Quelle helfen oder nicht?

[N-Dee]

Derzeit will anscheinend, bedingt durch die aktuelle Wirtschaftskriese, jeder vom Staat Kohle haben.
Aktueller Fall ist Quelle, welche 50 Millionen für Ihren Herbst/Winter Kattalog brauchen.

Für mich eine der absolut unverschämtesten Forderungen.
Eignerin dieses Unternehmens ist unter Anderen Madeleine Schickedanz, die hat ein geschätztes Vermögen von ca 3 Millarden Euro. Diese Frau könnte den Kattalog problemlos selbst bezahlen, sogar in der zehnfachen Auflage, wenn sie will

Jetzt kann man vielleicht sagen, dass ist Privatvermögen. Aber wenn man so unfassbar reich ist, muss man da echt das ganze Geld für sich behalten und stattdessen Zuschüsse vom Staat beantragen? Ich glaube nicht!

Anscheinend gibt es keine Moral unter der reichen Bevölkerung...

[Kerstin]

Ich hätte keiner Firma staatliche Geschenke gemacht. Es sei denn der Staat hätte die Firma (mehrheitlich) übernommen. Diese "Subventionen" fliessen denen zu Gute die, nicht nur die Krise (mit)ausgelöst haben, sondern auch die jeweilige Firma an die Wand gefahren. Der Steuerzahler soll dann die Situation retten, die (späteren) Gewinne werden aber selbstverständlich wieder privatisiert .....

[Jaruma Donno]

Ich als staat hątte die gescheftsführung zur zahlung verurteilt, auch wenn diese bechaupten würden das sie kein geld hätten, egal heuser verkaufen, auto tv usw zum wohle der angeschtelten und deren arbeitsplatz sicherung.

[Lupo]

Für mich eine der absolut unverschämtesten Forderungen.
Eignerin dieses Unternehmens ist unter Anderen Madeleine Schickedanz, die hat ein geschätztes Vermögen von ca 3 Millarden Euro. Diese Frau könnte den Kattalog problemlos selbst bezahlen, sogar in der zehnfachen Auflage, wenn sie will

Wenn man der Berichterstattung glauben darf, dann ist das Vermögen von Frau Schickedanz weitaus geringer und dürfte kaum mehr ausreichen, die Quelle zu retten. Da der größte Teil des Unternehmens außerdem nicht ihr, sondern den Aktionären gehört, würde ich das nicht einfach so pauschal sehen.

Damit will ich jetzt keineswegs dem Neoliberalismus das Wort reden, im Gegenteil! Ich finde, dass die gute Madeleine auch mit einem Zehntel ihres derzeitigen Vermögens noch immer in Saus und Braus leben könnte. Aber ich würde es mir an ihrer Stelle vielleicht auch überlegen, ob ich meine ganze Kohle in ein Fass ohne Boden stecke. Das Problem sind nicht die Multimillionäre wie Schäffler, Schickedanz usw., sondern unser System, das solche Auswüchse in den letzten Jahrzehnten nicht nur zugelassen, sondern sogar aktiv gefördert hat. Belohnt wurden in erster Linie die, die auf Kosten der Belegschaft ihre Profite maximiert haben, und wenn angesichts der derzeitigen Wirtschaftskrise ausgerechnet die FDP massive Zugewinne verzeichnet, dann sehe ich mich in meiner Einschätzung bestätigt, dass die Blödheit des Wählers nach oben hin keine Grenze kennt. Währenddessen verbrennen unsere aktuellen Regierungsparteien munter weiter unser Geld und das unserer Urenkel und stecken es in marode Firmen, deren Pleite damit um ein paar Monate verzögert wird.

Insofern bin ich absolut dagegen, dass es weitere Staatsbeteiligungen gibt. Eine Firma, die jahrelang am Markt vorbei produziert hat, hat nichts besseres als die Pleite verdient. Ja, aber die Mitarbeiter, heißt es dann... aber die fliegen über kurz oder lang sowieso raus, entweder direkt nach der "erfolgreichen Sanierung", die vor allem die Personalkosten betrifft, oder später, wenn die Firma nach einem Jahr weitermurksen dann trotz Staatshilfe dicht macht. Der einzige Unterschied ist, dass sie dann nicht mehr soviel Arbeitslosengeld bekommen, weil wegen der Staatshilfen keine Kohle mehr da ist.

Wenn es für Quelle noch einen Markt gibt, werden andere ihn füllen, und die brauchen ja auch wieder Arbeitskräfte. Wenn es aber keinen Markt mehr gibt, wozu braucht man dann Quelle?

[Jaruma Donno]

So wie ich es gelesen habe kriegt quele die 50 mili................schei+ staat!! Ich gehe in ein quele laden und nehm mir was, hab es ja schlieslich mit steuern bezahlt!!

[Der Letter-Man]

Da die Wahrscheinlichkeit, dass der Staat meine 18.500 Miesen übernimmt, weil ich jetzt grad nicht mehr so kann wie ich will, ist gleich null, außerdem will ich die Schickedanz gar nicht nackt sehen und dass die Herrschaften sich erst, bevor sie dann die (Unwort des Jahres 2009) geregelte Insolvenz doch anmelden, noch den Allerwertvollsten vergolden lassen, ist auch nicht einzusehen, was also bleibt zu hoffen außer:

Dass die Druckerei ernst macht und die noch liegenden 35% der Katalog-Auflage nicht fertig macht, solange sie keine Kohle haben und die Quelles sich vielleicht mal Gedanken darüber machen, ob sie diesen Dicken, dämlichen Wälzer, der mich und meine Papiertonne in Zeiten des Internet eh nur tierisch nervt, noch brauchen und die Millionen dafür (immerhin Farbdruck, dat kostet!) nicht besser in eine abartig gute Internet-Präsenz stecken sollten, die ein bisschen mehr Schmackes hat als das, was sie derzeit anbieten. Man kann es bedienen, das ist aber auch schon alles, was als Eindruck bleibt.

Daher musste ich hier - konsequent, denn auch bei Opel hab ich so gedacht - mit "Nein" stimmen.

Dass es für Quelle jetzt, nachdem Arcandor platt ist, dennoch eine gute Lösung gibt - und für die Leute da - das hoffe ich natürlich trotzdem.

Und falls doch Insolvenz angemeldet wird, frage ich mich: Hallo, müssen wir den Herd jetzt nicht bezahlen?

[Jean-Grey]

Ich bin auch nicht für eine Spende. Und bei Opel schon gar nicht. Ich mein gut um die vielen Arbeitsplätze ist es schon schade. Aber man kann ja nicht jedem Helfen. Ich mein für Kleinunternehmer die ebenfalls in der Krise stecken kümmert sich der Staat ja auch nicht. Und bisher wars ja immer Fressen oder gefressen werden. Ich halte es sowiso für Schwachsinnig Geld für Kataloge heraus zu schmeißen, wenn die meisten eh nur noch im Internet bestellen, da muss ich Der Letter-Man zustimmen. Selbst meine Oma bestellt nur noch im Internet, weil es für sie übersichtlicher ist und auch bequemer.

[Hannelore Schöbel]

Ich sehe, wir sind schon zu dritt mit dieser Meinung :-)