Zitat:
Original erstellt von Frank Neubauer:
@ Doc Sleeve
Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen,
nicht ich habe das letzte Wort, sondern der Redakteur. Im Fall von Ranma ist dies Horst Berner, und er wird im Impressum genannt.
Es gibt keinen Verlag, bei dem dies anders wäre.
Das ist mir klar. Aber jetzt hab' ich zum ersten Mal konkrete Infos darüber, wie die "Rangfolge" bei Feest ist - und wer eigentlich wer ist... :)
Zitat:
(...) Man braucht nur ein x-beliebiges Verb wie zum Beispiel "go" nehmen, es in seinem Langenscheidts nachschlagen, und wir eine Vielzahl von "Vorchlägen" bekommen. Daraus wählt der Übersetzer einen aus. Ob dies genau das Verb ist, an das Frau Takahashi gedacht hat, weiß ich nicht - meiner Meinung nach weiß das nur Frau Takahashi - aber mit dieser Entscheidung beginnt für mich auch eine Art der Interpretation.
Kein Mensch hat verlangt, daß Du Takahashi-sans Gedanken lesen sollst. :D
Aber es wird bei jeder Übersetzung vermutlich einige Möglichkeiten geben, die wahrscheinlicher sind, und andere, die man gleich wieder vergessen kann.
Und darum ging es mir eigentlich: Ziel einer Übersetzung sollte doch sein, eine möglichst geeignete (nicht exakte!) Übertragung des Originals zustande zu kriegen.
Aber wie soll das funktionieren, wenn hinterher noch andere mit hineinreden und Du (so hab' ich das jetzt zumindest verstanden) das Endergebnis gar nicht mehr zu sehen bekommst?
Zitat:
Es wird hier viel über die englische Übersetzung gesprochen, die mener Arbeit zugrunde lag. Dabei wurde bisher aber außer acht gelassen, dass die französischen Druckforlagen verwendet wurden. Das bedeute nicht nur wesentlich kleinere Sprechblasen, sondern auch ein völlig anderes Layout.
Moment... Das muß ich jetzt erst mal sortieren...
Du übersetzt also eine Vorlage, deren Textlänge z.T. gar nicht für das fertige Ergebnis geeignet ist, weil die Sprechblasen dort eine völlig andere Form/Größe haben.
Deine Übersetzung wird von Leuten nachbearbeitet, die das Original nicht kennen.
Du bekommst deren Änderungen vor dem Druck nicht mehr zu sehen.
Hmmm... :confused:
Zitat:
Ferner wird so getan, als sei eine Übersetzung, die nicht vom Original stammt, etwas besonders außergewöhnliches oder gar verwerfliches.
Nicht verwerflich - aber sehr, sehr fehleranfällig. Denn bei einer Zweitübersetzung wird ja die "Interpretation" (um das Wort jetzt doch mal zu verwenden) des Erstübersetzers mitübernommen - und wenn der schon unsauber gearbeitet hat, dann vervielfacht das die Fehlerquote.
Die Übersetzung einer Übersetzung kann meines Wissens u.U. ein völlig anderes Ergebnis liefern als die Übersetzung des Originals...
Zitat:
Dabei ist dies selbst bei Buchverlagen und der Übersetzung von Romanen eine gängige Praxis. Ich möchte jedoch nicht verhehlen, dass auch hier die Übersetzer oft im Kreuzfeuer der Kritik stehen.
Kein Wunder... :D
Ich hab' prinzipiell nichts gegen Zweitübersetzungen - aber dann ist das Risiko, daß möglicherweise der Sinn des Originals verlorengegangen ist, sehr viel größer. :(
[Dieser Beitrag wurde von Doc Sleeve am 31. August 2000 editiert.]