf der alten Web-Site mal Specials einpflegen - das hat aber wegen meinem absoluten Zeitmangel bisher nur im Backend stattfinden können.

    Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben!
    Ich freue mich ja schon so über euer beeindruckendes Engagement.
    Verlasst euch darauf: Ich freue mich auf Interview und Hintergrundinfos!

    Zitat Zitat von Aslak Beitrag anzeigen
    Moin Stingo,

    Absolut , oder war's einfach der kleine Tippteufel ?!?

    Gruß,
    Nils
    Ich wäre stolz, wenn es keine Verschreiber gewesen wäre, aber auch so gefällt mir das Resultat.

    Zitat Zitat von mschweiz Beitrag anzeigen
    Das geplante Interview mit Jean-Marc Krings habe ich leider noch nicht geführt. Ich hoffe, dass es bis Ende Sommer meinerseits noch klappt.

    Grüße

    Marcus / mschweiz
    Ich freue mich darauf!
    Sofern man Fragewünsche anmelden darf:
    Ich wünsche mir die Frage, ob Belphegor von der Abrafaxe-Ratte inspiriert wurde und ob diese in Belgien überhaupt bekannt ist.

    Und über die Frage, ob man ähnlich wie nach Album 2 auch dieses Mal auf eine Fortsetzung nach einigen Jahre Pause hoffen darf.

    Ansonsten: Macht weiter einen so guten Verein!
    Ich freue mich auf eure nächste Semifunny-Serie!

  25. #50
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    Hallo Stingo,
    danke, deine Fragen werde ich ins Interview einbauen. Bei Frage 1.) tippe ich auf "nein, nie gehört" und bei 2.) auf "man kann nie wissen, aber der Abverkauf von Band 5 war nicht ausreichend, so dass der Verlag damals die Notbremse gezogen hat". Der Autor zeichnet übrigens gerade (oder er ist schon fertig) an einer Fortsetzung der Rasselbande (er war beim Autor der ersten 6 Alben Jean Roba, den man vor allem "Boule & Bill" kennt, quasi "in Lehre".)

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