INsgesamt hat die Geschichte weniger Drama zu bieten als ich vermutet hatte (was mir etwas Mut macht für Parasyte in Love, das der einen ähnlichen Weg hat).
Das schönste Leben hat Kusunoki nie gehabt, weder als Kind noch als Jugendlicher noch als Erwachsener. Warum dann also nicht seine Lebenszeit bis auf 3 Monate verkaufen und einen schönen Batzen Geld einstreichen, denn Hey, man kann seine Lebenszeit doch gar nicht verkaufen, wo geht denn so was? Und außerdem, wenn man eh bisher kein schönes Leben hatte, und nicht mehr wirklich ein Ziel verfolgt, warum also nicht früher den Schlussstrich ziehen? Möglich ist halt alles.
Kusunoki sieht das auf jeden Fall so, also alles verkaufen bis auf 3 Monate, und sich mit dem Geld noch ein schönes Leben machen. Leider gibt es nicht wirklich viel Geld für die restliche Zeit, den seine Parameter sind leider nicht so, das man dafür viel bezahlen würde. Merke: Wer ein Einzelgänger ist und sich nicht wirklich um sein Umfeld und seine Mitmenschen schert, ist nix wert. Dazu gibt es dann noch einen Aufüpasser, der schaut, das du jetzt nicht einfach alles machst, was du willst, wie Überfalle, Morde usw. Kusunoki bekommt Miyagi an die Seite, die seine letzte Zeit dann doch ziemlich bereichern wird.
Die Geschichte entwickelt sich dann zeimlich langsam, denn der Zeitrahmen ist ja klar abgesteckt, und Kusunoki hat ja nicht wirklich was vor, außer auf den Tod warten. Doch dahin entwickelt sich dann doch ziemlich was: Gefühle zwischen Aufpasser und Todeskandidat entwickeln sich, und Kusunoki wird durch Miyagi sowie seine Handlungen immer mehr sozialer und gesellschaftlicher. Zwar als komischer Vogel abgestempelt (denn Miyagi ist für andere unsichtbar, und Kusunoki redet ganz normal mit ihr in allen Lagen), aber mit einem bleibenden Eindruck.
Happy End kann man das Ende eigentlich nicht nennen, aber es ist passend für die Geschichte: Miyagi kann ihre Zeit, die sie zwangsweise dank Frau Mutter abarbeiten muss, komplett zurückbezahlen (dank Kusunoki) und gibt dann ebenfalls ihre restliche Lebenszeit in Zahlung, um für alle sichtbar zu sein, und die letzten Tage mit Kusunoki zu verbringen. Auch wenn es nicht mehr erzählt wird, werden die beide ihre letzten 3 Tage zusammen verbracht haben, und dann wohl glücklich und friedlich zusammen gestorben sein. So haben die beiden armen und gebeutelten Seelen aus ihrem Leben das für sie Beste gemacht, und sind zusammen ins nächste Leben getreten.
Was mich am Ende noch interessiert hätte: Was ist mit Kusunokis ehemaliger Klassenkameradin Himeno geworden ist. In der Schule wie Kusunoki ein Außenseiter, läuft ihr Leben dann als junge Erwachsene komplett aus dem Ruder mit Schulabbruch, Heirat, Scheidung und allem. Ihren Hilferuf kann Kusunoki nicht richtig deuten, wonach das Wiedersehen später nicht sehr toll verläuft, also Himeno beim Essen einfach abhaut, und nur einen erklärenden Brief zurück lässt, der Kusunoki nur die Wahrheit bringt: Dank des nicht verstandenen Hilferufs haßt Himeno ihn jetzt komplett, und wollte ihn nur noch einmal sehen, um mit ihm noch einmal zu sprechen, sein Leben zu sehen, und sich dann vor ihm umzubringen (eigentlich wollte sie noch nicht mal mehr reden). Hat sie sich umgebracht? Oder was ist mit ihr passiert? Zuerst spielt sie eine wichtige Rolle, und dann ist sie einfach weg, und wird nicht mehr thematisiert. Fand ich schade, das man da nicht noch eine Auflösung gebracht hat, auch wenn es nicht schön ausgefallen wäre.